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Spulenwechsler für Spinnmaschinen
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Spulenwechsler für Spinnmaschinen,
der auch unter der Bezeichnung Doffer bekannt ist und auf seinem Oberteil einen
lose aufgesetzten Hülsenkasten aufweist. Diese Hülsenkästen sind, vor allem, wenn
sie mit Leerhülsen angefüllt sind, sehr schwer und können daher von Hand, vor allem
von kleineren Leuten, nur unter erheblichen Anstrengungen oben auf den Spulenwechsler
aufgesetzt und wieder abgenommen werden. Um die Beschickung des Spulenwechslers
mit dem Hülsenkasten zu vereinfachen und erleichtern, ist erfindungsgemäß am Spulenwechsler
eine Hubvorrichtung mit Tragfläche für den Hülsenkasten angeordnet. Nunmehr muß
der Hülstenkasten lediglich bis zur unteren Hubstellung angehoben und auf die Plattform
aufgesetzt werden.
Anschließend erfolgt dann das Anheben mittels
der Hubvorrichtung, und in der entsprechenden Höhe wird dann der Kasten auf den
Spulenwechsler, beispielsweise durch Verschieben, umgesetzt.
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Eine erheblich einfachere Lösung ergibt sich, wenn man mindestens
die Tragfläche der Hubvorrichtung schwenkbar anordnet, wobei der Schwenkwinkel so
groß sein muß, daß die Tragfläche über die Umrisse des Spulenwechslers hinaus gedreht
werden kann. Bei dieser Ausführungsform ist kein Hinüberschieben des Kastens auf
den Spulenwechsler erforderlich, sondern in der obersten Stellung wird lediglich
die Tragfläche mit dem Kasten über den Spulenwechsler geschwenkt und in dieser Lage
festgelegt. Vorzugsweise ist die Hubvorrichtung an der den Spinnmaschinen abgewandten
Seite in der Nähe einer Ecke des Spulenwechslers angeordnet.
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Um den Kasten möglichst leicht aufsetzen zu können, ist die Tragfläche
als Kastenträger mit Einschuböffnung ausgebildet. Die Tragfläche mit Kasten ist
zweckmäßig sowohl in ihrer Arbeitslage oberhalb des Spulenwechslers als auch in
der ausgeschwenkten unteren Stellung arretiert. Zu diesem Zweck weist die Tragfläche
oder ein mit ihr verbundenes Teil einen oder mehrere Zapfen auf, die in entsprechende
am Gehäuse des Spulenwechslers angeordnete Zentrierstücke eingreifen.
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Um die Tragfläche frei heben und senken zu können, muß sie um 90"
oder möglichst mehr vom Spulenwechsler weggeschwenkt werden. Bei ungünstigen Platzverhältnissen
lassen die engen Gänge zwischen
den Maschinen ein solches weites
Herausschwenken jedoch nicht zu, obwohl man auch zwischendurch mal die Möglichkeit
haben sollte, Zugang zum oberen Bereich des Spulenwechslers zu erhalten. Zu diesem
Zweck ist zwischen der Drehachse und der Tragfläche ein mit dieser schwenkbar verbundener
Zwischenhebel angeordnet, so daß man die Tragfläche in eine parallele Lage zum Spulenwechsler
verschwenken kann, in welcher der obere Bereich des Spulenwechslers zugänglich ist,
aber der Kasten relativ wenig Platz einnimmt. Der Zwischenhebel ist zweckmäßig etwa
in der Mitte an einer Längskante der Tragfläche angelenkt. Um die anderen Funktionen
sicher gewährleisten zu können, ist der Zwischenhebel mit der Tragfläche verriegelbar.
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Eine besonders einfache Ausführungsform ergibt sich, wenn man als
Hubvorrichtung einen Zylinder mit stangenlosen Kolben vorsieht, wobei ein mit dem
Kolben verbundener, die Tragfläche über eine Konsole abstützender Mitnehmer durch
einen Längsschlitz des Zylinders hindurchragt. Die Drehbarkeit wird bei dieser Ausführungsform
durch eine schwenkbare Lagerung des Zylinders am Spulenwechsler erreicht.
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Während der Hubbewegung soll die Tragfläche mit dem Spulenkasten in
ihrer Schwenkstellung verbleiben, damit die sich gegeneinander bewegenden Teile
nicht aufeinander reiben. Zu diesem Zweck ist am Spulenwechsler eine Längsnut zur
Führung eines an der Tragfläche angeordneten Führungsanschlages bei der Hubbewegung
vorgesehen.
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Um ein etwaiges Abgleiten der Tragfläche während ihrer Schwenkbewegung
zu verhindern, ist am oberen Ende der Längsnut für den Führungsanschlag eine, dem
Schwenkwinkel der Tragfläche entsprechende Stützfläche für den Führungsanschlag
vorgesehen.
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Die Zeichnung zeigt Ausführungsbeispiele der Erfindung. Es stellen
dar: Fig. 1 die Ansicht eines Spulenwechslers mit aufgesetztem Spulenkasten und
strichpunktiert sowie abgebrochen dargestellten Spulenkasten in der unteren ausgeschwenkten
Stellung, Fig. 2 eine Draufsicht nach Fig. 1 mit ausgeschwenkter Tragfläche ohne
Spulenkasten, Fig. 3 ein abgebrochener vergrößerter Ausschnitt nach Fig. 2, Fig.
4 eine abgebrochene Ansicht nach Fig. 1 einer anderen Ausführungsform, Fig. 5 eine
Draufsicht nach Fig. 4 mit um 1800 geschwenkter Tragfläche ohne Spulenkasten.
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Auf der Oberfläche 2 des Spulenwechslers 1 ist ein Spulenkasten 3
für nicht dargestellte leere Spulen aufgesetzt. Dabei ist der Spulenkasten 3 durch
die Einschub- oder Stellöffnung 4 in eine
als Kastenträger ausgebildete
Tragfläche 5 eingeschoben bzw.
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eingestellt. Diese besteht aus einem Querträger 6, an dem zwei rechtwinklig
abgebogene Winkeleisen 7 befestigt sind. Zum Anheben und Absenken der Tragfläche
5 dient ein über einen Schlauch 8 mit Preßluft beaufschlagter Zylinder 9. In diesem
ist ein nicht dargestellter stangenloser, längs verschiebbarer Kolben gelagert,
welcher mit einem durch einen Längsschlitz des Zylinders 9 hindurchragenden Mitnehmer
10 verbunden ist.
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Der Zylinder 9 ist am Spulenwechsler 1 mittels der beiden Kopfplatten
11 schwenkbar gelagert. Am Mitnehmer 10 ist eine Konsole 12 befestigt, welche den
Querträger 6 der Tragfläche 5 abstützt.
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Um die Tragfläche 5 in der in Fig. 1 dargestellten Arbeitslage des
Spulenkastens 3 gegen ungewolltes Ausschwenken zu sichern, weist sie einen Zapfen
13 auf, der in ein am Spulenwechsler befestigtes Zentrierstück 14 eingreift. Zum
Herunternehmen der Tragfläche 5 mit dem Spulenkasten 3 vom Spulenwechsler 1, wird
die Tragfläche 5 durch Betätigung des Drucktasters 16 zunächst angehoben, bis der
Zapfen 13 aus dem Zentrierstück 14 austritt. Anschließend wird dann die Tragfläche
von Hand in die in Fig. 2 dargestellte Lage geschwenkt. Darauf kann dann die Abwärtsbewegung
der Tragfläche 5 erfolgen. Um ein ungewolltes Schwenken der Tragfläche 5 während
der Hubbewegung zu verhindern, weist der fest mit der Tragfläche 5 verbundene Mitnehmer
einen Führungsanschlag 17 auf, welcher während der Hubbewegung in die Nut 18 eines
am Spulenwechsler 1 befestigten Führungsstückes 19 eingreift.
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Zur Festlegung der Tragfläche 5 in der unteren Stellung ist ein weiteres
Zentrierstück 20 vorgesehen, in welches ein Zapfen 21 der Tragfläche 5 eingreift.
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Bei der Aufwärtsbewegung der Tragfläche 5 wird diese wiederum mittels
des Führungsanschlages 17 in der Längsnut 18 geführt. In der obersten Stellung der
Tragfläche 5, die etwas oberhalb der Oberfläche 2 des Spulenwechslers 1 liegt, ist
der Führungsanschlag 17 aus der Nut 18 ausgetreten, so daß die Tragfläche 5 von
Hand auf den Spulenwechsler 1 geschwenkt werden kann. Dabei gleitet der Führungsanschlag
17 über eine Stützfläche 22, welche ein versehentliches Absenken der Tragfläche
5 während des Schwenkvorganges verhindert. Diese Führungsfläche 22 weist an ihrem
freien Ende 23 eine nach unten gerichtete Schrägfläche auf, damit die Tragfläche
5 in ihrer Arbeitsstellung auf die Oberfläche 2 des Spulenwechslers 1 abgesenkt
werden kann, wobei dann der Zapfen 13 wiederum in das Zentrierstück 14 eintritt.
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Bei beengten Platzverhältnissen kann die Tragfläche 5 zwischen den
Spinnmaschinen nicht so weit ausgeschwenkt werden, wie dies in Fig. 2 dargestellt
ist, um gegebenenfalls an den oberen Bereich des Spulenwechslers 1 heranzukommen.
Zu diesem Zweck ist beim Ausführungsbeispiel nach den Fign. 4 und 5 zwischen dem
Zylinder 10 und der Tragfläche 5 ein Zwischenhebel 24 angeordnet, der etwa in der
Mitte der Querstrebe 6 der Tragfläche 5 bei 25 schwenkbar angelenkt ist. Man kann
nunmehr die Tragfläche 5 gegenüber dem Hebel 24
und damit gegenüber
dem Spulenwechsler 1, wie Fig. 5 zeigt, um 1800 drehen, so daß die Tragfläche 5
parallel zum Spulenwechsler 1 zu liegen kommt, wodurch auch bei engem Raum der obere
Teil des Spulenwechslers 1 zugänglich wird. Die Tragfläche 5 kann mittels eines
in eine Bohrung 26 eingreifenden Zapfens 27 mit dem Hebel 24 verriegelt werden,
wobei dann die gleichen Schwenkmöglichkeiten wie bei der anderen Ausführungsform
gegeben sind.