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Spreizdübel
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Die Erfindung betrifft einen Spreizdübel zum kraftschlüssigen Befestigen
von Stäben od.dgl. in einem Bohrloch, bestehend aus einer Dübelhülse ünd einem hülsenförmigen
Spreizkörper, der gegenüber der Dübelhülse in Längsrichtung verstellbar ist und
mit seiner konischen äußeren Mantelfläche gegen die konische innere Mantelfläche
der geschlitzten Dübelhülse anliegt.
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Bei diesem aus der DE-AS lo 38 740 bekannten Spreizdübel sind Dübelhülse
und Spreizkörper gegen Drehen gesichert zueinander angeordnet und zum Aufspreizen
der geschlitzten DÜbelhülse wird der Spreizkörper in axialer Richtung in die geschlitzte
Dübelhülse eingezogen. Der Spreizkörper drückt dabei keilförmig das Ende der Dübelhülse
auseinander, welches der Bohrlochmündung abgekehrt ist. Zum axialen Verschieben
des Spreizkörpers weist der Spreizkörper ein Innengewinde auf, in dem die Befestigungsschraube
einziehbar ist. Das kraftschlüssige Verklemmen der geschlitzten Dübelhülse im Bohrloch
erfolgt somit lediglich dann, wenn die Befestigungsschraube unter Spannung steht.
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Solange die Befestigungsschraube noch nicht angezogen ist, erfolgt
somit noch kein Verklemmen der Dübelhülse im Bohrloch, so daß dann noch der Spreizdübel
mit der Befestigungsschraube aus dem Bohrloch herausfallen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spreizdübel der eingangs
erläuterten Art zu schaffen, bei dem solche Nachteile vermieden sind und ein kraftschlüssiges
Verklemmen der Dübelhülse im Bohrloch auch dann schon möglich ist, wenn der im Spreizkörper
einzusetzende Stab, Schraube, od.dgl. noch nicht unter Spannung steht.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der hülsenförmige
Spreizkörper an seiner konischen äußeren Mantelfläche ein Außengewinde und die geschlitzte
Dübelhülse an ihrer konischen inneren Mantelfläche ein mit dem Außengewinde des
Spreizkörpers zusammenwirkendes Innengewinde aufweist.
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Dadurch kann in einfacher Weise durch Drehen des Spreizkörpers in
der Dübelhülse ein kraftschlüssiges Verklemmen der Dübelhülse im Bohrloch erzielt
werden.
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Daskraftschlüssige Verklemmen der Dübelhülse im Bohrloch ist somit
unabhängig von der Spannung, die auf dem im Spreizkörper eingesetzten Stab, Schraube
od.dgl. ausgeübt ist.
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Der hülsenförmige Spreizkörper kann in seiner der Bohrlochmündung
zugekehrten Stirnfläche eine formschlüssige Aufnahme für ein anzusetzendes Drehwerkzeug
aufweisen. Mit diesem in die formschlüssige
Aufnahme des Spreizkörpers
eingreifenden Drehwerkzeug kann somit in einfacher Weise der Spreizkörper gegenüber
der Dübelhülse gedreht und somit die Dübelhülse kraftschlüssig im Bohrloch verklemmt
werden.
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Das an der konischen äußeren Mantelfläche des hülsenförmigen Spreizkörpers
vorgesehene Außengewinde und das an der konischen inneren Mantelfläche der Dübelhülse
vorgesehene Innengewinde kann von ewindegangförmigen Vorsprüngen gebildet sein,
wobei die Lücken zwischen den Gewindegängen breiter als die Gewindegänge ausgebildet
sind. Dadurch wird in einfach Weise erreicht, daß nach dem kraftschlüssigen Verspann
der Dübelhülse im Bohrloch durch Drehen des Spreizkörpers gegenüber der Dübelhülse
der Spreizkörper auch noch gegenüber der Dübelhülse begrenzt in axialer Richtung
verschiebbar ist.
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Die Breite der Lücken zwischen den Gewindegängen kann dabei mindestens
der doppelten Breite der Gewindegänge entsprechen. Diese Breite der Lücken reicht
aus, um ein begrenztes axiales Verschieben des Spreizkörpers innerhalb der Dübelhülse
zu gewährleisten.
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Das an der konischen äußeren Mantelfläche des hülsenförmigen Spreizkörpers
vorgesehene Außengewinde und das an der konischen inneren Mantelfläche der Dübelhülse
vorgesehene Innengewinde kann als Linksgewinde ausgebildet sein. Dadurch wird in
einfacher Weise erreicht, daß beim Eindrehen einer Stange, Schraube od.dgl. in den
hülsenförmigen Spreizkörper der hülsenförmige Spreizkörper sich nicht unbeabsicht:
in Losdrehrichtung innerhalb der Dübelhülse verdrehen kann.
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Die geschlitzte Dübelhülse kann an der äußeren Mantelfläche Vorsprünge,
Rippen od.dgl. aufweisen.
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Dadurch wird in einfacher Weise erreicht, daß die Dübelhülse drehfest
im Bohrloch gehalten ist, auch wenn die Dübelhülse noch nicht aufgespreizt ist.
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Der hülsenförmige Spreizkörper kann mindestens einen Längsschlitz
aufweisen. Beim bestimmungsgemäßen Aufspreizen der Dübelhülse mit dem Spreizkörper
wird somit auch der Spreizkörper zusammengedrückt, so daß der im hülsenförmigen
Spreizkörper eingesetzte Stab, Schraube od.dgl. auch noch kraftschlüssig gehalten
wird.
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Der hülsenförmige Spreizkörper kann an seiner zylindrischen inneren
Mantelfläche mit einem Gewinde versehen sein. Dadurch kann in einfacher Weise auch
ein mit Gewinde versehener Stab, eine Schraube od.dgl. in dem hülsenförmigen Spreizkörper
eingesetzt werden.
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Der hülsenförmige Spreizkörper kann mit seinem den kleinen Außendurchmesser
aufweisenden Ende und die Dübelhülse mit ihrem den kleineren Innendurchmesser aufweisenden
Ende der Bohrungsmündung zugekehrt sein.
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Dadurch wird in einfacher Weise erreicht, daß beim Ausüben einer großen
Zugspannung auf den mit dem Spreizdübel befestigten Stab, Schraube od.dgl. der hülsenförmige
Spreizkörper sich begrenzt innerhalb der Dübelhülse in axialer Richtung verschieben
kann, wodurch die Klemmkraft zum Befestigen des Spreizdübels innerhalb des Bohrloches
noch erhöht wird.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 einen in ein Bohrloch eingesetzten
Spreizdübel im Längsschnitt, Fig. 2 die Stirnansicht des in das Bohrloch eingesetzten
Spreizdübels, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie II 1-111 der Fig. 1, Fig. 4 einen
weiteren, in ein Bohrloch eingesetzten Spreizdübel im Längsschnitt und Fig. 5 einen
Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4.
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Der in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Spreizdübel dient zum kraftschlüssigen
Befestigen eines mit Gewinde lo versehenen Stabes 11 in einem Bohrloch 12. Der Spreizdübel
besteht auS einer mit Längsschlitzen 13 versehenen Dübelhülse 14 und einem hülsenförmigen
Spreizkörper 15, der gegenüber der Dübelhülse 14 in Längsrichtung verstellbar ist.
Der Spreizkörper 15 liegt dabei mit seiner konischen äußeren Mantelfläche 16 gegen
die konische innere Mantelfläche 17 der geschlitzten Dübelhülse 14 an. Der hülsenförmige
Spreizkörper 15 weist an seiner konischen äußeren Mantelfläche 16 ein Außengewinde
18 und die geschlitzte Dübelhülse 14 an ihrer konischen inneren Mantelfläche 17
ein mit dem Außengewinde 18 des Spreizkörpers 15 zusammenwirkendes Innengewinde
19 auf. Das an der konischen äußeren Mantelfläche 16 des hülsenförmigen Spreizkörpers
15 vorgesehene Außengewinde 18 und das
an der konischen inneren
Mantelfläche 17 der Dübelhülse 14 vorgesehene Innengewinde 19 wird dabei von gewindegangförmigen
Vorsprüngen 20,21 gebildet, wobei die Lücken 22, 23 zwischen den Gewindegängen 20,
21 breiter als die Gewindegänge 20, 21 ausgebildet sind. Die Breite der Lücken 22,
23 zwischen den Gewindegängen 20,21 entsprechen dabei mindestens der doppelten Breite
der Gewindegänge 20,21. Das an der konischen äußeren Mantelfläche 16 des hülsenförmigen
Spreizkörpers 15 vorgesehene Außengewinde 20 und das an der konischen inneren Mantelfläche
17 der Dübelhülse 14 vorgesehene Innengewinde 21 ist dabei als Linksgewinde ausgebildet.
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Der hülsenförmige Spreizkörper 15 ist mit seinem den kleineren Außendurchmesser
aufweisenden Ende und die Dübelhülse 14 mit ihrem den kleineren Innendurchmesser
aufweisenden Ende der Mündung 24 der Bohrung 12 zugekehrt. Durch Linksdrehen des
Spreizkörpers 15 in der geschlitzten Dübelhülse 14 kann somit die DÜbelhülse 14
aufgeweitet und kraftschlüssig in dem Bohrloch 12 verklemmt werden. Der hülsenförmige
Spreizkörper 15 weist hierzu in seiner der Bohrlochmündung 24 zugekehrten Stirnfläche
25 eine formschlüssige Aufnahme 26 für ein anzusetzendes, nicht näher dargestelltes
Drehwerkzeug auf. Der Spreizdübel kann somit in einfacher Weise in dem Eohrloch
12 eingesetzt und verklemmt werden, unabhängig davon, ob bereits ein mit Gewinde
lo versehener Stab 11 in das Innengewinde 27 des Spreizkörpers 15 eingeschraubt
ist oder nicht.
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Das Innengewinde 27 des Spreizkörpers 15 und das Gewinde lo am Stab
11 ist dabei vorteilhaft als rechtsgängiges Gewinde ausgebildet, so daß bei einem
Einziehen des Stabes 11 mit dem Gewinde lo in das Innengewinde 27 des Spreizkörpers
15 der Spreizkörper
nicht in Löserichtung in der Dübelhülse 14
gedreht wird. Dieses wird dadurch bewirkt, daß das Außengewinde 18 am Spreizkörper
15 und das Innengewinde 19 an der Dübelhülse 14 als linksgängiges Gewinde ausgebildet
ist.
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Die Verspannung des Spreizdübels erfolgt somit unabhängig davon, wie
weit der Stab 11 mit dem Gewinde lo in das Innengewinde 27 des Spreizkörpers 15
eingedreht wird, da die;kraftschlüssige Verspannung des Spreizdübels im Bohrloch
12 durch das Verdrehen des Spreizkörpers 15 in der Dübelhülse 14 erzielt wird. Um
ein ungewolltes Drehen der Dübelhülse 14 im Bohrloch 12 zu vermeiden, kann dabei
die geschlitzte Dübelhülse 14 an der äußeren Mantelfläche 28 nicht näher dargestellte
Vorsprünge, Rippen od.dgl. ausweisen.
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Nach dem Verspannen des Spreizdübels in dem Bohrloch 12 durch Drehen
des Spreizkörpers 15 gegenüber der Dübelhülse 14 ist auch noch ein axiales Verschieben
des Spreizkörpers 15 gegenüber der Dübelhülse 14 möglich.
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Dieses ist dadurch möglich, da die Breite der Lücken 22,23 wesentlich
breiter ist als die Breite der gewindegangförmigen Vorsprünge 20 bzw. 21. Beim Ausüben
einer großen Zugspannung auf den im Spreizdübel eingeführten Stab 11 kann somit
der Spreizkörpers 15 sich innerhalb der Dübelhülse 14 im Sinne eines Herausziehen
axial verschieben, wodurch doch die Klemmkraft erhöht wird. Ein ungewolltes Herausreißen
des Stabes 11 aus dem Bohrloch 12 ist somit nicht zu befürchten.
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Bei dem in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungs beispiel-ist
die Konizität des Spreizkörpers 15 und der Dübelhülse 14 gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel
umgekehrt. Der hülsenförmige Spreizkörper 15 ist mit seinem den größeren Außendurchmesser
aufweisenden Ende
und die Dübelhülse 14 mit ihrem den größeren
Innendurchmesser aufweisenden Ende der Mündung 24 der Bohrung 12 zugekehrt. Bei
der Ausübung einer großen Druckkraft auf dem Stab 11 wird der Spreizkörper 15 gegenüber
der Dübelhülse 14 noch weiter axial verschoben, da die Breite der Lücken 22,23 zwischen
den gewindegangförmigen Vorsprüngen 20,21 größer als die Breite der gewindegangförmigen
Vorsprünge 20, 21 ist.
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Bei der Ausübung-einerZugbelastung auf dem Stab 11 ist ein axiales
Verschieben des Spreizkörpers 15 gegenüber der Dübelhülse 14 nicht möglich, da der
gewindegangförmige Vorsprung 20 des Spreizkörpers 15 direkt gegen den gewindegangförmigen
Vorsprung 21 der Dübelhülse 14 anliegt.
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Bei dem in den Fig. 4 und 5 hergestellten Ausführungsbeispiel ist
der Stab 11 auch nicht mit einem Gewinde in den Spreizkörper 15 eingeschraubt;.
sondern der Stab 11 wird mit Klemmsitz in dem Spreizkörper 15 gehalten.
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Hierzu ist der Spreizkörper 15 ebenfalls mit Längsschlitz 29 versehen.
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Die Längsschlitze 29 im Spreizkörper 15 und die LängsschLitze.13 in
der Dübelhülse 14 können sich über die gesamte Länge des Spreizkörpers 15 bzw. der
Dübelhülse 14 erstrecken, wenn jeweils nur ein Längsschlitz 29 im Spreizkörper 15
bzw. ein Längsschlitz 13 in der Dübelhülse 14 vorgesehen sind. Bei einer Anordnung
von mehr als einem Längsschlitz 29 im Spreizkörper 15 bzw.
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bei der Anordnung von mehr als einem Längsschlitz 13 in der Dübelhülse
14 können die Längsschlitze 29,13 nicht die gesamte Länge vom Spreizkörper 15 bzw.
Dübelhülse 14 erfassen. Dabei können zweckmäßig die Längsschlitze
29
in abwechselnder Reihenfolge von den beiden entgegengesetzten Stirnflächen des Spreizkörpers
15 bzw. die Langlöcher 13 von den beiden entgegengesetzen Stirnflächen der Dübelhülse
14 ausgehen. Dadurch ist in einfacher Weise ein Zusammendrücken des Spreizkörpers
15 bzw. ein Auseinanderspreizen der Dübelhülse 14 gewährleistet.
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Wie bereits erwähnt, sind die dargestellten Ausführungen lediglich
beispielsweise Verwirklichungen der Erfindung und diese nicht darauf beschränkt.
Vielmehr sind noch mancherlei andere Ausführungen und Anwendungen möglich.
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Bezugszeichenliste: lo Gewinde 11 Stab 12 Bohrloch 13 Längsschlitz
in 14 14 Dübelhülse 15 Spreizkörper 16 äußere konische Mantelfläche von 15 17 innere
konische Mantelfläche von 14 18 Außengewinde an 15 19 Innengewinde an 14 20 gewindegangförmiger
Vorsprung an 15 21 gewindegangförmiger Vorsprung an 14 22 Lücken zwischen 20 23
Lücken zwischen 21 24 Mündung von 12 25 Stirnfläche von 15 26 Aufnahme für Drehwerkzeug
27 Gewinde 28 äußere Mantelfläche von 14 29 Längsschlitze in 15