DE4400895A1 - Spreizdübel sowie Montageverfahren und Setzeinrichtung zu dessen Verankerung in einem Mauerwerk - Google Patents
Spreizdübel sowie Montageverfahren und Setzeinrichtung zu dessen Verankerung in einem MauerwerkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Spreizdübel gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
ein Montageverfahren und eine Setzeinrichtung zum Verankern des Spreizdübels.
Zur Befestigung von Latten-Unterkonstruktionen oder sonstigen Gegenständen an
einem Mauerwerk sind metallische Spreizdübel bekannt, die in Bohrungen des
Mauerwerks einsetzbar sind. Zum Verankern wird der Spreizbereich einer Spreizhülse
auf den Spreizkörper des Spreizdübels aufgeschoben, so daß der Spreizbereich
formschlüssig in eine Hinterschneidung des Bohrlochs eingreift. Das Auftreiben der
Spreizhülse auf den Spreizkonus kann bei Einschlagankern mittels eines
Einschlagwerkzeuges erfolgen. Bei dem aus der EP 0 308 594 B1 bekannten
Spreizdübel wird der Spreizkonus beim Anziehen einer Befestigungsschraube in die
Spreizhülse eingezogen, wobei diese aufspreizt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spreizdübel mit Spreizbereich und
Spreizkonus zu schaffen, der eine sichere Befestigung hoher Lasten in Verbindung
mit einem hinterschnittenen Bohrloch an einem Mauerwerk ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe erhält man durch die im Anspruch 1 angegebenen
Merkmale. Das Hüllrohr mit seinem einseitigen Spreizbereich ist mit dem am
Spreizkonus abstehenden Schaft so verschraubbar, daß die Gewindebohrung des
Hüllrohres vollständig vom Schaft ausgefüllt werden kann. Dadurch erhält man eine
besonders hohe Festigkeit und Belastbarkeit für den Dübel im Bereich des Hüllrohres
an dem mittels einer Schraubenmutter ein Gegenstand an der Wandoberfläche des
Mauerwerks befestigt werden kann. Außerdem kann durch eine Sichtkontrolle die
Position des Schaftes im Hüllrohr überprüft werden, so daß jederzeit kontrolliert
werden kann, ob der Spreizdübel an seinem Spreizbereich vollständig aufgespreizt
und somit korrekt verankert ist. Diese Kontrollmöglichkeit ist insbesondere in den
Anwendungsbereichen von besonderer Bedeutung, wo dynamische Lasten auftreten,
beispielsweise bei Aufzügen und Fahrstühlen.
Die Länge des Spreizkonus mit Schaft ist vorzugsweise gleich der Länge des
Hüllrohres. Im korrekt aufgespreizten Zustand liegt dann der Spreizkonus mit Schaft
vollständig im Hüllrohr ein, so daß das freie Ende des Schaftes bündig mit der aus
dem Bohrloch ragenden Stirnseite des Hüllrohres abschließt. Dadurch erhält man eine
optimale Materialausnutzung bei größtmöglicher Stabilität des Spreizdübels.
Das Verankern des Spreizdübels in einem Bohrloch mit Hinterschneidung kann sehr
einfach dadurch erfolgen, daß ein erstes Werkzeug an einer Werkzeugaufnahme des
am Spreizkonus abstehenden Schaftes angreift, während ein zweites Werkzeug an
der aus dem Bohrloch ragenden Stirnseite des Hüllrohres angreift und dieses gegen
drehen sichert. Nun kann der Schaft in das Innengewinde des Hüllrohres mittels des
ersten Werkzeugs eingedreht werden, bis der Spreizdübel formschlüssig in der
Hinterschneidung des Bohrlochs verankert ist. Als Werkzeugaufnahme am Schaft
kann ein Innensechskant oder eine andere Profilierung vorgesehen sein. An der
freien Stirnseite des Hüllrohres sind vorzugsweise zwei Schlitze ausgebildet, in die
eine Sperrklinge einer Setzeinrichtung eingreift. Die Sperrklinge kann axial gegen eine
Federkraft verschiebbar sein, um die Relativbewegung beim Eindrehen des Schaftes
in das Hüllrohr ausgleichen zu können.
Sämtliche Teile des Spreizdübels sind vorzugsweise aus Metall hergestellt, wobei je
nach Anwendungsfall die jeweils geeigneten Metallarten verwendet werden können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die beiden Teile eines Spreizdübels mit Befestigungsmutter,
Fig. 2 den in einem Mauerwerk verankerten Spreizdübel gemäß Fig. 1 und
Fig. 3 eine Setzeinrichtung zum Verankern des Spreizdübels gemäß Fig. 1.
Der in Fig. 1 dargestellte Spreizdübel besteht aus einem Hüllrohr 1 und einem
Spreizkonus 2 mit angeformten Schaft 3. Das Hüllrohr 1 besitzt einen mit
Längsschlitzen 4 versehenen Spreizbereich 5, in den der Spreizkonus 2 zum
Aufspreizen des Spreizbereichs 5 axial eingeführt wird. Die Bohrung 6 des Hüllrohres
1 ist mit einem Innengewinde 7 versehen, in das der Schaft 3 mit seinem
Außengewinde 8 einschraubbar ist, bis der Spreizkonus 2 die in Fig. 2 dargestellte
Spreizposition erreicht hat.
Am Hüllrohr 1 ist ein Außengewinde 9 vorgesehen, auf das eine Schraubenmutter 10
als Befestigungselement aufschraubbar ist.
An dem freien Ende 11 des Schaftes 3 und an der dem Spreizbereich 5
gegenüberliegenden Stirnseite 12 des Hüllrohres 1 sind Werkzeugaufnahmen 13,14
ausgebildet, wobei es sich bei der Werkzeugaufnahme 13 um einen Innensechskant
und bei der Werkzeugaufnahme 14 um gegenüberliegende Schlitze handelt. In den
Innensechskant läßt sich ein entsprechendes Drehwerkzeug einsetzen, während in
die Schlitze der Werkzeugaufnahme 14 eine Sperrklinge einsetzbar ist, die das
Hüllrohr 1 beim Einschrauben des Schaftes 3 gegen Mitdrehen sichert.
Das Hüllrohr 1 und der Spreizkonus 2 mit angeformten Schaft 3 weisen jeweils die
gleiche Länge L auf, so daß im montierten Zustand, wie er in Fig. 2 dargestellt ist,
das Ende 11 mit der Stirnseite 12 bündig abschließt.
In Fig. 2 ist der Spreizdübel in eine Bohrung 15 mit Hinterschneidung 16 eines
Mauerwerks 17 so eingesetzt, daß der Spreizbereich 5 formschlüssig in die
Hinterschneidung aufgespreizt ist. Das freie Ende des Schaftes 11 schließt bündig mit
der Stirnseite 12 des Hüllrohres 1 ab. Die auf das Außengewinde 9 aufgeschraubte
Schraubenmutter 10 ist andeutungsweise mit unterbrochener Linie dargestellt und
hält einen Gegenstand 18 an der Wandoberfläche 19 fest.
In Fig. 3 ist der prinzipielle Aufbau einer Setzeinrichtung dargestellt, mit der der
Spreizdübel gemäß Fig. 2 in einem Bohrloch mit Hinterschneidung verankert werden
kann. Die Setzeinrichtung ist in einem Elektroschrauber 20 eingespannt, dessen
Antriebsspindel 21 ein axial abstehendes erstes Werkzeug 22 mit einem Sechskant
23 in Drehung versetzt. Weiterhin steht an der Setzeinrichtung ein zweites axial
verschiebbares Werkzeug 24 mit Sperrklingen 25, 26 ab, die in die Schlitze 14
einsetzbar sind. Das zweite Werkzeug 24 ist mittels einer Druckfeder 27 in der
dargestellten unteren Position drehfest gehalten.
Zum Setzen des Spreizdübels wird die Setzeinrichtung gemäß Fig. 3 auf den in ein
Bohrloch eingesetzten und noch nicht aufgespreizten Spreizdübel aufgesetzt, wobei
der Sechskant 23 in den Innensechskant 13 und die Sperrklingen 25, 26 in die
Schlitze 14 eingreifen. In diesem vormontierten Zustand ragt der Spreizkonus 2 noch
deutlich aus dem Hüllrohr 1 hervor und der Schaft 3 greift nur geringfügig im Bereich
28 (Fig. 1) in das Innengewinde 7 des Hüllrohres 1 ein. Bei gleichzeitigem axialen
Druck auf die Stirnseite 12 wird nun der Schaft 3 mittels des sich drehenden
Sechskants 23 weiter in das Innengewinde 7 eingedreht. Dabei wandert das Hüllrohr
1 in axialer Richtung weiter in das Bohrloch 15 in Richtung Bohrlochgrund 29, bis es
die in Fig. 2 dargestellte Position erreicht hat, in der der Spreizbereich 5 des
Hüllrohres 1 vollständig in der Hinterschneidung 16 aufgespreizt ist. Nun kann die
Schraubenmutter 10 zur Befestigung eines Gegenstandes 18 auf das Außengewinde
9 aufgeschraubt werden.
Claims (6)
1. Spreizdübel mit einem einseitig an einem Spreizbereich aufspreizbaren
Hüllrohr und einem Spreizkonus zur formschlüssigen Verankerung in einem
Bohrloch mit Hinterschneidung, dessen Spreizkonus sich zu seinem freien
Ende kegelförmig verbreitert und andererseits in einen geraden Schaft mit
Außengewinde übergeht, der in dem Hüllrohr so einliegt, daß dessen
Spreizbereich auf den Spreizkonus aufschiebbar und dadurch aufspreizbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hüllrohr (1) außerhalb seines
Spreizbereichs (5) ein Innengewinde (7) hat, in das das Außengewinde (8) des
einliegenden Schafts (3) eingreift, daß am freien Ende (11) des Schafts (3) und
an der dem Spreizbereich (5) abgewandten Stirnseite (12) des Hüllrohres (1)
jeweils eine Werkzeugaufnahme (13, 14) zum Ansetzen eines Dreh- oder
Haltewerkzeugs angeordnet ist.
2. Spreizdübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem dem Spreizbereich (5) abgewandten Endabschnitt des Hüllrohres (1) ein
Außengewinde (9) zum Aufschrauben einer als Befestigungselement
dienenden Schraubenmutter (10) ausgebildet ist.
3. Spreizdübel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Spreizkonus (2) mit Schaft (3) die gleiche Länge (L) hat
wie das Hüllrohr (1).
4. Spreizdübel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß am Schaft (3) ein
Innensechskant und an der Stirnseite (12) des Hüllrohres (1) Schlitze als
Werkzeugaufnahmen (13; 14) vorgesehen sind.
5. Montageverfahren zum Verankern des Spreizdübels nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Außengewinde (8) des Schafts (3) zunächst geringfügig in das Innengewinde
(7) des Hüllrohres (1) eingedreht wird, daß dann der Spreizdübel in ein
Bohrloch (15) mit Hinterschneidung (16) bis zum Bohrlochgrund (30) eingeführt
wird, daß dann der am Spreizkonus (2) abstehende Schaft (3) mittels eines
ersten Werkzeuges (22) in das Innengewinde (7) des Hüllrohres (1) weiter
eingedreht wird, wobei das Hüllrohr (1) mittels eines zweiten Werkzeuges (24)
gegen Mitdrehen gesichert und in Richtung Bohrlochgrund (30) gedrückt wird,
bis der Spreizbereich (5) formschlüssig in die Hinterschneidung (16) des
Bohrlochs eingreift.
6. Setzeinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ein von einem Elektroschrauber
(20) angetriebenes erstes Drehwerkzeug (22) zentrisch bezüglich eines
drehfest an der Setzeinrichtung abstehenden zweiten Werkzeugs (24)
angeordnet ist und daß eines der beiden Werkzeuge (24) gegenüber dem
anderen Werkzeug (22) axial gegen eine Druckfeder (27) zurückschiebbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944400895 DE4400895A1 (de) | 1994-01-14 | 1994-01-14 | Spreizdübel sowie Montageverfahren und Setzeinrichtung zu dessen Verankerung in einem Mauerwerk |
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DE19944400895 DE4400895A1 (de) | 1994-01-14 | 1994-01-14 | Spreizdübel sowie Montageverfahren und Setzeinrichtung zu dessen Verankerung in einem Mauerwerk |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4400895A1 true DE4400895A1 (de) | 1995-07-20 |
Family
ID=6507901
Family Applications (1)
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DE19944400895 Withdrawn DE4400895A1 (de) | 1994-01-14 | 1994-01-14 | Spreizdübel sowie Montageverfahren und Setzeinrichtung zu dessen Verankerung in einem Mauerwerk |
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