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Spreizdübel Die Erfindung bezieht sich auf einen in ein Bohrloch
einsetzbaren Spreizdübel.
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Die deutsche Patentschrift 1 230 621 zeigt einen Dübel dieser Art
mit einer aus miteinander verbundenen Einzellamellen bestehenden Hülse und zwei
jeweils an beiden Enden der Hülse angeordneten Spreizkörpern, die von einem Gewindebolzen
durchgriffen und beim Drehen der Mutter auf dem Gewindebolzen gegeneinander angezogen
werden und dabei die Hülse radial aufspreizen. Ein wesentlicher Nachteil dieses
bekannten Dübels besteht in seinem Aufbau aus zwei an den konischen Enden der Spreizhülse
angeordneten konischen Spreizkörpern und deren Betätigung durch Verdrehen der Mutter
auf dem Gewindebolzen. Hierdurch besteht nämlich die große Gefahr, daß der Gewindebolzen
durch den hinteren Spreizkörper hindurchgedreht oder die Hülse mitverdreht wird
und daher eine sichere Verankerung des Dübels in dem Bohrloch u. dgl. in Frage gestellt
wird. Auch besteht die Gefahr der Verklemmung der beiden konischen Spreizkörper
auf dem Gewindebolzen.
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Außerdem ist bei der Anordnung konischer Spreizkörper an den Spreizhülsenenden
nur ein punktförmiger Kraftangriff auf die Spreizhülse gegeben, der wiederum relativ
dicke Wandungen der Spreizhülse entsprechend der Dübellänge erfordert, um den gewünschten
Kraftanschluß zu erzielen.
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Hier setzt die Erfindung ein; ihr liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Spreizdübel zu entwickeln, der keine konisch ausgebildete Spreizhülsenenden und
konische Spreizkörper mit Punktpressung in den Hülsenenden aufweist und außerdem
auf einen verdrehbaren Gewindebolzen verzichtet wird, so daß auch keinerlei Gefahr
mehr besteht, daß dieser Gewindebolzen durch den hinteren Spreizkörper hindurchgedreht
oder die Spreizhülse mitverdreht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein jeder
Spreizkörper ein in axialer Richtung verkürzbarer Faltenbalg ist. Dabei ist der
Begriff "Faltenbalg' in seiner umfassensten Bedeutung zu verstehen. Insbesondere
kann jeder beliebige Querschnitt der einzelnen Falten dieses Balges vorgesehen werden,
ohne daß hierdurch der Rahmen der Erfindung gesprengt wird. Wesentlich ist nur,
daß die Faltenbalge durch Betätigung geeigneter Mittel gestaucht werden, so daß
durch die Dilatation dieser Faltenbalge in einer senkrecht zur Längsachse liegenden
Richtung die Faltenbalge gegen die aus miteinander verbundenen Einzellamellen stehende
Spreizhülse gepreßt werden derart, daß der gewünschte Kraft- und Reibungsschluß
im Bohrloch erhalten wird.
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Obgleich nach einer bevorzugten Ausführungsform zwei Faltenbalge
vorgesehen sind, ist die Erfindung auf diese Anzahl keineswegs beschränkt.
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Nach einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform nehmen die beiden
Faltenbalge einen Nietdorn mit Nietkopf auf, wobei die beiden Faltenbalge bei Belastung
des Nietdornes mit einer Zugkraft gestaucht werden und hierdurch die Spreizhülse
aufspreizen.
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Zweckmäßig ist an dem einen Faltenbalg ein Setzkopf zum Ansetzen
einer Nietzange u. dgl. vorgesehen.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform übergreift der Nietkopf
des Nietdornes das eine Ende des einen Faltenbalges.
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Es ist aber auch denkbar, den Nietkopf des Nietdornes in dem einen
Ende des einen Faltenbalges zu verankern. Auf dem Setzkörper ist zweckmäßig eine
Gewindebuchse angeordnet.
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Eine Rückverformung der beiden Spreizkörper in Form von Faltenbalgen
wird durch die Reibungskräfte zwischen der Innenleibung der Spreizhülse einerseits
und den äußeren Umfangsflächen der Faltenbalge andererseits verhindert. Zur Erhöhung
des Widerstandes gegen eine Rückverformung kann man nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung am Umfang des Nietdornes ein ein-oder mehrgängiges Gewinde vergleichsweise
großer Ganghöhe anordnen. Dem gleichen Zweck dient nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung die Aufschlitzung der Spreizhülse in Form von Schraubenlinien mit großer
Ganghöhe.
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Nach einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dübels,
bei welchem die beiden Faltenbalge eine Spindel mit einem Spindelkopf aufnehmen,
ist an dem dem Spindelkopf gegenüberliegenden Ende der Spindel ein Schraubgewinde
vorgesehen, auf welches eine gegen das eine Stirnende des einen Faltenbalges sich
anlegende Gewindebuchse aufschraubbar ist. Die Druckkraft auf die beiden Faltenbalge
wird dabei durch Verdrehen dieser Gewindebuchse erzeugt.
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Um ein unbeabsichtigtes Verdrehen der Spindel in dem Bohrloch zu
verhindern, ist in dem Spindelkopf eine Aussparung vorgesehen, welche ein Sicherungselement
aufnimmt.
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Der erfindungsgemäße Spreizdübel ist in seinem Aufbau einfach und
in der Herstellung billig und stellt eine vergleichsweise große Haftreibungskraft
im Bohrloch sicher, so daß er auch bei erhöhten Kräften und Beanspruchungen im Bohrloch
festsitzt.
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Darüber hinaus wird auf konische Spreizkörper und konische Spreizhülsenenden
ebenso wie auf Drehspindeln zu deren Betätigung vollständig verzichtet.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung noch etwas näher
veranschaulicht. In dieser zeigen in rein schematischer Weise: Fig. 1 einen senkrechten
Schnitt durch eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spreizdübels, Fig.
2 eine Ansicht der Anordnung nach Fig. 1, wobei der Dübel sich in der Betriebsstellung
befindet, Fig. 3 eine isometrische Darstellung in vergrößertem Maßstab der Spreizhülse
nach den Fig. 1 und 2, Fig. 4 und 5 zwei Ansichten, teilweise im Schnitt, einer
weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spreizdubels, Fig. 6 eine Ansicht
einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spreizdübels, Fig. 7 einen
senkrechten Schnitt durch die Anordnung nach Fig. 6, Fig. 8 eine Ansicht der Anordnung
nach Fig. 6, wobei der Dübel in seiner Betriebsstellung dargestellt ist,
Fig.
9 einen senkrechten Teilschnitt durch das eine Ende des Faltenbalges des erfindungsgemäßen
Dübels, Fig. 10 eine Teilansicht in vergrößertem Maßstab des Nietdornes der einen
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dübels, Fig. 11 einen senkrechten Schnitt
längs der Linie XI-XI in Fig. 10, Fig. 12 eine der Anordnung nach Fig. 2 ähnliche
Ausführungsform, wobei die Längsschlitze der Spreizhülse die Form von Schraubenlinien
mit vergleichsweise großer Ganghöhe haben.
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Bei den dargestellten Ausführungsformen ist mit der Bezugsziffer
1 eine Spreizhülse bezeichnet, deren Einzelheiten aus Fig. 3 der Zeichnung hervorgehen.
Diese Spreizhülse 1 ist in eine Vielzahl von Lamellen 2 unterteilt, wobei die Anzahl
derselben für den Erfindungsgedanken unerheblich ist. Die Unterteilung wird dabei
durch Längsschlitze 2a, 2b in dem Körper der Spreizhülse 1 vorgenommen, wobei diese
Längsschlitze 2a, 2b nicht vollständig durchgeführt sind. Jeweils zwei benachbarte
Lamellen sind dabei über Stege miteinande; verbunden, welche eine solche Festigkeit
haben, daß der durch die Lamellen 2 gebildete Körper der Spreizhülse 1 eine starre
Einheit bildet, so daß auch in der Betriebsstellung die Gefahr eines Lamellenbruches
ausgeschlossen ist.
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Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform besitzt die Spreizhülse
1 an dem einen Ende einen Flansch 3 mit in radialer Richtung sich erstreckenden
Schlitzen 3a, welche in die Schlitze 2a bzw. 2b übergehen.
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Auf den Flansch 3 kann auch verzichtet werden, wie dies die Ausführungsformen
nach den Fig. 4 bis 8 zeigen. Ebenso können der Flansch 3 und die Gewindebuchse
10 wie in Fig. 4 dargestellt angeordnet werden.
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Wie aus Fig. 1 der Zeichnung hervorgeht, ist der Flansch 3 an demjenigen
Ende der Spreizhülse 1 angeordnet, welches bei eingesetztem Dübel der Ausmündung
4a des Bohrloches 4 zugewandt ist.
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Mit den Bezugsziffern 5, 6 sind zwei Spreizkörper in Form von in
axialer Richtung verkürzbaren Faltenbalgen bezeichnet. Die Ausbildung des Querschnittes
der einzelnen Falten der Faltenbalge ist unerheblich. Wesentlich ist nur, daß bei
Ausübung einer Druckkraft die beiden Faltenbalge gestaucht werden, so daß sie sich
mit ihren äußeren Umfangsflächen gegen die Innenleibung der Spreizhülse 1 anlegen
und diese gegen die Innenleibung des Bohrloches 4 drücken.
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Die beiden Faltenbalge werden bei der Ausführungsform nach den Fig.
1, 2, 4 und 5 von einem Nietdorn 7 durchsetzt, an welchen ein Nietkopf 8 angeformt
ist. Der Nietkopf 8 übergreift dabei das eine Ende des einen Spreizkörpers 6; bei
der Ausführungsform nach Fig. 9 hingegen ist der Nietkopf 8 in dem Spreizkörper
6 verankert.
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Die beiden Spreizkörper 5, 6 in Form von Faltenbalgen werden bei
Belastung des Nietdornes 7 mit einer Zugkraft gestaucht und hierdurch gegen die
Spreizhülse 1 gepreßt, welche wiederum gegen die Innenleibung des Bohrloches 4 gedrückt
wird.
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An dem einen Faltenbalg ist ein Setzkopf 9 zum Ansetzen einer Nietzange
u. dgl. vorgesehen. Bei der Ausführungsform nach den Fig. 4 und 5 ist an miteinander
verbundenen Lamellen 2 der Spreizhülse 1 eine Gewindebuchse 10 angeordnet, um über
eine Schraubenmutter an dem Dübel irgendwelche Elemente befestigen zu können.
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Wie die Fig. 9 und 10 zeigen, ist an dem Nietdorn 7 ein mehrgängiges
Gewinde 7a vergleichsweise großer Ganghöhe angeordnet.
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Bei der in Fig. 12 dargestellten Ausführungsform sind die Längsschlitze
2a, 2b der Spreizhülse 1 in Form von Schraubenlinien mit großer Ganghöhe angeordnet.
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Die Arbeitsweise des Dübels gemäß den Fig. 1, 2 und 4 und 5 ist die
folgende: Wird auf den Nietdorn 7 beispielsweise mit einer Nietzange u. dgl. eine
Zugkraft ausgeübt, dann werden über den Nietkopf 8 und den Setzkopf 9 die beiden
Faltenbalge gestaucht, wie dies beispielsweise die Fig. 2 der Zeichnung zeigt. Durch
diese Stauchung werden die beiden Spreizkörper 5, 6 verkürzt, während in einer zur
Längsachse senkrecht stehenden Richtung eine Dilatation, also Vergrößerung des Durchmessers
der beiden Faltenbalge zu verzeichnen ist. Hierdurch legen sich die äußeren Umfangsflächen
dieser beiden Faltenbalge gegen die Spreizhülse 1 an, deren Lamellen 2 auf diese
Weise gegen die Innenleibung des Bohrloches 4 form- und kraftschlüssig gedruckt
werden, so daß der Spreizdübel in dem Bohrloch 4 festsitzt und selbst bei erhöhten
Kräften und Beanspruchungen nicht gelöst werden kann.
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Eine Rückverformung der beiden Faltenbalge wird durch die Reibungskräfte
zwischen der Innenleibung der Spreizhülse 1 und den äußeren Umfangsflächen der beiden
Spreizkörper 5, 6 verhindert. Zur Erhöhung des Widerstandes gegen eine Rückverformung
dienen die Gewindegänge 7a auf dem Nietdorn 7 (Fig. 10 und 11) und die schraubenlinienförmigen
Längsschlitze 2a, 2b der Spreizhülse 1.
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In den Nietdorn 7 wird dabei eine Sollbruchstelle eingebaut, so daß
bei einer ganz bestimmten Zugkraft dieser Nietdorn 7 einfach abbricht.
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Bei der Verwirklichungsform nach den Fig. 6 bis 8 werden die beiden
Spreizkörper 5, 6 von einer Spindel 11 durchsetzt, welche an ihrem einen Ende einen
Spindelkopf 12 angeformt hat. Andem dem Spindelkopf 12 gegenüberliegenden Ende der
Spindel 11 ist ein Schraubgewinde 13 vorgesehen, auf welches eine in das eine Stirnende
des Spreizkörpers 5 sich anlegende Buchse 14 aufschiebbar ist. Durch Verdrehen der
Schraubenmutter 15 auf dem Schraubgewinde 13 wird der Spreizkörper 5 und huber eine
Buchse 14a auch der Spreizkörper 6 zusammengedrückt und somit gestaucht, wobei durch
Vergrößerung des Durchmessers dieser beiden Spreizkörper 5, 6 auf die Spreizhülse
1 eine entsprechende Druckkraft ausgeübt wird, die für eine form- und kraftschlüssige
Verbindung mit dem Bohrloch 4 Sorge trägt. Es ist selbstverständlich möglich, die
beiden Spreizkörper 5, 6 huber ein Zwischenstück zu einer körperlichen Einheit zusammenzufassen.
Diese Verwirklichungsform ist ebenso bei den Spreizhülsen der Figuren 1 bis 5 durchführbar.
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In dem Spindelkopf 12 ist eine Aussparung 12a eingearbeitet, welche
eine Sicherung 16 zur Verhinderung der Verdrehung des Dübels in dem Bohrloch 4 aufnimmt.
Diese Sicherung 16 besitzt lappenförmige Enden, welche durch die Schlitze 2a, 2b
der Spreizhülse 1 hindurchführbar sind und sich gegen die Innenleibung des Bohrloches
4 anlegen.
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Der Spreizdübel gemäß der Erfindung ist im Aufbau einfach und in
der Herstellung billig und darüber hinaus in der Lage, auch erhöhte Kräfte aufzunehmen.
Darüber hinaus wird bei diesem Dübel auf konische Spreizkörper sowie auf eine drehbare
Gewindespindel zur Betätigung dieser beiden Spreizkörper vollständig verzichtet,
was ebenfalls von Vorteil ist.
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- Patentansprüche -