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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft einen Staub-, Lärm- -und/oder Insektenschutz
für Fenster oder Türen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es sind Vorrichtungen der eingangs genannten Gattung bekannt, welche
in Form von auf Rahmen gespannten Materials in Fensteröffnungen eingesetzt werden,
wobei der Fensterrahmen von dem Einsetzrahmen entweder vollständig eingenommen oder
- bei Schiebefenstern - nur einen Teil der Öffnung ausmacht.
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Nachteilig bei den bekannten Einsetzrahmen ist aber die Tatsache,
daß derartige Vorrichtungen zum Schließen der Fenster oder Türen aus dem Rahmen
entfernt werden müssen, wenn das Fenster oder die Tür geschlossen wird, oder aber
- wenn sie im Rahmen fest verbleiben - den Durchblick durch das geschlossene Fenster
oder die Türscheibe beeinträchtigen.
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Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Fenster- oder Türdichtung gegen Umwelteinflüsse anzugeben, welche bei geschlossenem
Fenster oder geschlossener Tür nicht beeinträchtigend in Erscheinung tritt bzw.
ohne weiteres entfernbar ist, so daß keine Behinderung der Funktion des Fensters
oder der Tür erfolgt.
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Die Dichtung ist dabei in vorteilhafter Weise derart beschaffen, daß
sie auch bei Nichtbenutzung kaum stört und
dabei einen festen Platz
hat. Die Frischluftzufuhr ist bei Benutzung der Dichtung selbstverständlich gewährleistet.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß Umwelteinflüsse - insbesondere
in belasteten Gebieten - auf die Behausungen des Menschen einen immer größeren Einfluß
ausüben. Insbesondere in der Nähe von Verkehrsstraßen müssen die Einwohner vor Abgas-
und Schallbelästigungen geschützt werden. Schallisolierte Fenster haben die angestrebte
schalldämmende Wirkung aber lediglich in geschlossenem Zustand.
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Durch die erfindungsgemäßen Schutzmaßnahmen, welche im Öffnungsbereich
von Dreh- oder Kippfenstern bzw. Schwenk-oder Schiebetüren vorgenommen werden, kann
das Fenster oder die Tür zur Aktivierung der Lüftung bei ferngehaltenen Umwelteinflüssen
um einen Winkel geöffnet werden, so daß durch den mit dem Schutz versehenen Spalt
ein Luftaustausch möglich ist. Durch das Dichtungsmaterial werden bevorzugt Abgase
und Geruchseinflüsse unter Verwendung von Aktivkohle absobiert.
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Wegen der Feinmaschigkeit des verwendeten Gewebe- oder Vliesmaterials
werden kleine Insekten ferngehalten, welche ebenfalls eine erhebliche Belästigung
darstellen können.
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Insbesondere bei mehrschichtigem Aufbau des Materials besteht die
Möglichkeit, durch Verwendung von Materialien mit unterschiedlichen Schallausbreitungseigenschaften
infolge der sich ergebenden Stoßstellen Übergangsbereiche zwischen verschiedenen
Materialien den Schall in seiner
Ausbreitung erheblich zu behindern,
so daß insoweit eine wirksame Dämpfung eintritt. Die aneinandergrenzenden Materialien
mit unterschiedlichen Schallausbreitungseigenschaften weisen dabei bevorzugt auch
unterschiedliche Ausrüstungen im Hinblick auf die gewünschten Herabsetzungen von
spezifischen Umwelteinflüssen auf. So ist vorzugsweise in Teilschichten des Materials
eine antibakterielle oder ähnliche Ausrüstung vorteilhaft.
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Durch die Ausbildung des Materials in Form von Bahnen mit öffnungen
(Ausnehmungen) zum Einschieben von Stäben ist eine Anpassung an unterschiedliche
Fenster- bzw. Turgrößen möglich. Die Breite des Materials ist dabei so gewählt,
daß sie mindestens der Öffnungsbreite von Kippfenstern entspricht, so daß die Materialbahn
zwischen Fenster- und Rahmen einklemmbar und in U-förmigem Verlauf den Öffnungsspalt
sicher verschließt. Die Anordnung bildet eine Art Faltenbalg, welche das Fenster
umgibt und dabei größer ausgebildet ist als das Fenster, aber den Innenrahmen desselben
nicht überragt.
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Im geschlossenen Zustand liegt der zusammengefaltete Balg oberhalb
des Fensterrahmens und spannt sich bei geöffnetem Fenster auf. Die Formstabilität
wird durch die in die schlauchartigen Öffnungen des Bahnmaterials eingeschobenen
Stäbe erreich#t, welche in festen Abständen parallel zueinander ausgerichtet sind.
Die Ecken werden dabei durch spezielle Eckverbinder erzeugt, welche nach Aufschneiden
des die Stäbe umgebenden Bahnmaterials in Öffnungen der Hohlstäbe eingeschoben werden
und durch bei entsprechender Anpassung des Profilquerschnittes eine stabile Verbindung
ergeben.
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Mit dem Fenster und dem Rahmen sind in diese einschraubbare Klemmhalterungen
verbunden, in die Stäbe, welche an den Kanten des Bahnmaterials eingeschoben sind,
mitsamt dem sie umgebenden Material einschnappbar sind. Auf diese Weise läßt sich
durch einfaches Ausschnappen der Dichtanordnung das Fenster oder die Tür bei Bedarf
jederzeit vollständig öffnen.
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Zur Verwendung mit Klapptüren findet eine entsprechende Konstruktion
Anwendung, wobei durch Erzeugung als Bahnmaterial eine Anpassung auch an beliebige
Türabmessungen möglich ist. Um Schiebetüren entsprechend abdichten zu können, wird
das Material nur an den Senkrechten der Öffnungskante und benachbarten Kante des
Türrahmens mittels der genannten Befestigungsmittel eingeschnappt, wobei die Winkelelemente
entfallen. Stattdessen wird oberhalb - und gegebenenfalls auch unterhalb - des vorgesehenen
abzudichtenden Öffnungsbereiches eine Führung für die Stabenden vorgesehen, welche
die Länge der an die Türgröße angepaßten Abdichtungsmaterials geringfügig überragen.
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Die Stäbe sind bevorzugt teleskopartig ausziehbar ausgebildet, um
eine Anpassung an unterschiedliche Längenabmessungen der Fenster- oder Türöffnungen
auf einfache Weise ohne Trennvorgänge zu erreichen.
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Das Dichtmaterial wird entweder als Bahnmaterial zusammen mit den
Leisten und Kleinteilen als Bausatz geliefert, und vom Anwender entsprechend den
gewünschten Maßen zusammengesetzt, oder aber für Standardmaße vorgefertigt geliefert.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet bzw. werden nachstehend anhand einer bevorzugten Ausführung näher
beschrieben. Es zeigen: Figur 1 einen Teil des erfindungsgemäßen Tür- oder Fensterschutzes
im Schnitt, Figur 2 eine vollständige erfindungsgemäße Schutzanordnung in Verbindung
mit einem Kippfenster, Figur 3 die Anordnung gemäß Figur 2 bei gesclpssenem Fenster
im Schnitt, Figur 4 ein Detail einer Eckverbindung einer Anordnung gemäß Figur 2
und Figur 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Anwendung auf eine
Schiebetür.
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Bei dem in Figur 1 dargestellten Querschnitt-dlirch einen, Teil des
für den erfindungsgemäßen Staub-, Lärm- oder Insektenschutz vorgesehen Bahnmaterials
1 ist der sandwichartige Aufbau, welcher aus eine Zusammensetzung aus einer Schicht
2 aus Material von relativ geringer Dichte (Vliesmaterial mit grober Struktur) und
einer Schicht 3 aus dichterem Material besteht, die ebenfalls durch ein Vliesmaterial
gebildet werden kann. Entsprechend sind auch andere Materialien von leichter, flexible
und durchlässiger Struktur geeignet, welche eine Filter- bzw. Dämmwirkung haben.
Vorzugsweise dienen dazu Materialien mit Faserstruktur.
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Die Materialschichten 2 oder 3 sind bakterizid, fungizid insektizid
und/oder geruchshemmend ausgerüstet, wobei die geruchshemmende Wirkung bevorzugt
durch eine Beschichtung mit Aktivkohle erreicht wird. Auf die Schichten 2 und 3
sind zwei dünne Schichten 4 und 5 aus luftdurchlässigem Gewebe aufkaschiert, welches
eine derartige Zugfestigkeit aufweist, daß ein Zerreißen der Materialschichten 2
und 3 bei der normaler Beanspruchung - wie sie sich aus der Anwendung ergibt - verhindert
ist. Durch die unterschiedlichen Aufbau der beiden Schichten 1 und 2 lassen sich
einerseits durch unterschiedliche Ausrüstung verschiedene Hemmwirkungen im Hinblick
auf Umwelteinflüsse kombinieren.
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Im übrigen ist auch die Schalldämmwirkung bei der Verwendung von Materialien
mit unterschiedlichen Eigenschaften bezüglich der Schallausbreitung besonders groß.
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Die obere Gewebeschicht 4 bildet einen schlauchförmigen Durchlaß 6,
der eine tunnelartige Öffnung zwischen dem äußeren Gewebe und der benachbarten Schicht
2 des vliesartigen Materials freigibt.
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Die schlauchförmigen Öffnungen der Durchlässe 6, die sich in Abständen
von einigen Zentimetern parallel in Längsrichtung des Bahnmaterials 1 erstrecken,
werden durch eine entsprechende - im Querschnitt schlaufenförmige - Führung der
oberen Gewebeschicht 4 beim Verbinden mit dem übrigen sandwichartigen Bahnmaterials
1 durch Verkleben oder Aufnähen erzeugt.
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Diese schlauchartigen Durchlässe 6 sind in solchen Abstand zueinander
angeordnet, daß eingeschobenen Verstärkungs-
stäbe 7 - in Form
von Rundprofilen, -leisten oder dergl.) beim Öffnen- oder Schließen von Fenstern
eine hinreichende Stabilität parallel zum öffnungsspalt gewährleisten, wobei sich
das zwischen den Stäben befindliche weiche Material 1 beim Schließen des Fensters
oder der Tür nach Art eines Faltenbalgs zusammendrängt.
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Die in die sclauchartigen Öffnungen 6 eingeschobenen Stäbe 7 dienen
auch zur Befestigung des Schutzes am angrenzenden Fenster bzw. der Tür und dem Rahmen.
Dabei endet bevorzugt eine Schicht aus Vliesmaterial in einer weiteren schlauchförmigen
öffnung 8, in die ebenfalls ein Stab 9 eingeschoben ist, wobei sich die Gewebeschicht
4 in diesem Endbereich um die sich ergebende Öffnung herum lückenlos an die Schicht
5 an die Gewebeschicht 5 der Unterseite anschließt. Das innere Bahnmaterial 1 ist
damit praktisch vollständig von einem strumpfartig anliegenden Gewebe umgeben.
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Das Bahnmaterial 1 läßt sich in beliebiger Länge zuschneiden und den
örtlichen Gegebenheiten nach Art eines Baukastensystems anpassen. Die Breite des
Bahnmaterials ist dabei bevorzugt entsprechend der angestrebten Öffnungsbreite eines
Fensters oder einer Tür zu wählen, wobei die Öffnungsbreite eines Kippfensters üblicherweise
zur ordnungsgemäßen Belüftung eines Raumes durchaus ausreichend ist.
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Die in den Endbereichen des Materials 1 eingefügten Stäbe 9 sind mit
ihrem verrundeten Profilquerschnitt in einen entsprechenden maulförmigen elastischen
Öffnungsquerschnitt aufweisende Klemmelemente 10 aus Kunststoff ein-
schnappbar,
welche eine dichtende Anpreßwirkung des Stabs 9 an einen Fenster- oder Türrahmen
gewährleisten. Die Anbringung einer kompletten Dichtanordnung in Figur 2 dargestellt.
Dabei sind die Klemmelemente 10 in regelmäßigen Abständen an dem Fenster- bzw. Türrahmen-
oder Flügelteil vorzusehen.
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In Figur 2 ist ein Fensterrahmen mit 11 und der zur Öffnen der Kippflügelteil
mit 12 bezeichnet. Das Dichtelement liegt im Dichtungsbereich mit zweifacher rechteckiger
Abwinklung dichtend an. Soll die Filterwirkung des Schutzteils nicht in Anspruch
genommen werden, so kann die vordere mit dem Material 1 verbundene Leiste aus den
Klemmelementen 14, welche sich am Fensterflügel befinden, ausgehängt werden und
die zusammengefaltete, faltenbalgartige Anordnung auf Tragstege 15 und 16 aufgelegt
werden, welche den Schutz 1 festhält, während der Fensterflügel 12 unbehindert geöffnet
werden kann. Die Tragstege 15 und 16 sind vorteilhafterweise mit einer Maulseite
der Klemmelemente 10 zusammengefaßt.
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Das in Figur 2 dargestellte Fenster ist im geschlossenen Zustand in
der Teildarstellung in Figur 3 wiedergegeben, wo sich die Funktion der einzelnen
Teilelemente deutlich ergibt. Inbesondere zeigt sich, daß für die meisten Anwendungen
nur zwei Typen jvon Klemmelementen erforderlich sind, nämlich solche, bei denen
die Maulöffnung in bezug auf die Montagefläche senkrecht nach oben gerichtet ist
(Element 10) und solche, bei denen die Maulöffnung parallel dazu gerichtet ist (Element
14).
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In Figur 4 ist eine rechteckige Abwinklung des sich ergebenden Faltenbalgs
gemäß Figur 2 im Detail dargestellt.
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Im Bereich der Abwinklung braucht der schlauchförmige Durchlaß 6 bzw.
8 lediglich soweit eingeschnitten zu werden, daß der Sch la uchbere i ch aufgetrennt,
das innere Vliesgewebe dagegen nicht beeinträchtigt ist. Die Stabilisierungsleiste
(Stab 6 bzw. 9) wird dabei mit durchtrennt, wobei sich bei hohlem Stab in dessen
inneren Öffnungsquerschnitt ein Winkelknie 17 einschieben läßt, welches die Abwinklung
bildet und die Anordnung in sich konstruktiv stabil hält. Auf diese Weise lassen
sich aus konfektioniertem Bahnmaterial des Dämm- und Filterstoffes und beliebig
ablängbaren Leisten unter Zuhilfenahme der Klemmelemente 10 und 14 für nahezu jede
Tür- oder Fenstergröße mit einfachen Mitteln passende Schutzvorrichtungen schaffen.
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Eine entsprechende Gestaltung ist auch für Schiebetüren oder -fenster
möglich, wobei dann die Abwinklung entfällt.
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Es sind dabei Führungsschienen 18 mit U-förmigem Profil günstig, welche
an der Oberseite parallel zur Schieberichtung angebracht werden.
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Bei der in Figur 5 dargestellten Anordnung sind die Verstärkungsstäbe
7 so bemessen, daß sie in die U-förmigen Profile 18 hineinragen und somit durch
das rundherum im Öffnungsbereich am Tür- oder Fensterrahmen anliegende Bahnmaterial
1 eine Abdichtung gewährleistet ist.
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Die Befestigung am Rahmenteil 19 und den Türflügel 20 erfolgt in entsprechender
Weise, wie es anhand des in Figur
2 dargestellten Fenster wiedergegeben
ist. Die Klemmelemente 10 werden dabei wieder stumpf vor dem beweglichen Flügel
und die Elemente 14 auf dem Rahmen talso umgekehrt wie beim Kippfenster gemäß Figur
2) angebracht. Bei geschlossenem Flügel 19, der dann in dem Rahmen 18 anschlägt,
können sich die Falten nach vorne frei in den Raum erstrecken, während die Stäbe
dicht benachbart vor dem Rahmen nebeneinander liegen. Das sich ergebende Bild im
Schnitt entspricht etwa demjenigen gemäß Figur 3, wobei Rahmen und Flügelteil vertauscht
sind. Auch bei der Anordnung gemäß Figur 5 kann zum Öffnen der äußerste Stab leicht
vom Rahmenteil 19 entfernt werden, so daß im Falle der Verwendung mit einer Tür
ohne weiteres ein Durchtritt möglich ist.
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Es ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäße Anordnung sowohl als
Bausatz als auch in Fertigform vertrieben werden kann und in ihrer Anwendung und
Ausgestaltung an die verschiedensten Gegebenheiten anpaßbar ist.
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Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend
angegebene Beispiel. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten denkbar, welche von
der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch
machen.
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