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Zylindrische Kreuzspule
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Die Erfindung bezieht sich auf eine zylindrische Kreuzspule in wilder
Kreuzwicklung aus einem texturierten Faden nach dem Gattungsbegriff des Anspruchs
1.
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Als Kreuz spule in wilder Wicklung wird in dieser Anmeldung eine Kreuzspule
bezeichnet, deren Spulverhältnis im Verlauf der Spulreise stetig oder in Sprüngen
variabel ist. Mit "Spulverhältnis" wird dabei das Verhältnis der Changiergeschwindigkeit
(Anzahl der Doppel hübe pro Minute) zu der Spuldrehzahl (Umdrehungen der Spule pro
Minute) bezeichnet.
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Spulen der eingangs definierten Art sind in DIN 61800 beschrieben.
Sie werden auf Kreuzspulvorrichtungen von Texturiermaschinen hergestellt. Die Fäden
haben dort aufgrund ihrer Behandlung, insbesondere Falschzwirntexturierbehandlung
kräusel-elastische Eigenschaften.
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Die gegenwärtige technische Entwicklung zielt auf größere Spulen sowie
auf die Erhöhung der Ablaufgeschwindigkeit in den Weiterverarbeitungsmaschinen ab.
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Durch Anspruch 1 wird die Aufgabe gelöst, trotz großen Spulendurchmessers
und großer Spulenlänge Spulen herzustellen, die bei hohen Abzugsgeschwindigkeiten
von z.B.
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1000 m/min einen störungsfreien Ablauf des Fadens über Kopf gewährleisten.
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Es ist zwar bekannt, Wülste an den Stirnseiten der Spulen durch Atmung,
d.h. periodische Verkürzung des Changierhubs
im Endbereich dieser
Wülste zu vermeiden. Dabei soll jedoch im wesentlichen die exakt zylindrische Gestalt
der Spule hergestellt werden.
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Bei systematischen Untersuchungen zum Ablaufverhalten von Spulen wurde
überraschend herausgefunden, daß eine Abflachung des zylindrischen Mantelflächenbereichs
der Kreuz spule auf der von der Abzugsseite des Fadens abgewandten Seite eine wesentliche
Verbesserung der Ablaufeigenschaften des Fadens mit sich bringt. Dagegen hatten
wulstförmige Verdicklungen der Spule auf der Fadenabzugsseite, insbesondere durch
unvermeidliche Ablage einer zu großen Fadenmenge im Bereich der Hubumkehr keine
nachteiligen Folgen. Dieses Ergebnis war völlig unerwartet, und zwar deshalb, weil
aufgrund der bekannten Erfahrungen mit dem Ablaufverhalten der Fäden von kegeligen
Spulen gerade mit dem entgegengesetzten Ergebnis gerechnet worden war.
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Es sei erwähnt, daß es sich bei der Abflachung des zylindrischen Mantelflächenbereichs
der Kreuzspule nicht um eine schräge Stirnfäche handelt, wie sie durch eine gleichmäßige
Verringerung des Fadenführerhubs erhalten wird, sondern um eine bewußt herbeigeführte,
insbesondere stetige Durchmesserverringerung an zumindest dem Ende des zylindrischen
Spulbereichs, das der Fadenabzugsseite gegenüberliegt.
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Bei Spulen, die eine Fadenreservewicklung zum Verbinden des Fadenanfangs
einer Spule mit dem Fadenende einer Folgespule haben, weist die Seite der Spule,
auf der die Fadenreserve liegt, eine Abflachung bzw. einen kegeligen oder balligen
Bereich der Mantelfläche mit einem zu ihrer Stirnseite hin stetig abnehmenden Durchmesser
auf. Hierdurch ist eine einfache Identifizierung der erfindungsgemäßen Spulen möglich.
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Die erfindungsgemäße Maßnahme kann an zylindrischen Kreuzspulen mit
ebenen Stirnflächen und solchen mit im Längsschnitt schrägen Stirnflächen mit Vorteil
angewandt werden.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, wenn für Spulen
mit relativ großer Wicklungsbreite zylindrische Spulenhülsen verwendet werden, die
auf ihrer der Fadenabzugsseite zugewandten Stirnseite eine abgerundete Kante aufweisen.
Wenn eine Spule keine Fadenreserve hat, kann somit die abgerundete Xante der Spulenhülse
die Fadenabzugsseite definieren.
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Die erfindungsgemäße Kreuzspule kann in Längsrichtung symmetrisch
ausgebildet sein, was den Aufbau der Wicklungsschichten mit Hilfe der Changiereinrichtung
erleichert. Andererseits kann die Mantelfläche der Spule im Übergangsbereich von
ihrem zylindrischen Wickelkörper zu ihren geraden oder kegeligen Stirnflächen auch
asymmetrisch ausgebildet sein.
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Dies bedeutet, daß die Abflachung der Zylinderfläche erfindungsgemäß
nur auf der von der Abzugsseite des Fadens abgewandten Seite der Spule vorhanden
sein muß. Eine wulstfcrmige Durchmesservergrößerung auf der Abzugsseite des Fadens
kann sogar in bestimmten Fällen, beispielsweise großer Bewicklungebreite, von Vorteil
sein, weil es sich zeigte, daB hierdurch das Ballonieren des ahlaufenden Fadens
untersetzt wird.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen Spulen läßt sich bE-vorzugt
dadurch bewerkstelligen, daß bei Kreuzspulvorrichtungen, deren Changiereinrichtungen
neben der Möglichkeit der Dildstorung Einrichtungen zur zyklischen Verkürzung des
Fadenführungshubes zwecks Atmung und Uerbesserung des Kantenaufbaus aufweisen, die
Länge der Atmungshübe wesentlich erhöht wird, beispielsweise auf etwa 20 mm Hubminderung
an einem oder beiden Hubenden bei einem Grundhub des
Changierfadenführers
von 250 mm. Dabei werden - wie es bei wilden Kreuzwicklungen bekannt ist - die Atmungshübe
und die Störhübe zur Verhinderung von Bildwicklungen so aufeinander abgestimmt,
daß sie zeitlich zusammenfallen. Die Atmungshübe können stufenweise verlängert und
verkürzt werden oder konstante Länge aufweisen. Hierzu wird insbesondere auf die
EP-PS 27 173 verwiesen, die ein Verfahren zum Aufwickeln von Fäden beschreibt, bei
dem die Länge des Atmungshubes während der Spulreise mehrfach verändert wird.
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Erfindungsgemäß wird der Atmungshub wesentlich über das bis her bekannte
AusmaB hinaus verlängert. Hierdurch wird erreicht, daß am Hubende eine geringere
Fadenmenge abgelegt wird und die gewünschte Abflachung der Mantelfläche der Spule
entsteht. Bei einer Erhöhung des Atmungshubes auf etwa 20 mm betrug die Abflachung
der Spule am Ende der zylindrischen Mantelfläche je nach Spulendurchmesser etwa
3 bis 8 mm. Die Ablaufeigenschaften dieser Spulen waren wesentlich günstiger als
die der bisher bekannten zylindrischen Kreuzspulen. Die DurchmEsserverkleinerung
an den Enden der zylindrischen Hewicklungsbreite der Spulen birgt zwar die Gefahr
der Bildung von Abschlägern, d.h. aus dem Fadenverband austretender Fadenwindungen,
weshalb die Abflachung auf die angegebene GröBenordnung beschränkt werden sollte.
Genauere Grenzen für das obere Maß der Abflachung lassen sich aber nur durch Versuche
ermitteln, wobei diese Werte jeweils von den Spulparametern und von den Fadeneigenschaften,
wie Fadenspannung, Kräuselelastizität, Spulenhärte etc. abhängen.
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Eine Abflachung auf der von der Abzugsseite abgewandten Seite der
Spule bringt für eine zylindrische Kreuzspule jedoch in allen Fällen den Vorteil
mit sich, daß zur Spulenstirnseite hin abrutschende Fadenlagen vom abgezogenen Faden
nicht mitgenommen werden, da sie hierzu zunächst aufgeweitet und in einen Bereich
größeren Spulendurchmessers gebracht werden müßten.
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Wie bereits erwähnt, kann die Atmung asymmetrisch, d.h. nur einseitig
erfolgen. Ferner kann die Größe des Atmungshubs von Atmungszyklus zu Atmungszyklus
verändert werden. Das Ausmaß der Durchmesserverringerung kann weiterhin auch dadurch
bestimmt werden, daß neben dem Atmungshub, d.h. der Verkürzung des Changierhubs
auch die Anzahl der Atmungen pro Zeiteinheit und/oder die Dauer der Atmungen an
den beiden Enden des Changierhubs unterschiedlich vorgegeben und zur Beeinflussung
der erfindungsgemäß gewünschten Durchmesserverringerung verändert werden.
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Es hat sich herausgestellt, daß Spulen1 die auf diese Weise erzeugt
werden, relativ weiche Stirnflächen haben. Das ist je nach Art der Weiterbearbeitung
unerwünscht, da weiche Spulen leichter beschädigt werden als harte Spulen. Die Vorteile
dieser Erfindung werden gleichwohl aufrechterhalten, gleichzeitig aber eine zu große
Weichheit der Spulenenden vermieden und eine Spule mit erwünschter, einstellbarer
Härte bei gleichwohl hervorragenden Ablaufeigenschaften erzeugt, wenn - wie weiterhin
nach dieser Erfindung vorgeschlagen - mindestens zwei Verkürzungszyklen mit jeweils
mehreren Atmungszyklen vorgegeben werden, wobei die maximale Verkürzung in dem einen
Verkürzungszyklus größer, mindestens doppelt so groß wie die maximale Verkürzungslänge
in dem anderen Zyklus ist. Es können auch mehr als zwei Verkürzungszyklen mit unterschiedlicher
Verkürzungslänge vorgesehen sein.
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Als vorteilhaft erweist sich weiterhin, wenn innerhalb jedes Verkürzungszyklus
die maximale Verkürzungslänge nochmals von Atmungszyklus zu Atmungszyklus in Stufen
verändert, vorzugsweise vermindert wird, wobei in diesem Falle die kleinste Verkürzungslänge
innerhalb ein und desselben Verkürzungszyklus mehr als 50%, vorzugsweise mehr als
60% der maximalen Verkürzungslänge beträgt.
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Auf diese Weise wird die Spule aus unterschiedlichen Wicklungsschichten
aufgebaut. Während der Verkürzungszyklen mit großer Verkürzungslänge entsteht eine
an den Enden abgeflachte und weiche Wicklungsschicht.
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Während der Verkürzungszyklen mit kleiner Verkürzungslänge werden
die abgeflachten Endbereiche der Spulen wieder im wesentlichen aufgefüllt und mit
einer harten Schicht abgedeckt, so daß die harte Schicht den Schutz der weichen
Schicht übernimmt, wobei allerdings die unten liegende weiche Schicht bewirkt, daß
die Abflachung in gewissem Maße erhalten bleibt und daher auch innerhalb der harten
Schicht die guten Ablaufverhältnisse erhalten bleiben.
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Es entsteht hierdurch eine eigentümliche Spule, die äußerlich ein
gutes Erscheinungsbild bietet und gut zu handhaben ist und die die erfindungsgemäß
erzielten guten Ablaufeigenschaften hat.
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Eine andere Möglichkeit, erfindungsgemäße Spulen zu erhalten, besteht
darin, daß die Spule mit einer sog. Hubverlegung aufgebaut wird. Bei der Hubverlegung
bleibt die Länge des Changierhubs konstant. Es erfolgt jedoch eine Verschiebung
des Changierhubs relativ zur Spule. Diese Verschiebung wird entweder periodisch
oder nach vorgegebenen Intervallen und für vorgegebene Zeitdauer durchgeführt.
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Auch bei dieser Methode kann eine Spule hergestellt werden, die aus
abwechselnd weichen und harten Wicklungsschichten hergestellt ist. Dazu wird analog
zu dem oben beschriebenen Verfahren in Stufen eine große und eine kleine Hubverlegung
durchgeführt und vorzugsweise erfolgt auch innerhalb der einzelnen Verlegungszyklen
noch einmal eine Abstufung der maximalen Verlegungsweite.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben.
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Es zeigt: Fig. 1 eine zylindrische Kreuzspule mit ebenen Stirnflächen;
Fig. 2 eine kegelige Kreuzspule mit geraden Stirnflächen senkrecht zur Hülsenachse;
Fig. 3 eine zylindrische Kreuzspule gemäß der Erfindung mit in Längsrichtung der
Spule symmetrisch abgeflachten Endbereichen; Fig. 4 eine Spule nach Fig. 3 mit zusätzlicher
beidseitiger Changierhubverkürzung; Fig. 5 eine asymmetrische Spule mit abgeflachtem
Endbereich; Fis. 5 Eine Spule gemäß Fic.- 5 mit ~lct=---~er Verdickung auf der Fadenabzugsseite.
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In den Figuren 1 und 2 sind Kreuzspulen nach dem Stand der Technik
dargestellt, die mit ihrer zylincrischen oder kegelingen Hülse 1 bzw. 2 auf einen
Dorn , 3, spielsgeise Eines Spulenablaufgatters, aufgesteckt sind und über Kopf
abgezogen werden Ein ortsfester Fadenführer auf der Fadenablaufseite 4 hat die Bezugsziffer
5. Sowohl die zylindrlsche Kreuzspule 6 nach Fig. 1 als auch die kEgelige Kreuzspule
7 nach Fig. 2 sind idealisiert dargestellt und zeigen die in den Endbereichen üblicherweise
vorhandenen mehr oder weniger stark ausgeprägten Verdickungen der Spulen nicht.
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Spulen 6 nach Fig. 1 mit im Längsschnitt geraden oder schrägen Stirnkanten
werden üblicherweise auf Kreuzspulvorrichtungen von Texturiermaschinen mit üblichem
Treibwalzenantrieb hergestellt. Durch Umspulen können kegelige Kreuzspulen 7 nach
Fig. 7 in einem separaten Arbeitsgang hergestellt werden.
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Die erfindungsgemäße Spule 8 nach Fig. 3 weicht von der zylindrischen
Spule 6 nach Fig. 1 dadurch ab, daß sie in den Endbereichen ihrer Bewicklungsbreite
9 symmetrische, auf beide ebene Stirnflächen ausmündende, ballige Mantelflächenabschnitte
hat, in denen der Spulendurchmesser stetig abnimmt.
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Die Spule 11 gemäß Fig. 4 ist ähnlich der Spule 8 von Fig. 3.
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Zusätzlich zu den balligen Mantelflächenabschnitten 10 hat diese jedoch
kegelige Stirnflächen 12, die durch gleichbleibende Hubminderung des Changierfadenführerhubs
während der Spulreise erzeugt werden. Der Umriß einer zylindrischen Kreuzspule 11'
mit im Längsschnitt schrägen Stirnseiten ist in gestrichelten Linien eingezeichnet.
Beide Spulen 11 und 11' unterscheiden sich dadurch, daß die Endbereiche der bei
Scl 11' zylindrischen Bewicklungsbreite 9 bei der Spule 11 erfindungsgemäß abgeflacht
sind und mit zu den Stirnseiten 12 min stetig abnehmendem Durchmesser in die Stirnflächen
12 ausmünden. Die Spule 11 kann somit durch Überlagerung einer gleichmäßigen, beidseitigen
Hubminderung des Fadenführerhubs mit einer beidseitigen starken Hubverlagerung durch
wechsel-Eise Änderung der Hublänge des Fadenführers (Atmung) hergestellt werden.
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Erz>hnt sei ferner, daß beide Spulen nach Fig. 3 und 4 auf ihrer
von der Fadenabzugsseite 4 abgewandten Seite einige Faoenreservew indungen 13 neben
den Windungsschichten des Wickelkörpers haben, deren Anfang in einem Schlitz oder
einer Kerbe der Spulenhülse 1' festgelegt ist. Die SpulEnhülse 1' ist aut der Fadenabzugsseite
zusätzlich mit einem Radius versehen, um dem Einfangen von Kapillarfäden bei kleiner
werdendem Ballon 14 entgegenzuwirken.
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In Fig. 5 und Fig. 6 sind die beiden Spulen 15 und 16 hinsichtlich
der Endbereiche der Wickelkörper asymmetrisch ausgebildet. In beiden Fällen sind
zylindrische Kreuzspulen mit im Längsschnitt schrägen Stirnseiten 12 dargestellt.
Dazu weisen beide Spulen das erfindungswesentliche Merkmal auf, daß die zylindrische
Wicklung 9 auf ihrer von der Abzugsseite 4 abgewandten Seite einen auf die kegelige
Stirnfläche 12 ausmündenden Mantelflächenbereich 10 mit abnehmendem Durchmesser
aufweist. Auf der Abzugsseite der Spulen 15, 16 ist dies nicht der Fall. Dort ist
die Spule 15 im wesentlichen zylindrisch ausgebildet, die Spule 16 dagegen weist
eine wulstförmige Durchmesservergrößerung 17 auf, durch die die Ausbildung des Fadenballons
14 unterstützt wird. Die Durchmesservergrößerung kann auch bewußt herbeigeführt
werden, indem die Treibwalze in diesem Spulbereich mit verringertem Durchmesser
oder konisch ausgebildet ist und die Spule 16 dort mit geringerer Spulenhärte gewickelt
wird.
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Fig. 7 zeigt schematisch eine Spule und das zur Bildung der Spule
angewandte Changiergesetz mit asymmetrischer, d.h. einseitiger Atmung an der der
Abzugsseite abgewandten Seite der Spule. Es ergibt sich hieraus, daß der Changierfadenführer
nur zu bestimmten Intervallen den gesamten Changierhub H ausführt. In den Atmungsperioden
wird der Changierhub verkleinert.
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Fig. 8 zeigt ebenfalls eine erfindungsgemäß hergestellte Spule, wobei
die Verdünnung am einen Ende durch Hubverlegung hergestellt wurde. Bei der Hubverlegung
ist der Changierhub H kleiner als die Spulenlänge. Der Changierhub wird relativ
zur Spule bzw. Hülse zeitweilig verlegt.
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Hierdurch entsteht auf der Verlegungsseite eine Wicklung mit stark
vermindertem Durchmesser.
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Fig. 9 zeigt das Bewegungsdiagramm eines Aufwickelverfahrens, durch
das in Schichten aufgebaute Spulen nach Fig. 10 erhalten werden. Im oberen Teil
des Diagramms ist dargestellt, daß zum Zwecke der Spiegelstörung die Changiergeschwindigkeit
NC um einen Mittelwert NCM fortlaufend variiert wird.
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Das untere Diagramm zeigt, daß die Atmung synchron mit der Spiegelstörung
verläuft, was sich positiv auf den Verlauf der Fadenspannung auswirkt.
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Als Atmung bezeichnet man - wie hier ersichtlich ist - die Verkürzung
des Changierhubes H. Der größte Changierhub entspricht im wesentlichen der Spulenlänge.
Die gezackten Kurven geben jeweils die Lage der Umkehrpunkte U des Changierfadenführers
und damit - gemessen von der Abszisse aus - die Verkürzung A des Changierhubs H
an. Einige Umkehrpunkte U sind gekennzeichnet.
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Es werden mehrere - dargestellt und vorteilhaft sind zwei -Verkürzungszyklen
durchgeführt. Innerhalb des ersten Verkürzungszyklus wird der Changierhub H sehr
stark verkürzt bis zur größten Verkürzung Amax/max. Allerdings besteht dieser erste
Verkürzungszyklus aus mehreren Atmungszyklen, wobei aufeinanderfolgende Atmungszyklen
des ersten Verkürzungszyklus wiederum unterschiedliche größte Verkürzungen haben.
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Sehr gute Ergebnisse wurden erzielt bei Durchführung von drei Atmungszyklen
innerhalb eines Verkürzungszyklus, wobei die größte Verkürzung Amax/max = 19,2 mm
und die kleinste Verkürzung Amax/min gleich 13,8 mm war. Auch bei vier Stufungen
wurden gute Ergebnisse erzielt. Innerhalb eines Verkürzungszyklus sollte die kleinste
Verkürzung Amax/min mindestens 50%, vorzugsweise mehr als 60% der größten Verkürzung
Amax/max betragen.
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Im Anschluß an den Verkürzungszyklus mit großer Verkürzung Amax erfolgte
ein Verkürzungszyklus mit kleiner Verkürzung.
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Beide Verkürzungszyklen haben ungefähr gleiche Zeitdauer, so daß sich
innerhalb der beiden Verkürzungszyklen gleiche Schichtdicken von Garn ergeben. Hier
sind jedoch Variationsmöglichkeiten vorhanden, durch die auch die Härte oder Weichheit
der Spule beeinflußt werden kann.
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Innerhalb des Verkürzungszyklus mit geringer Verkürzung Amin des Changierhubs
erfolgte wiederum eine Abstufung der Verkürzung zwischen Amin/max und Amin/min.
Es wurden jeweils mehrere Atmungszyklen mit gleicher Verkürzung hintereinander ausgeführt,
bevor die Verkürzung auf die nächste Stufe zurückgenommen wurde. Auch hier gilt,
daß die minimale geringe Verkürzung Amin/min mindestens 50%, vorzugsweise mehr als
608 der größten geringen Verkürzung Amin/max betragen sollte. Andererseits ist die
geringe Verkürzung Amin kleiner als ein Drittel der großen Verkürzung Amax, vorzugsweise
kleiner als ein Viertel der großen Verkürzung. Auch hier ergeben sich Variationsmöglichkeiten,
durch die die Härte der Spule wie auch die Ablaufeigenschaften beeinflußt werden
können.
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Es ist aus den Diagrammen weiterhin ersichtlich, daß die Atmungszyklen
mit der großen Verkürzung synchron zur Spiegelstörung erfolgen, und daß die einzelnen
Atmungszyklen im wesentlichen ohne Ruhezeit ineinander übergehen. Es wird dadurch
ermöglicht, daß die Verkürzungsgeschwindigkeit der Atmung, d.h. der Steigungswinkel
der in Fig. 9 gezeigten, die jeweiligen Umkehrpunkte des Changierhubs bezeichnenden
Kurven von Atmungszyklus zu Atmungszyklus derart geändert wird, daß die Synchronisation
mit dem Zyklus der Spiegelstörung erreicht wird. Im Zuge des Verkürzungszyklus mit
geringer Verkürzung erfolgt synchron mit dem Zyklus der Spiegelstörung die Umschaltung
auf jeweils die nächst niedrigere Verkürzung, während innerhalb der Zeitdauer eines
Spiegelstörungszyklus
jeweils mit gleich bleibender Verkürzung geatmet wird.
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Die auf diese Art und Weise aufgebaute Spule nach Fig. 10 besteht
aus einer Vielzahl unterschiedlich aufgebauten Schichten, von denen sechs Schichten
dargestellt sind. Die Wicklungsschichten, die mit großer Verkürzung hergestellt
sind und dementsprechend stark abgeflachte, jedoch weiche Enden haben, sind gekreuzt
schraffiert. Die Wicklungsschichten, die mit geringer Verkürzung und damit harten
Enden hergestellt sind, sind ausgefüllt gezeichnet. Es ist ersichtlich, daß diese
harten Wicklungsschichten die abgeflachten Endbereiche der vorhergehenden Wicklungsschichten
jeweils im wesentlichen auffüllen, so daß auf der Stirnseite der Spule - wie aus
Fig. 10 ersichtlich - im wesentlichen harte Wicklungsschichten zu Tage liegen.
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Es sei erwähnt, daß die in Fig. 10 dargestellte Spule bikonisch gewickelt
ist. Ein entsprechendes Atmungsdiagramm ist in Fig. 11 dargestellt. Es unterscheidet
sich von dem in Fig. 9 gezeichneten Diagramm dadurch, daß der Atmung, also der Verkürzung
A eine weitere Verkürzung B des Changierhubs zum Zwecke der bikonischen Ausbildung
der Spule überlagert wird. Die Verkürzung B schreitet im Verlauf der Spulreise proportional
zum Wickelaufbau fort.
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BEZUGSZEICHEAUFSTELLUNG 1 zylindrische Spulenhülse 2 kegelige Spulenhülse
3 Aufsteckdorn 4 Fadenablaufseite 5 ortsfester Fadenführer 6 zylindrische Kreuzspule
7 kegelige Kreuzspule 8 Kreuzspule (mit symmetrisch zu den Stirnseiten hin abgeflachten
Endbereichen) 9 Bewicklungabreite, zylindrische Wicklung 10 balliger Mantelflächenabschnitt
11 Kreuzspule mit kegeligen Stirnflächen und abgeflachten Endbereichen 11' Kreuzspule
mit kegeligen Stirnflächen (Pineapple' Bikone) 12 kegelige StirnflächE 13 Fadenreservewindung,
Fadenreserve 14 Fadenballon 15 asymmetrische Spule 16 asymmetrische Spule mit Durchmesservergro'Be?ung
auf der FadenaLzugsseite 17 wulstförmige Durchmesservergrößerung
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