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R iegelschloß Die Erfindung betrifft ein Riegelschloß als Hilfsverriegelung
an einem Beschlag für Fenster, Türen od. dgl. mit wahlweise um zwei verschiedene
Achsen bewegbarem Flügel, insbesondere Drehkippflügel, der über durch Treibstangen
am Flügel verstellbare Zapfen od. dgl. mit am feststehenden Rahmen angeordneten
und sich parallel zu dessen Ebene erstreckenden Schließstücken in und außer Eingriff
bringbar ist, wobei mindestens einem der Schließstücke im Bereich seiner Durchtrittsöffnung
ein in einem Gehäuse beweglich geführter, durch einen Schlüssel betätigbarer Riegelschieber
zugeordnet und parallel zur Rahmenebene, aber quer zur Bewegungsrichtung des dem
Schließstück zugeordneten Zapfens oder dgl. zwischen einer Sperrstellung und einer
Freigabestellung verstellbar ist.
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Ein Riegelschloß dieser Gattung ist als Drehsicherungsvorrichtung
für Flügel von Drehkippfenstern bereits seit langem bekannt, wie beispielsweise
aus "Baubeschlag-Magazin", Heft 11, 1957, Titelseite und Seite 84, hervorgeht. Dieses
als Hilfsverriegelung dienende Riegelschloß ist dabei so angeordnet und ausgebildet,
daß es in seiner Sperrstellung zwar ein Kippöffnen des Drehkippflügels ohne weiteres
ermöglicht, jedoch ein Drehöffnen desselben wirksam verhindert. Dieses bekannte
Riegelschloß ist dabei einem an der Verschlußseite des Fensters oder der Tür etwa
auf halber Höhe vorgesehenen, rahmenseitigen Schließstück zugeordnet, das mit einem
durch die flügelseitigen Treibstangen in seiner Bewegung gesteuerten Zapfen zusammenwirkt.
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Bekannt ist es bei als Hilfsverriegelung dienenden Riegelschlössern
aber auch schon, diese bedarfsweise in der Nähe der Unterkante des Flügels anzuordnen
und dort mit einem in seiner Bewegung durch die flügelseitigen Treibstangen gesteuerten
Zapfen od. dgl.
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zur Sperrung der Drehöffnungsbewegung des Flügels zusammenwirken zu
lassen (siehe DE-GM 19 81 188).
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Durch die DE-OS 15 59 901 ist es aber auch schon bekannt, als Drehsicherungsvorrichtung
benutzbare Hilfsverriegelungen an Drehkippbeschlägen für Fenster, Türen od. dgl.
baulich unmittelbar in ein Schließstück zu integrieren, um ein baueinheitliches
Anschlagen dieser Funktionselemente am Rahmen zu ermöglichen.
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Folglich liegt es für einen -Durchschnittsfachmann auf der Hand, auch
ein als Hilfsverriegelung dienendes Riegelschloß der gattungsgemäßen Art baulich
in ein rahmenseitiges Schließstück zu integrieren, wie das beispielsweise dem DE-GM
74 24 122 zu entnehmen ist.
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Der bauliche Aufwand für ein als Hilfsverriegelung bzw. Drehsicherungsvorrichtung
des Flügels an einem Drehkippfenster bzw.
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einer Drehkipptür dienenden, in das Schließstück integrierten Riegelschlosses
dieser Art ist jedoch beträchtlich und es ergibt sich wegen der Vielzahl der in
bestimmter Reihenfolge zu handhabenden Einzelteile auch ein hoher Montageaufwand.
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Die Erfindung zielt nun darauf ab, ein Riegelschloß der eingangs angegebenen
Gattung zu schaffen, das bei stabiler Ausgestaltung einen besonders einfachen Zusammenbau
der wenigen Funktionsteile ermöglicht, und sich im Bedarfsfall auch in baueinheitlicher
Zusammenfassung mit einem Schließstück ohne weiteres verwirklichen läßt.
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Erreicht wird dieses Ziel nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1 dadurch,
daß der Riegelschieber in einem Käfig geführt sowie mittels diesem in ein fünfseitig
geschlossenes Gehäuse einsteckbar ist und daß dabei der Käfig in seiner Einstecklage
durch Verformungen, z. B. Verstemmen oder Verbiegen, der Gehäusewände festlegbar
ist.
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Nach Anspruch 2 kann dabei der Käfig-eine sich über seine ganze Länge
erstreckende Mittelwand sowie im hinteren Teil seiner Länge zwei jeweils über zwei
Längsstege auf Abstand mit dieser verbundene Seitenwände haben, wobei jeweils in
dem Spalt zwischen der Mittelwand, einer Seitenwand und den beiden Längsstegen der
hintere Teil des Riegelschiebers geführt ist. Auf diese Art und Weise ist es möglich,
auch ein bündig in die Rahmensichtfläche einlaßbares Riegelschloß so mit einem Riegelschieber
zu bestücken, daß es entweder für Rechts- oder aber Linksanschlag geeignet ist.
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Ggf. kann aber das Riegelschloß auch gleichzeitig mit zwei Reigelschiebern
bestückt werden, von denen der eine nur bei Rechtsanschlag und der andere nur bei
Linksanschlag betätigbar ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich gemäß anspruch
3 als vorteilhaft erwiesen, wenn der vordere Teil des Riegelschiebers aus der Ebene
des Spaltes in Richtung zur Ebene der diesen begrenzenden Seitenwand verkröpft ist,
wobei er an der Innenseite einer Außenwand des Gehäuses anliegend einen Sc hlitz
der Gehäusestirnwand durchgreift sowie zwischen Stützstegen an der Gehäusedeckwand
und an der Gehäusebodenwand geführt ist.
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Weiterhin hat es sich auch als sinnvoll erwiesen, wenn nach dem Vorschlag
des Anspruchs 4 die Seitenwände des Käfigs je einen kreisförmigen Führungsdurchbruch
für das die Schlüsselbetätigung des R iegelschiebers bewirkende Drehglied aufweisen,
während die Seitenwände des Gehäuses lediglich einen dem Schlüsselprofil entsprechenden
Steckdurchbruch haben.
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Das die Schlüsselbetätigung des Riegelschiebers bewirkende Drehglied
kann in diesem Falle unmittelbar durch einen symmetrisch zum Schlüsselschaft bzw.
-halm gestalteten Doppelbart gebildet werden, welcher im Verlauf einer Halbdrehung
(1800 ) nacheinander mit zwei hintereinander liegenden Toureneinschnitten im Schwanz
des Riegelschiebers in Wirkverbindung tritt.
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In baulicher Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Riegelschlosses weist
nach Anspruch 5 der Käfig in den Schmalseiten seiner Mittelwand je eine Längsnut
auf, denen komplementäre Längsleisten an der Innenseite der Gehäusedeckwand und
der Gehäusebodenwand als Ausreicht und Führungselemente zugeordnet sind.
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Gemäß Anspruch 6 können dabei die Längsleisten nach hinten über die
Enden von Gehäusedeckwand und Gehäusebodenwand etwas hinausragen und gegen die Endwand
des Käfigs - zu dessen Festlegung im Gehäuse - abbiegbar sein.
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Weitere Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung werden
in der nachfolgenden Beschreibung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Hierbei zeigt Fig. 1 in räumlicher Sprengdarstellung die zur Bildung
eines Riegelschlosses unbedingt notwendigen Funktionsteile, Fig. 2 eine der Fig.
1 entsprechende Darstellung, jedoch aus -einem anderen Blickwinkel gesehen, Fig.
3 einen Schnitt entlang der Linie 111 - 111 in Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt entlang
der Linie IV-IV in Fig. 2, Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V in Fig. 2,
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie Vl-Vl in Fig. 2, Fig. 7 einen Schnitt entlang
der Linie Vll-VII in den Fig. 1 und 2 und Fig. 8 einen Schnitt entlang den Linien
Vl-VI und Vlll-VIll durch die Fig. 1 und 2.
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Das in der Zeichnung dargestellte Riegelschloß 1 setzt sich im wesentlichen
aus einem Gehäuse 2, einem in dieses einsteckbaren Käfig 3 sowie mindestens einem
Riegelschieber 4 zusammen, der teils im Käfig 3 und teils am Gehäuse 2 verstellbar
geführt ist.
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Das Gehäuse 2 ist vorzugsweise als einstückiges Formteil aus Metall-Druckguß
oder auch Kunststoff-Spritzguß gefertigt und weist außer seiner auch als Befestigungsstulpe
dienenden Stirnwand 5 noch zwei Seitenwände 6 und 7 sowie eine Deckwand 8 und eine
Bodenwand 9 auf. Die beiden Seitenwände 6 und 7 des Gehäuses haben dabei in ihren
von der Stirnwand 5 weggerichteten Bereichen eine kongruente, kreisbogenförmige
Begrenzungskante, der die Deckwand 8 und die Bodenwand 9 nur über ein kurzes Teilstück
folgen, so daß das Gehäuse 2 eine rückwärtige Öffnung 10 hat. Symmetrisch zu einer
Längsmittelebene sind in der Stirnwand 5 des Gehäuses 2, jeweils unmittelbar an
die Innenfläche der beiden Seitenwände 6 und 7 anschließend, zwei rechteckig begrenzte
Längsschlitze 11 und 12 vorgesehen, während sich in den Seitenwänden 6 und 7 je
ein schlüssellochartiger Durchbruch 13 und 14 befindet.
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Symmetrisch zur Längsmittelebene des Gehäuses 2 ist an die Innenseite
der Deckwand 8 eine Längsleiste 16 und an die Innenseite der Bodenwand 9 eine entsprechende
Längsleiste 15 angeformt, wobei Profil und Lage dieser Längsleisten 15 und 16 besonders
deutlich den Fig. 5, 6 und 8 entnommen werden können.
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In den Fig. 4 und 5 ist zu sehen, daß innerhalb des Gehäuses 2 und
im Anschluß an dessen Stirnwand 5 jeweils unterhalb und oberhalb der Längsschlitze
11 und 12 in den Eckbereichen zwischen den Seitenwänden 6 und 7 sowie der Deckwand
8 und der Bodenwand
9 Stützstege 17, 18, 19, 20 vorgesehen sind,
die sich nur etwa über ein Drittel der Gesamtlänge des Gehäuses 2 erstrecken.
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Die Längsleiste 16 an der Deckwand 8 und die Längsleiste 15 an der
Bodenwand 9 des Gehäuses 2 verlaufen hingegen nicht nur über deren ganze Länge,
sondern sind sogar noch um ein geringes Maß über die hinteren Enden von Deckwand
8 und Bodenwand 9 hinausgeführt, wie das besonders deutlich die Fig. 3 erkennen
läßt.
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Der Käfig 3 hat eine sich über seine ganze Länge erstreckende Mittelwand
21, die nicht nur in den Fig. 1 und 2, sondern auch in den Fig. 7 und 8 deutlich
zu sehen ist. Im hinteren Teil seiner Länge, nämlich über einen Längenbreich, der
etwa zwei Dritteln seiner Gesamtlänge entspricht, ist der Käfig 3 beidseits der
Mittelwand 21 jeweils mit einer Seitenwand 22 bzw. 23 versehen, wobei die Seitenwand
22 über zwei Längsstege 24 und 25 und die Seitenwand 23 über entsprechende Längsstege
26 und 27 auf Abstand mit der Mittelwand 21 fest verbunden sind. Zwischen der Mittelwand
21, der Seitenwand 22 und den Längsstegen 24 und 25 wird dabei ein Längsspalt 28
begrenzt, während ein entsprechender Längsspalt 29 zwischen der Mittelwand 21, der
Seitenwand 23 und den beiden Längsstegen 26 und 27 vorgesehen ist. Der Käfig 3 ist
zu einer Längsmittelebene symmetrisch gestaltet, wie das außer den Fig. 1 und 2
besonders die Fig. 8 deutlich macht.
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In jeder Seitenwand 22 und 23 des Käfigs 3 ist ein kreisförmiger Führungsdurchbruch
30 bzw. 31 vorgesehen, wie das den Fig. 1 und 2 in Verbindung mit den Fig. 7 und
8 entnommen werden kann.
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In die Schmalseiten der Mittelwand 21 des Käfigs 3 ist jeweils eine
Längsnut 32 bzw. 33 eingeformt, deren Querschnittsprofil
eine Ausbildung
hat, die dem Querschnittsprofil der beiden Längsleisten 16 und 15 im Gehäuse 2 entspricht,
wie das wiederum die Fig. 1, 2 und 8 deutlich machen.
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Die beiden Längsnuten 32 und 33 sind am hinteren Ende des Käfigs 3
über eine kurze Strecke in den geschlossenen Rückwandbereich hineingekrümmt, wie
das in Fig. 2 angedeutet ist.
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Der Riegelschieber 4 des Riegelschlosses 1 ist vorzugsweise als Stanzteil
aus Blech gefertigt und hat eine im Grundriß etwa Z-förmig verkröpfte Gestalt. Sein
hinteres, den sogenannten Riegelschwanz bildendes,Teilstück 34 wird längsschiebbar
im Spalt 28 oder 29 des Käfigs 3, und zwar vierseitig, geführt, während sein vorderes,
den eigentlichen Riegel bildendes1 Teilstück 35 mit seiner äußeren Seitenfläche
auf gleicher Ebene mit der äußeren Seitenfläche entweder der Seitenwand 22 oder
aber der Seitenwand 23 des Käfigs 3 zu liegen kommt.
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Zusammen mit dem Käfig 3 läßt sich der Riegelschieber 4 durch die
Öffnung 10 von hinten in das Gehäuse 3 einschieben, bis die Mittelwand 21 des Käfigs
3 gegen die Innenfläche der Stirnwand 5 des Gehäuses 2 anstößt. Dabei tritt zugleich
das freie Ende des den eigentlichen Riegel bildenden Teilstücks 35 des Riegelschiebers
4 in einen der Längsschlitze 11 und 12 der Stirnwand 5 des Gehäuses ein, wie das
deutlich aus Fig. 7 ersichtlich ist.
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Außerdem laufen die Längs-Begrenzungskanten des Teilstücks 35 des
Riegelschiebers 4 noch auf den beiden jeweils übereinanderliegenden Stützstegen
17 und 19 bzw. 18 und 20, die sich innerhalb des Gehäuses 2 in den Eckbereichen
zwischen den Seitenwänden 6 bis 7 sowie der Deckwand 8 und der Bodenwand 9 befinden.
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Eine exakte Führung des Riegelschiebers 4 auf seiner ganzen Länge
ist auf diese Art und Weise gewährleistet.
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Nach dem vollständigen Einschieben des Käfigs 3 in das Gehäuse 2 des
Riegelschlosses 1 gelangen die schlüssellochartigen Durchbrüche 13 und 14 in den
Seitenwänden 7 und 6 des Gehäuses 2 mit den kreisförmigen Führungsdurchbrüchen 30
und 31 in den Seitenwänden 22 und 23 des Käfigs in eine exakte Achsfluchtlage.
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Nunmehr ist es lediglich noch notwendig, die freien Endbereiche der
Längsleisten 15 und 16 des Gehäuses 2 etwas nah einwärts zu biegen, so daß sie sich
in die entsprechend einwärts gekrümmten Endbereiche der Längsnuten 33 und 32 einlegen
und eine formschlüssige Verbindung des Käfigs 3 mit dem Gehäuse 2 bewirken.
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Ein als Schlüssel ausgeführtes Betätigungsorgan 36, das am freien
Ende seines Halms oder Schaftes 37 mit einem Doppelbart 38 ausgestattet ist, hat
ein den Durchbrüchen 13 und 14 der Seitenwände 7 und 6 des Gehäuses 2 entsprechendes
Profil und läßt sich durch diese somit jeweils bis in den Bereich des Führungsdurchbruchs
31 bzw. 33 der Seitenwände 23 bzw. 22 des Käfigs 3 führen. Die Hinterkante des Doppelbartes
38 liegt dabei im Führungsdurchbruch 31 bzw. 33 des Käfigs 3, während dessen Vorderkante
in einen sogenannten Tourenausschnitt 39 in dem den Schwanz des Riegelschiebers
4 bildenden Teilstück 34 eingreift.
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Dieser Tourenausschnitt 39 ist dabei so geformt, daß bei einer Drehung
des schlüsselartigen Betätigungsgliedes 36 um 1800 der Riegelschieber 4 zwei zeitlich
aufeinanderfolgende Bewegungsschritte ausführt und dadurch mit seinem vorderen Teilstück
35 aus dem Längsschlitz 11 bzw. 12 der Gehäusestirnwand 5 in die Sperrstellung gelangt.
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Es ist selbstverständlich, daß dem Riegelschieber 4 im Käfig 3 oder
auch im Gehäuse 2 Sperrmittel zugeordnet sind, die ihn in seiner jeweiligen Schiebestellung,
also entweder in der Freigabestellung
oder in der Riegelstellung,
fixieren. Diese Sperrmittel sind dabei so angeordnet und ausgebildet, daß sie beim
Einstecken des schlüsselartigen Betätigungselementes 36 zwangsweise ausgerückt werden,
während sie beim Abziehen desselben selbsttätig in ihre Sperrlage gelangen.
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