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Titel der Erfindung
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Vorrichtung zum Vorformen von stahidrähtigem oder stahidrahtartigem
Verseilgut Anwendungsgebiet der Erfindung Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Vorformen von stahldrähtigem oder stahidrahtartigem Verseilgut an Verseilmaschinen
mit Vorformrollen, Rollentragern und einer Grundplatte, wobei die Rollenachsen der
Vorformrollen quer zur Längsrichtung und versetzt zur Mittenachse der Verseilmaschine
angeordnet sind.
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C har a kt er i sti k d e r b e k an n t en t e c hn i s c he n Lösungen
Vorformgeräte der genannten Ausbildung sind nach DE-PS 500 342 und DE-PS 634 475
bekannt. Insbesondere aus der DE-PS 500 342 ist eine Vorformvorrichtung zur Herstellung
von Litzen und Seilen bekannt, wobei das zu verseilende Gut vor dem Verseilpunkt
über die Elastizitätsgrenze hinaus wellenförmig durchgebogen wird. Da dies fortlaufend
unter Drehung erfolgt, ergibt sich eine räumliche Schraubenf-orm des Verseilgutes.
Die Vorformvorrichtung besteht nun darin, daß die Rollen zum Vorformen des Verseilgutes
verstellbar in Haltearmen an der umlauf
enden Grundplatte am Verseilkopf
angeordnet sind. Sie Haltearme besitzen durchbohrte Schäfte, durch die das Verseilgut
in Richtung und Lage den Vorformrollen zugeführt wird. Weiterhin sind die Haltearme
zum Verseilpunkt geneigt ausgebildet und über eine kegelförmige Verbindung mit der
Grundplatte fest verschraubt, und zwar entsprechend der Richtung des von den Spulen
ablaufenden Verseilgutes. Der wesentlichste Nachteil dieser Vorformvorrichtung besteht
darin, daß die Haltearme in ihrer Positionierung eine Festeinstellung darstellen
und dadurch eine Anpassung der Rollen an die Bedingungen, die sich aus den verschiedenen
Drahtfestigkeiten des Verseilgutes und unterschiedlich großen Abzugskräften ergeben,
völlig unausreichend ist. Verseilgut hoher Festigkeiten läßt sich nach diesem Stand
der Technik in spannungsfreier Qualität nicht fertigen.
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Ziel der Erfindung Das Ziel der Erfindung besteht darin, die Positioniermöglichkeiten
der Vorformrollen so zu verbessern, daß die Verseilung von Drähten und Litzen beliebiger
Festigkeiten in spannungsfreier Ausführung ermöglicht wird.
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Darlegung des Wesens der Erfindung Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde7 bei einer Vorrichtung zum Vorformen der eingangs beschriebenen Anordnung
eine neue Art Rollenträger und dessen Anbindung an die Grundplatte zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, indem weder Rollenträger
einen Bohrungsraster für Rollenlagerungen aufweist, Rollenträger und Grundplatte
über eine gelenkartige Lagerung miteinander verbunden sind und ein einstellbarer
Lenker außerhalb der gelenkartigen Lagerung angeordnet ist. Die Vorteile dieser
Ausbildung liegen insbesondere darin, daß mit dem Bohrungsraster unter geringem
Aufwand eine exakt gleiche Grundeinstellung aller Rollen des Vorformgerätes vorgenommen
werden kann. Diese Grundeinstellung ist aus dem jeweiligen Durchmesser
und
der Konstruktion des Verseilgutes sowie der festgelegten Schlaglänge abzuleiten
und somit stets auch wiederum exakt reproduzierbar. Mit der gelenkartigen Lagerung
zwischen Rollenträger und Grundplatte und dem einstellbaren Lenker ist nun zur Grundeinstellung
eine Feineinstellung gegeben, die insbesondere die weiteren Einflußgrößen zur Herstellung
einer möglichst gut angepaßten Schraubenform berücksichtigt, wie Eigenspannung und
Biegesteifigkeit des Verseilgutes, Werkstoffgüte und Verseilmaschinenart.
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Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin. daß außer
der gelenkartigen Lagerung ein Schwenklager zur Grundplatte zu vorgesehen ist. Die
hierdurch erziel-ten Vorteile bestehen besonders darin daß der Rollenträger während
des Verseilvorganges durch das Verseilgut ausgleichend zum Verseilwinkel hin einschwenkt.
Eine bisher an der Bordkante der Auslaufrolle auftretende und die Entstehung der
Schraubenform störende seitliche Biegung wird hierdurch verhindert.
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Eine Ausbildung am Schwenklager soll darin bestehen, daß das Schwenklager
beidseitig durch Anschläge zur Grundplatte hin begrenzt ist.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung wird auch darin gesehen,
daß vorzugsweise der einstellbare Lenker am Rollenträger mit einer Gabel ein Gabelgelenk
bildet, an der Seite der Grundplatte als Gewinde schaft ausgebildet und durch ein
Langloch in der Grundplatte mit einer Ausgleichsscheibe und einer Kugelbundmutter
verstellbar befestigt ist, eine Druckfeder einerseits an der Gabel des Lenkers und
andererseits an der Stirnseite der Grundplatte anliegt und die Einstellung des Lenkers
an einer Skala sichtbar ist.
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Die Vorteile dieser Ausgestaltung bestehen in ihrer einfachen Herstellung,
geringeren Wartung und sicheren Funktion.
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AuaführunGsbeispiel e Nachfolgend wird die Erfindung anhand von zwei
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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1. Beispiel In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen: Fig. 1 ein Vorformsegment
in Seitenansicht Fig. 2 einen Schnitt nach Fig. 1 Die Fig. 1 zeigt ein einzelnes
Vorformsegment, welches am Rollenträger 1 eine gelenkartige Lagerung 5 besitzt und
über den Winkelarm 14 mit dem Kopfbolzen 13 und dem oberhalb des Winkelarmes 14
an der Grundplatte 2 angeschweißtem Lagerteil ein Schwenklager 6 bildet.
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Außerdem besitzt das Vorformsegment außerhalb der Schwenklagerung
6 (in Fig. 1 oberhalb abgebildet) über dem einstellbaren Lenker 7 eine weitere Verbindung
zur Grundplatte 2. Dieser Lenker 7 besteht an der Seite des Rollenträgers 1 aus
einer Gabel 22 mit Gabelbolzen 20. Zur Grundplatte 2 zu ist der Lenker 7 durch das
Langloch 11 hindurchgeführt und wird linksseitig an der Grundplatte 2 über eine
Ausgleichsscheibe 12 von der Kugelbundmutter 10 am Gewindeschaft 8 gehalten. Die
Druckfeder 9 verhindert ein Abkippen des Rollenträgers 1 im nicht beanspruchten
Zustand. Am einzelnen Rollenträger 1 sind weiterhin die bekanten Vorformelemente,
fliegend gelagerteEinlaufrolle 4 und fliegend gelagerte Auslaufrolle 3 angeordnet,
über die das Verseilgut 18 vorgeformt wird. Einlaufrolle 4 und Auslaufrolle 3 besitzen
jeweils Rollenlagerung 19. Während mit 17 die einzelne Bohrung im Bohrungsraster
bezeichnet ist, ist die Vielzahl der Bohrungen mit der Numerierung 51 bis 90 im
Rollenträger 1 eingeprägt.
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Aus der Fig. 2 ist die Ausbildung des Winkelarmes 14 ersichtlich,
der zum Rollenträger 1 die gelenkartige Lagerung 5 und zur Grundplatte 2 am Schwenklager
6 gemäß Fig. 1 den beweglichen Teil bildet. Der Winkelarm 14 besitzt zur Grundplatte
2 hin jeweils einen linken Anschlag 15 und einen rechten Anschlag 16.
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Die Anzahl der Vorformsegmente an der Grundplatte 2 entspricht der
Anzahl der vorzuformende Litzen.
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Voraussetzung für die erfindungsgemäße Grund- und Feineinstellung
der Vorformsegmente ist eine Justierung aller Segmente in
Grundstellung,
z. B. Parallelität zwischen Bohrungen 17 der Reihennummern 51 bis 55 und der Verseilachse
(nicht dargestellt).
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Die Justierung der Rollenträger 1 wird in der Regel mit eingesetzten
Einlaufrollen 4 vorgenommen. Nach technologischer Vorgabe erfolgt danach die Positionierung
der Auslaufrolle 3 auf gleicher Stelle an allen Rollenträgern 1, d. h., gemäß Fig.
1 ist die Auslaufrolle 3 im Bohrungsraster der Nummer 58 (verdeckt) eingesetzt.
Damit ist die Grundeinstellung erreicht, und das Verseilgut kann durch die Grundplattenöffnung
21 über die Ein- und Auslaufrollen 4 und 3 eingelegt werden. Weiterhin erfolgt nach
technologischer Richtwertvorgabe die Feineinstellung über die Kugelbundmutter 10
nach Skala 23. Als Drehpunkt für die Feineinstellung des Rollenträgers 1 fungiert
die gelenkartige Lagerung 5.
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Im Betrieb szu stand entstehen mit der Drehung der Grundplatte 2 sowie
aller Vorformsegmente 1 um die nicht dargestellte Verseilachse und die gleichzeitig
eintretende Abzugsbewegung des Verseilgutes in Richtung des Verseilpunktes (nicht
dargestellt) am Rollenträger 1 Kraftkomponenten. Diese bewirken, daß die Rollenträger,
die schon radial zur Mittenachse der Verseilmaschine hin ausgerichtet sind, in dieser
Lage stabilisiert werden. Außerdem bewirken diese Kraftkomponenten eine Schräglage
der Rollenträger im Schwenklager 6 entsprechend der Schlagrichtung des verseilten
Gutes. Damit treten die in der erfindungsgemäßen Lösung beschriebenen Vorteile und
Wirkungen ein.
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2. Beispiel Die Erfindung wird nachfolgend an einem zweiten Beispiel
erläutert.
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Die Anzahl der vorzuformenden Litzen ist größer als die Anzahl der
Vorformsegmente bzw. Rollenträger. Hierbei befinden sich eine der jeweiligen Litzenanzahl
entsprechende Anzahl Ein- und Auslaufrollen analog Beispiel 1 auf je einem Rollenträger.
Diese Ausführung ist vorzugsweise bei einer mehrlagigen Verseilung anzuwenden.
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Dabei ist es wahlweise möglich, alle Vorformelemente auf einer Seite
oder auf beiden Seiten des Rollenträgers anzuordnen.
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Die Grundeinstellung für die Vorformelemente aller Litzen kann gemäß
des Bohrungsrasters gleich oder auch verschieden gewählt werden, Je nachdem welcher
Vorformeffekt erzielt werden soll.
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Die Feinein-stellung mittels Kugelbundmutter ist für alle Litzen gleichermaßen
mdglich, jedoch Je nach Abstand von der gelenkartigen Lagerung unterschiedlich groß.
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Auf stellung der verwendeten tezugsset¢hen 1. Rollenträger 2. Grundplatte
3. Auslaufrolle, fliegend gelagert 4. Einlaufrolle, fliegend gelagert 5. gelenkartige
Lagerung 6. Schwenklager 7. einstellbarer Lenker 8. Gewindeschaft 9. Druckfeder
10. Kugelbundmutter 11. Langloch 12. Ausgleichsscheibe 13. Kopfbolzen für Schwenklagerung
14. Winkelarm 15. Anschlag, links 16. Anschlag rechts 17. Bohrung 18. Verseilgut
19. Rollenlagerung 20. Gabelbolzen 21. Grundplattenöffnung 22. Gabel 23. Skala 51.
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bis 90. Benummerung des Bohrungsrasters