DE3427435A1 - Verfahren zum desoxidieren von metallschmelzen - Google Patents

Verfahren zum desoxidieren von metallschmelzen

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DE3427435A1 DE19843427435 DE3427435A DE3427435A1 DE 3427435 A1 DE3427435 A1 DE 3427435A1 DE 19843427435 DE19843427435 DE 19843427435 DE 3427435 A DE3427435 A DE 3427435A DE 3427435 A1 DE3427435 A1 DE 3427435A1
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Description

  • Verfahren zum Desoxidieren
  • von Metallschmelzen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Desoxidieren von Metallschmelzen, bei dem ein Reduktionsmittel in die Metallschmelze eingebracht wird, sowie eine spezielle Anwendung dieses Verfahrens.
  • In der modernen Werkstofftechnik ist ein zunehmendes Interesse an hochreinen Metallen und Legierungen vorhanden, wobei insbesondere äußerst kleine Sauerstoffgehalte im Vordergrund stehen. Zur Erzielung hoher Reinheitsgrade von Metallen ist es unter anderem bekannt, den Metallschmelzen Wasserstoff zuzuführen, der sowohl mit dem in der Schmelze gelösten Sauerstoff als auch mit Schwefel reagiert und gasförmige Reaktionsprodukte bildet, die aus dem Metall vollständig beseitigt werden können.
  • Das Problem bei diesem bekannten Verfahren liegt jedoch darin, daß eine solche Raffination von flüssigen Metallschmelzen mit Wasserstoff aufgrund der hohen Herstellungskosten von Wasserstoff und der benötigten Menge verhältnismäßig teuer ist.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß auf einfache und wirtschaftliche Weise Metallschmelzen mit möglichst hohem Reinheitsgrad, insbesondere mit möglichst niedrigem Sauerstoffgehalt, hergestellt werden können.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,tdaB als Reduktionsmittel Alkohole,Me;asse oder Liqnin-oder ein Gemisch dieser Stoffe verrendet wird bzw. werden.
  • erfindungsgaSE kann als Reduktionsmittel ein Alkohol dienen: Bei den in'der Metallschrelze vorherrschenden Temperaturen zerfällt der dampfförmige Alkohol vor allem in Kohlenoxid und Wasserstoff sowie gegebenenfalls Methan und Kohlenstoff. Die Aufspaltung ist dabei aufgrund der Temperaturerhöhung, die das Reduktionsmittel beim Einbringen in die Metallschmelze erfährt, mit einer Volumenvergrößerung verbunden, durch die in der Metallschmelze eine gute Badbewegung erzielt wird. Aufgrund der hohen Badbewegungergibt sich eine rasche und vollständige Durchmischung der Metallschmelze mit den einzelnen Gasbestandteilen, wodurch das eingebrachte Reduktionsmittel fast vollständig genutzt wird und somit die benötigte Reduktionsmittelmenge insgesamt niedrig gehalten werden kann. Als geeignete Alkohole kommen beispielsweise Ethanol, Athylacetat, Isopropanol oder Ameisensäureanhydrid in Frage.
  • Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird jedoch als Reduktionsmittel Methanol verwendet. Beim Einsatz von Methanol ergeben sich die bei der Aufspaltung der übrigen Alkohole entstehenden Methan- und Kohlenstoffanteile nicht. RuEgrund des Fehlens der Methan- und Kohlenstoffanteile kann dadurch eine eventuell unerwünschte Aufkohlung der Metallschmelze wesentlich reduziert werden. Außerdem spaltet sich das Methanol in der Metallschmelze in einem Verhältnis von 1 : 2 in Kohlenoxid und Wasserstoff, so daß dann 67 % des zugeführten Methanols als Wasserstoff und 33 z als Kohlenoxid vorliegen, die beide mit dem in der Metallschmelze vorhandenen Sauerstoff reagieren. Da bei der Verdampfung von Methanol aus einem titer flüssigem Methanol 1,67 m3 Gas, das sich aus einem Drittel CO und zwei Dritteln H2 zusammensetzt, entstehen und Methanol vergleichsweise zu anderen Alkoholen und auch zu dem bisher als Reduktionsmittel verwendeten Wasserstoff verhältnismäßig billig ist, ist Methanol ein äußerst wirtschaftlich einzusetzendes Reduktionsmittel. Dabei ist auch die Volumenvergrößerung, die das Methanol bei der Aufspaltung insofern erfährt, als sich 1 Mol Methanoldampf in 1 Mol CO und 2 Mole H2 aufspaltet, besonders groß, so daß eine erhebliche Badbewegung erzielt wird und die Reduktionsmittelmenge entsprechend klein gehalten werden kann.
  • Erfindunsgemaß- kann der Alkohol vor dem Einleiten in die Metallschmelze ver&pfrden.
  • Um-eventuell sich ergebende Aufkohlungsprobleme weitgehend reduzieren zu können, ist es zweckmäßig, dem -Alkohol vor dem Verdampfen Wasser und/oder Wasserdampf zuzumischen. Dies ist insbesondere bei Stahlschmelzen sinnvoll, bei denen eine Aufkohlung unerwünscht ist. Bei Gußeisenschmelzen mit einem von vornherein hohen Kohlenstoffgehalt dagegen spielt eine Aufkohlung kaum eine Rolle, so daß eine Wasserbeimischung dann nicht unbeding erforderlich ist. Die Wasserbeimischung, durch die eine Reduzierung des C-Pegels erreicht werden kann, sollte im Hinblick auf die damit verbundene Sauerstoffeintragung allerdings nicht mehr als 2 bis 3 % des Gesamtvolumens des Reduktionsmittels betragen.
  • Weiterhin vorteilhaft ist es,den Alkohol vor und/oder nach der Verdampfung mit Stickstoff zu vermischen.
  • Der Stickstoff wirkt als Sicherheits- und Trägergas, mit dem eine Spülung der Eintraqseinrichtungen vor und/oder nach dem Einbringen des alkohol-in die Metallschmelze durchgeführt werden kann.Außerdem kann durch die Vermischung mit Stickstoff die entstehende Gasmischung unter Umständen so günstig beeinflußt werden, daß Aufkohlungsprobleme reduziert werden. Wird dem Stickstoff beispielsweise Methanol zugegeben, so kann dabei jede beliebige Gaszusammensetzung von wenigen Prozent CO bis 33,3 % CO eingestellt weiden, wobei das Verhältnis von CO zu H2 stets wie 1 : 2 ist. Durch die Verringerung des CO-Anteils durch Erhöhen des N2-Anteils am Gesamtvolumen der Alkohol- -Stickstoffmischung wird dann der Metallschmelze entsprechend weniger Kohlenstoff zugeführt.
  • Da aber auch der CO-Anteil als Reduktionsmittel für Sauerstoff wirkt, ist es zweckmäßig, bei der Vermischung des Alkohol mit Stickstoff den Stickstoffanteil der Mischung auf 20 bis 40 % einzustellen. Dabei ist die Höhe des Stickstoffanteils davon abhängig, was für Metallschmelzen behandelt werden sollen. Beispielsweise bei Stahlschmelzen sollte der Stickstoffanteil zur Verringerung des CO-Anteils höher liegen als bei Gußeisenschmelzen.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgedankens besteht darin, den Alkohol u vor dem Einbringen in die Metallschmelze einer Spaltanlage zuzuführen und in dieser in Wasserstoff und Kohlenoxid und gegebenenfalls Restbestandteile zu spalten. Falls anstelle von Methanol andere Alkohole als Reduktionsmittel verwendet werden, ist es unter Umständen sinnvoll, je nach zu behandelnder Metallschmelze die nach der Aufspaltung in Wasserstoff und Kohlenoxid noch vorhandenen Restbestandteile, wie insbesondere Kohlenstoff und Methan vor einem Einleiten der Spaltgase in die Metallschmelze abzutrennen, um dadurch eine wesentliche Aufkohlung zu vermeiden. Eine Spaltung des Alkohols vor dem Einleiten in die Metallschmelze empfiehlt sich insbesondere dann, wenn beim direkten Einleiten des Alkohols in die Metallschmelze eine zu heftige Badbewegung zu erwarten ist.
  • Wird dabei die Spaltung vorteilhafter Weise als Hochtemperaturspaltung durchgeführt, kann die hohe Gastemperatur nach der Spaltung zur Verdampfung des Alkohols genutzt werden, indem das heiße Spaltgasim Gegenstrom zu dem der Spaltung zuzuführenden Alkohols wird. Außerdem wird bei der Hochtemperaturspaltung im Gegensatz zu einer Niedertemperaturspaltung kein Katalysator und auch kein Trockner benötigt, so daß. keine Gefahr besteht, daß ungespaltenes, feuchter Alkohol bei Ausfall des Katalysators oder Trockners in die Metallschmelze gelangt, was ja gerade durch die Vorschaltung der Spaltung vermieden werden soll. Dabei ist die Hochtemperaturspaltung im Vergleich zur Niedertemperaturspaltung insofern durchaus wirtschaftlich, als für die Verdampfung des - Alkohols c bei der Niedertemperaturspaltung zusätzlich Energie eingesetzt werden muß, diese bei der Kochtemperaturspaltung durch die Geqenstromfuhrung des heißen Spaltgases mit dem kalten Alkohol eingespart werden kann und bei einer Niedertemperaturspaltung für den Fall der Beladung des Katalysators zur Sicherheit eigentlich zwei Spaltöfen eingesetzt werden müssen.
  • Das Einbringen des Alkohols in die Metallschmelze kann über in die Schmelze eintauchende, feuerfeste Lanzen, gefertigt beispielsweise aus einer Graphit-Schmottmischung oder über mehrere am Boden eines die Metallschmelze enthaltenden Behälters angeordnete poröse Steine oder Düsen erfolgen.
  • Der Wirkungsgrad der Eintragseinrichtung, der zwischen 45 und 75% liegen kann, beeinflußt dabei wesentlich die erforderliche Menge an Alkohol. Die Eintragseinrichtungen stehen über wärmeisolierte Rohrleitungen mit einem Verdampfer und einem Tank für den Alkohol in Verbindung. Vor oder nach dem Verdampfer kann eine Zuleitung für Stickstoff angeschlossen sein, die mit einem Tank für flüssigen Stickstoff in Verbindung steht. Ist die Stickstoffleitung vor dem Alkoholverdampfer angeschlossen, kann das Stickstoffgas besonders einfach als Transportgas für den Alkohol verwendet werden. Vor dem Alkoholverdampfer ist eine Steuereinrichtung angeordnet, über die die Menge des zuzuführenden Alkohols und des zuzuführenden Stickstoffs eingestellt werden kann.
  • Für das Desoxidieren einer Kupferschmelze mit Methanol ist unter Berücksichtigung, daß bei Eintrag des dampfförmigen Methanols von etwa 900C in die Kupferschmelze von etwa 12000C dieses eine Temperaturerhöhung um 11000C erfährt und je 10°C Temperaturerhöhung eine 3%ige Ausdehnung gegeben ist, und unter Voraussetzung eines Wirkungsgrades des Eintragssystems von 75 % pro t Kupferschmelze 3 bis 6 m3 Methanol in einer Behandlungszeit von 45 min. zuzugeben. Damit kann eine Kupferschmel ze von 4000 ppm O2 auf 1000 ppm °2 reduziert werden.
  • Neben Alkoholen kann erfindungsgemäß auch Melasse oder Lignin als Reduktionsmittel verwendet werden. Melasse ist der noch stark zuckerhaltige letzte Ablauf bei der Zuckergewinnung, aus dem unter ökonomisch vertretbaren Bedingungen durch weitere Kristallisation kein Zucker mehr gewonnen werden kann. Als Reduktionsmittel kann sowohl die aus Zuckerrüben wie auch die aus Rohrzucker gewonnene Melasse eingesetzt werden.
  • Lignin ist ein Gemisch aromatischer Verbindungen, das neben Zellulose der Hauptbestandteil des Nadelholzes ist. Technisch kann Lignin aus der beim Aufschluß des Zellstoffs nach dem Sulfitverfahren in großen Mengen anfallenden Sulfitablauge gewonnen werden. Ferner fällt Lignin als Nebenprodukt bei der Holzverzuckerung an.
  • Die beiden zuletzt genannten Reduktionsmittel zerfallen beim Einleiten in die Schmelze. Dabei entstehen Kohlenstoff, Wasserstoff und Kohlenwasserstoffe. Diese Zerfallsprodukte wirken bekanntermaßen reduzierend. Sowohl Melasse als auch Lignin haben üblicherweise einen Wassergehalt von ca. 20 %. Ein Teil des in die Schmelze gebrachten Wassers trägt zur Bildung von Kohlenmonoxid und Wasserstoff bei. Durch den nicht umgesetzten Teil des Wassers wird in der Metallschmelze eine Badbewegung verursacht. Die Badbewegung ist umso stärker, je größer der Wasseranteil ist. Auch durch das Trägermedium, das zusätzlich für den Transport von Melasse bzw. Lignin in die Schmelze eingesetzt werden kann, wird in der Schmelze eine erhöhte Badbewegung verursachte In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird als Trägermedium ein Gas eingesetzt, das sich gegenüber der Metallschmelze inert verhält. Derartige Gase sind z.B.
  • Edelgase und Kohlendioxid, vorzugsweise jedoch Stickstoff.
  • Neben inerten Gasen können aber auch solche Stoffe als Trägermedium eingesetzt werden, die in der Schmelze selbst in reduzierende Bestandteile zerfallen. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden daher Alkohole, insbesondere Methanol als Trägermedium verwendet.
  • Erfindungsgemäß kann in eine zu polende Metallschmelze auch jede beliebige Mischung von Melasse, Lignin und einem Alkohol - gegebenenfalls mit Hilfe eines inerten Trägermediums - eingeleitet werden. Außerdem ist es möglich, zwei dieser Reduktionsmittel und auch alle drei Reduktionsmittel auf getrennten Wegen in eine Metallschmelze einzuleiten.
  • Wie bereits erwähnt, haben Melasse und Lignin üblicherweise einen Wassergehalt von ca. 20 %. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, den Wasseranteil durch Zumischen von Wasser zu erhöhen. Abhängig von der Temperatur der zu fördernden Melasse bzw. des zu fördernden Lignins nimmt die Fördermenge mit steigendem Wassergehalt zu.
  • Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird daher der Wassergehalt auf bis zu 90 % (bezogen auf die Trockensubstanz) erhöht. Da jedoch die Fördermenge oberhalb eines bestimmten Wassergehaltes nur noch unwesentlich gesteigert werden kann, hat es sich als besonders günstig erwiesen, den Wassergehalt auf einen Wert zwischen 25 % bis 50 % einzustellen.
  • In einer anderen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Melasse bzw. das Lignin vor dem Fördern erwärmt.
  • Auch durch eine Erwärmung dieser Reduktionsmittel kann die Fördermenge gesteigert werden. So ist die Fördermenge von Melasse mit einem Wassergehalt von 30 % bei einer Temperatur von z.B. 70 OC etwa viermal größer als brei einer Temperatur von nur 10 OC. Selbstverständlich ist es auch möglich, sowohl den Wassergehalt als auch die Temperatur der Melasse biw. des Lignins vor dem Fördern zu erhöhen.
  • Um den Sauerstoffgehalt einer Kupferschmelze von 30 t von 4000 ppm O2 auf 1000 ppm O2 zu reduzieren, ist Melasse - je nach Wirkungsgrad des Eintrags systems -in einer Menge zwischen 100 kg und 500 kg (Trockensubstanz) in einer Behandlungszeit von 15 bis 60 min. einzuleiten. Wird als Trägermedium Stickstoff verwendet, so muß stündlich pro Liter Melasse etwa eine Stickstoffmenge zwischen 0,25 m3 und 1 ma verwendet werden.
  • Von Vorteil beim erfindungsgemäßen Verfahren ist, daß das Reduktionsmittel geregelt zugegeben werden kann.
  • Wie bei der Zugabe von Alkoholen als Reduktionsmittel können zum Eintragen von Melasse bzw. Lignin ebenfalls Düsen oder Lanzen verwendet werden. Nach einer bevorzugten Ausführungsform einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Vorrichtung mündet in ein Eintragssystem jedoch eine Verdüsungsvorrichtung, in der eine Zuleitung für das Trägermedium und eine Zuleitung für das Reduktionsmittel in eine Mischstrecke münden.
  • Das Eintragssystem verhindert einen direkten Kontakt zwischen der Metallschmelze und der Mischvorrichtung und damit eine Zerstörung der Mischvorrichtung. In der der Verdüsungsvorrichtung vorgeschalteten Mischvorrichtung werden Trägermedium und Reduktionsmittel gemischt.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die das Reduktionsmittel führende Zuleitung beheizbar.Die Beheizung kann elektrisch oder durch indirekten Wärmetausch mit einem Heizmedium erfolgen.
  • Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung hat sich eine Verdüsungsvorrichtung bewährt, bei der die in der Mischstrecke mündenden Zuleitungen koaxial zueinander angeordnet sind und die zentrale Zuleitung über eine Düse in die Mischstrecke mündet. So kann das Reduktionsmittel durch die zentrale Zuleitung geführt, über die Düse versprüht und mit dem im Ringraum um die zentrale Zuleitung strömenden Trägermedium zerstäubt werden.
  • Nach einer weiteren Variante der Erfindung besteht das Eintragssystem vorteilhafterweise aus feuerfestem Material. Mit gleichem Vorteil kann das Eintragssystem aber auch eine abschmelzende Metall-Lanze sein.
  • Besonders vorteilhaft ist die Anwendung des erfindungs-.
  • gemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf das Desoxidieren von Kupferschmelzen. Dies beruht darauf, daß dann keine Aufkohlungsprobleme aufgrund der CO-Anteile sowie gegebenenfalls der Methan-und Kohlenstoffanteile des aufgespaltenen Reduktionsmittels gegeben sind.
  • Im folgenden soll anhand einer schematischen Skizze ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung erläutert werden: Als Trägermedium soll im Ausführungsbeispiel Stickstoff und als Reduktionsmittel Melasse dienen. Stickstoff wird in flüssiger Form in einem isolierten Behälter 1 gespeichert. Melasse mit einem Wassergehalt zwischen 20 % und 50 % wird in einem Behälter 2 gespeichert. Die Melasse wird über eine Leitung 3 mit einem Ventil 4 von einer Pumpe 6 angeaugt und unter Druck über ein Ventil 7 und einen Durchflußmesser 8 in eine Verdüsungsvorrichtung 9 eingeleitet. Zwischen Ventil 4 und Pumpe 6 5 kann eine elektrische Heizvorrichtung vorgesehen sein, in der die zu fördernde Melasse erwärmt werden kann.
  • Flüssiger Stickstoff wird Behälter 1 über eine Leitung 11 mit einem Ventil 10 entnommen und nachfolgend in einem Verdampfer 12 verdampft. Der verdampfte Stickstoff durchströmt ein Regelventil 13, ein weiteres Ventil 14 und einen Durchflußmesser 15. Anschließend tritt gasförmiger Stickstoff in eine Verdüsungsvorrichtung ein und dient zur Verdüsung der eingespeisten Melasse sowie zu deren Transport in die Schmelze. Die Verdüsungsvorrichtung kann ebenfalls beheizt werden, beispielsweise indirekt mittels Wasser, das in einem Ringmantel 16 mit einem Einlaß 18 und einem Auslaß 17 strömt. Das Gemisch Melasse/Stickstoff tritt aus der Verdüsungsvorrichtung in ein rohrförmiges Eintragssystem 19 ein, das seinerseits in die Schmelze eintaucht, beispielsweise schräg zur Schmelzbadoberfläche. Zum Zerstäuben des Reduktionsmittels kann eine Zerstäubungsdüse dienen, die im wesentlichen aus zwei koaxial zueinander angeordneten Rohren besteht. Durch das zentrale Innenrohr strömt das Reduktionsmittel und tritt am Düsenende als zentraler Strahl aus.
  • In dem Raum zwischen Innenrohr und Außenrohr strömt das Trägermedium und tritt ebenfalls am Düsenende aus. Beim Austritt des Trägermediums aus der Düse strömt dieses in Richtung auf den Zentralstrahl und dient zur Zerstäubung des Reduktionsmittels.
  • - Leerseite -

Claims (20)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zum Desoxidieren von Metallschmelzen, bei dem ein Reduktionsmittel in die Metallschmelze eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Reduktionsmittel ein Alkohol, Melasse oder Lignin oder ein Gemisch dieser Stoffe verwendet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkohol Methanol verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol verdampftund dem Alkohol vor dem Verdampfen Wasser und/oder Wasserdampf zugemischt wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol vor und/oder nach der Verdampfung mit Stickstoff vermischt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Vermischung des Alkohols mit Stickstoff der Stickstoffanteil der Mischung auf 20 bis 40 % eingestellt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol vor dem Einbringen in die Metallschmelze einer Spaltanlage zugeführt und in dieser in Wasserstoff und Kohlenoxid und gegebenenfalls Restbestandteile gespalten wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltung des Alkohols als Hochtemperaturspaltung durchgeführt wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Melasse bzw. Lignin mit Hilfe eines Trägermediums in die Schmelze geleitet wird.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägermedium ein inertes Gas verwendet wird.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß daß das inerte Gas Stickstoff, ein Edelgas oder Kohlendioxid ist.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägermedium ein Alkohol verwendet wird.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol Methanol ist.
  13. 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Melasse bzw. dem Lignin vor dem Einleiten in die Schmelze Wasser zugemischt wird.
  14. 14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Wassergehalt 20 % bis 90 %, vorzugsweise 25 % bis 50 %, jeweils bezogen auf die Trockensubstanz beträgt.
  15. 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Melasse bzw. das Lignin vor dem Einleiten in die Metallschmelze erwärmt wird.
  16. 16. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß in ein Eintragssystem:eine Verdüsungsvorrichtung mündet, in der eine Zuleitung für das Trägermedium und eine Zuleitung für das Reduktionsmittel in eine Mischstrecke münden.
  17. 17. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die das Reduktionsmittel führende Leitung beheizbar ist.
  18. 18. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Mischstrecke mündenden Zuleitungen koaxial zueinander angeordnet sind, wobei die zentrale Zuleitung über eine Düse in die Mischstrecke mündet.
  19. 19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Eintragssystem aus feuerfestem Material besteht oder eine abschmelzende Metall-Lanze ist.
  20. 20. Anwendung des Verfahrens und der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19 auf das Desoxidieren von Kupferschmelzen.
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