DE3426735A1 - Schnittpolteppich mit verminderter neigung zum shading, verfahren zu seiner herstellung und verwendung von polymeren hierfuer - Google Patents
Schnittpolteppich mit verminderter neigung zum shading, verfahren zu seiner herstellung und verwendung von polymeren hierfuerInfo
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Description
T 54 499 17. Juli 1984
Anmelder: 1) Deutsches Wollforschungsinstitut an der
Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen e. V.
Veitmanplatz 8
D-5100 Aachen,
und
Veitmanplatz 8
D-5100 Aachen,
und
2) Deutsches Teppich-Forschungsinstitut e.V. Germanusstraße 5
D-5100 Aachen
Schnittpolteppich mit verminderter Neigung zum Shading» Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung von PoIymeren
hierfür
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schnittpolteppich mit verminderter Neigung zum Shading, ein Verfahren zum
Vermindern von Shading an Schnittpolteppichen sowie die Verwendung von Lösungen, Emulsionen oder Dispersionen enthaltend
fumbildende Polymere oder Prepolymere hierfür«,
Als Schnittpolteppiche werden textile Bodenbeläge mit geschnittenen
Polnoppen . verstanden, die auch als Veloure bezeichnet werden. Dazu gehören nicht nur maschinell hergestellte
Teppiche, sondern auch handgeknüpfte Teppichwaren, sofern sie geschnittene Polnoppen aufweisen. Die
Schnittpolteppiche können unifarbig, mehrfarbig oder gemustert sein.
_ P —
Mit dem Begriff "Shading" (Schattierungen) bezeichnet man
fleckenartige Veränderungen des Schnittpols von Teppichwaren. Diese werden jedoch nicht durch Farbveränderungen,
sondern durch eine partielle, irreversible Änderung der ursprünglichen Strichrichtung der Polfäden hervorgerufen.
Solche Strichabweichungen führen zu einer veränderten Lichtreflexion an den betroffenen Stellen, wodurch
fleckenartige Gebilde sichtbar werden.
Der Shading-Effekt ist also eine optische Erscheinung, der zwar die Repräsentationsgüte einer Teppichware mehr oder
weniger stark beeinträchtigen kann, die Haltbarkeit jedoch nicht beeinflußt.
Es ist bekannt, daß der Shading-Effekt an allen Schnittpolteppichen
auftreten kann, unabhängig von den eingesetzten Pol-Fasermaterialien. Von diesen Effekten werden also Naturfasern
(z.B. keratinhaltige Fasern wie Wolle, Kokosfasern) ebenso betroffen, wie Chemiefasern (z.B. Polyamid, Polyester,
Polyacryl). Shading tritt auch bei allen Arten des Fadenaufbaues auf, also sowohl bei Filamentgamen als auch bei
Spinnfasergarnen, weiterhin bei Einfachgarnen und Zwirnen. Das gleiche gilt such für alle Herstellungsverfahren von
Schnittpolteppichen, das heißt, der Effekt kann bei gewebten, getufteten und geklebten Teppichen auftreten. Betroffen davor
sind auch alle üblichen Verlegearten (lose verlegt, verspannt, verklebt) sowie alle Unterbodenarten (z.B. Holz,
Kunststoff, Estrich usw.). Außerdem ist aus Erfahrung heraus bekannt, daß an Schnittpolteppichen, die aufgrund von
Shadingbildungen an Ort und Stelle ausgewechselt werden, wieder Shading entsteht.
Das alleinige, typische Merkmal für Shading ist - wie bereits angedeutet - die Irreversibilität der Verlagerung des Pols
aus seiner ursprünglichen Strichrichtung. Das bedeutet, die Strichabweichungen lassen sich weder durch mechanische Mittel
" _'<5"L 3^26735
noch durch den zusätzlichen Einfluß von Feuchtigkeit wieder entfernen.
Kennzeichnend für Shading ist außerdem, daß die fleckenartigen Erscheinungen oft übergangslos von der einen
Warenbahn in die andere übergehen, auch wenn Schnittpolteppiche verschiedener Hersteller nebeneinander verlegt
werden.
Trotz intensiver Forschungsarbeit auf diesem Gebiet ist es bisher nicht gelungen, die Ursachen für die Shadingbildung
zu klären. Die Annahme, ortgebundene Umgebungseinflüsse - wie geringe Unterschiede in Feuchtigkeit,
Temperatur und Luftgeschwindigkeit - könnten die Shadingbildung auslösen, hat sich meßtechnisch bisher nicht nachweisen
lassen.
Es wurde auf verschiedene Weise versucht, das Auftreten von Shading zu vermindern bzw. zu verhindern. Nach DE-B-1
123 630 wurde dies versucht durch den Einsatz von Garnen
mit entgegengesetzter Drehungsrichtung. Nach einem anderen Vorschlag sollen die Konstruktionsdaten wie Fasertiter,
Garnfeinheit, Maschinenteilung, Polhöhe und Warengewicht
gezielt geändert werden (vergleiche Chemiefasern/Textil-Industrie 29/81 (1979), Seiten 602 bis 607). Nach BE-A-876
236 soll ein Erfolg durch ein ableitfähriges Verkleben des Teppichbodens erzielt werden. Gemäß DE-A-30 33 124 soll
unter Verwendung natürlicher, metallischer, chemischer oder physikalisch wirkender Mittel eine Abschirmung gegen '
Erdstrahlen, wodurch Shading zu verhindern sein soll. :
Alle diese Verfahren haben jedoch nicht zu einer auch nur
annähernd befriedigenden .Lösung des Problems des Auftretens von Shading geführt.
Der vorliegenden Erfindung liegi die Aufgabenstellung
zugrunde, das Auftreten von Shading an Schnittpolteppichen in einfacher V/eise wirksam zu verhindern.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein Schnittpolteppich mit verminderter Neigung zum Shading, der dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Polfasern im Bereich der Noppenschenkel über Grund ganz oder teilweise mit einem filmbildenden
Polymer derart überzogen sind, daß zumindest ein Teil der Polfasern durch das filmbildende Polymer ;"
miteinander verbunden ist.
Weiterhin ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zum Vermindern von Shading an Schnittpolteppichen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß auf die Polfasern im Bereich der Noppenschenkel über Grund eine Lösung, Emulsion oder Dispersion,
enthalt end·· filmbildende Polymere oder Präpolymere,.
aufgebracht wird, wobei das Lösungsmittel verdunstet und
gegebenenfalls der behandelte Teppich zur Härtung des PoIymer oder Prepolymer erwärmt wird.
Außerdem ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung von • \ ' . Lösungen, Emulsionen oder Dispersionen enthaltend
filmbildende Polymere oder Prepolyinere zur Behandlung von Teppichen zur Verminderung von Shading.
Die Erfindung ist anwendbar auf alle Schnittpolteppiche, wie sie in der Einleitung ... beschrieben wurden.
Besonders gute Ergebnisse wurden'erzielt an Teppichen, deren
Flor aus keratinhaltigen Fasern besteht, vorzugsweise Wolle.
Die Menge an filmbildendem Polymer, mit der Polfasern überzogen sind, ist mindestens so groß, daß zumindest ein Teil ·
der Polfasern durch das filmbildende Polymer in Teilbereichen miteinander verbunden ist. Diese Menge hängt in gewissem
Umfang ab von den Polfasermaterialien und der Konstruktion
des Teppichs. Sie hängt auch ab von der Art des Polymers. Im allgemeinen wird ein ausreichender Effekt dann
erzielt, wenn die Menge des fumbildenden Polymer, bezogen
auf das Polgewicht des Teppichs, mindestens 0.01, 'zweckmäßig mindestens 0.05 und bevorzugt mindestens
0.1 Gew.% beträgt. Die obere Grenze schwankt ebenfalls - in Abhängigkeit von den vorstehend genannten Parametern.
Es soll möglichst nicht mehr Polymer aufgebracht werden, als zur Erzielung einer deutlich verminderten Neigung
ip von Shading erforderlich ist. Die Menge an filmbildenden
Polymer soll iifeshalb nicht über 10, zweckmäßig nicht
über 5, bevorzugt nicht über 2 und besonders bevorzugt nicht über 1 Gew.%, bezogen auf das Polgewicht des
Teppichs, liegen. Zu große Mengen sind nicht nur aus
wirtschaftlichen Gründen unzweckmäßig. Die angewandten Mengen sollen auch deshalb nicht so groß sein, damit die
sonstigen Eigenschaften des Teppichs, wie der Griff, nachteilig beeinflußt werden. Es ist ein besonderer Vorteil
der Erfindung, daß so geringe Mengen Polymere angewandt werden können, wodurch eine nennenswerte nachteilige
Beeinflussung der Teppicheigenschaften vermieden wird.
Unter Polgewicht wird das Gewicht des Polmaterials über
der Träger- oder Grundschicht verstanden.
Die Lösung, Emulsion oder Dispersion von filmbildendem Polymer kann auf verschiedene Art und Weise auf die
Polfasern aufgebracht werden. Bevorzugt ist der Auftrag von der Polseite her, z.B. durch Geringmengenauftrag
derart, daß die Polfasern durch die Behandlungsflüssigkeit benetzt werden. Es ist aber bei Teppichen, die
von der-Rückseite her genügend durchlässig für Flüssigkeiten
sind, z.B. Rohware, möglich die
Behandlungsflüssigkeit auf die Rückseite aufzubringen, so daß die Flüssigkeit durch das Grundgewebe oder Trägermaterial
bis zu den Polfasern gelangt. Diese Verfahrensweise unterscheidet sich eindeutig von dem Aufbringen
eines Vorstrichs zur Verankerung der Polnoppen in der Grundschicht oder vom Beschäumen der Teppichrückseite,
weil in diesen Fällen verhindert werden soll und v/ird, daß die Behandlungsflüssigkeit den gesamten Bereich der Polfasern
erreicht. Es ist aber auch möglich, den gesamten Teppich mit der wäßrigen Lösung, Emulsion oder Dispersion
zu behandeln, z.B. zu Imprägnieren oder in die Behandlungsflüssigkeit einzutauchen.
Wie bereits ausgeführt, ist es bevorzugt, und zwar im wesentlichen aus Gründen der einfachen Verfahrensdurchführung
und der Materialersparnis, daß die wäßrige Lösung, Emulsion oder Dispersion, enthaltend filmbildende Polymere
oder Prepolymere, auf die Polseite des Teppichs aufgebracht wird. Um eine gate und schnelle Benetzung der Polfasern zu
bewirken, ist es zweckmäßig, daß die Behandlungsflüssigkeit ein übliches Netzmittel enthält. Beispiele für solche Netzmittel
sind anionische und nichtionische Tenside v/ie Salze von Fettsäuren, Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylsulfate oder
-sulfonate, Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylpolyglykolether oder -ester usw. Solche Handelsprodukte sind z.B. Arbyl R Φ
(Polyglykolether), Duponol LS® (Natriumoleylsulfat),
Invadin JFC cone. ®(Alkylphenolethoxylat), Leophen LG *£'
(Gemisch von Natriumsalzen aliphatischer Sulfosäuren), Perenin GNS *& (Fettalkoholpolyglykolethergemisch).
Besonders vorteilhaft sind sogenannte Rapid-Netzmittel,
weil eine schnelle Benetzung der Fasern des Teppichs erwünscht ist, um eine schnelle und gleichmäßige Verteilung
— 7 —
der Behandlungsflüssigkeit und damit des filmbildenden
Polymeren auf den Teppichfasern zu bewirken.
Solche Rapid-Netzer sind u.a. Polyethylenoxidaddukte von
aliphatischen oder aromatischen Alkoholen mit einem relativ kleinen Ethylenoxidanteil (kleinem HLB-Wert), z.B. Nilin
GX^H oder Sulfobernsteinsäurediester-Salze, z.B. Leophen
RA®.
Als filmbildende Polymere können gemäß der Erfindung Polymere der verschiedensten Art eingesetzt werden, z.B. solche
Polymere, die nach Verdunsten bzv/. Verdampfen des Lösungsmittel ohne Härtung einen Film bilden, sowie solche Polymere oder
Prepolymere, die nach dem Aufbringen auf den Teppich härten. Der Begriff "Prepolymere" umfaßt auch Gemische von miteinander
polymerxsierbaren Verbindungen einschließlich Gemischen von polymerei Verbindungen mit monomeren Verbindungen,
die mit den polymeren Verbindungen unter Molekülvergrößerung reagieren.
Unter dem Begriff "Härten" wird verstanden, daß die Prepolymere oder Polymere unter Molekülvergrößerung reagieren,
wodurch ihre '; Löslichkeit vermindert oder so erheblich vermindert wird, daß die ausgehärteten Polymere praktisch
nicht mehr . ' löslich sind, wenn der Teppich während seines Gebrauchs mit Wasser in Berührung kommt. Die Behandlungsflüssigkeit
kann in üblicher Weise die Härtung bewirkende oder beschleunigende Zusatzstoffe enthalten.
Als Zusatzstoffe kommen solche, die mindestens zwei reaktionsfähige
Gruppen pro Molekül enthalten, z.B. Di- oder Polyamine und Di- oder Polythiole infrage. Andererseits
können bei selbstvernetzenden Polymeren Katalysatoren und/ oder Beschleuniger eingesetzt werden, wie Säuren bei säurehärtenden
Prepolymeren und Basen bei alkalisch härtenden Prepolymeren.
Die Härtung kann auch durch Einwirkung von erhöhter Temperatur erzielt werden. Die Auswahl der-Härter und
der Temperatur hängt natürlich ab von dem Härtungsmechanismus der eingesetzten Polymere oder Prepolymere. Naturgemäß
können nur solche Polymere und Prepolymere verwendet werden, die unter Bedingungen (Gehalt an Alkalien oder
Säuren sowie Temperaturen) aushärten, die den Teppich nicht schädigen.
Beispiele für einsetzbare Polymere und Prepolymere sind Polyamide, wie ein aus Adipinsäure und Diethylendiamin
hergestelltes und mit Epichlorhydrin umgesetztes kationisches Polymer (Hercosett 57®), Polyether auf Polyethylenoxid-,
Polypropylenoxid- oder Polytetrahydrofuranbasis, Polyester auf der Basis aliphatischer oder aromatischer
Dicarbonsäuren und Dialkohole. Sie können reaktive Gruppen enthalten wie Thiol, Thiomalat, Isocyanat, Carbamoylsulfat,
Thiosulfat, Thioglycolat oder Sulphoniumbromid, Epoxid,
Aziridin usw. Handelsprodukte dieser Art sind z.B.
Synthappret LKF ^4 (Polyethertriisocyanat), Synthappret
BAP ® (Polyethertricarbamoylsulfat), Lankrolan SH 3 ®
(Polyethertrithiosulfat, Polysiloxane wie Polydimethylsiloxan.
Die letzteren Polymere können ebenfalls reaktive Gruppen enthalten wie Thiol oder Hydroxylgruppen. Die Verwendung
eines Vernetzers wie eines Di- oder Polyamine ist hierbei in vielen Fällen notwendig. Polyacrylat - und
-Methacrylatcopolymere verschiedener Struktur wie sie z.B. in der DE-A- 26 38 386 beschrieben sind, können ebenfalls
eingesetzt werden. Auch diese Polymere können reaktive Gruppen enthalten wie N-Methylol-, Epoxid-, Aziridin-Gruppen
usw. Eine Zugabe von Vernetzern bzw. Katalysatoren kann auch hierbei zweckmäßig sein, z.B. Satiren bei N-Methylolgruppen
enthaltenden Polymeren oder Polyamine bei Epoxidgruppen enthaltenden Polymeren.
— Q _
Hydrophile oder wasserlösliche Polymere können zweckmäßig in Form von wäßrigen Lösungen bzw. Dispersionen
verwendet werden. Es können aber auch stabilisierte Emulsionen oder Dispersionen von hydrophoben Polymeren verwendet
werden. Diese Systeme enthalten zweckmäßig die üblichen Emulgatoren und/oder Stabilisatoren.
Besonders gute Ergebnisse wurden mit dem Handelsprodukt Synthappret BAP & (Polyethertricarbamoylsulfat) erzielt.
Dieses Produkt sowie die Herstellung wäßriger Lösungen hiervon sind z.B. in der DE-A-23 07 563 und DE-A-24 14
ausführlich beschrieben.
Die Behandlungsflüssigkeit (Lösung, Emulsion oder Dispersion) von filmbildenden Polymeren oder Prepolymeren wird
zweckmäßig aus kurzer Flotte aufgebracht, zweckmäßig in einem Verhältnis von Polgewicht zu Flottenmenge von 10:1 bis 1:10.
Die obere Grenze liegt bevorzugt bei 5:1, besonders bevorzugt bei 2:1. Die untere Grenze liegt bevorzugt bei 1:5,
besonders bevorzugt bei 1:2. Man kann grundsätzlich aber auch mit längeren Flotten arbeiten, doch ist aus wirt~
schaftlichen Gründen in der Regel der Einsatz von großen Wassermengen nicht vorteilhaft.
Besonders gute Ergebnisse wurden erzielt, wenn die Behandlungsflüssigkeit als Schaum lediglich auf die Polseite des
Teppichs aufgebracht wird. Dies kann unmittelbar nach der Fertigstellung des Teppichs erfolgen, ohne daß umfangreiche
zusätzliche maschinelle Einrichtungen erforderlich wären.
Man kann z.B. zum Färben geeignete Vorrichtungen für das Verfahren gemäß der Erfindung einsetzen. Wenn die
Lösung, Emulsion oder Dispersion gemäß der Erfindung als Schaum eingesetzt A-zird, ist es zweckmäßig, geeignete Schaumbildner
gemäß dem Stand der Technik zuzufügen. Beispiele hierfür sind u.a. die bereits als Netzmittel erwähnten
anionischen und nichtionischen Tenside.
- 10 -
Es können zur Verlängerung der Lebensdauer, von Schaum
an sich bekannte Schaumstabilisatoren eingesetzt v/erden wie Polyvinylalkohol, Hydroxjanethyl- oder Hydroxyethylcellulose
oder Polyelektrolyte wie Polyacrylsäuren usw.
Der Grund für den überraschenden Effekt, der gemäß der Erfindung erzielt wird, ist nicht vollständig geklärt.
Anscheinend wird eine Verlagerung des Pol-s dadurch verhindert,
daß ein Toil der Polfasern durch das fumbildende Polymer in Teilbereichen miteinander verbunden ist. Erstaunlich
ist, daß schon eine außerordentlich geringe Menge an eingesetztem Polymer diesen Effekt in vorzüglicher
Weise bewirkt. Gemäß der Erfindung kann nicht nur eine verminderte Neigung von Shading bewirkt werden, sondern es
kann die Bildung von Shading praktisch vollständig verhindert werden. Dies ist bisher· nicht
möglich gewesen.
Die Konzentration an Polymeren oder Präpolymeren in der
Behandlungsflüssigkeit hängt ab von dem Flottenverhältnis in Kombination mit der gewünschten aufzubringenden Menge
an Polymeren. Sie kann aus den angegebenen Daten errechnet werden. Die untere Grenze für die Konzentration liegt
zweckmäßig bei etwa 0.01 g/Liter Flüssigkeit. Die Obergrenze liegt zweckmäßig bei etwa 100, vorzugsweise bei etwa 50,
besonders bevorzugt bei 20 g/Liter Flüssigkeit.
Auf 50 χ 100 cm große Stücke eines gewebten Velourteppichs mit einer Polschicht aus reiner V/olle wurde der nachfolgend
beschriebene Schaum aufgetragen. Der unbehandelte Teppich wies eine ausgeprägte Neigung zur Shading-Bildung auf. Sein
Flächengewicht betrug 2800 g/m , das Polgewicht 900 g/m , die Gesamtdicke 9.5 mm und die Polhöhe 5.8 mm. Auf die
Musterstücke wurde in einer Menge von 100 Gew„-Teilen Schaum
- 11 -
auf 100 Gew.-Teile Teppichpol eine verschäumte Flotte mit einem Schaumlitergewicht von 94 g/l aufgetragen. Die
Flotte hatte vor dein Verschäumen folgende Zusammensetzung:
4 g/l Prepolymer, Synthappret BAP (" (BAYER AG)
(Polyethertricarbamoylsulfat, 50%-ige Lösung)
5 g/l Verschäumungsmittel, Pentasol BN- (Hansawerke)
(Alkylbetain, 50%-ige Lösung) ^
ill)
0,75 g/l Netzmittel, Nilin Ga
0,75 g/l Netzmittel, Nilin Ga
(Alkylpolyglykolether)
1 g/l Natriumcarbonat, wasserfrei.
Das Natriumcarbonat dient als Katalysator bzw. als Beschleuniger für die Härtung des Polymer. Die beschäumten
Probestücke wurden anschließend 10 Minuten bei 140 c im Trockenschrank getrocknet.
20
20
Der Griff des Teppichs wurde nicht erkennbar verändert.
Ein Teil der so behandelten Teppichmuster wurde in Herst
ellungsriehtung auf einer Teststrecke verlegt, die sich
durch eine extrem hohe Begehfrequenz (8000 Begehungen pro Woche) auszeichnete. Nach 6 Monaten Testdauer (etwa 200000
Begehungen) wies die Probe gemäß der Erfindung keine erkennbare
Shading-Bildung auf, während edle an gleicher Stelle
verlegtei,unausgerüstetenKontrollproben stark ausgeprägte
Shading-Effekte zeigten«
Der restliche Teil der behandelten Muster wurde auf einer
speziellen Shading-Teststrecke verlegt, auf der bisher
ausgelegte Velourwaren in kürzester Zeit (ab 1 bis 3 Wochen)
deutliche Shading-Effekte aufwiesen. Nach viermonatiger
342673b
ΐ Testdauer blieben die ausgerüsteten Proben shadingfrei,
wobei die unausgerüstete Probe pregnante Shading-Effekte
zeigte.
Um die Verschmutzung der Proben beurteilen zu können, wurde an allen Proben, d.h. an Proben gemäß der Erfindung
und an unbehandelten Kontrollproben, durch Farbmessung der Farbort bestimmt. Die Messungen ergaben, daß der gemäß
der Erfindung behandelte Teppich weniger verschmutzt war (Farbortverschiebungs Oo46) als der nicht ausgerüstete
Teppich (Farbortverschiebung: 1.3)·
Claims (10)
1. Schnittpolteppich mit verminderter Neigung zum. Shading,
dadurch gekennzeichnet ,daß die Polfasern im Bereich der Noppenschenkel über Grund ganz
oder teilweise mit einem filmbildenden Polymer derart überzogen sind, daß zumindest ein Teil der Polfasern
durch das filmbildende Polymer miteinander verbunden -■ ist.
2. Schnittpolteppich nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge des filmbildenden Polymers,bezogen auf das Polgewicht des Teppichs, mindestens 0.01, vorzugsweise
mindestens 0.05 und besonders bevorzugt mindestens 0.1 Gew.-?o beträgt.
3. Schnittpolteppich nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge des filmbildenden Polymers, bezogen auf das Polgewicht des Teppichs, höchstens 10,
vorzugsweise höchstens 5» besonders bevorzugt höchstens 1 Gew.-^ beträgt.
4. Verfahren zum Vermindern von Shading an Schnittpol-
teppichen, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Polfasern im Bereich der Noppenschenkel über Grund eine .·
Lösung, Emulsion oder Dispersion, enthaltend filmbildende Polymere oder Prepolyiaere, aufgebracht, das Lösungsmittel
verdunstet und gegebenenfalls der behandelte Teppich zur Härtung des Polymers oder Prepolymers erwärmt wird.
— 2 —·
5, Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die · " ' · Lösung, Emulsion oder Dispersion aus
kurzer Flotte aufgebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die \ Lösung, Emulsion oder Dispersion
als Schaum aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das in der
Lösung, Emulsion oder Dispersion enthaltende Polymer oder Prepolymer unter Molekülvergrößerung nach dem Aufbringen
auf den Teppich aushärtet.
8, Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß das Po&tner oder Prepolymer,
bezogen auf das Polgewicht des Teppichs, in einer Menge von mindestens 0.01, vorzugsweise mindestens 0.05
und besonders bevorzugt mindestens 0.1 Gew,-% aufgebracht
wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer oder Prepolymer, bezogen auf das Polgewicht des Teppichs, in einer
Menge von höchstens 10, vorzugsweise höchstens 5 und besonders bevorzugt höchstens 1 Gew.-^ aufgebracht wird.
10. Verwendung von ■ '".■■-■'■ --. Lösungen, Emulsionen oder Dispersionen
enthaltend filmbildende Polymere oder Prepolymere zur Behandlung von Teppichen zur Verminderung von
Shading,
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843426735 DE3426735A1 (de) | 1984-07-20 | 1984-07-20 | Schnittpolteppich mit verminderter neigung zum shading, verfahren zu seiner herstellung und verwendung von polymeren hierfuer |
EP85109022A EP0168835B1 (de) | 1984-07-20 | 1985-07-19 | Schnittpolteppich mit verminderter Neigung zum Shading, Verfahren zu seiner Herstellung und Teppichgarne dafür |
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DE (2) | DE3426735A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3533535A1 (de) * | 1985-09-20 | 1987-04-16 | Deutsches Textilforschzentrum | Verfahren zum ausruesten von garnen und textilen flaechengebilden |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3860469A (en) * | 1972-01-14 | 1975-01-14 | United Merchants & Mfg | Method of making a leather-like texturized laminate |
DE3236518A1 (de) * | 1982-10-02 | 1984-04-05 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfestigter polartikel, dessen herstellung und verwendung zur bearbeitung von oberflaechen |
-
1984
- 1984-07-20 DE DE19843426735 patent/DE3426735A1/de not_active Withdrawn
-
1985
- 1985-07-19 DE DE8585109022T patent/DE3561958D1/de not_active Expired
- 1985-07-19 EP EP85109022A patent/EP0168835B1/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3533535A1 (de) * | 1985-09-20 | 1987-04-16 | Deutsches Textilforschzentrum | Verfahren zum ausruesten von garnen und textilen flaechengebilden |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0168835B1 (de) | 1988-03-23 |
DE3561958D1 (en) | 1988-04-28 |
EP0168835A3 (en) | 1986-03-19 |
EP0168835A2 (de) | 1986-01-22 |
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