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Vorrichtung zum Ausschleusen von längs einer
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Förderbahn transportierten Gegenständen Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Ausschleusen von längs einer im wesentlichen geraden Förderbahn
transportierten Gegenständen, insbesondere Flaschen, mit einem neben der Förderbahn
angeordneten, umlaufend angetriebenen Träger einer Vielzahl von einzeln zu aktivierenden
Stößeln, deren freie Enden jeweils in Synchronisation mit einem bestimmten auszuschleusenden
Gegenstand auf einer die Förderbahn mit gleicher Richtungskomponente unter einem
spitzen Winkel schneidenden Ablenkbahn geführt sind, wobei jeder Stößel mit einem
bewegbaren Mitnehmer verbunden und aktivierbar ist, indem dieser durch eine Schaltbewegung
in Eingriff mit einer sich um die Drehachse des Trägers erstreckenden, auf der von
der Förderbahn angewandten Seite im wesentlichen einen Halbkreis bildenden Kurvenführung
kommt, durch welche der Stößel jeweils während des seitlichen Ablenkens eines Gegenstands
von einer Förderbahn längs im wesentlichen radialer Führungen am rotierend antreibbaren
Träger verschieblich ist.
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Es sind bereits verschiedene Vorrichtungen zum Ausschleusen von Flaschen
und anderen in großer Stückzahl produzierten Gegenständen bekannt, die jeweils spezielle
Vor- und Nachteile haben. Gebräuchlich sind z.B. Sternräder, die jeweils mit ihren
Zähnen zwischen die Flaschen eingreifen und die auszuschleusenden Flaschen mittels
Saugkappen oder Klammern vorübergehend
ergreifen und seitlich aus
der Förderbahn führen.
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In diesem Fall stehen den Vorteilen einer verhältnismäßig langsamen,
gut beherrschbaren Ausschleusbewegung und weitgehender Freiheit in der Wahl des
Absetzpunkts der ausgeschleusten Flaschen am Umfang des Sternrads die Nachteile
gegenüber, daß die Leistung auf etwa 50.000 Flaschen/Stunde begrenzt ist, das Sternrad
alle Flaschen berührt, starke Gerauschbildung auftritt, die Saugkappen bzw. Klammern
schnell verschleißen und bei jeder Änderung der Flaschensorte das Sternrad ausgewechselt
werden muß. Ähnlich sind die Verhältnisse auch bei Sternrädern mit einem auf der
gegenüberliegenden Seite der Förderbahn angeordneten, schräg in die Förderbahn vorschiebbaren
Abweiser als Weiche. Diese Konstruktion ist zwar im Vergleich zu den beiden vorgenannten
etwas einfacher, bietet dafür aber nur eine kurze Führung der Flaschen beim Ausschleusvorgang.
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Andere bekannte Ausschleussysteme arbeiten mit Stößeln. Im einfachsten
Fall ist ein einziger Stößel vorhanden, welcher die auszuschleusenden Flaschen seitlich
vom Förderbahn schiebt.
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Vorteilhaft ist der geringe mechanische Aufwand und Platzbedarf, sowie
die Tatsache, daß nur die auszuschleusenden Flaschen berührt werden. Andererseits
ergeben sich schwierige dynamische Verhältnisse. Bei einer Förderkapazität von 72.000
Flaschen/Stunde laufen 20 Flaschen je Sekunde am Stössel vorbei, d.h. es stehen
weniger als 50 msec zur Verfüqung, um den Stößel quer zur Förderbahn vorschnellen
zu lassen, dabei die auszuschleusende Flasche aus der Förderbahn zu schieben, und
dann den Stößel wieder zurückzuziehen. Unter Berücksichtigung ungleichmäßiger Füllung
und Reibungsverhältnisse ist verständlich, daß die stoßartige Beschleunigung der
auszuschleusenden Flaschen zu undefinierten Ausschleusbewegungen und Störungen durch
umfallende Flaschen führen kann. Hinzu kommt auch in diesem Fall wieder eine starke
Geräuschbildung.
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Ein weiteres bekanntes Ausschleussystem arbeitet mit einer Kaskade
von Stößeln, die in Förderrichtung nebeneinander angeordnet sind und nacheinander
derart schrittweise wirksam werden, daß jeder nachfolgende Stößel die auszuschleusende
Flasche ein Stück weiter aus der Förderbahn herausschiebt. Einwandfreie Flaschen
werden nicht berührt. Nachteilig ist jedoch der verhältnismäßig hohe mechanische
Aufwand für die Einzelantriebe und die Steuerung der Stößel, weiterhin Verschleiß
und Geräuschbildung. Die Gefahr, daß die auszuschleusenden Flaschen umgestoßen werden,
ist zwar nicht so groß wie bei Verwendung eines einzigen Stößels, aber trotzdem
nicht ganz zu vermeiden. Schließlich macht auch die Synchronisation, d.h., die Steuerung
der Stößel in Abhängigkeit vom Flaschentransport Schwierigkeiten.
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Eine andere bekannte Abwandlung der Ausschleus-Vorrichtung mit Stößel
sieht an dessen freien Ende eine Rolle aus schwammförmigem Material vor. Diese Rolle
ragt im Ruhezustand in die Förderbahn hinein und führt zu einem geringen seitlichen
Versatz aller vorbeigeführter Flaschen.Soll eine bestimmte Flasche in Querrichtung
angeschleust werden, so erfolgt bei Betätigung des Stößels die Querbeschleunigung
der Flasche nicht aus dem Stillstand, sondern aus der seitlichen Versetzbewegung
heraus, die ohnehin jede Flasche erfährt. Die Stoßwirkung ist deshalb geringer.
Dennoch sind die dynamischen Abläufe der Ausschleusbewegungen nur schwer zu beherrschen
und praktisch nicht konstant zu halten. Ein schwerwiegendes Hindernis ist auch in
diesem Fall die sehr kurze Zeitspanne, die für das Vorschieben und Zurückziehen
der Stößelrolle zur Verfügung steht.
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Den bekannten Stößelsystemen vergleichbar ist eine bekannte Ausschleusvorrichtung
mit einem neben der Förderbahn der Flaschen angeordneten drehbaren, in Draufsicht
dreieckigen Austragkörper. In der Neutralstellung liegt eine Seitenkante dieses
Körpers parallel zur Förderbahn. Zum Ausschleusen
einer bestimmten
Flasche wird der dreieckige Körper teilweise gedreht, so daß er mit einer seiner
Ecken die vorbestimmte Flasche aus der Förderbahn drückt. Vorteilhaft sind die Einfachheit
und der geringe Platzbedarf sowie die Tatsache, daß die guten Flaschen nicht berührt
werden. Als Nachteil ist der notwendigerweise geringe Hub des dreieckigen Austragskörpers
quer zur Förderrichtung zu vermerken.
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Schließlich ist es bekannt, zum usschleusen einzelner Flaschen neben
deren Förderbahn einen Kettentrieb anzuordnen, dessen einer Trum mit gleicher Richtungskomponente
wie das Förderband schräg auf die Förderbahn zuläuft. An der umlaufenden Kette sind
Klapparme angebracht, die normalerweise zurückgeschwenkt sind, so daß sie beim Umlauf
der Kette nicht in die Förderbahn der Flaschen geraten. Wenn eine bestimmte Flasche
ausgeschleust werden soll, klappt ein Arm zur Förderbahn hin aus, kommt an der betreffenden
Flasche zur Anlage und schiebt diese ? während sich das den Klapparm tragende Kettenglied
beim Umlauf der Kette immer weiter der Förderbahn der Flaschen nähert, zur gegenüberliegenden
Seite aus der Förderbahn heraus. Die Ausschleusung geschieht sanft, und die Ausschleusvorrichtung
braucht die einwandfreien Flaschen nciht zu berühren und erlaubt hohe Leistungen.
Die Nachteile bestehen darin, daß der mechanische Aufwand und Platzbedarf groß sind,
Geräuschbildung in Kauf genommen werden muß und die Synchronisierung Schwierigkeiten
bereitet.
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: stehend von dem geschilderten Stand der Technik, liegt der erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine im Aufbau einfache, wenig Platz beanspruchende Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen; bei welcher im neutralen Zustand keine Berührung
der Gegenstände stattfindet und auch die Relativbewegung zwischen den Einzelteilen
der Vorrichtung minimal ist, bei der Aktivierung einzelner Stöße nur kleine Massen
zu bewegen sind, und für die Ausschleusbewegung auch bei hohem Durchsatz genügend
Zeit zur Verfügung steht, um die auszuschleusenden
Gegenstände
auf einer definierten, besonderen Bedingungen leicht anzupassenden Bahn von der
Förderbahn abzulenken.
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Vorstehende Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Kurvenführung auf der Seite der Förderbahn im wesentlichen ein halbes Rechteck mit
abgerundeten Ecken bildet, wobei die eine Ecke in Draufsicht auf der Senkrechten
von der Drehachse auf die Förderbahn liegt und von der gesamten Kurvenführung der
Förderbahn am nächsten kommt, und die an dere Ecke mit Bezug auf die erste auf der
Seite des Anfangs der Förderbahn liegt.
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Im Neutral zustand rotieren Träger und Stößel als Einheit in ähnlicher
Weise wie die bekannten Sternräder, ohne daß jedoch eine Berührung der Flaschen
stattfindet. Da die aktivierten Stößel jeweils nur geradlinig radial vorgeschoben
zu werden brauchen, genügt ein kleines, schnell und leise zu bewegendes Schaltglied,
wie z.B. ein bewegbarer Mitnehmerfinger, um die Stößel einzeln mit der Vorschubeinrichtung
zu kuppeln. Besonders vorteilhaft ist, daß die Vorschubeinrichtung selbst nicht
unbedingt einen Auftrieb und bewegliche Teile braucht, weil als Vorschubeinrichtung
eine feststehende Kurvenführung für die darin einzurückenden Mitnehmerfinger Verwendung
findet. Durch die angegebene Gestaltung dieser Steuerkurve für die aktivierten Stößel
läßt sich in einfacher Weise eine genau definierte Bewegungsbahn für die auszuschleusenden
Gegenstände festlegen. Die Kurven führung, vorzugsweise in Form einer Kurvenscheibe,
kann gegebenenfalls leicht und schnell ausgewechselt werden.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist an den freien Enden
der Stößel jeweils ein verhältnismäßig breiter Stößelkopf schwenkbar gelagert, an
welchem die Gegenstände an wenigstens zwei Punkten mit Zwischenabstand zur Anlage
kommen.
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Auf diese Weise wird auch unter Berücksichtigung der in der
Praxis
vorkommenden Toleranzen eine sichere Anlage an den auszuschleusenden Gegenständen
erreicht.
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Um die Synchronisation zwischen der Bewegung der auszuschleusenden
Gegenstände und der Bewegung der zugeordneten Stößel zu gewährleisten, wird als
Drehantriebsmotor de Trägers vorzugsweise ein Gleichstrommotor vorgesehen, der den
Träger normalerweise mit solcher Winkelgeschwindigkeit antreibt, daß sich dieser
in der Zeit, in welcher sich ein Gegenstand auf der Förderbahn um den Mittenabstand
zwischen benachbarten Gegenständen fortbewegt, um den Winkelabstand zwischen benachbarten
Stößeln dreht. Der vorgeschlagene Antrieb durch einen Gleichstrommotor mit veränderbarer
Umlauffrequenz erlaubt einerseits eine feinfühlige Anpassung der Winkelgeschwindigkeit
des Trägers an die Fördergeschwindigkeit und den Abstand der geförderten Gegenstände,
andererseits eine optimale Positionierung der Stößel bei der Anlage an dem auszuschleusenden
Gegenstand, und zwar selbst dann, wenn der Abstand zwischen den Gegenständen auf
dem Förderband Schwankungen unterliegt Die Erfindung wird nachstehend anhand der
Zeichnung näher erläutert Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine
Vorrichtung zum Ausschleusen mehrerer Flaschen nacheinander; Fig. 2 einen Querschnitt
nach Schnittlinie II-II; Fig. 3 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Ausführung.
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In Fig. 1 ist ein Förderband 10 gezeigt, auf welchem im Reinigungs-
oder Abfüllprozeß, z.B. in einer Brauerei, Flaschen
12 im Beispielsfall
von links nach rechts transportiert werden.
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An einer bestimmten Stelle des Förderbands 10, z.B. bei 14, möge sich
eine zeichnerisch nicht dargestellte Prüfeinrichtung befinden, beispielsweise eine
Einrichtung zur Kontrolle, ob nach der Säuberung der Flaschen noch ein Rest Reinigungslauge
darin zurückgeblieben ist, oder, um ein anderes Beispiel zu nennen, eine Prüfeinrichtung
zur Kontrolle der vorbestimmten Füllstandshöhe nach dem Abfüllen der Flaschen.
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Wird nun bei einer derartigen Prüfeinrichtung festgestellt, daß eine
der Flaschen nicht einwandfrei ist, muß diese Flasche aus der Reihe der anderen
Flaschen angeschleust werden.
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Dies geschieht mittels der in Förderrichtung der Flaschen hinter der
Prüfeinrichtung angeordneten, in der Zeichnung gezeigten Vorrichtung 16.
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Die Vorrichtung 16 zum Ausschleusen einzelner Flaschen besteht gemäß
Fig. 1, 2 und 3 aus einem neben dem Förderband 12 angeordneten Rahmen 18, an welchem
ein scheibenförmiger Träger 20 um eine senkrechte Achse 22 drehbar gelagert ist.
Als Drehantrieb des scheibenförmigen Trägers 20 dient vorzugsweise ein ebenfalls
an Rahmen 18 gelagerter Antriebsmotor 24, desen Abtriebswelle 26 entweder direkt,
wie im Beispielsfall, oder über ein geeignetes Getriebe drehfest mit dem Träger
20 verbunden ist bzw. in Dreheingriff mit diesem steht.
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Der Träger 20 ist aus mehreren konzentrischen Scheiben 28, 30, 32
zusammengesetzt, deren jede im Beispielsfall mit 20 gleichmäßig über den Umfang
verteilten radialen Aussparungen versehen ist. Die Aussparungen in der mittleren
Scheibe 30 sind am Außenumfang der Scheibe offen und außerdem etwas breite als die
Aussparungen in der oberen Scheibe 28 und der unteren Scheibe 30. In den Aussparungen
der mittleren Scheibe 30 sind Stößel 33 zwischen der oberen Scheibe 28 und der unteren
Scheibe 32 radial verschieblihc geführt. An jedem
Stößel 33 ist
ein in senkrechter Richtung verschieblicher Mitnehmer 34 angebracht, der an seinem
unteren Ende eine um eine senkrechte Achse drehbare Rolle 36 trägt. Die verschiebliche
Lagerung des Mitnehmers 34 am Stößel 33 hat genügend Reibung oder zusätzlich zwei
Raststellungen, so daß der Mitnehmer 34 jeweils in seiner oberen oder unteren Endstellung
so lange verharrt, bis er durch eine äußere Kraft in die jeweils andere Endstellung
verschoben wird.
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Fig 2 zeigt den Mitnehmer 34 in seiner oberen Endstellung.
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L:n einer bestimmten Stelle des Umfangs des Trägers 20, z.B.
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an der in Fig. 1 mit 38 bezeichneten Stelle, ist über dem Träger 20
am Rahmen 18 ein Elektromagnet 40 angebracht, der als Betätigungsorgan dient, um
den Mitnehmer 34 aus der in Fig. 2 gezeigten oberen Stellung in seine untere Stellung
zu verschiebeno Wenn der Mitnehmer 34 die untere Stellung einnimmt, befindet sich
die Rolle 36 auf gleicher Höhe mit einer am Rahmen 18 befestigten, horizontal angeordneten
Kurvenscheibe 42. Diese Kurvenscheibe hat in der Ausführung nach Fig. 1 die in Draufsicht
dargestellte Form. Auf der vom Förderband 10 abgewandten Seite bildet die Kurvenscheibe
42 einen Kreisbogen von etwas mehr als 180° mit der Drehachse 22 des Trägers 20
als Mittelpunkt. Zur Seite des Förderbands 10 hin geht jedoch der Kreisbogen über
in eine im wesentlichen eliipsenförmige radiale Erweiterung, deren große Halbachse
quer zur Förderbahn liegt.
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denn sich die Stößel 33 in der in Fig. 2 gezeigtran radial nneren
Endstellung in ihren radialen Führungen im Träger 20 finden, können im kreisbogenförmigen
Bereich der Kurvenscheibe 42 die Mitnehmer 34 aus der oberen in die untere Endstellung
verschoben werden, wobei die Rollen 36 in Anlage oder in eine Stellung dicht neben
der Kurvenscheibe 42 gelangen. So geschieht dies im Beispielsfall an der Stelle
38,
wenn der Elektromagnet 40 dort einen Mitnehmer 34 in seine
untere Endstellung schiebt. Durch die Drehung des Trägers 20 mit Bezug auf Fig.
1 im Uhrzeigersinn gelangt die Rolle 36 anschließend zu dem ellipsenförmigen Teil
der Kurvenscheibe 42, wird dadurch relativ zum scheibenförmigen Träger 20 radial
nach außen geführt und nimmt dabei den jeweiligen Stössel 33 mit. Fig. 1 zeigt die
verschiedenen Stellungen der radial ausfahrenden Stößel zwischen der noch ganz zurückgezogenen
Stellung bei 0° und der radial ganz ausgefahrenen Stellung nach Drehung des Trägers
20 un 900. Im weiteren Verlauf der Drehung des Trägers 20 werden die Stößel 33 wieder
radial nach einwärts zurückgezogen Dies kann z.B. jeweils durch eine Zugfeder zwischen
jedem Stößel und der Scheibe 30 geschehen. Diese nicht gezeigte Zugfeder hält die
Rolle 36 in Anlage am ellipsenförmigen Teil der Kurvenscheibe 42.
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Wenn ein Stößel 33, ausgehend von der genannten 0°-Stellung bei dem
Elektromagneten 40 nach Drehung des Trägers 20 um 180° mit der zugehörigen Rolle
36 wieder zu dem kreisbogenförmigen Teil der Kurvenscheibe kommt, kann durch eine
nicht gezeigte, kreisbogenförmige gekrümmte Keilfläche, welche in Drehrichtung ansteigt,
der Mitnehmer 34 wieder in seine obere Endstellung zurückgeführt werden. Erfolgt
dann bei 38 nicht wiederum eine Betätigung dieses betreffenden Stößels 33 durch.den
Elektromagneten 40, so bleibt die zu diesem Stößel gehörende Rolle 36 im Niveau
oberhalb der Kurvenscheibe 42 und wird von dieser nicht beeinflußt.
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Um die auszuschleusenden Flaschen sicher zu erfassen, sind an den
radial äußeren Enden der Stößel 33 in Draufsicht V-förmige Stößelköpfe 43 in einem
begrenzten Winkelbereich um senkrechte Achsen 44 schwenkbar gelagert. Die derart
beweglichen Stößelköpfe 43 können nach Berührung einer Flasche gewisse Geschwindigkeitsunterschiede
zwischen der Flasche und dem äußeren Ende des Stößels in Förderrichtung ausgleichen.
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Ein radial ausfahrender Stößel 33 legt sich an die auszuschleusende
Flasce 12 an und schiebt diese, während er sie ein Stück in Förderrichtung begleitet,
zur gegenüberliegenden Seite hin vom Förderband 10 herunter auf ein anderes Förderband
46, welches vorzugsweise unmittelbar neben dem Hauptförderband 10 angeordnet ist
und sich an der Übergabestelle in gelicher Richtung und mit derselben Geschwindigkeit
wie dieses bewegt. Die von der Prüfeinrichtung bei 14 für aut befundenen Flaschen
12 laufen auf dem Förderband 10 an der Vorrichtung 16 vorei, ohne vom scheibenförmigen
Träger 20 oder den Stößeln 33 berührt zu werden.
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Ein praktisches Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 16 zum Ausschleusen
von zum Beispiel Flaschen mit 0,5 Liter Inhalt und 80 mm Durchmesser kann einen
scheibenförmigen Träger 20 mit einem Durchmesser von 410 mm haben. Bei 20 Stößeln
beträgt die Stößelteilung 18°. Es wird von einem Mittenabstand der Flaschen auf
dem Förderband (Flaschenteilung) von 85 mm ausgegangen. Der radiale Hub der Stößel
33 zwischen der ganz zurückgezogenen und der ganz ausgefahrenen Stellung beträgt
105 mm. Der Antriebsmotor kann ein 5-Phasen-Schrittmotor mit 500 Schritten pro Umdrehung
des Trägers 20 sein.
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Besondere Aufmerksamkeit bei Ausschleusvorrichtungen verdient die
Synchronisierung der Ausschleusorgane relativ zu den auszuschleusenden Flaschen.
Würden die Flaschen auf dem Förderband jeweils ganz bestimmte, gleichbleibende Positionen
mit konstantem Zwischenabstand einnehmen und das Förderband ganz gleichmäßig laufen,
könnte durch eine formschlüssige mechanische Antriebsverbindung zwischen dem Förderband
und dem Ausschleusorgan, hier dem Träger 20 mit den Stößeln 33, eine qenaue Zwangssynchronisation
erreicht werden. Um zwei oder mehr unmittelbar aufeinander folgende Flaschen ausschleusen
zu können, sollte selbst unter den genannten einfachen Bedingungen die Winkelgeschwindigkeit
des Trägers 20 mit den Stößeln 33 so eingestellt werden, daß sich in der Zeit, in
der
eine Flasche um die Flaschenteilung, z.B. 85 mm, gefördert wird, der Träger um eine
Stößelteilung, im Beispielsfall 18°, dreht. Aufgrund dieses Verhältnisses der Bewegungsgeschwindigkeiten
des Förderbands und des Stößelträgers kann die Stelle 14 am Förderband genau bestimmt
werden, an welcher beim Durchlauf einer auszuschleusenden Flasche das Aktivierungssignal
erzeugt werden muß, welches den bei 38 angeordneten Elektromagneten 40 den Mitnehmer
34 des zugeordneten Stößels 33 in Eingriff mit der Kurvenscheibe 42 bringen läßt.
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Es versteht sich, daß dann bei 14 nur der Triggerpunkt für das Aktivierungssignal
sein muß, welches in dem Moment das Vorhandensein einer auszuschleusenden Flasche
an der Stelle 14 voraussetzt. Die Prüfung der Flaschen kann ebenfalls bei 14, alternativ
aber auch weiter vorne am Förderband stattfinden, da die kosntante Bandgeschwindigkeit
die Identifizierung der auszuschleusenden Flaschen nach Zurücklegen des Weges bis
zur Stelle 14 gestattet. Dort hat man dann bei Abgabe des Aktivierungssignals die
auszuschleusende Flasche in einer genau bestimmten Position unmittelbarvor der Ausschleusvorrichtung.
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Der vorgesehene Antrieb mit Gleichstrommotor, Schrittmotor, Linear-Schrittmotor
oder einem anderen geeigneten steuerbaren Antrieb erlaubt eine optimale Synchronisation
auch ohne Zwanglauf durch mechanische Antriebsverbindung zwischen Förderband und
Stößelträger. Zu diesem Zweck wird an einem in Förderrichtung mit Abstand vor dem
Triggerpunkt 14 angeordneten Steuerpunkt beim Passieren einer Flasche ein Steuersignal
erzeugt, welches je nachdem, ob der der Flasche -zugeordnete Stößel relativ zu dieser
vor- oder nacheilt, eine Verzögerung oder Beschleunigung des Antriebsmotors 24 bewirkt,
derart, daß in der Zeitspanne, in der die Flasche vom Steuerpunkt zum Triggerpunkt
14 transportiert wird, der zugeordnete Stößel in die Aktivierungsstellung unter
den Elektromagneten 40 gelangt. Die dabei gleichzeitig stattfindende Änderung der
Umfangsgeschwindigkeit anderer Stößel die bereits
die Aktivierungsstelle
38 passiert haben und evtl. bereits an einer Flasche angreifen, ist wegen der breiten
Stößelköpfe 43 in dem praktisch infragekommenden Rahmen unerheblich.
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Im übrigen kommt es bei der beschriebenen Vorrichtung gar nicht so
sehr darauf an, daß Flaschen und Stößel millimetergenau aufeinandertreffen, denn
die verhältnismäßig breiten, schwenkbaren Stößelköpfe 43, die vorzugsweise durch
Federkraft in ihre Mittellage zurückgeführt werden, sorgen auch bei einem gewissen
Vor- oder Nachlauf des Stößels relativ zur tasche für ein sicheres Ausschleusen.
Es ist aus diesem Grunde auch unbeachtlich, daß sich in dem Winkelbereich, in welchem
ein Stößelkopf in Anlage an einer Flasche diese in Förderrichtung begleitet, infolge
des zunehmend weiteren radialen Ausfahrens des Stößels die Umfangsgeschwindigkeit
des Stößelkopf zunimmt und sich auch die Geschwindigkeitskomponente des Stößelkpfs
in Förderrichtung ändert.
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Mit welcher Beschleunigung und Geschwindigkeit die Flaschen beim Ausschleusen
quer zur Förderbahn bewegt werden, wird durch die Form der Kurvenscheibe 42 festgelegt.
Wenn es erwünscht sein sollte, auch die Geschwindigkeitskomponente der Stößelköpfe
in Förderrichtung stärker zu beeinflussen, könnte die geradlinige radiale Führung
der Stößel ersetzt werden durch eine Führung jedes Stößels an zwei radial mit Abstand
zueinander angeordneten Punkten, wobei während des radialen sfahrens eines Stößels
mittels Rolle 36 und Kurvenscheise 42, wie oben beschrieben, an einem der beiden
Führungspunkte, vorzugsweise dem radial inneren, eine zusätzliche Steuerbewegung
in Umfangsrichtung des Trägers 20 eingeleitet wird. Dies kann in praktischer Ausführung
z.B. dadurch geschehen, daß jeder Stößel 33 am Außenumfang des Trägers 20 an einem
festen Punkt verschwenkbar geführt wird, während das hintere Ende des Stößels mittels
des Mitnehmers 34 in schrägen oder gekrümmten Führungsnuten in den Scheiben 28 und
32 derart geführt wird, daß in dem Bereich, wo ein Stößelkopf
an
einer auszuschleusenden Flasche anliegt, die Winkelgeschwindigkeit des Mitnehmers
34 im Verhältnis zur Winkelgeschwindigkeit des Trägers 20 vergrößert und dadurch
die bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel auftretende Beschleunigung des Stößelkopfs
in Förderrichtung ganz oder teilweise kompensiert wird.
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Es versteht sich, daß auch andere steuerbare Antriebe für den Träger
20 Verwendung finden können. Nur beispielshalber sei in diesem Zusammenhang ein
nach Art eines Linearmotors aufgebauter Schrittmotor erwähnt, bei welchem der Stator
mit Feldwicklung nicht eine geradlinige Schiene umgibt, sondern statt dieser eine
Scheibe jochartig teilweise beidseitig übergreift und rotierend antreibt.
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Im Zusammenhang mit Fig. 2 ist anzumerken, daß die Kurvenscheibe 42
und die rolle 36 auch über dem Träger 20 angeordnet sein können. Der Elektromagnet
40 kann mit einem in Umfangsrichtung des Trägers 20 verhältnismäßig breiten Betätigungsschuh,
welcher auf die zu aktivierenden Mitnehmer 34 drückt, versehen sein, so daß er bei
Betätigung auch einen Mitnehmer 34, der sich in diesem Moment nicht genau in der
Oo-Position befindet, erfaßt und aktiviert.
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Insgesamt ergibt sich aus der vorstehenden Beschreibung des grundsätzlichen
Aufbaus der Vorrichtung, daß eine ruhige, kontrolierte Ausschleusung auch bei hohem
Flaschendurchsatz von etwa 80.000 Flaschen/Stunde erreicht wird Geräuschbildung
und Verschleiß sind minimal, weil normalerweise der Träger 20 zusammen mit den Stößeln
33 als Einheit rotiert und dabei keine Flasche berührt wird. Nur wenn eine Flasche
vom Förderband zu entfernen ist, wird ein Stößel aktiviert und hat dann während
der Drehbewegung des Trägers 20 genügend Zeit, radial auszufahren und die auszuschleusende
Flasche vom Förderband herunterzuschieben. Bei Änderung der Flaschensorte braucht
lediglich die Drehgeschwindigkeit des
Trägers 20 verändert zu werden,
was z.B. durch Änderung der Schrittfrequenz geschehen kann, wenn ein Schrittmotor
als Antrieb benutzt wird. Bei symmetrischer Ausbildung der Kurvenscheibe 42 kann
dieselbe Vorrichtung für Rechts- und Linkslauf Verwendung finden.
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Die in Fig. 3 gezeigte erfindungsgemäße Vorrichtung ist zwar nicht
symmetrisch, kann also nicht für Rechts- und Linkslauf Verwendung finden, hat dafür
aber den Vorteil, daß die Flaschen sanfter ausgeschleust werden als bei der Kurvenscheibe
gemäß Fig. 1.
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Die in Fig. 3 gezeigte Kurvenscheibe 42' hat auf der von der Förderbahn
abgewandten Seite ebenfalls die Form eines Halbkreises. Auf der Seite der Förderbahn
geht der Halbkreis jedoch im wesentlichen tangential etwa in ein halbes Rechteck
ein, dessen Ecken abgerundet sind. Die eine der beiden Ecken liegt auf der Senkrechten
von der Drehachse 22 auf die Förderbahn 10 und bildet den der Förderbahn nächstliegenden
Punkt der Kurvenscheibe. Die andere Ecke weist zum Anfang der Förderbahn hin. Bei
der durch einen Pfeil angegebenen Umlaufrichtung bedeutet diese Form der Kurvenscheibe,
daß die Stößel nach der Aktivierung zunächst sehr schnell radial ausgefahren werden,
bis die in Fig. 3 linke abgerundete Ecke der Kurvenscheibe erreicht wird. Da im
Anschluß an diese Ecke die Kurvenbahn leicht zur Drehachse 22 hin eingewölbt ist,
ergibt sich eine sehr weiche Übernahmephase, während der die aschen aus der Mittellage
der Förderbahn verschoben werden.
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Es schließt sich etwa von der Mitte der Rechteckseite zwischen den
beiden abgerundeten Ecken ab eine Ausschleus-Phase an, die bis dahin reicht, wo
der Stößel auf der Senkrechten von der Drehachse 22 auf die Förderbahn 10 liegt.
Darauf folgt während des nächsten Drehwinkels von 900 der schnelle Rücklauf der
Stößel Während der ersten 900-Winkelbewegung längs des rückseitigen Halbkreises
der Kurvenscheibe findet dann das
oben beschriebene Abheben der
Rollen 36 von der Kurvenscheibe statt.
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Die Kurve nach Fig. 3 bietet wesentlich mehr Zeit für den eigentlichen
Ausschleusvorgang als die Kurve nach Fig. 1.
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