DE3426169A1 - Verfahren und horizontalstranggiesskokille zum horizontalstranggiessen von metall, insbes. von stahl und insbes. von duennen und breiten straengen - Google Patents
Verfahren und horizontalstranggiesskokille zum horizontalstranggiessen von metall, insbes. von stahl und insbes. von duennen und breiten straengenInfo
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- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/12—Accessories for subsequent treating or working cast stock in situ
- B22D11/128—Accessories for subsequent treating or working cast stock in situ for removing
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Description
813 - Fl/Schi - 3 - 12.7.84
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine zugehörige Horizontalstranggießkokille zum Horizontal stranggießen von Metall,
insbesondere von Stahl und insbesondere von dünnen und breiten
Strängen, bei dem das flüssige Gießmetall von einem Vorratsbehälter in die Horizontalstranggießkokille in Intervallen fließt,
der gebildete Gußstrang in Intervallen ausgezogen und zwischen den Intervallen Haltezeiten eingelegt werden.
Unter dünnen und breiten Strängen wird hierbei ein sogenanntes
Flachformat verstanden, das ein Seitenverhältnis von mindestens
2 : 1 aufweist.
Beim bekannten praktischen Verfahrensablauf wird bei einem 30 mm
Ausziehweg, ferner bei maximal 1 mm Rückstoß und maximal einer Sekunde Wartezeit eine G1eßgeschw1nd1gke1t von 2 m/min erreicht,
wobei ein Querschnitt von ca. 150 mm rund vorausgesetzt wird. Bei Bogenguß Hegt die Gießgeschwindigkeit noch etwas höher.
Die Kokillenkonturen sind dem komplizierten Strangverhalten
(Abschrecken, Nachheizen, Kühlen und dgl.) angepaßt. Eine Veränderung des Hubes würde sofort eine neue Kokillenkontur bedingen
und würde u. U. dem Prinzip einer ungeschmierten Vertikalkokille
näherkommen. Mit einer solchen Lösung wären jedoch die bekannten Nachteile einer unkontrollierten Schalenbildung bei Ausziehgeschwindigkeiten
von weniger als 5 m/m1n verbunden. Ein solches Produkt wäre außerdem durch die schlechte Oberfläche praktisch
nicht verwendbar. Bei sehr dünnen und breiten Strängen (sog. Dünnbrammenguß) müßte man 100 % Ausschuß befürchten. Ferner würde
wegen der teilweisen erheblichen Schalenschwächung die Durchbruchrate
abnormal ansteigen.
Mit den bekannten Verfahrensabläufen sind daher höhere Produktionsbzw. Gieß-Geschwindigkeiten nicht zu erreichen. Um günstige Ergebnisse
zu erzielen, müßten außerdem die Faktoren Ziehgeschwindigkeit,
Haltezeiten und Ziehlängen ebenfalls geändert werden.
813 - Fl/Schi - 4 - 12.7.84
Die aus bekannten Gründen noch nicht mögliche Kokillenschmierung
beim Horizontal stranggießen könnte die Leistungen nur dem Produktionsniveau einer Bogenstranggußanlage annähern.
Der Erfindung Hegt die Aufgabe zugrunde, insbesondere für dünne
und breite Stränge, sog. Dünnstränge, die Produktionsmengen zu steigern.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Gußstrang in Ziehlängen von 50 mm bis 300 mm oder mehr und mit
Ausziehgeschwindigkeiten von über 3 m/m1n bis zu 20 m/ml η ausgefördert
wird und daß der Gußstrang zwischen zwei Ausziehschritten eine Sekunde bis fünf Sekunden in Ruhe gehalten wird. Vorteilhafterweise
entstehen hierbei keine Hubmarken, Risse oder gewisse Seigerungen wie bei dem bekannten Verfahrensablauf. Die Erfindung
stellt besonders eine harmonische Abstimmung der aufeinander unmittelbar einwirkenden Faktoren Ziehlänge, Ausziehgeschwindigkeit
und Haltezeit dar.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Gußstrang
entsprechend der durch Abkühlung entstehenden Längenverminderung zwischen zwei Ausziehschritten entgegen der Ausziehrichtung bewegt
wird. Ein derartiger Rückstoß gleicht vorteilhafterweise die durch
Abkühlung auftretende Strangkürzung aus.
In Weiterbildung der Erfindung 1st vorgesehen, daß der Gußstrang unter Einhaltung niedriger Beschleunigungswerte ausgezogen wird.
Durch eine entsprechende Einstellung der Strömungsgeschwindigkeit (laminare Strömung) ergeben sich dadurch nacheinandergereihte
"Schalenkringel", die aber durch den Nachfluß (am Trennring) eine praktisch gleichmäßig starke Schalenbildung auf der Ziehlänge
erreichen lassen. Zunächst gebildete "Kringel" werden wieder angeschmolzen. Dadurch ergibt sich außerdem eine günstigere Erstar-
3 426 Ί
813 - Fl/Schi - 5 - 12.7.84
rungsstruktur. Außerdem 1st hierbei vorteilhaft, daß der am
Trennring sitzende Schal enteil durch die lange Haltezeit etwas stärker wächst, aber durch den Kontakt mit heißer nachlaufender
Metallschmelze während des Ziehens wieder abgeschmolzen wird. Dieser Effekt führt zu geringen Tiefen an den "Hubmarken" und zu
gleichmäßiger Schalenbildung.
Die Horizontalstranggießkokille zur Durchführung des Verfahrens
ist vorteilhafterweise derart ausgebildet, daß die Kokillenlänge
gleich oder größer als die zweifache Ausziehschrittlänge ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der Zeichnung nachfolgend
näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen senkrechten Längsschnitt durch die Düse des Vorratsgefäßes mit Trennring und wassergekühlter Horizontal stranggießkokille
und
F1g. 2 ein Geschwindigkeits-Zeit-Diagramm als Vergleich zwischen
20. dem herkömmlichen Horizontal Stranggießverfahren (b) und dem erfindungsgemäßen Verfahren (a) und
Fig. 3 ein Weg-Ze1t-D1agramm zu den Ziehlängen, das auf Fig. 2 abgestimmt
1st.
Die Metallschmelze 1 fließt aus einem nicht näher gezeigten Vorratsbehälter,
an dessen Ausfluß der Düsenstein 7 und der Trennring
6 angeordnet sind, an die sich die wassergekühlte Horizontalstranggießkokille
5 abgedichtet anschließt (Fig. 1). Der Anfahr-Vorgang 1st nicht näher dargestellt. Die einströmende Metallschmelze
wird entsprechend dem Fließschema 4 in der Horizontalstranggießkokille
5 verteilt. Bis zum Ende der Strangziehlänge
813 - Fl/Sch1 - 6 - 12.7.84
X1-X2 ist die Metallschmelze 1 in die Nähe der Erstarrungstemperatur abgekühlt und bildet 1m weiteren Verlauf 1n Ausziehrichtung
3 die Strangschale 2. Beim nächsten Ziehvorgang wird
daher der in seiner Dicke (und Länge) schrumpfende Gußstrang 8 auf die Strang-ziehlänge X2-X3 ausgezogen. Die KokHlenlänge 9
entspricht der Summe der Strangziehlängen X1-X2 + X2-X3.
daher der in seiner Dicke (und Länge) schrumpfende Gußstrang 8 auf die Strang-ziehlänge X2-X3 ausgezogen. Die KokHlenlänge 9
entspricht der Summe der Strangziehlängen X1-X2 + X2-X3.
Die einfache Zuführung der Metallschmelze 1 unter Luftabschluß 1st
unkompliziert und beeinflußt Faktoren, wie z.B. die Bauwelse, den
Aufwand und dgl. positiv.
Bei bisher üblichen Horizontal Stranggießverfahren (Fig. 2, Kurve a)
konnten Flachprodukte praktisch nicht erzeugt werden, well die
Häufigkeit der Ziehhübe bei entsprechend geringer Ziehgeschwindigkeit, die kurzen Ziehhübe und die eingelegten Haltezelten zu
Häufigkeit der Ziehhübe bei entsprechend geringer Ziehgeschwindigkeit, die kurzen Ziehhübe und die eingelegten Haltezelten zu
mangelhaften Oberflächen führen. Demgegenüber werden Oberflächenmängel
bei gleichen oder im wesentlichen gleichgroßen Beschleunigungswerten durch höhere Ziehgeschwindigkeiten, größere
Ziehlängen und durch größere Haltezeiten erzielt (Fig. 2, Kurve b).
Ziehlängen und durch größere Haltezeiten erzielt (Fig. 2, Kurve b).
Die den Kurven a und b In Fig. 2 entsprechenden Wege sind in Fig.
3 analog dargestellt. Hieraus ergeben sich bei kleinen Hubgeschwindigkeiten auch kleine Ziehlängen. Diesem bekannten Verfahren steht das erfindungsgemäße Verfahren mit großen Ziehlängen (Kurve b) und großen Haltezelten gegenüber.
3 analog dargestellt. Hieraus ergeben sich bei kleinen Hubgeschwindigkeiten auch kleine Ziehlängen. Diesem bekannten Verfahren steht das erfindungsgemäße Verfahren mit großen Ziehlängen (Kurve b) und großen Haltezelten gegenüber.
Nachfolgend wird ein Vergleich der Werte einer konventionellen
Horizontalstranggußanlage mit einer neuen Horizontalstranggußanlage aufgezeigt:
30
Horizontalstranggußanlage mit einer neuen Horizontalstranggußanlage aufgezeigt:
30
813 - Fl/Sch1 - 7 - 12.7.84
a) konventionelle Horizontalstranggußaniage:
Ziehlänge = 28 mm Ziehzyklus = 54/m1n Haltezelt = 0,5 see
b) neue Horizontalstranggußaniage: Ziehlänge = 250 mm
Ziehzyklus = l5/m1n Haltzelt =2,5 see Gießgeschwindigkeit =3,7 m/m1n
Claims (4)
1. Verfahren zum Horizontal stranggießen von Metall, insbesondere von
Stahl und insbesondere von dünnen und breiten Strängen, bei dem das flüssige Gießmetall von einem Vorratsbehälter in die
Horizontalstranggießkokille in Intervallen fließt, der gebildete
Gußstrang in Intervallen ausgezogen und zwischen den Intervallen Haltezeiten eingelegt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gußstrang in Ziehlängen von 50 mm bis 300 mm oder mehr und
mit Ausziehgeschwindigkeiten von über 3 m/m1n bis zu 20 m/m1n ausgefördert wird und daß der Gußstrang zwischen zwei Ausziehschritten
eine Sekunde bis fünf Sekunden 1n Ruhe gehalten wird.
813 - Fl/Schi - 2 - 12.7.84
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gußstrang entsprechend der durch Abkühlung entstehenden
Längenverminderung zwischen zwei Ausziehschritten entgegen der
Ausziehrichtung bewegt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gußstrang unter Einhaltung niedriger Beschleunigungswerte
ausgezogen wird.
4. Horizontalstranggießkokille zur Durchführung des Verfahrens nach
den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kokillenlänge (9) gleich oder größer als die zweifache
Ausziehschrittlänge (X1-X2 bzw. X2-X3) ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3426169A DE3426169C2 (de) | 1984-07-16 | 1984-07-16 | Verfahren und Horizontalstranggießkokille zum Horizontalstranggießen von Metall, insbes. von Stahl, zu dünnen und breiten Strängen |
US06/749,555 US4633934A (en) | 1984-07-16 | 1985-06-27 | Horizontal continuous casting method |
JP15686485A JPS6138738A (ja) | 1984-07-16 | 1985-07-15 | 金属製鋳造物の水平連続鋳造方法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3426169A DE3426169C2 (de) | 1984-07-16 | 1984-07-16 | Verfahren und Horizontalstranggießkokille zum Horizontalstranggießen von Metall, insbes. von Stahl, zu dünnen und breiten Strängen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3426169A1 true DE3426169A1 (de) | 1984-12-20 |
DE3426169C2 DE3426169C2 (de) | 1986-06-05 |
Family
ID=6240755
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE3426169A Expired DE3426169C2 (de) | 1984-07-16 | 1984-07-16 | Verfahren und Horizontalstranggießkokille zum Horizontalstranggießen von Metall, insbes. von Stahl, zu dünnen und breiten Strängen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4633934A (de) |
JP (1) | JPS6138738A (de) |
DE (1) | DE3426169C2 (de) |
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- 1984-07-16 DE DE3426169A patent/DE3426169C2/de not_active Expired
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- 1985-06-27 US US06/749,555 patent/US4633934A/en not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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JPS6138738A (ja) | 1986-02-24 |
US4633934A (en) | 1987-01-06 |
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