DE3425676A1

DE3425676A1 - Vorrichtung zum auswechseln eines giessrohres

Info

Publication number: DE3425676A1
Application number: DE19843425676
Authority: DE
Inventors: Robert Unterägeri Fricker
Original assignee: Stopinc AG
Current assignee: Stopinc AG
Priority date: 1984-06-19
Filing date: 1984-07-12
Publication date: 1985-12-19
Also published as: FR2565861A1; JPS6114073A; GB2160457B; FR2565861B1; GB8515402D0; ZA854524B; DE3425676C2; JPH0149585B2; US4658994A; GB2160457A

Description

Stopinc Aktiengesellschaft, Baar (Schweiz) Fall 3442

Vorrichtung zum Auswechseln eines Giessrohres

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auswechseln eines an den Ausgussverschluss eines Schmelzebehälters anschliessbaren Giessrohres, die einen um eine vertikale Achse zum Behälterboden schwenkbaren und um eine senkrecht dazu stehenden Achse kippbaren Schwenkarm mit einer Halterung für das Giessrohr an einem Ende und einer die Kippbewegung zur Giessrohr-Anpressung und -Entfernung bewirkenden, gegenüber dem Behälterboden abgestützten Verstelleinrichtung am andern Ende aufweist.

Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der GB-PS 1157818 ersichtlich, nach der als Schwenkzapfen ein am Boden eines metallurgischen Behälters befestigter Gewindebolzen vorgesehen ist, auf dem eine gabelförmige Gewindehülse drehbar lagert, die auf einer Kippwelle den Schwenkarm trägt, in den das Giessrohr eingehängt ist. Ferner steht der Schwenkarm mit dem Behälterboden über ein Spannschloss in Verbindung, an dem die Kippbewegung zum Anschliessen oder Ablösen des Giessrohres am Behälterausguss vollzogen wird, was keinesfalls heutigen Betriebserfordernissen gerecht wird, weil die Handhabung eines Spannschlosses, insbesondere in Gefahrenmomenten, viel zu umständlich ist und ausserdem Verkantungen bei der Anpressung des Giessrohres an den Behälterausguss nicht zu vermeiden sind. Auch besteht die Gefahr, dass bei überzogenem Anziehen des Spannschlosses unkontrollierte Kräfte entstehen, die leicht zum Bruch irgendeines

Teiles der Vorrichtung führen können. Schliesslich ist das seitliche Ausschwenken des Giessrohres mit dem Schwenkarm ohne lösen der Spannschloss-Verbindung nicht möglich.

Die mit vorliegender Erfindung zu lösende Aufgabe wird in einer Verbesserung der Vorrichtung gesehen, hauptsächlich, um eine leichtere und schnellere Bedienung zu ermöglichen sowie eine gesicherte Anpressung des Giessrohres weitgehend zu gewährleisten.

Die gestellte Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass an der Giessrohr-Wechselvorrichtung ein mittels eines Betätigungsgliedes streck- und knickbares und durch einen Federpuffer gegenüber dem Schwenkarm belastetes Kniehebelgelenk vorgesehen ist. Auf diese Weise kann das Auswechseln eines Giessrohres schnell, sicher und mit wenigen Handgriffen erledigt werden, da der Arbeitsaufwand für das Anschliessen und Lösen des Giessrohres auf ein Minimum beschränkt ist und es dazu praktisch lediglich zweier Handgriffe am Betätigungsglied bedarf. Darüberhinaus ist ein mit einem Federpuffer zusammenwirkendes Kniehebelgelenk wegen des einfachen, aber doch wirksamen Aufbaues in hohem Masse tauglich für den rohen Stahlwerksbetrieb, zumal Verschmutzungen die Betriebsfähigkeit beider Teile nicht beeinträchtigen. Hinzu kommt, dass der Federpuffer eine gleichmässige, elastisch nachgiebige, aber betriebssicher abdichtende Anpressung des Giessrohres mit seiner Dichtfläche an die Gegendichtflache ermöglicht.

Zweckmässig ist das Kniehebelgelenk an einem am Boden des Behälters ortsfesten Lagerbock und der Federpuffer am Schwenkarm angeordnet, sodass eine übersichtliche Bauweise durchführbar ist, die sich vorzugsweise dadurch auszeichnet, dass das Kniehebelgelenk ein am Lagerbock an einer ortsfesten Gelenkachse angeordnetes Betätigungsglied mit einem über einen Gelenkbolzen angelenkten Laschenglied aufweist, das über einen Kupplungsbolzen gelenkig gekoppelt ist mit einem parallel zur Vertikalachse des

Schwenkarmes am Lagerbock geführten, mit dem Federpuffer in Flächenkontakt stehenden Druckbolzen. Hierbei ist es von Vorteil, wenn der Federpuffer einen koaxial zum Druckbolzen stehenden, in einem Gehäuse geführten Kolben hat, der von Federn mit einem im Gehäuse verstellbaren Widerlager abgestützt ist. Diese Konstruktion ermöglicht eine präzise Einstellung der Federkraft des Federpuffers auf die Erfordernisse der Giessrohranpressung.

Im weiteren schlägt die Erfindung vor, dass dem Lagerbock des Kniehebelgelenkes ein vertikaler Zapfen drehbar zugeordnet ist, der in einem Gabelende auf einer horizontalen Welle den Schwenkarm trägt, ferner, dass der Zapfen des Schwenkarmes eine in dessen Betriebsstellung wirksame Verriegelung gegenüber dem Lagerbock aufweist. Dadurch ergibt sich einmal eine zweckdienliche Anordnung des Schwenkarmes und seiner Bewegungsachsen, zum andern lässt sich die Betriebsstellung des Giessrohres problemlos absichern, insbesondere, wenn am Schwenkzapfen ein Flansch mit einem Verriegelungsloch für eine am Lagerbock angeordnete, in einer Verriegelungsrast und einer Freirast mittels eines Griffstückes festlegbaren Verriegelungsstange vorgesehen ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 einen durch einen Schiebeverschluss verschliessbaren Ausguss eines Zwischenbehälters mit der im Längsschnitt dargestellten Giessrohr-Wechselvorrichtung,

Fig. 2 die Ansicht gemäss Pfeil A nach Fig.l,

Fig. 3 die Seitenansicht auf das Kniehebelgelenk der Vorrichtung nach der Linie B-B der Fig.l, und

Fig. 4 die Seitenansicht auf die Betätigungsseite der Vorrichtung nach Fig.l.

In Fig.l bedeutet 1 den Blechboden und 2 die feuerfeste Auskleidung eines nicht weiter dargestellten Zwischenbehälters 3 für Stranggiessanlagen, aus dem über die Durchflussöffnung 4 eines Ausgussteines 5 mittels eines nur schematisch dargestellten Schieberverschlusses 6 durch ein an dessen Auslauf 7 anschliessbares Giessrohr 8 hindurch Stahlschmelze in eine sich darunter befindliche, der Einfachheit halber nicht dargestellte Kokille abgelassen werden kann, wobei der Verschluss 6 dazu dient, den in der Einlaufhülse 9 des Ausgussteines 5 geformten Giesstrahl anzufahren, zu regeln und zu stoppen.

Das Giessrohr 8, das als austauschbares feuerfestes Verschleissteil ausgebildet ist, wird an die untere plane Fläche des Auslaufes 7 mit Hilfe einer Wechselvorrichtung dichtend angeschlossen und gehalten, die einen eine Traghülse 10 für das Giessrohr 8 aufweisenden Schwenkarm 11 hat, der um einen vertikalen Zapfen 12 drehbar und um eine horizontale Welle 13 kippbar angeordnet ist, die vom Gabelende 14 des Zapfens 12 getragen wird, während dieser selbst in einem an einer Montageplatte 18 des Behälterbodens 1 mittels Schrauben 15 befestigten Lagerbock 16 lagert. Die Traghülse 10 für das Giessrohr 8 ist am Schwenkarm 11 kardanisch aufgehängt, wobei die eine Achse 19 der beiden Kardanachsen 19 und 20 gleichzeitig den Anschluss zum Schwenkarm 11 bildet.

Die Gegenkraft zu dem um die Kippwelle 13 wirkenden giessrohrseitigen Gewicht des Schwenkarmes 11 inklusive der zur dichtenden Anpressung des Giessrohres 8 erforderlichen Anpresskraft wird von einem Kniehebelgelenk 21 vermittelt, das am Lagerbock 16 angeordnet ist und auf einen im Schwenkarm 11 diesseits der Kippwelle 13 installierten Federpuffer 22 wirkt. Das Gelenk 21 hat, wie am besten aus Fig.3 ersichtlich, ein um eine am Lagerbock 16 ortsfeste Gelenkachse 23 bewegbares Betätigungsglied 24 mit flankierenden Ausnehmungen 25, in denen ein mittels eines Gelenkbolzens 26 gehaltenes, aus zwei Laschen bestehendes Glied 27 angeordnet ist. Seinerseits ist das Laschenglied 27 über einen Kupplungsbolzen 29 mit einem Druckbolzen 30 gekoppelt, der

durch eine Führungsbohrung 31 des Lagerbockes 16 hindurch auf den Kolben 32 des Federpuffers 22 trifft. Dieser weist, als vorgefertigte Baueinheit, ein Gehäuse 33 auf, das die den Kolben 32 stützenden Tellerfedern 34 aufnimmt, deren Widerlager ein im Gehäuse 33 zwecks Einstellung der Federkraft verstellbarer Gewindestopfen 35 bildet.

In der in Fig.l dargestellten Lage ist das Kniehebelgelenk 21 gestreckt und verriegelt, d.h. sein Betätigungsglied 24 ist mittels des aufsteckbaren Handrohres 36 in die Spannstellung gebracht, in der der Druckbolzen 30 über den Federpuffer 22 auf den Schwenkarm 11 ein Drehmoment um die Welle 13 ausübt zum Anpressen des Giessrohres 8 an den Auslauf 7 des Verschlusses 6. In der Spannstellung wird der Schwenkarm 11 seitlich durch eine im Lagerbock 16 angeordnete Verriegelungsstange 37 arretiert, die in ein Verriegelungsloch 38 eines am Zapfen 12 vorgesehenen Flansches 39 hineinragt und dabei mit ihrem Griffstück 40 in eine Rast 41 des Lagerbockes 16 eingreift. Eine weitere Rast 42 ist vorgesehen, um die Verriegelungsstange 37 in entriegelter Stellung festzulegen und dadurch das seitliche Ausschwenken des Armes 11 mit dem Giessrohr 8 zu ermöglichen. Durch Verstellen des Handrohres 36 in der eingezeichneten Pfeilrichtung 43 wird der Gelenkbolzen 26 um die Gelenkachse 23 bewegt, das Kniehebelgelenk dadurch entriegelt und der Druckbolzen 30 vom Federpuffer 22 entfernt, so dass das Giessrohr 8 vom Auslauf 7 frei wird und der Schwenkarm 11 in abgesenkter Lage an einem Anschlag 43 des Lagerbockes 16 zum Anliegen kommt (vergleiche Fig.l, strichpunktierte Stellung). Dies geschieht bei geschlossenem Verschluss 6, beispielsweise zum Austauschen des Giessrohres 8 , wobei zuvor der Zwischenbehälter 3 zum Herausfahren des Giessrohres 8 aus der Kokille angehoben wurde. Wird danach die Verriegelungsstange 37 entriegelt und das Griffstück 40 in die Rast 42 gebracht, dann lässt sich der Schwenkarm 11 um den Zapfen 12 mühelos ausschwenken und das verschlissene Giessrohr 8 in der Traghülse 10 ersetzen. Danach kann der Schwenkarm 11 wieder eingefahren, seitlich verriegelt und angehoben bzw. gespannt werden. Der An- und

Abbau der Wechselvorrichtung am Behälterboden 1 ist leicht zu bewerkstelligen, da der Lagerbock 16 mit Kniehebelgelenk, Schwenkzapfen 12 und Verriegelung 37,38 sowie der Schwenkarm 11 mit Federpuffer 22 und Giessrohrhalterung 10,19,20 zwei einfach zu handhabende Baueinheiten bilden, die auch bei beengten Platzverhältnissen einsetzbar sind.

Claims

-Ίν- Patentansprüche

1. Vorrichtung zum Auswechseln eines an den Ausgussverschluss eines Schmelzbehälters anschliessbaren Giessrohres, die einen um eine vertikale Achse zum Behälterboden schwenkbaren und um eine senkrecht dazu stehende Achse kippbaren Schwenkarm mit einer Halterung für das Giessrohr an einem Ende und einer die Kippbewegung zur Giessrohr-Anpressung und -Entfernung bewirkenden, gegenüber dem Behälterboden abgestützten Verstelleinrichtung am anderen Ende aufweist, dadurch gekennzeichnet , dass ein mittels eines Betätigungsgliedes (24) streck- und knickbares, durch einen Federpuffer (22) gegenüber dem Schwenkarm (11) belastetes Kniehebelgelenk (21) vorgesehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kniehebelgelenk (21) an einem am Boden (1) des Behälter (3) ortsfesten Lagerbock (16) und der Federpuffer (22) am Schwenkarm (11) angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kniehebelgelenk (21) ein am Lagerbock (16) an einer ortsfesten Gelenkachse (23) angeordnetes Betätigungsglied (24) mit einem über einen Gelenkbolzen (26) angelenkten Laschenglied (27) aufweist, das über einen Kupplungsbolzen (29) gelenkig gekoppelt ist mit einem parallel zur Vertikalachse des Schwenkhebels (11) am Lagerbock (16) geführten, mit dem Federpuffer (22) in Flächenkontakt stehenden Druckbolzen (30).

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Federpuffer (22) einen koaxial zum Druckbolzen (30) stehenden, in einem Gehäuse (33) geführten Kolben (32) hat, der von Federn (34) mit einem im Gehäuse (33) verstellbaren Widerlager (35) abgestützt ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , dass dem Lagerbock (16) des Kniehebelgelenkes (21) ein vertikaler Zapfen (12) drehbar zugeordnet ist, der in einem Gabelende (14) auf einer horizontalen Welle (13) den Schwenkarm (11) trägt.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfen (12) des Schwenkarmes (11) eine dessen Betriebsstellung festlegende, lösbare Verriegelung (37,38) gegenüber dem Lagerbock (16) aufweist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass am Zapfen (12) ein Flansch (39) mit einem Verriegelungsloch (38) für eine am Lagerbock (16) angeordnete, in einer Verriegelungsrast (41) und einer Freirast (42) mittels eines Griffstückes (40) festlegbaren Verriegelungsstange (37) vorgesehen ist.