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Samnel- und Transportgefaß für dentalmedizinische Abfälle
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Dentalmedizinische Abfälle, insbesondere Bohrrückstände, die in den
praxisseitig vorhandenen, das Abflußsystem von ihnen freihaltenden Separatoren teils
als gröbere Bohrstücke im Grobfilter des Separators, teils in Form von Schlick im
Sammeltopf des Separators anfallen, werden im Hinblick auf ihre metallischen Bestandteile
in einem Gefäß gesammelt und zur Scheideanstalt transportiert.
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Es besteht nun die Forderung, diese Bohrrückstände in keimfreiem Zustand
zu sammeln und zu transportieren, was ordnungsgemäß nur bei einer von menschlicher
Berührung freien Sammlung im Gefäß geschehen kann. Mit den normalen, durch einen
einfachen Deckel verschließbaren Sammel- und Transportgefäßen wäre dies in der Handhabung
so außerordentlich mühsam und umständlich, daß eine wirklich berührungsfreie Einbringung
der Bohrrückstände in das Gefäß normalerweise nicht gewährleistet ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, ein
derartiges Sammel- und Transportgefäß für dentalmedizinische Abfälle zu schaffen,
daß unter Ausnutzung der in der zahnärztlichen Praxis vorhandenen Geräte und Anlagen
die einfach und zuverlässig zu handhabende, berührungsfreie Einbringung der Bohrrückstände
ermöglicht.
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Die erfindungsgemäße Lösung bestht in einem deckel artigen Aufsatz
mit zwei zum Gefäß offenen Kammern, die oberseitig ein Anschlußstück aufweisen,
wobei in einer der Kammern ein oberseitig geschlossener Verteilerkäfig zur Aufnahme
eines zu reinigenden Separatorgrobfilters angeordnet ist.
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Dieser Aufsatz ermöglicht die berührungsfreie, bequeme Sammlung der
Bohrrückstände mit Hilfe der in der zahnärztlichen Praxis vorhandenen Anlagen im
Gefäß. Der normalerweise täglich von den groben Bohrrückständen zu reinigende Grobfilter
des Separators kann in den Verteilerkäfig der einen Kammer gesteckt werden. Da der
Verteilerkäfig oberseitig geschlossen ist, überdeckt er die üblicherweise in der
entsprechenden Begrenzungswand des Separatorgrobfilters vorhandenen Löcher und ermöglicht
aufgrund seiner käfigartigen Ausgestaltung eine feine gleichmäßige Verteilung einer
Lösungsmittelflüssigkeit über das eigentliche Grobfilternetz, mit dem Ergebnis,
daß dieses von den groben Bohrrückständen befreit wird, die sich mit der Lösungsmittelflüssigkeit
im Gefäß sammeln. Hierzu wird das Anschlußstück in dieser Kammer über einen Schlauch
mit einem Gefäß, das mit der Lösungsmittelflüssigkeit gefüllt ist, verbunden, während
das Anschlußstück der anderen Kammer des Aufsatzes mit der praxisseitig vorhandenen
Absauganlage verbunden wird, so daß es zu der entsprechenden Ansaugung und Einsaugung
der Lösungsmittelflüssigkeit kommt. In der genannten anderen Kammer, deren Anschlußstück
mit der Absauganlage verbunden wird, wird dabei zweckmäßig ein filtrierender Einsatz,
beispielsweise ein Filterwattepfrop,en,eingesetzt, der verhindert, daß die groben
Bohrrückstände aus dem Gefäß heraus zur Absauganlage gelangen.
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In sehr viel größeren zeitlichen Abständen, vielleicht ca. lx im Monat,
ist der Separatortopf vom angesammelten Schlick zu befreien.
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Hierzu wird nun das Anschlußstück der genannten anderen Kammer, nach
Entfernung des Filterwattepfropfens,dem Schlicktopf, dem gegebenenfalls noch Lösungsmittelflüssigkeit
zugesetzt wird, verbunden. In den Verteilerkäfig der anderen Kammer kann man dann
entsprechend aufgewickeltes Filterpapier einsetzen, während man nun das Anschlußstück
in dieser Kammer mit der Absauganlage verbindet. Auf diese Weise wird auch der Schlick
in das Gefäß eingesaugt, wobei das in dem Verteilerkäfig befindliche Filterpapier
verhindert, daß der Schlick das Gefäß in Richtung Absauganlage verläßt. Das Filterpapier
und der Filterwattepropfen werden ebenfalls im Gefäß gesammelt.
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Deren Einbringung mittels einer Pinzette ist problemlos berührungsfrei
durchzuführen.
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Es besteht mit diesem Aufsatz ferner die Möglichkeit, das gefüllte
Gefäß vor dem Transport zur Scheideanstalt aus Gründen der Rationalität noch weitgehend
zu trocknen, d. h. von der Lösungsmittelflüssigkeit zu befreien. Man kann durch
Anschluß des einen Anschlußstückes an die Absauganlage Luft durch das gefüllte Gefäß
saugen.
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Besonders einfach und schnell läßt sich die Trocknung durchführen,
wenn man dabei das Gefäß auf den Kopf stellt und wenn man dabei dann auf das nicht
mit der Absauganlage verbundene Anschlußstück eine Verschlußkappe in Form eines
Bunsenventiles setzt, das trotz Rückhalt des Gefäßinhaltes eine Luftansaugung ermöglicht.
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Weitere Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Ein Ausführungsbeispiel eines derartigen Sammel- und Transportgefäßes
wird nachsteherd unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
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Es zeigen Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines Sammel- und Transportgefäßes
gemäß der Erfindung, Figur 2 einen Schnitt durch das Sammel- und Transportgefeäß
nach Figur 1 mit teilweise sprengbildlicher Darstellung.
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Dem eigentlichen Sammel- und Transportgefäß 1 ist ein Aufsatz 2 zugeordnet,
der aus einem auf das Gefäß aufsetzbaren Deckelstück 3, einem daran angeformten
zylindrischen Ansatz 4 sowie einem daran
angeformten Stutzen 5 besteht.
Auf den Stutzen 5 ist ein Zylinderstück 6, das im Durchmesser größer ist und das
höher ist als der zylindrische Ansatz 4, dicht aufsetzbar. Der zylindrische Ansatz
4 definiert eine erste zum Gefäß hin offene kleinere Kammer 7. Das Zylinderstück
6 definiert mit dem Stutzen 7 eine weitere zum Gefäß 1 hin offene Kammer 8. An dem
zylindrischen Ansatz 4 befindet sich oberseitig ein Anschlußstutzen 9, während an
dem Zylinderstück 6 oberseitig ein Anschlußstutzen 10 vorgesehen ist. Der Anschlußstutzen
gist durch eine Verschlußkappe 11 zu verschließen, während für den Anschlußstutzen
10 des Zylinderstückes 6 eine Verschlußkappe 12 vorgesehen ist, die als sogenanntes
Bunsenventil ausgebildet ist, d. h. in ihrem Deckelbereich einen sehr schmalen Schlitz
13 aufweist.
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In dem Zylinderstück 6, das die größere Kammer 8 definiert, ist ferner
ein Verteilerkäfig 14 angeordnet, der aus einem aus Stäben zusammengesetzten Umfangsmantel
besteht und der oberseitig eine geschlossene Wand 15 hat, die in einen Befestigungsstutzen
16 mündet, der mit Durchtrittsschlitzen 17 versehen ist. Die Anordnung ist dabei
so getroffen, daß der Befestigungsstutzen 16 nur teilweise zur Befestigung des Verteilerkäfigs
14 in den entsprechenden Anschlußstutzen 10 eingesteckt ist, so daß ausreichend
Strömungsquerschnitte zur Kammer 8 frei bleiben.
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In den Halsbereich des Gefäßes 1 ist noch ein Einsatz 18 eingesetzt,
der mit den Kammern 7, 8 entsprechenden Durchtrittsöffnugnen versehen ist.
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Die verschiedenen Betriebsmöglichkeiten für ein derartiges mit dem
Aufsatz versehenes Gefäß sei nachfolgend im Zusammenhang dargestellt.
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Für die tägliche Reinigung des grobe Bohrabfälle auffangenden, in
der zahnärztlichen Praxis eingesetzten Separators und in Verbindung damit die Einbringung
dieser groben Bohrstücke in das Gefäß 1 der Aufsatz 2 vom Gefäßl
abgenommen.
Der Grobfilter des Separators wird in den Verteilerkäfig 14 gesteckt und klemmend
in diesem festgelegt. Der Anschlußstutzen 10 des Zylinderstückes 6 wird beispielsweise
über einen Schlauch mit einem mit einem Lösungsmittel gefüllten Behälter verbunden,
während der Anschlußstutzen 9 des zylindrischen Ansatzes 4 mit der praxisseitig
vorhandenen Absauglage verbunden wird. Zuvor wird noch in die von dem zylindrischen
Ansatz 4 gebildete kleinere Kammer 7 ein Filterwattepropfen, wie in Figur 2 angedeutet,
eingesetzt. Es kann über die Absauganlage nunmehr die Lösungsmittelflüssigkeit,
die keimtötende Wirkung hat, in die Kammer9 gesaugt werden. Durch die Durchlässe
17 läuft die Flüssigkeit ein, kann aber dank der geschlossenen oberen Wandung 15
des Verteilerkäfigs 14 nicht durch die oberseitig bei den handelsüblichen Separatorgrobfiltern
vorhandenen Uffnungen abfließen, sondern gelangt durch die Stäbe des Verteilerkäfigs
14 durch den eigentlichen Siebbereich des Separatorgrobfilters und spült dabei diesen
von den groben Bohrstücken frei, die sich im Gefäß 1 sammeln und aus diesem dank
dem Filterwattepropfen nicht zusammen mit der Flüssigkeit heraus in Richtung Absauganlage
gelangen können.
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Für die in sehr viel größeren zeitlichen Abständen, etwa lx im Monat
erforderliche Einbringung des im Separatortopf gesammelten Schlicks wird der Schlicktopf,
dem womöglich Lösungsmitelflüssigkeit zugesetzt sein kann, über einen Schlauch mit
dem Anschlußstutzen 9 des zylindrischen Ansatzes 4 verbunden, aus dessen Kamemr
7 dabei der Filterwattepfropfen entfernt wird, der berührungsfrei, beispielsweise
mit einer Pinzette, in das Sammelgefäß 1 getan wird.
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Der Anschlußstutzen 10 des Zylinderstückes 6 wird mit der Absauganlage
verbunden und in den Verteilerkäfig 14 wird aufgerolltes Filterpapier eingesteckt.
Mit der Absauganlage kann nun der Schlick in das Gefäß 1 eingesaugt werden. Die
Filterpapierrolle im Verteilerkäfig 14 verhindert, daß der feine Schlick das Gefäß
in Richtung
verläßt. Auch das Filterpapier wird danach im Gefäß
1 deponiert.
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Es ist im Zusammenhang mit den oben aufgeführten Betriebsweisen noch
hervorzuheben, daß der Verteilerkäfig 14 mit einem unteren Randstück 19 dichtend
an der Innenwandung des Zylinderstückes 6 anliegt, wobei nach Aufsteckung des Zylinderstückes
6 auf den Stutzen 5 dieses untere Randstück auch auf der Stirnfläche des Stutzens
5 aufsitzen kann. Hierdurch ist gewährleistet, daß bei der Reinigung des Separatorgrobfilters
die angesaugte Flüssigkeit tatsächlich auch nur durch die Stäbe des Verteilerkäfigs
14 strömt und bei der Einbringung des Schlickes nicht etwa mit Schlick belastete
Flüssigkeit zur Absauganlage fließen kann.
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Abweichend zu der vorstehend beschriebenen Betriebsweise könnte die
Absicherung der Absauganlage und die Rückhaltung der groben Bohrrückstände sowie
des Schlickes im Gefäß auch dadurch erreicht werden, daß man beispielsweise nach
Abnehmen des Aufsatzes Scheiben aus Filtermaterial, die die jeweils abzudeckende
Öffnung des Einsatzes 18 überdecken, auf diesen auflegt und dann den Aufsatz wieder
aufsetzt.
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Letztere Art und Weise der Absicherung der Abasuganlage und der Rückhaltung
der Bohrrückstände im Gefäß 1 wird zweckmäßig in jedem Fall dann praktiziert, wenn
das berührungsfrei und damit keimfrei gefüllte Gefäß 1 vor dem Versand zur Scheideanstalt
noch getrocknet werden soll, d. h. ihm ein wesentlicher Teil der darin noch befindlichen
Lösungsmittelflüssigkeit entzogen werden soll.
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Nach Absichern zumindest der öffnung des Einsatzes 18 zur kleineren
Kammer 7 werden Gefäß und Aufsatz auf den Kopf gestellt, zweckmäßig in einem dafür
vorgesehenen Halter, wobei der Anschlußstutzen 9 mit der Absauganlage verbunden
ist. Der Anschlußstutzen 10 ist dabei durch die als Bunsenventil ausgebildete Verschlußkappe
12 verschlossen. Die Absauganlage saugt durch das Bunsenventil, d. h. den
Schlitz
13, kräftig Luft an, die einen wesentlichen Teil der Feuchte aus dem Gefäß mit zur
Absauganlage führt.
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Das so getrocknete Gefäß 1 mit Inhalt wird mit einem normalen Einweg-Deckel
versehen und zur Scheideanstalt versandt.