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Ausschließvorrichtung für Letternsetz- und Gießmaschinen. Gegenstand
der Erfindung ist eine Ausschließvorrichtung für typographische Setz- und Gießmaschinen,
- bei denen in einem oder mehreren Magazinen enthaltene lose Matrizen, insbesondere
solche von gleicher Dicke, vermittels der Tasten eines Tastenbrettes zu einer Zeile
zusammengesetzt werden und von welchen - eine ausgeschlossene, aus einzelnen Lettern
bestehende Zeile gegossen wird. Das Ausschließen wird mittels der an sich bekannten,
die Einheiten verzeichnenden Vorrichtung durchgeführt, die durch Tasten betrieben
wird und eine selbsttätige Vorrichtung aufweist, die den Raum, um den die gesetzte
Zeile verkürzt wird, gleichmäßig -auf die Wortzwischenräume verteilt, und auf andere
Vorrichtungen einwirkt, die die Gießform -so einstellen, daß zum Ausschließen
der Zeile geeignete Spatien gegossen werden. Die' Vorrichtung zum Aufteilen .des
Spatienraumes umfaßt eine Reihe von Meßplatten, die beweglich in einem senkrecht
bewegten Ausschließgleitstück angeordnet sind und Mittel, durch welche die besondere,
entsprechend der Anzahl der Spatien in der gegossenen Zeile gewählte Platte vorbewegt
wird, um .die Entfernung zwischen dem Ende eines Zeilenmeßgliedes und einem- unbeweglichen
Punkt zu bestimmen, welchem sich das Glied oder eine -Zahnstange während der Zusammensetzung
der Zeile nähert. -Die Erfindung beruht in einer verbesserten Ausführung einer solchenAusschließvorrichtung
und kennzeichnet sich dadurch, daß eine Reihe von Schiebern vorgesehen ist, die
durch die Meßplatten in Stellungen gebracht werden, welche den feststehenden Punkt
darstellen, dem sich das Zeilenmeßglied im Verlaufe der Zusammensetzung nähert;
diese Schieber stehen mit ihren geneigten Enden mit den Meßplatten in Berührung,
wobei die Winkel dieser geneigten Enden die Ergänzungswinkel der mitarbeitenden
Kanten der Meßplatten bilden, und sind entweder jeder für sich beweglich oder in
Gruppen gekuppelt und von Federn beeinflußt, deren Spannung im Verhältnis zu dem
Neigungswinkel der betreffenden Platte steht.
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Die Zeichnung veranschaulicht, ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Abb: x und 2 zeigen in Vorderansicht bzw. Grundriß die neue Ausschließvorrichtung,
und Abb. 3 veranschaulicht eine Einzelheit derselben.
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Bei Maschinen, in welchen die Vorrichturg gemäß der Erfindung zur
Anwendung gelangt, können vermittels Tasten, Tastenstangen und Einheitenzählhebel
die Matrizen aus dem Magazin oder den Magazinen ausgelöst und die bekannte, die
Einheiten verzeichnende Einrichtung, die das Einheitenrad q. umfaßt, betätigt werden.
Dies erfolgt derart, daß das Einheitenzählglied -oder die die Einheiten anzeigende
Zahnstange 17 jedesmal, wenn eine
Matrize freigegeben ist, um einen
in bestimmtem Verhältnis zu dem Setzwert der freigegebenen Matrize stehenden Betrag
vorgeschoben wird.
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Die die Einheiten anzeigende Zahnstange 17, welche (siehe Abb. i)
im Verhältnis zur wachsen-C en Länge der zusammenzustellenden Zeile nach links bewegt
wird, nähert sich allmählich einem feststehenden Punkt, der das Ende der Zeile bedeutet.
In der dargestellten Einrichtung ist angenommen, daß die Wortspatien während des
Setzens fünf Einheiten aufweisen, und die Funktion der Ausschließvorrichtung besteht
darin, den Spatien einen derartigen Betrag an Setzweite zu geben bzw. die Spatien
derart zu vergrößern, daß die Zeile die richtige Länge erhält. Zu diesem Zweck wird
das Setzen der Matrizen in einem geeigneten Punkte, bevor der Anzeiger den obengenannten
festen Punkt erreicht, unterbrochen, vorausgesetzt, daß die Zeile genügend lang
ist, um innerhalb des Ausschließwirkungskreises der Vorrichtung zu kommen.
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Eine selbsttätige Teilvorrichtung dient dazu, das richtige Ausschließen
zu erzeugen, indem sie den Betrag des Zwischenraumes zw'schen dem Ende der Anzeigezahnstange
und dem festen Punkt gleichmäßig über die Wortspatien der Zeile verteilt. Diese
Vorrichtung umfaßt eine Reihe schräger Meßplatten oder Keile ig (Abb. x und 2),
von welchen jeder von seinem benachbarten Keil um den gleichen, aber willkürlich
gewählten Betrag abweicht, und von denen jeder einer gegebenen Anzahl von Wortspatien
entspricht. Die Platten sind in senkrechten Ebenen nebeneinander angeordnet und
werden von einem sich senkrecht bewegenden Ausschließschieber 2o getragen. jede
Platte kann unabhängig von den andern von dem Schieber bewegt werden, und zwar in
folgender Weise: Die unteren Schäfte iga der Platten, welche alle gleich lang sind,
sind genutet, und diese Nuten igb bilden eine durchgehende Rinne quer durch die
Platten, wenn sich letztere in ihrer unteren oder normalen Lage befinden.
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Quer zu den Platten und in dem Gehäuse 21 verschiebbar ist ein Schieber
22 angeordnet, dessen Rippe oder Schiene 23 (Abb. i und 3) sich in die Rinne Igb
der Platten erstreckt. Dieser Schieber steht mit einer Spatienanzeigevorrichtung
in Verbindung und ist derart beweglich, daß er für jedes in der Zeile vorkommende
Wortspatium um einen Betrag verschoben wird, der gleich der Entfernung der schrägen
Platten untereinander ist.
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In der Rippe 23 ist ein Spalt 23a vorgesehen, um das Anheben irgendeiner
der abgeschrägten Platten ig gemäß der in der Zeile vorkommenden Spatien zu ermöglichen,
und um vermittels einer Zungen- und Nutverbindung eine verschiebbare, in dem Ausschließschieber
2o untergebrachte Stange 24 zu verschieben. Der von einem Schieber zu dem anderen
eine Bewegung übertrage-de Vorsprung oder die Zunge 25 ist in der Dicke etwas geringer
als die abgeschrägten Platten und geht direkt unter dem Schaft jener Platte hindurch,
welche durch den Spalt 23a der Rippe 23 unbedeckt geblieben ist. Bei der Bewegung
des Ausuchließschiebers wird diese abgeschrägte Platte mitbewegt, während die anderen
Platten gegen ein Bewegen durch den Eing: iff der Rippe 23 mit den Nuten Igb der
Plattenschäfte gehindert sind.
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Eine vom Gehäuse 7,1 getragene und unter der Wirkung der senkrechten
Aufwärtsbewegung der Platten i9 sich wagerecht verschiebende Reihe Platten 26, deren
Anzahl der Anzahl der Meßplatten entspricht, besitzt abgeschrägte, mit den abgeschrägten
Ecken igc der Meßplatten in Eingriff stehende Enden 26a. Diese wagerechten Platten
26, deren Abschrägungswinkel Komplementwinkel zu den Winkeln der abgeschrägten Enden
der Meßplatten sind, mit denen sie im Eingriff stehen, können sich entweder einzeln
bewegen, cder sie sind derartig miteinander verbunden, daß sie einen einzigen, sich
verschiebenden Körf-er bilden, oder aber sie können auch in Gruppen vereinigt werden,
um eine Reihe von sich verschiebenden Körpern zu bilden. Die von den Meßplatten
abgelegenext Enden der wagerechten Platten 26 bilden in normaler -Lage der Ausschließvorrichtung
den festen Punkt, gegen welchen die Einheitsanzeigezahnstange während des Setzvorganges
vorschreitet.
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Nach Beendigung einer Zeile dreht der Setzer eine Welle (nicht gezeigt),
wodurch bewirkt wird, daß beim Drehen der unter Federantrieb oder unter Reibungsantrieb
stehende Ausschließschieber 20 sich nach oben bewegt. Hierbei hebt der Schieber
die ausgewählte Meßplatte ig mit an, bis die mit letzterer im Eingriff stehende
wagerechte Platte mit dem Ende der die Einheiten anzeigenden Zahnstange 17 in Berührung
tritt.
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Die senkrechte Bewegung des Ausschließschiebers ist gleich der Bewegung
der wagerechten Platte geteilt durch die Tangente des Neigungswinkels der ausgewählten
@Meßplatte. Die Tangenten dieser Winkel sind in arithmetischer Progression gewählt,
so daß also die Neigungstangente der Spatienmeßplatte Nr. 2 doppelt so groß ist
wie die der Spatienplatte Nr. i, während die Spatienplatte Nr. 3 dreimal so groß
ist wie die Spatienplatte Nr. i usw. Es ist daher einleuchtend, daß die senkrechte
Bewegung des Ausschließschiebers ein direktes -Maß des Quotienten der Zeilenverkürzung
geteilt durch die Anzahl der Spatien ist und den Betrag darstellt, der zu
jedem
Spatium hinzugefügt werden muß, damit ein genaues Ausschließen erzielt wird.
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Der auf das Ende der Einheitsanzeigezahnstange 17 durch die horizontalen
Platten 26 während des Ausschließens ausgeübte Druck ist entsprechend der Neigung
der ausgewählten Meßplatte verschieden. Bei der eine einzige Einheit anzeigenden
Meßplatte mit kleinem Winkel wird dieser Druck bedeutend größer sein als bei der
2o Einheiten anzeigenden Stange mit großem Neigungswinkel. Diese Verschiedenheit
im Druck kann, da die in Betracht kommenden Maschinenteile nicht absolut starr sind,
Anlaß zu Irrtümern beim Messen geben, welche das genaue Ausschließen beeinflussen.
Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, können die wagerechten Platten, wie bereits
erwähnt, so eingerichtet werden, daß sie sich unabhängig voneinander bewegen, wobei
jede Platte durch eine Feder in Eingfiff mit ihrer zugehörigen Meßplatte gehalten
wird. Die Federn können dann so eingestellt werden, daß der Bewegungswiderstand
der Platten im Verhältnis der Größe zur Antriebskraft der mit ihnen in Eingriff
kommenden Meßplatten steht. Bei der vorzugsweise ' gewählten Ausführungsform ist
es für praktische Zwecke als genügend erachtet worden, die Platten so in Gruppen
zu unterteilen, daß sie beispielsweise drei. sich verschiebende Körper bilden. Jede
Gruppe hat ihre eigene unabhängige Feder 28. Eine Stange 29 ist quer vor dem Ende
der Anzeigezahnstange angeordnet, so daß erstere mit irgendeinem der drei sich verschiebenden
Körper in Eingriff kommen kann.
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Wie oben erwähnt, wird die Einheitenzählvorrichtung so reguliert,
um verschiedenen Zeilenlängen zu entsprechen, und zwar dadurch, daß die Größe der
Rückwärtsbewegung der Einheitsanzeigezahnstange verändert wird, doch bildet die
Einrichtung hierzu keinen Teil der Erfindung.
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Zum Zwecke der Erzielung der genauen Ausschließspatien wird die Einstellung
der Gießform vermittels eines Keiles bewirkt. Die Vorrichtung zur Einstellung dieses
Keiles in und außer Eingriff mit der Gießform, je nachdem eine Buchstabenletter
oder ein Ausschließspatium erzielt werden soll, ist im wesentlichen bekannt. Der
Keil wird in seiner eingestellten Lage gesichert und bleibt während des Gußvorganges
in der gesicherten Stellung.