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Schreib- und Malgerät. Die Erfindung betrifft ein Schreib- und Malgerät
nach bekannter Doppelfederform in einer zweckmäßigeren Anordnung und Zueinar_dersteliung
der beiden Lamellen, wodurch eine erhöhte Ausnutzung der Kapillarwirkung erzielt
und eine größere Füllmenge aufgenommen wird, und in einer dieser veränderten Federform
beigegebenen Zuflußvorrichtung, welche das häufige Nachfüllen beschränkt bzw. erübrigt.
Gleichzeitig verhindert die hier angewendete Stellung der Lamellen das Heraustropfen
des Farbstoffes und befähigt diese Federform zu größten, bisher in Breitschriftfedern
nicht erreichten Strichbreiten.
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In der Zeichnung ist das Gerät beispielsweise veranschaulicht. Die
Abb. i bis 6 zeigen seine wesentlichen Teile in Seiten-und Vorderansicht und die
Draufsicht der Schnitte, diese vergrößert wiedergegeben. Die Abb. 7 bis 12 stellen
Ausführungsformen verschiedener Schreib- und Malkanten dar, 'und die Abb. 14 bis
2o und 22 bis 26 zeigen die Nachfüllvorrichtung.
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Das Gerät besteht in der Hauptsache aus z«vei Schenkeln
a und b, die unter Wahrung eines engen Zwischenraumes c zur Aufnahme
des Farbstoffes in ihrem wesentlichen Teil parallel verlaufen und am vorderen Ende
zur Bildung der Schreib- bzw. Malkante zusammengeführt sind (Abb. i bis 1z).
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Das hintere Ende des Schenkels a, der Schaft e ist schwalbenschwanzförmig
ausgestaltet; in die so gebildete Nut ist der Schaft f des Schenkels b eingeführt,
wodurch eine sichere, aber auch leicht lösbare Verbindung der Schenkel a und b erreicht
ist:- Eine an dem Schenkel b vorgesehene Nase g dient als Handhabe der beiden Schenkel
beim Lösen derselben zwecks Reinigung ihrer inneren Seiten, während durch die angebogenen
Falze m der Parallelabstand der beiden Schenkel a und b
erzielt wird.
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Infolge der parallelen Gegenüberstellung der beiden verhältnismäßig
langen Schenkel in nahem Abstande ist ein großer und so .enger Zwischenraum hergestellt,
daß dadurch eine hohe Kapillarwirkung erzielt und eine bedeutende Füllmenge gehalten
wird, welche ohne abzutropfen bei stetigem Nachfließen ein flottes Arbeiten ermöglicht.
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In den Abb. x bis 1o sind die Schenkel als eben dargestellt. Für den
Gebrauch als Schreib-und Malgerät, das nur durch Eintauchen gefüllt eine größere
Füllmenge aufzunehmen und so zu längerem Ausdauern seines Inhalts befähigt sein
soll, kann zur weiteren Erhöhung seiner Kapillarität der Innenraum der parallelen
Schenkel a und b dadurch vergrößert werden, daß dieselben, wie in
Abb. 1i bis 12 dargestellt, wellen oder zickzackförmige Gestalt erhalten.
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Die Schenkel a und b können aus starrem Material (Stahl)
oder aus weichbiegsamem Material (Gummi) hergestellt sein, wobei in dem Gummi zwecks
besserer Führung Stahleinlagen vorgesehen sein können. Auch können die beiden Schenkel
als zwei übereinanderliegende Flachpinsel angeordnet sein, wo es sich nm die Bearbeitung
rauher Flächen handelt, wie beispielsweise in Abb. 13 angedeutet.
bie
Schreib- und Zeichenkante d kann einflächig sein (Abb. i, 3, 5, 1i und z2), mehrflächig
(Abb. 8 u. g), aber auch beliebig profiliert, beispielsweise kann man ihr auch zur
Herstellung bestimmter Figuren, Umrahmungen, Ränder o. dgl. das Profil der gewünschten
Zeichnung geben. Auch kann die Schreib-und Malkante zu einer Spitze verlaufen, wie
sie sich zur gewöhnlichen Schreibschrift eignet (Abb. 7).
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Das Füllen des Geräts kann durch einfaches Eintauchen erfolgen. Zeitsparend
aber und ein ununterbrochenes Arbeiten gewährleistend sind die Zuflußvorrichtungen,
wie sie in Abb. 14 bis 26 dargestellt sind.
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Abb. 1q. zeigt die Gesamtansicht der Zuflußvörrichtung, beispielsweise
für größere Schreib-und Zeichengeräte, Abb. 15 den Kastenboden h, Abb. 16 den unter
dem Kastenboden befindlichen Schieber i, die Abb. 18 bis 2o den freigelegten Schieber
bei abgenommenem Füllbehälter, dessen Bodenöffnungen hier also nur angedeutet sind
und ihre Lage über der jeweiligen Stellung des Schiebers markieren.
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Die Zuflußvorrichtung besteht aus einem den Farbstoff aufnehmenden
Behälter, dessen Boden h (Abb. 15) mit Löchern durchsetzt ist. Unter diesem
ist ein beweglicher Schieber (Abb. 16) angeordnet, der Aussparungen k besitzt, die
so gestaltet und angebracht sind, daß sie die Bodenlöcher, je nach Schieberstellung,
zum kleineren oder größeren Teil oder ganz freigeben oder verschließen können. Je
nach Konsistenz der Füllfarbe sind weniger oder mehr Zuflußöffnungen erforderlich.
Vermöge dieser Vorrichtung kann also die Zuflußmenge gemindert, verstärkt oder ganz
abgestellt werden. Abb. 17, der Schenkel b ohne Zuflußvorrichtung, zeigt den Durchbruch
n, welcher Raum gibt, den Zufluß aus dem Füllbehälter in den Zwischenraum c gelangen
zu lassen.
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In der Abb. 18 ist der Schieber so gestellt, daß er den Zufluß des
Farbstoffes abschließt. In Abb. i9 gibt der Schieber nur wenige Zuflußlöcher frei,
wie es bei leichtflüssiger Schreibtinte genügen würde. In Abb. 2o sind sämtliche
Zuflußlöcher frei, wie es schwerer fließende, dicke Tusche, erfordert. Für noch
dickeren Farbstoff, etwa Öl- oder Lackfarbe, wäre ein Boden mit größeren Abflußlöchern
erforderlich und ein solcher einzuwechseln.
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Abb. 21 bis 24 zeigt die Nachfüllvorrichtung für kleineres Schreibgerät.
Hier hat der Boden des Füllbehälters nur eine länglich gestaltete Öffnung, welche
der bewegliche Schieber beliebig verkleinert oder ganz verschließt.
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Abb. 24 zeigt die Zuflußvorrichtung in Gesamtansicht.
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Abb. ai bis 23 zeigt schematisch verbildlicht drei Schieberstellungen.
In Abb. 21: gibt der Schieber die ganze Öffnung 1 frei. In Abb. 22 zur Hälfte. In
Abb. 23 ist die Zuflußöffnung geschlossen.
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Zur Bewegung des Schiebers am größeren Schreib- und Malgerät dient
der Hebel (Abb. 26), welcher mit dem Dorn P1 in Öse o greift, mit dem kurvenförmigen
Ansatz gegen den Füllbehälter hebelartig wirkend drückt (Abb. 25) und so den Schieber
bewegt.