DE3423094C2 - - Google Patents
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- Spray Control Apparatus (AREA)
- Application Of Or Painting With Fluid Materials (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen der Farb-
Durchflußmenge eines motorgetriebenen Durchfluß-Steuerventils
einer Farbspritzpistole mit häufigem Durchflußmengen-und Farb
wechsel, vorzugsweise für das Fließband-Spritzen von Automo
bilkarosserien, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein solches Verfahren ist aus der EP-A-00 61 922 bekannt.
Bei dem bekannten Verfahren ist eine Regelung nur bei vorhan
denem Farb-Durchfluß möglich. Vor dem Spritzvorgang ist das
Ein-Aus-Ventil geschlossen und das Regelventil voll geöffnet.
Wird nun das Ein-Aus-Ventil für den Spritzvorgang geöffnet,
dann fließt zunächst die volle Durchflußmenge durch die Lei
tung, und der Durchflußmengen-Fühler gibt ein Ist-Wert-Signal
an das Regelsystem, das einen Vergleich mit dem Soll-Wert an
stellt und den Durchlaß des Regelventils auf der Grundlage der
festgestellten Differenz mittels eines Stellgliedes vermindert.
Das bedeutet aber, daß die Mindestspritzzeit für die Ermögli
chung einer Regelung größer sein muß als die Summe aus der
Meßzeit, der Rechenzeit und der Änderungszeit des Regelventils.
Bekanntlich arbeiten aber Durchflußmengen-Fühler vergleichswei
se langsam, und die Änderungsgeschwindigkeit des Regelventils
muß vergleichsweise niedrig sein, weil es sonst zu Überregelungen
und damit zu sogenannten Einpendelvorgängen kommt. Damit er
geben sich in der Praxis Zeiten von mehreren Sekunden. Dies
mag für lange Spritzzeiten (beispielsweise 15 bis 30 min) kon
stanter Durchflußmenge angängig sein, nicht jedoch bei kurzen
Spritzzeiten (beispielsweise 30 sec) und bei häufigen Durch
flußmengenänderungen während des Spritzvorgangs.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, das vorbe
kannte Verfahren so zu verbessern, daß eine selbsttätige Ein
stellung der Durchflußmenge in kürzester Zeit und mit hoher
Genauigkeit möglich ist. Die Lösung dieser Aufgabe ergibt
sich aus dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1.
Beim Erfindungsverfahren wird also vorab für jede Farbe eine
Tabelle erstellt, in der verschiedenen Durchflußmengen-Werten
jeweils ein Öffnungswert des Regelventils (bzw. ein bestimmtes
Befehlssignal für das Regelventil-Steuerglied) zugeordnet ist.
Die Erstellung dieser Tabelle erfolgt experimentell durch
Spritzversuche, wobei diese Tabelle während der eigentlichen
Spritzvorgänge automatisch verbessert werden kann. Wird nun
ein Spritzvorgang durchgeführt, dann führt die Eingabe des Ta
bellenwerts dazu, daß das Regelventil bereits auf den zugehö
rigen Öffnungswert eingestellt wird. Erst daraufhin wird das
Ein-Aus-Ventil geöffnet, und der Spritzvorgang beginnt. Nunmehr
mißt der Farbdurchsatzmengen-Fühler den Ist-Wert, und bei Ab
weichung des Ist-Wertes vom Soll-Wert erfolgt eine Nachrege
lung der Öffnungsgröße des Regelventils. Dabei ist jedoch von
wesentlicher Bedeutung, daß es sich hierbei nur um geringe Än
derungen der Öffnungsgröße des Regelventils handelt, die we
sentlich kürzere Zeiten beanspruchen als die - erwähnten - Än
derungen von voller Öffnungsweite auf den Soll-Wert der vorbe
kannten Verfahren. Darüberhinaus aber kann, und dies ist von
besonderer Bedeutung, auch die Änderungsgeschwindigkeit
während des Spritzvorgangs erhöht werden, weil Überregelungen
aufgrund der kleinen Regelausschläge hier weniger zu befürchten
sind.
Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung des Erfindungsverfah
rens ist im Anspruch 2 gekennzeichnet.
Das Erfindungsverfahren wird nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Blockschaltskizze zur Erläuterung der
Durchführung des Verfahrens und
Fig. 2 ein Diagramm zur Erläuterung des Steuer- und
Regelvorgangs.
In Fig. 1 ist mit 10 eine Farbspritzpistole be
zeichnet, die von einer Farbzuführleitung 11 gespeist wird. Die
Leitung 11 ihrerseits wird von einer Farbwechseleinheit 12 mit
Farbe versorgt, die eine Reihe von Farbanschlüssen 12 1 bis
12 10 für verschiedene Farben, eine in ihr integrierte Spülgrup
pe 12 a mit Anschlüssen 12 a 1, 12 a 2 und 12 a 3 für Spülluft, Lö
semittel und Schiebeluft und schließlich ein mit der Leitung 11
verbundenes Auslaßventil 12 b aufweist. In der Leitung 11 be
finden sich - in Richtung von der Farbwechseleinheit 12 zur
Pistole 10 - ein Durchflußmeßgeber 13, ein Durchfluß-Steuerven
til 14 und ein Freigabeventil 15. Der Durchflußmeßgeber 13
gibt seine Meßsignale über eine Leitung 13 a an einen Mikrocom
puter 16 weiter. Das Durchfluß-Steuerventil 14 wird über ein Ge
triebe 17 von einem Schrittschaltmotor 18 betätigt, der über
eine Ansteuerung 19 an einer Spannungsversorgung 20 liegt, die
auch zur Energieversorgung des Mikroprozessors 16 dient. Das Ge
triebe 17 ist über eine Meldeleitung 17 a und die Ansteuerung 19
über eine Steuerleitung 19 a mit dem Mikroprozessor 16 verbunden.
Das Freigabeventil 16, vorzugsweise ein Magnetventil, kann ma
nuell, etwa über einen Reed-Kontakt des Pistolenabzugs, über ein übergeordnetes Steuersystem, oder
über die Verbindungsleitung 15 a vom Mikrocomputer 16 aus be
tätigt werden. Mit 21 ist eine übliche Rückführleitung mit Ven
til 21 a bezeichnet.
Der Mikrocomputer 16 ist ferner mit einer Einga
be-Anzeige-Einrichtung 22 verbunden, und zwar über eine Sollwert
leitung 22 1, eine Farbwechselleitung 22 2 und eine Freigabe
leitung 22 3. Schließlich ist der Mikroprozessor 16 über eine
Leitung 12 c mit der Farbwechseleinheit 12 verbunden.
Mit 23 ist eine übergeordnete Steuerung bezeich
net, beispielsweise ein Großrechner, an welche der Mikrocomputer
16 über die Leitung 23 a angeschlossen ist.
Für den Betrieb der Anlage gibt die Bedienungs
person über die Eingabe-Anzeige-Einrichtung 22 die gewünschte
Farbart und einen Soll-Wert für den Durchfluß in den Mikrocom
puter 16 ein, mit der Folge, daß dieser die Farbwechseleinheit
12 entsprechend einstellt und über die Ansteuereinheit 19 und/
oder das Getriebe 17 das Durchflußventil 14 auf diesen Soll-
Wert einsteuert. Öffnet nun die Bedienungsperson das Freigabe
ventil 15, etwa durch Betätigen des Pistolenabzugs oder durch
Druck auf eine entsprechende Taste der Eingabe-Anzeige-Einheit
22, dann ergibt sich in der Leitung 11 eine Farbströmung, wo
bei der Durchflußmeßgeber 13 dem Mikrocomputer 16 die Ist-Wer
te des Durchflusses in der Leitung 11 übermittelt. Aufgrund die
ser Ist-Werte regelt der Mikrocomputer 16 das Durchflußventil
14 auf den exakten Soll-Wert ein und sorgt dafür, daß dieser
Soll-Wert exakt beibehalten wird. Wesentlich dabei ist, daß zu
nächst eine schnelle Steuerung des Durchlaßventils 14 auf den
- ungefähren - Soll-Wert erfolgt, wobei dies sowohl bei offenem
als auch bei geschlossenem Freigabeventil 15 erfolgen kann,
und daß dann auf der Grundlage der Messung der tatsächlichen
Durchflußwerte, also der Ist-Werte, ein Regelvorgang zur Erzie
lung und Erhaltung des exakten Soll-Werts durchgeführt wird.
Vor der ersten Inbetriebnahme, beispielsweise
am Morgen vor Produktionsbeginn, wird eine Durchflußmengen-
Tabelle erstellt. Das bedeutet, daß man für jede Farbe für
verschiedene Durchflußwerte die Positionen des Schrittmotors
18 bzw. des Getriebes 17, welche bestimmten Öffnungsweiten
des Durchfluß-Steuerventils 14 entsprechen, festlegt. Das Erstellen der Tabelle kann auch selbsttätig durch den Mikroprozessor erfolgen, wozu jedoch ein Farbfluß (Test-Sprühen) erforderlich ist.
Liegt eine lineare Abhängigkeit vor, dann genügen für jede Farbe
zwei Daten, ist die Abhängigkeit nicht linear, dann sind mehrere
Tabellenwerte zu erstellen, wobei deren Anzahl von der gefor
derten Anfangsgenauigkeit abhängt. In der Praxis hat sich ge
zeigt, daß zufriedenstellende Ergebnisse dann erreicht werden,
wenn der Tabellenfehler unter zehn Prozent liegt, die Abwei
chung des Tabellen-Soll-Wertes vom tatsächlichen Soll-Wert
also zehn Prozent nicht überschreitet. Die erstellten Tabel
lenwerte werden dann im Mikrocomputer 16 abgespeichert. Wird
nun die Produktion begonnen, dann gibt die Bedienungsperson oder das übergeordnete Steuerungssystem
- wie erwähnt - in den Mikrocomputer den gewünschten Durch
flußmengen-Soll-Wert und die gewünschte Farbe ein. Der Mikrocomputer betätigt dann auf
der Grundlage der abgespeicherten Tabelle den Schrittmotor 18
und/oder das Getriebe 17 und stellt damit das Durchfluß-Steuer
ventil 14 auf einen Apriliori-Wert ein, der einer Durchflußmenge
nahe dem Durchflußmengen-Soll-Wert, beispielsweise mit einer
Abweichung von maximal ±10%, entspricht. Wird durch Öffnen
des Freigabeventils 15 die Strömung in der Leitung 11 in Gang
gesetzt, dann übermittelt der Durchflußmengengeber 13 dem
Mikrocomputer 16 fortlaufend die tatsächlichen Ist-Werte der
Durchflußmenge und der Mikrocomputer 16 regelt auf der Grundla
ge eines Vergleichs zwischen Ist-Wert und Soll-Wert das Ventil
14 nach, bis Ist-Wert und Soll-Wert übereinstimmen, was in der
Praxis als gegeben angesehen werden kann, wenn die Abweichung
unter drei Prozent liegt. Wird ein neuer Soll-Wert eingegeben,
dann errechnet der Mikrocomputer 16 auf der Grundlage der ab
gespeicherten Tabelle die neue Position des Schrittmotors und
stellt das Ventil 14 auf den neuen Apriliori-Wert ein, wozu Zei
ten bis maximal etwa 1 Sekunde erforderlich sind. Anschließend
erfolgt dann wiederum der erwähnte Regelvorgang bis zur Er
reichung der Übereinstimmung zwischen Soll-Wert und Ist-Wert.
Wie erwähnt kann dabei die Einstellung des Apriliori-Wertes so
wohl im Ruhezustand (keine Farbströmung) als auch im Betriebs
zustand (Farbströmung) erfolgen; der Regelvorgang dagegen er
fordert verständlicherweise das Vorliegen einer Farbströmung.
Bezüglich der abgespeicherten Tabelle ist zu
berücksichtigen, daß bei gegebener Öffnungsweite des Ventils 14
die Durchlaßmenge von der Viskosität der hindurchströmenden
Farbe abhängig ist, wobei die Viskosität ihrerseits eine Funktion
der Temperatur ist. Temperaturänderungen während des Tages
führen also dazu, daß die beispielsweise am Morgen abgespei
cherte Tabelle ungenauer wird. Aus diesem Grund ist es zweck
mäßig, den Mikrocomputer mit einem Tabellen-Korrekturprogramm
zu versehen, das in Abhängigkeit von einem Temperaturgeber
oder von den während des Betriebs vom Durchflußgeber 13 gemes
senen Abweichungen der Apriliori-Werte von den Ist-Werten selbst
tätig eine Korrektur der Tabelle vornimmt.
Beim Farbwechsel wird das Durchfluß-Steuerven
til 14 ganz geöffnet, um so die Farbwechselzeit möglichst kurz
zu halten. Während des Farbwechsels erfolgt nämlich eine Spü
lung der Leitung mit Lösungsmittel und Spülluft. Dabei wäre es
nicht sinnvoll, Durchflußmessungen und/oder Regelungen vorzu
nehmen, weil lediglich von Bedeutung ist, daß der Spülvorgang
schnell durchgeführt werden kann. Nach dem Spülgang wird das
Ventil 14 auf den neu angewählten Soll-Wert eingestellt bzw.
kehrt zu dem Soll-Wert vor Farbwechsel zurück.
Fig. 2 zeigt ein typisches Beispiel für den
Steuerungs- und Regelvorgang nach der Erfindung. Dabei ist auf
der Ordinate die Durchflußmenge, auf der Abszisse der Zeitab
lauf angegeben. Der Vorgang beginnt also mit einem Farbwechsel
(voller Durchlaß für das Spülmittel) und endet mit einem Farb
wechsel, wobei zwischen diesen beiden Farbwechseln drei verschie
dene Soll-Werte 1, 2 und 3 vorgesehen sind. Bei jeder Soll-Wert-
Änderung wird zunächst das Ventil 14 auf den Apriliori-Wert (Ta
bellenwert) eingestellt, worauf dann die Regelung auf der
Grundlage der gemessenen Ist-Werte erfolgt. Im gezeichneten
Beispiel ist dabei angenommen worden, daß die Apriliori-Einstel
lung auf den ersten Soll-Wert ohne Farbfluß (Freigabeventil 15
geschlossen), bei den beiden anderen Soll-Werten dagegen bei
strömender Farbe (Freigabeventil 15 geöffnet) erfolgt. Der
Vorgang entspricht in der Praxis dem Spritzen einer Automobil
karosserie, die am Fließband an der Spritzstation vorbeigeführt
wird und drei Zonen unterschiedlicher Farbauftragsstärke auf
weist.
Sowohl die Vorrichtung als auch das Verfahren
können Abwandlungen erfahren, ohne den Bereich der Erfindung
zu verlassen. Eine sehr kostengünstige Ventilkonfiguration
mit Antrieb besteht beispielsweise aus einem Nadelventil und
einem Schrittmotor. Das Nadelventil besitzt einen Spindelan
trieb. Diese Spindel ist direkt über eine Kupplung mit der An
triebswelle des Schrittmotors verbindbar. Es entfällt damit
das Getriebe und man erhält außerdem eine sehr hohe Auflösung
von beispielsweise 1 : 5000. Im Falle einer Störung im Steuerungs
system oder in der elektrischen Versorgung besitzt dann diese
Ventilanordnung aus spindelgetriebenem Nadelventil und Schritt
motor gute Notlaufeigenschaften, da zum einen der Schrittmotor
und damit das Ventil in seiner Position verharren und zum an
deren mit der Hand über ein Handrad, welches auf der Schritt
motorachse befestigt ist, mechanisch eingestellt werden kann.
Die möglichen Modifikationen des Verfahrens betreffen insbe
sondere den Anschluß des Mikrocomputers an eine übergeordnete
Anlage, etwa einen Großrechner. Damit wird es beispielsweise
möglich, einen Datenaustausch zwischen der Werkstück-Förder
einrichtung und der Spritzanlage herbeizuführen, derart, daß
alle Gegebenheiten der Werstückszuführung auf die Spritzanlage
übertragen werden und diese damit vollautomatisch arbeitet.
Die Erfindung ist bei Farbspritzgeräten aller Art anwendbar,
also sowohl bei Rotationszerstäubern als auch bei Hochdruck
zerstäubern als auch bei Druckluftzerstäubern, wobei im letzteren
Fall auch eine entsprechende Druckströmungssteuerung der Druck
luft denkbar ist.
Claims (2)
1. Verfahren zum Einstellen der Farb-Durchflußmenge eines
motorgetriebenen Durchfluß-Steuerventils einer Farbspritz
pistole mit häufigem Durchflußmengen- und Farbwechsel, vor
zugweise für das Fließband-Spritzen von Automobilkarosserien,
bei dem während des Farbdurchflusses durch das Durchfluß-
Steuerventil die Durchflußmenge fortlaufend gemessen, die
ermittelten Meßwerte als Ist-Werte mit einem vorgegebenen
Sollwert verglichen und auf der Grundlage dieses Vergleichs
das Durchflußsteuerventil auf den Soll-Wert nachgeregelt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine Folge von Zuord
nungen zwischen Durchflußmengenwerten und elektrischen Ventil
motor-Betätigungssignalen erstellt und als Näherungstabelle
in einen Mikrocomputer eingegeben wird, daß dann bei jeder
gewünschten Durchflußmengenänderung durch Anwählen des neuen
Durchflußmengenwertes der Mikrocomputer veranlaßt wird, das
tabellarisch zugehörige Betätigungssignal als Steuersignal
dem Ventilmotor zuzuführen und so das Durchfluß-Steuerventil
auf diesen Soll-Wert zumindest annäherungsweise einzustellen,
worauf der Vergleich zwischen dem Soll-Wert und dem Ist-Werten
der Durchflußmenge im Mikrocomputer durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abweichungen der Ist-Werte vom Soll-Wert während der An
steuerungsphase auf etwa zehn Prozent, während der Regelphase auf
etwa drei Prozent begrenzt werden.
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