-
Arretiervorrichtung für einen Sicherheitsgurt
-
Die Erfindung betrifft eine Arretiervorrichtung für einen den Fahrzeuginsassen
im Unfall zurückhaltenden Sicherheitsgurt, bei der ein Bereich des Gurtbandes zur
Lastaufnahme direkt blockiert wird.
-
Mit der US 3.074.761 sind Aufrollautomaten bekannt geworden, bei denen
eine Welle mit verzahnten Wellenflanschen und dem aufgewickelten Gurtband durch
eine Hubbewegung direkt in ein entsprechend verzahntes Gehäuse blockiert.
-
Der Vorteil derartiger Aufroller liegt in kurzen Gurtauszugswegen
bei der Arretierung, was den Insassen durch geringere Vorverlagerungn beim Unfall
zugute kommt.
-
Ein systembedingter Nachteil, der Filmspuleneffekt, der je nach aufgewickelter
Gurtbandmenge und Wellenschaftdurchmesser zwischen 0 und 0 mm beträgt, ist jedoch
nach wie vor vorhanden. Urn auch diesen Nachteil zu eleminieren, sind in der DE-P
1 481 969 Gurtklemmvorrichtungen vorgeschlagen worden, die der Aufwckelwelle nachgeschaltet
sind und direkt das Gurtband arretieren. Nach diesem Prinzip sind in der Nachfolgezeit
viele Patente für Aufroller und Umlenkbeschläge angemeldet worden.
-
So vorteilhaft sich im Unfall eine solche Vorrichtung durch niedrige
Vorverlagerungswerte auch bemerkbar macht, so haftet ihr doch ein entscheidender
Nachteil an, nämlich eine deutliche Komforteinbul3e in Sicherheitsgurt, bedingt
durch zusätzliche Umlenkungen und leibungen. Es stellen sich hohe Schulterdruckkräfte
beim angelegten Sicherheitsgurt ein, sowie eine schlechte Aufspulcharakteristik
für den abgelegten Gurt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einem schnellsperrenden
Aufroller eine Gurtklemmeinrichtung zur Eleminierung des Filmspuleneffektes zuzuordnen,
die eine lastaufnehmende, direkte Gurtbandklemmung ohne Komforteinbuße bewerkstelligt
und dabei nicht nennenswert teurer und schwerer wird.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der bei bestimmten
Aufrollertypen bei einer Blockierung entstehende Wellenhub zur Aktivierung einer
Klemmvorrichtung dergesstalt genutzt wird, daß ein für den freien Gurtbanddurchtritt
zwischen zwei Klemmkörpern vorgesehene Klemmspalt verengt wird, das Gurtband direkt
klemmt und sich mit steigernder Gurtauszugskraft eine entsprechend ansteigende G
urtklemmkraft einstellt.
-
Im normalen, unblockiertem Zustand erfolgt der Gurtein- und auszug
ohne zusätzliche Gurtbandumlenkung wie bisher auch, also ohne nachteilige Beeinträchtigung
der Rückzugskraftcharakteristik. Der Spalt zwischen den Klemmkörpern, der nur etwas
weiter ist als die Gurtbanddicke ist, wirkt wie eine Gurtbandführung, wie sie als
Zusatzteil bei heutigen Aufrollern Verwendung findet.
-
Die Klemmung des Gurtbandes zur Übertragung der Unfallast kann konstruktiv
verschiedendartig ausgeführt werden. Allen Möglichkeiten liegt die erfindungsgemäße
Lösung zugrunde, den Wellenhub über Stößel auf einen Käfig zu übertragen, der mit
den Klemmkörpern in Verbindung steht und die Klemmkörper unter Mitwirkung weiterer
Mittel wie Schrägen und Drehlager veranlaßt, den Klernmspalt, durch den das Gurtband
verläuft, mit zunehmender Gurtkraft zunehmend verengen zu lassen.Die Klemmkörper
mit dem Käfig sind in einem für die Lastaufnahme ausreichend dimensionierten Gehäuse
untergebracht. Da von diesem Gehäuse die Last sinnvollerweise direkt in die Karosserie
geleitet wird, braucht der unter dem Klemmergehäuse angeordnete Aufroller keine
nennenswerten Lasten mehr zu übertragen. Somit lassen sich das Aufrollergehäuse
und die Aufrollerwelle aus billigem und leichten Kunststoff herstellen, Die Einsparungen
an Kosten und Gewicht reichen aus, um aus diesem Volumen die zusätzliche Klemmeinrichtung
zu realisieren.
-
Um ein Deblockieren der Klemmkörper nach dem Abbau einer Verzögerung
zu unterstützen, sind Federn vorgesehen, die den mit den Klemmköpern gekuppelten
Käfig nach unten in die Null-Stellung ziehen. Die konstruktive Auslegung der Klemmvorrichtung
kann so vorgenommen werden, daß bei voller Unfallast in der Größenordnung von 10
kN die Gurtbandklemmung selbsthemmend ist, d. h., daß die Kraft der Rückzugsfedern
für eine Deblockierung der Klemmkörper dann nicht mehr ausreicht. Dies kann als
Lastindikation genutzt werden für die Entscheidung des Austauschens unfallbelasteter
Sicherheitsgurte.
-
Die geometrische Auslegung der Klemmköper in Vebindung mit dern Reibbeiwert
p zwischen Gurtband und Kontaktflächen bestimmen den Grad der Selbsthemmung. Bei
leichtern bis mittleren Belastungen darf eine Selbsthemmung nicht auftreten. Dies
ist über die Kraft der Rückzugsfeder und dem Reibbeiwert der Kontaktflächen der
Klemmköper steuerbar.
-
Auch ist eine konstruktive Auslegung der Klemmvorrichtung dergestalt
möglich, daß die Gurtauszugskraft im blockierten Zustand begrenzt wird, z. B.
-
auf 8 kN. Es liegt dann die Wirkung einer Gurtbremse vor mit dem Vorteil
der Energieabsorption, was beim Einsatz in größeren Fahrzeugen mit ausreichendem
Vorverlagerungsraum durchaus wünschenswert sein kann\.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Klemmvorgaiiges wird dann
erreicht, wenn sich der Klemmspalt nach unten zu verjüngt. Selbst im Extremfall,
wenn das Gurtband bei Überlast geklemmt wird, ist eine Lastübertragung noch gewährleistet.
Da außerdem im Normalbetreib bei leichten Blockierungen der untere Bereich der Klemmköper
(Klemmbacken) zuerst das Gurtband berührt und abstoppt, liegen geometrische Verhältnisse
vor, die eine leichte Deblockierung des Klemmvorganges auf jeden Fall gewährleisten.
-
In den Zeichnungen sind einige A usf ührungsf ormeri der Arretiervorrichtung
dargestellt.
-
Es zeigen: Fig. 1 Eine Arretiervorrichtung in Ruhestellung Fig. 2
Eine Arretiervorrichtung in Blockierstellung Fig. 3 Eine Klemmvorrichtung mit Klemmbacken
in Ruhestellung Fig. 4 Eine Klemmvorrrichtung mit Klemmbacken in Blockierstellung
Fig. 5 Eine Klemmvorrichtung mit Klemmkeilen in Ruhestellung Fig. 6 Eine Klemmvorrichtung
mit Klemmkeilen in Blockierstellung Fig. 7 Eine Klemmvorrichtung mit gelenkig gelagerten
Klemmkeilen Fig. 8 Eine Vorrichtung zur Übertragung des Wellenhubes Fig. 9 Eine
perspektivische Darstellung einer Klemmvorrichtung Fig. 10 Eine Klemmvorrichtung
mit speziellen Klemmrollen
Fig. II Von a bis d verschiedene Stufen
der Klemmung Fig. 12 Arretiervorrichtung mit Auslösung über Hubmagnet Fig.13 Klemmrolle
Abwälzung gegen eine senkrechte Wandung Fig.14 Klemmbacke mit Gummibelag Fig. 15
Klemmbackenausführung für nur einen Stößel Fig. 16 Klemmbacken mit flexibler Klemmzone
eins Fig. 17 Klemmbacken mit Deblockierfedern, symbolisch Fig. 18 Klemmbacken mit
Kipplagerung Fig. 19 Arretiervorrichtung in einem gemeinsamen U-Gehäuse Fig. 20
Wälzlagerung einer Klemmbacke Fig. 21 Klemmbacke mit drehbarer Gegendruckwange Fig.
22 Klemmbacke mit kippbarer Gegendruckwange Fig. 23 Klemmbacken mit einer gezahnten
und einer glatten Klemmfläche Fig. 24 Gestaltung einer gezahnten Klemmfläche
Die
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Ausführuungsform der Arretiervorrichtung 1, bei
der die Klemmvorrichtung 2 mit zwei Klemmrollen 8 ausgestattet ist. Die Klemmrollen
8 sind in einem Käfig 5 gelagert und werden durch eine nicht dargestellte Feder
nach außen gedrückt, so daß sich ein Klemmspalt a2 ergibt, durch den das Gurtband
frei ein- und ausgezogen werden kann. Unterhalb der Klemmvorrichtung 2 ist ein schnellsperrender
Aufroller 3 angeordnet mit einer in einem schwenkbaren Hebel 33 gelagerten Welle
12, auf die das Gurtband 24 aufgewickelt wird.
-
Im Falle einer Fahrzeugverzögerung, wie in Fig. 2 gezeigt, lenkt die
Kugel des Sperrmechanismus 13 aus und blockiert über den Sensorhebel 32 und die
Steuerungsverzahnung 36 die Drehmöglichkeit der Welle. Wird nunmehr durch eine Vorverlagerung
des Insassen das Gurtband 24 in Auszugsrichtung 15 herausgezogen, wird die im Hebel
33 gelagerte Welle 12 gegen die Kraft der Feder 22 angehoben. Der am Hebel 33 gelagerte
Stößel 6 überträgt den Wellenhub 16 auf den Käfig 5, der wiederum die Klemmrollen
8 gegen die schrägen Wandungen 20 drückt. Dabei verengt sich der Klemmspalt a2 und
es setzt eine Gurtklemmung ein. Je größer der Gurtzug 15 wird, desto mehr werden
die Klemmrollen 8 nach oben gezogen und erhöhen durch den enger werdenden Klemmspalt
a2 die Klemmkraft. Dic Sicherheit der Klemmung kann durch eine Profilierung der
Mantelfläche der Klemmrollen erhöht werden, die sich auf einer identisch profilierten
Schrägen 20 abwälzen können.
-
Die Lastübertragung erfolgt direkt vom Gurtband über die Klemmrollen
in das Klemmgehäuse 4 und in einer sinnvollen Ausgestaltung mit Krallen 30 auf kürzestem
Wege in die Karosserie 10. Der unterhalb angeordnete Aufroller ist lastfrei. Er
kann- entsprechenbd kostengünstig und leicht ausgeführt wein.
-
Nach Abbau der Verzögerung sorgen sowohl die Rückzugsfedern 22 als
auch die Triebfeder der Welle 12 für eine Deblockierung der Klemmvorrichtung, die
in ihre Ruhelage gemäß Fig. 1 zurückverfährt.
-
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine Ausführung der Klernmvorrichtung 2 mit
Klemmbacken 7, die über Achsen 37 im Klemmgehäuse 4 gelagert sind.
-
Geführt werden die Klemmbacken 7 durch einen Käfig 5 mit flexiblen
Armen, an den die Stößel 6 angelenkt sind. Stößel 6 und Käfig 5 drücken die Klemmbacken
7 im Falle der Aktivierung nach oben. Bei kleinen 13elasturlge
werden
die Anschläge 19 nicht berührt; es erfolgt lediglich eine Gurtklemmung im unteren
Bereich 17 der Kontaktflächen 25. Bei einer Unfallast werden die Klemmbacken 7 bis
gegen den Anschlag 19 gedrückt.
-
Dadurch kann einerseits ein Abklemmen des Gurtbandes (Zerquetschung)
vermieden werden, andererseits auch die Klemmkraft begrenzt werden. Im letzeren
Fall wärc die Wirkung einer Energieabsorption gegeben.
-
Die Gestaltung der Gurtbandkontaktfläche 25 kann zur Erzielung eines
bestimmten Reibbeiwertes unterschiedlich gestaltet sein bis hin zu einer groben
Profilierung, in die das Gurtband 24 verkrallt wird.
-
Eine schonende Gurtbandklemmung zeigt die Fig. 4, die im unteren Bereich
17 beginnt und mit zunehmender Gurtlast 15 den Klemmbereich vergrößert Die Fig.
5 und 6 zeigen eine Ausführungsform mit Klemmkeilen 9. Der Gefahr der Selbsthemmung
kann hier begegnet werden, wenn zwischen der Kcilfläche der Keile 9 und der schrägen
Wandung 20 Wälznadeln angeordnet werden.
-
Auch die Ausführungsform gemäß Fig. 7 ist für eine leichtere Deblockierung
geeignet. Alle Beispiele zeigen einen sich nach unten verjüngenden Klemmspalt a3.
-
In Fig. 8 zeigt eine Lösungsform zur Übertragung des Wellenhubes
16 über Wellenzapfen 14 auf die Stößel 6. Im Normalfall findet keine Berührung zwischen
Wellenzapfen 14 und Lagerbock 28 statt; es besteht ein Spiel 27, wodurch eine reibungsfreie
Drehung der Welle gewährleistet ist. Der Wellenzapfen durchdringt den Deckel 38.
-
Die Fig. 9 ist eine Arretiervorrichtung 1 in einer einfachen Ausführungsform
perspektivisch dargestellt. Das Klemmgehäuse 4 besteht aus 2 einfachen, ebenen Schenkeln
29, die über einen Abstandshalter 31 und den Aufroller 3, sowie über die Achsen
37 in Position gehalten werden. Erst nach Einbau in die Karosserie 10 ergibt sich
ein formschlüssiger Verband zur sicheren Lastaufnahme.
-
Die Fig. 10 zeigt eine Sonderausführung der Klemmvorrichtung 2 gemäß
Fig.
-
1. Die Mantelflächen 41 der Klemmrollen 8 weisen unterschiedliche
Oberflächen
auf. Die Klemmrollen 8 werden über Federn 42 auseinandergedrückt. Mit einem verzahnten
Teil 39 ihrer Mantelfäche 41 stehen sie in ständigem Kontakt mit einer schrägen
Wandung 20, die ebenfalls verzahnt ist.
-
Wird der Wellenhub über den Stößel 6 auf den Käfig 5 übertragen, drehen
sich die Klemmrollen 8 und bewegen sich aufeinander zu. Der Gurtbandauszug wird
zunächst von der Klemmzone eins (45) gestoppt. Ab einer Zuglast von ca. 500 N kommt
die Klemmzone zwei (46) zur Klemmung mit dem Gurtband. Im Unfall wird ab einer Zuglast
von ca. 2kN die dritte Klemmzone (47) mit einer scharfen/spitzen Riffelung der Mantelflächc
41 zurn Einsatz kommen. Dabei verengt sich der Spalt a2 ständig, so daß mellr und
mehr eine formschlüssige Klemmung entsteht.
-
Der Winkel α für die schräge Wandung 20 wird in der Praxis kleiner
sein, ca.
-
5°. Die Wandung kann auch senkrecht stehen (α=0), wie in Fig.
13 dargestellt In den Figuren 11 werden die einzelnen Stufen einer abgestuften Klemmblockierung
für zwei Klemmbacken 7 (entsprechend den Fig. 3,4 und 9) dargestellt.
-
lla: zeigt die Ruhestellung. Das Gurtband 24 passiert ungehindert
ohlle Umlenkungen oder Berührungen - somit reibungsfrei - vom Gurtbandwickel aus
die Klemm-Mcchanik.
-
Bremsvorgang des Kfz oberhalb 0,45g. Die Sensormechanik 13 hat eingerastet.
Der Insasse bewegt sich etwas nach vorne und zieht das Gurtband 24 aus in Richtung
15. Die Wellenachse 14 wird angehoben. Der Hebel 33 überträgt den Hub über den Stößel
8 auf die Klemm-Mechanik. Die erste Klemmzone 45 Eilit dem Gummieinsatz 44 wird
aktiviert.
-
1 1c Ab einer Zuglast von ca. 500N kommt die zweite Kleinmzone 46
mit einer weich verrundeten ltiIfelung zur Anlage als das tirtbaid.
-
Die Riffelung prägt sich etwas in das Gurtband eiii, so daí3 eine
leichte Formschlüssigkeit der Reibschlüssigkeit überlagert wird. Uis zur Anlage
an den Sollbruchstiften 48 liegt etwa eine Zuglast von 2 kN vor.
-
lid: Bei einem schweren Unfall mit Lassten über 2 kN kommt auch die
dritte Klemmzone 47 zum Einsatz mit einer spitzen Riffelung und der bereits beschriebenen
Einengung 17 im unteren Bereich. Ein Anschlag 19 zur Begrenzung des Klemmbackenschwenkwinkels
kann ebenfalls vorgesehen werden.
-
In den Fig. 12 ist zusätzlich zur Fig. 1 ein Hubmagnet 43 eingezeichnet,
der von einem Kfz-Sensor angesteuert wird. Ist der Kfz-Sensor so ausgelegt, daß
er auch beim Bremsen, also bei Verzögerungen ab 0,45g ein Signal gibt, so kann auf
die Sensor- und Steuerungsmechanik 13 verzichtet werden. Ist er als Unfallsensor
ausgelegt, der erst Signale ab ca. 5g abgibt, sorgt er für eine Vorblockierung der
Klemm-Mechanik nur in diesen Situationen. Wenn die Unfallast dann mit dem Gurtzug
auftritt, liegt bereits eine ordnungsgemäße Klemmung vor. In beiden Fällen ist der
Gesamtgurtauszug noch geringer als bei der mechanischen Lösung, da der Hub zur Einleitung
der Gurtband klemmung nicht vom Gurtauszug bewerkstelligt zu werden braucht, sondern
vom Hubmagneten 43 schon vor einem Gurtauszug erfolgt.
-
Der mel3bare Gurtauszug im Unfall bci dieser Gurtklemmerausführung
geht gegen Null und stellt somit ein therotisches Optimum für Aufrollertechnologien
dar. Je schneller die Gurtarretierung und je kleiner der Gurtauszug bei Last (Filmspuleneffekt),
desto schneller ist der Kraftanstieg im Sicherheitgurt Das ergibt geringe Vorverlagerungswege
und geringe Gurtkräfte, also eine erstrebenswerte Verbesserung heutiger Sicherheitsgurte,
die über keinen teuren Gurtstrammer verfügen.
-
Als Alternative zur Ausführungsform in Fig. 10 ist in Fig. 13 eine
nockenförmige Klemmrolle 8 im Einsatz, die mit ihrer Verzahnung 39 mit einer Verzahnung
39' einer senkrechten Wandung (0(=0) in Verbindung steht.
-
Hebt der nicht dargestellte Stößel 6 den Käfig 5 mit den beiden Klemmrollen
8' an, bewegt sich die Nockenkontur mit R2 auf das Gurtband zu. Dabei kommt wiederum
die Klemmzone eins (45) mit dem Gurnmieinsatz 44 zuerst zur Klemmanlage mit dem
Gurtband 24. Bei steigender Last im Unfall kommen abgestuft auch die anderen Klemmzonen
46 und 47 zur Wirkung.
-
Strichpunktiert ist die Verlängerung der Klemmzone 3 als flexibel
gestaltete Klemmfläche 52 dargestellt Auf diese Weise 1ä13t sich vorteilhaft eine
größere
Klemmfläche für den formschlüssigen Kontakt mit dem Gurtband bei den Spitzenlasten
schaffen, so daß für das Gurtband eine geringere spezit.
-
Belastung vorliegt. Die sicher übertragbare Last durch formschlüssige
Klemmung wird größer.
-
In der Fig. 14 ist eine andere Möglichkeit einer abgestuften Klemmblockierung
dargestellt. Die Klemmfläche 51 ist mit einer scharfen Verzahnung/Riffelung versehen,
die von einer Gummiauflage (vulkanisiert) überzogen ist. Bei den leichten Klemmblockierungen
im Prüfverfahren wird nur die reibschlüssig wirkende Gummiauflage 50 in Aktion treten.
Bei hollcn Lasten wird die Gummiauflage weggedrückt, die spitzen Zähne treterI durch
und greifen in das Gurtband 24. Eine starke, schlupffreie und formschlüssige Klemmblockierung
liegt vor.
-
Bei der in Fig. 15 dargestellten Ausführungsform besteht der Klemm-Mechanismus
aus zwei gleichen Klemmbacken 7b, die umgekehrt zueinander montiert arbeiten. Je
ein Überstand 68 rechts und links ergeben einen Kanal für das Gurtband, so daß die
Klemmvorrichtung im Null-Zustand gleichzeitig als Gurtbandführung wirkt. Die weitere
Ausgestaltung dient dazu, nur einen Stößel 6 einzusetzen. Ein Überstand 68 ist mit
einer Nutöflnung 69 versehen, in die ein Mitnehmer 70 seitlich an der anderen Klemmbacke
hineinragt. Der Mitnehmer 70 ist gleichzeitig plattcniörmig ausgebildet, so daß
der Stößel 6 dagegendrücken kann. Bei einem Stößelhub werde n beide Klemmbacken
somit in Klemmposition gebracht Eine andere Methode der abgestuften Klemmblockierung
ist in Fig. 16 dargestellt. der metallene Einsatz 71 der Klemmbacken 7c ist mit
einem Kunststoff umspritzt, der hart und flexibel ist. Die erste, gurtbandschonende
Klemmzone ist flexibel ausgestaltet, so daß nur ein begrenzter Klemmdruck erzeugt
werden kann. Der WineWklOZ beim ersten Klernmkontakt ist relativ klein, so daß eine
reibschlüssige Mitnahme der Klemmbacken bereits bei niedrigen p-Werten sicher ist.
(Bei ot =20° würde ein p=0,4 schon ausreichen; der u-Wert zwischen Gummi und Gurtband
liegt bei ca. 0,7).
-
Für eine sichere Mitnahme (Hochreißen) der Klemmbacken 7c gibt es
zwei Möglichkeiten. Einmal kann die gesamte Kontaktfläche mit einer gezahnten Riffelung
ausgebildet sein. Aufgrund der Flexibilität des oberen Klemmbereiches wird eine
Beschädigung des Gurtbandes bei den normalen Blockierungen (Bremsungen, Prüfzyklen)
nicht zu erwarten sein. Andererseits ist die Beschichtung der flexiblen Arme mit
einer reibungsintensiven Auflage 72 möglich, die glattflächig ist. Wenn aufgrund
des kleinen Winkels a. nur ein kleiner Reibbeiwert Ii erforderlich ist (bei OC =20°
< p =0,4) und die Beschichtung einen u-Wert von 0,8 zu Gurtband aufweist, so
liegt eine ausreichende Sicherheit für eine einwandfreie Klemmblockierung vor.
-
In der Fig. 17 ist symbolisch eine Ausführungsform mit abgestufter
Rückstellung des Klemm-Mechanismus dargestellt. Die schwachen Rückstellfedern 53
halten den Klemm-Mechanismus in Ruhestellung und wirken bis zur Klemmzone 1 alleine
rückstellend. Bei höheren Lasten ab Klemmzone 2, die bei Karambolagen auftreten
können, kommen dann zusätzlich die starken Federn 54 zur Wirkung, die bis zu Lasten
von ca. 2kN durch Rückstellkräfte eine Selbsthemmung der Klemmbacken 7 sicher vermeiden.
Höhere Lasten darüberhinaus hängen bereits mit einem realen Unfall zusammen, so
daß dann ein Selbsthemmung der Blockierung erfolgen kann, bzw. sogar sollte, damit
durch diese Art der Lastindikation der nunmehr funktionsgestörte Sichcrheitsgurt
ausgetauscht wird.
-
Das Deblockieren nach einer Klemmblockierung ist wesentlich leichter
zu realisieren, wenn zwei identische Klemmkörper im Abwälzverfahren gegeneinander
arbeiten. Die relativ hohen Klemmkräfte werden von den Gegenlagern aufgenommen.
Deshalb lassen die Klemmrollen 8 ein besonders gutes Deblockierverhalten erwarten,
weil sie ja 2x abwälzen, einmal gegeneinander mit dem Gurtband dazwischen und einmal
an der Rückwand.
-
Bei Klemmbacken 7 wird die Kraftkomponente in den Lagern 37 abgestützt.
-
Die Reibung in den Lagern unterstützt die Selbsthemmung, bewirkt also
ein schlechtes Dcblockierverhalten. Um auch diese Reibung zu reduzieren, sind in
Fig. 18 Kipplager 55 gezeigt, die die Klemmkräfte ebenfalls reibungsarm übertragen
können, da sie abwälzen. Die ehemaligen Lager 37 sind als Fixierlager 37' klein
und flexibel gestaltet. Sie können beim Verschwenken eine kleine Ausweichbewegung
mitmachen. Links ist die Blockierstellung, rechts die Ruhestellung gezeigt.
-
Eine Alternative ist in der Fig. 20 mit einer extrem reibungsarmen
Lagerung der Klemmbacke 7 über ein Wälzlager 60 auf der Achse 37 dargestellt. Diese
Ausführung garantiert unter allen Umständen (Verschmutzung, Altern, Fremdkörper
usw.) eine einwandfreie Deblockierung.
-
In der Fig. 19 ist ein Klemmaufroller 1 dargestellt, bei dem der Klemm-Mechanismus
2 und der Aufrolimechanismus 3 in einem gemeil0sanien Gehäuse 3+4 untergebracht
ist. Aus Platz- und Linbaugründen ist hier dafür Sorge getragen, daß die Gehäuserückwand
61 nicht vorbaut, wie z. B. in Fig.
-
1. Dies wird im wesentlichen durch eine verschiebbare Gtgendruckwange
56 realisiert, die über Nadelrollen 59 verschiebbar und reibungsarm gegen die Gehäuserückwand
61 gelagert ist. Auf diese Weise ist wiederum sichergestellt, daß die Klemmung des
Gurtbandes zwischen zwei Körpern 56 und 7 stattfindet, deren Bewegung zueinander
im Abwälzverfahren erfolgt Dadurch ist die Deblockierung bis zu einer relativ hohen
Last - auf jeden Fall im Bereich der normalen Blockierungen und leichten Karambolagen
-gewährleistet. Statt der Klemmbacke 7 kann auch einc Klemmrolle 8' wie in Fig.
13 eingesetzt werden.
-
In den Fig. 21 und 22 sind alternative Ausführungen zur lig. 19 dargest"llt.
-
Statt der verfahrbaren Gcgendruckwange 56 ist cinc drelibare Gegedruckwange
57 angeordnet, bzw. eine kippbare 58 in Fig. 22. Auch diese Ausführungen sind platzsparend
bezüglich der Unterbrindung innerhalb der Gehäuserückwand 61, aber einfacher und
billiger.
-
Die Klemmbacke 7 besteht sinnvollerweise aus Aluminium und kann im
Strangpreßverfahren oder Druckgußverfahren hergestellt werden (Fig. 19 und Fig.
21).
-
In der Ausführungsform gemäß Fig. 23 wird das Gurtband zwischen einer
glatten Klemmfläche 62 und einer gezahnten Klemmfläche 63 blockiert, wenn die Klemmzone
1 mit den Gummileisten 44 überschritten wurde und ein nennenswerte Belastung (Unfall)
vorliegt.
-
In Fig. 24 ist die Ausgestaltung der gezahnten Klemmfläche 63 riäIler
dargestellt. Zwischen den Klemmzähnen 64 befinden sich Freiräume 67, in denen einige
lastübertragenden Kettfäden 66 des (;urtbandes 24
unverquetscht
verlaufen können. Entsprechendes trifft für die quer verlaufenden Schußfäden 65
zu, die mit den Kettfäden 66 verwebt sind. Auf diese Weise wird nur ein Teil der
verklemmten Gurtbandfläche durch formschlüssige und aggressive Gewebedurchdringung
eschädigt. Dadurch lassen sich größere Lasten übertragen, bevor das Gurtband durch
übermäßige Klemmung in seiner Belastungsfähigkeit beeinträchtigt wird. Dies wird
noch dadurch unterstützt, daß die Klemmzähne 64 gegen eine glatte Klemmfläche 62
pressen.
-
Gemäß Anspruch 34 wird ein Wickelschaftdurchniesser von 50 mm vorgeschlagen.
Da die Welle 12 keine Last aufnimmt, kann der Durchmesser größer gewählt werden
(es entsteht nunmehr ja kein riesiges Drehmoment, welches die Welle aufnehmen muß,
sondern die Last wird von der Klemmvorrichtung übernommen). Die sich daraus ergebenden
Vortgeile sind: Eine bessere Auszugscharakteristik, also eine gleichmäl3igere und
im Anlegebereich niedrigere Auszugskraft (KomfOrt) Außerdem kann QuNgrund der geringeren
Arbeitsumdrehungen (nur 10 statt 15 Umdrehungen für das Aufwickeln von 2 m Gurtband)
eine kürzere Rückzugsfeder (Triebfeder) eingesetzt werden, die billiger ist und
zudem das Gewicht reduziert.
-
Zusammenfassend kann als Voraussetzung für optimale Leistungsdaten
und zufriedenstellende Funktion für einen Aufrollklemmer folgendes festgehalten
werden: 1. Sofortige Vorblockierung der Sensierungs- und Steuerungsmechanik ab 0,45g
Fahrzeugverzögerung.
-
2. Danach sofortige Aktivierung bei schon geringem Gurtauszug - ausgelöst
durch den Wellenhub (oder elektrisch über Hubmagnet bereits vor einem Gurtauszug).
-
3. nis ca. 0,5kN nur reibschlüssige, d. h. weiche und gurtbandschonende
Klemmblockierunge = (Klemmzone 1) 4. Bis ca. 2 kN reib- und teilformschlüssige Klemmblockierung
ohne Beschädigung des Gurtrbandes. = (Klemmzone 2)
5. Bis ca. 2
kN sichergestellte Deblockierfähigkeit durch reibungsarme Lagerung der Klemmkörper,
bzw. Einsatz von Klemmrollen im Abwälzverfahren, u. U. mit Unterstützung durch Federn.
-
6. Ab ca. 2 kN Übergang in eine rein formschlüssige, aggressive Klemmblockierung.
= (Klemmzone 3). Ggf. ohne Deblockierung als Lastindikator, so daß der Sicherheitsgurt
ausgetausch wird.
-
Benennungen 1 Arretiervorrichtung 2 Klemmvorrichtung 3 Aufroller 4
Klemmgehäuse 5 Käfig 6 Stößel 7 Klemmbacken 8 Klemmrollen 9 Klemmkeile 10 Karosserie
11 Aufrollergehätise 12 Autrollerwelle 13 Sensor- und Steuerungsmechanik 14 Wellenzapfen
15 Gurtbanda:szug 16 Wellenhub 17 unterer Bereich 18 oberer Bereich 19 Anschläge
20 schräge Wandungen 21 Gelenkarme 22 Rückzugsfeder 23 Wellenflansch 24 Gurtband
25 Gurtbandkontaktflächen 26 Gurtbandwickeldurchmesser 27 Spiel 28 Lagerbock 29
Gehäuseschenkel 30 Krallen 31 Abstandhalter 32 Sensorhebel 33 Hebel 34 Aktivierungshub
35 Versteifungsrippen 36 Stcuerungsverzahnung 37 Achsc 38 Deckel 39 Verzahnung 40
Riffelung 41 Mantelfläche 42 Druckfeder a Klemmspalt 43 Hubmagnet 44 Gummieinsatz
45 Klemmzone 1 46 Klemmzone 2 47 Klemmzone 3 48 Sollbruchsift 49 Drehpunkt 50 Gummiauflage
51 Klemmfläche 52 flexible Klemmfläche 53 schwache Rückstellfeder 54 starke Rückstellfeder
55 Kipplager 56 verschiebbare Gegendruckwange 57 drehbare Gegendruckwange 58 kippbare
Gegendruckwange 59 Nadelrollen 60 Wälzlager 61 Gehäuserückwand 62 glatte Klemmfläche
63 gezahnte Klemmfläche 64 Klemmzahn 65 Schußfaden 66 Kettfaden 67 Freiraum 68 Überstand
69 Nutöffnung 70 Mitnehmer 71 metallener Einsatz 72 reibungsintensive Auflage 73
Seitenschenkel
- Leerseite -