DE3220234C2 - Gurtklemmvorrichtung für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltegurtsystem - Google Patents
Gurtklemmvorrichtung für ein Fahrzeuginsassen-RückhaltegurtsystemInfo
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Abstract
Eine Gurtklemmvorrichtung für Fahrzeug-Sicherheitsgurtsysteme hat eine an einem Gestell (11) angeordnete feste Klemmbacke (21) und eine bewegliche Klemmbacke (22), an welcher ein Gurt (13) anliegt und die vom Gestell (11) so abgestützt ist, daß sie sich in Abhängigkeit von einer Zugspannung im Gurt (13) zur festen Klemmbacke (21) hin bewegt. Die Größe der Bewegung der beweglichen Klemmbacke (22) in Richtung auf die feste Klemmbacke (21) wird durch als Abstandshalter wirkende Enden (24a) von Führungsschlitzen (24) im Gestell (11) begrenzt. Zwischen der festen Klemmbacke (21) und dem Gestell (11) ist ein verformbares Bauteil (S) angeordnet, das sich in Abhängigkeit von einer im voraus festgelegten Zuglast auf den Gurt (13) so verformt, daß der Gurt (13) zwischen den Klemmbacken (21, 22) hindurchrutschen und die kinetische Energie des Fahr zeug insassen aufnehmen kann.
Description
Die Erfindung betrifft eine Gurtklemmvorrichtung für ein Fahrzeug-Sicherheitsgurtsystem mit einem Gestell,
einer festen Klemmbacke, die am Gestell in der Nähe der Bewegungsbahn eines zum System gehörenden
Gurtes angeordnet ist, und einer beweglichen Klemmbacke, die im Gestell so gelagert und mit dem
Gurt so in Berührung bringbar ist, daß sie in Abhängigkeit von einer Zugspannung im Gurt zur festen Klemmbacke
hin bewegbar ist und ein Stück Gurt an die feste Klemmbacke anpreßt und an einer Bewegung hindert,
wobei die Klemmbacken so geformt sind, daß durch den Gurtzug eine gegen die Klemmkraft wirkende Spreizkraft
erzeugt wird.
Während der letzten Jahre sind in den meisten Fahrzeugen Fahrzeuginsassen-Sicherheits- bzw. Rückhaltegurtsysteme mit im Notfall blockierenden Rückholvorrichtungen verwendet worden. Bei im Notfall blockierenden Rückholvorrichtungen besteht eine der Schwierigkeiten darin, daß solche Gurtrückholvorrichtungen bei einem Zusammenstoß eine beträchtliche Vergrößerung der wirksamen Länge des Gurtes ermöglichen, weil sich die mehreren Gürtwindungen auf der Gurtspule strammziehen. Diejenigen Windungen des Gurtes, die beim Anlegen des Gurtes auf der Gurtspule verbleiben, sind vergleichsweise lose gewickelt und die bei einem Zusammenstoß auf den Gurt ausgeübten sehr großen Kräfte reichen aus, um diese Windungen in beträchtlichem Maß? strammzuziehen, wodurch es ermöglicht wird, daß ein Stück Gurt von der Gurtspule abgezogen wird, obwohl die Gurtspule durch die im Notfall wirksame Blockiervorrichtung gegen eine Drehung blockiert ist
Während der letzten Jahre sind in den meisten Fahrzeugen Fahrzeuginsassen-Sicherheits- bzw. Rückhaltegurtsysteme mit im Notfall blockierenden Rückholvorrichtungen verwendet worden. Bei im Notfall blockierenden Rückholvorrichtungen besteht eine der Schwierigkeiten darin, daß solche Gurtrückholvorrichtungen bei einem Zusammenstoß eine beträchtliche Vergrößerung der wirksamen Länge des Gurtes ermöglichen, weil sich die mehreren Gürtwindungen auf der Gurtspule strammziehen. Diejenigen Windungen des Gurtes, die beim Anlegen des Gurtes auf der Gurtspule verbleiben, sind vergleichsweise lose gewickelt und die bei einem Zusammenstoß auf den Gurt ausgeübten sehr großen Kräfte reichen aus, um diese Windungen in beträchtlichem Maß? strammzuziehen, wodurch es ermöglicht wird, daß ein Stück Gurt von der Gurtspule abgezogen wird, obwohl die Gurtspule durch die im Notfall wirksame Blockiervorrichtung gegen eine Drehung blockiert ist
Um das zu verhindern zeigt die DE-OS 30 01 758 eine
Gurtklemmvorrichtung, die den Gurt auf eine wirkungsvolle
und verhältnismäßig einfache Weise vollständig blockiert Diese Gurtklemmvorrichtung hat eine
bewegliche Klemmbacke, eine feste Klemmbacke und eine bewegliche Drehwalze mit geriffelter Oberfläche,
die vom Gurt über fast 180° umschlungen ist
Wenn auf den Gurt eine ein gewähltes Niveau übersteigende Auszugkraft ausgeübt wird, legt sich die
Drehwalze an die bewegliche Klemmbacke an und bewegt sie zur festen Klemmbacke hin, wodurch der Gurt
zwischen den Klemmbacken eingeklemmt wird.
Es ist weiter eine Gurtklemmvorrichtung bekannt (DE-OS 29 50 443, F i g. 12), bei der der Gurt über eine
bewegliche Drehwalze geführt ist und diese über etwa 180° umschlingt Im Betätigungsfall wird die Drehwalze
infolge der auf sie ausgeübten Zugkraft gegen ein Arretierlager bewegt und arretiert. Das durch die Arretierung
infolge der Bremsreibung zwischen der Lauffläche der arretierten Drehwalze und dem Gurt auftretende
Kraftmoment wird über das Arretierlager auf die bewegliche Klemmbacke übertragen zum rutschfesten
Klemmen eines Stückes des Gurtes zwischen der beweglichen und der festen Klemmbacke.
Es ist weiter eine Gurtklemmvorrichtung bekannt (DE-OS 22 00 565, Fig. 1), bei der die einander zugewandten
Seiten der festen und der beweglichen Klemmbacke in entsprechender Weise sinusförmig gewellt ausgebildet
sind, so daß diese Flächen, zwischen denen der Gurt verläuft, ineinandergreifen können. Die bewegliche
Klemmbacke wird durch Federn elastisch an die feste Klemmbacke gedruckt. Durch das Einwirken einer
Zugkraft wird eine Spreizkraft erzeugt, aufgrund der sich der Gurt strafft, so daß sich eine wesentliche Verkleinerung
der jeweiligen Umschlingungswinkel ergibt. Über entsprechend gewählte Federcharakteristiken
wird erreicht, daß sich eine weitgehend konstante Reibungskraft trotz irgenwelcher innerer Reibungsänderungen
einregelt.
Bei vielen bisher bekannten Gurtklemmvorrichtungen steigt der auf den Gurt ausgeübte Quetschdruck mit
zunehmender Zugkraft auf den Gurt an. Die Quetschkraft kann ein so hohes Niveau erreichen, daß ein Gurtversagen
ausgelöst wird, insbesondere bei Klemmvorrichtungen,
bei denen sich scharfe Zähne oder geriffelte Flächen in den Gurt einkrallen, um ein Durchrutschen
desselben zu verhindern.
Eine Möglichkeit sieht die Verwendung von Bremsteilen mit gebogenen Reibungs-Bremsflächen vor, die
schwenkbar gelagert sind und deren Abstand von der Schwenkachse in einer Richtung zunimmt, die entgegengesetzt
zur Abzugsrichtung des Gurtes weist (DE-OS 22 45 249). Die Bremse ist im Ruhezustand durch die
Einwirkung einer Spule gelöst, die über einen Trägheitsoder Aufprallschalter aktiviert werden kann. Wenn
nach der Aktivierung der Bremse auf den Gurt eine Zugkraft ausgeübt wird, verhindern die Bremsteile aufgrund
des Reibschlusses ein Herausziehen des Gurtes. Bei zunehmender Zugkraft werden die Bremsteile nach
vorne bewegt, so daß sich infolge der Ausbildung der Reibflächen der Eingriffspunkt zwischen den Bremsteilen
und dem Gurt nach rückwärts verschiebt Überschreitet die Zugkraft einen vorbestimmten Wert, dann
schlupft der Gurt zwischen den Bremsteilen und absorbiert Energie.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung zweckdienlicher Anschlagglieder, die den Verstellweg der Deweglichen
Klemmbacke zur festen Klemmbacke hin begrenzen und auf diese Weise verhindern, daß die
Quetschkraft auf den Gurt so groß wird, daß die Gefahr eines Gurtversagens besteht.
Es ist jedoch schwierig, diese beiden Möglichkeiten in
zuverlässiger Weise, zu niedrigen Kosten und mit einfach?n Mitteln zu verwirklichen. Bei dem zuletzt genannten
Lösungsvorschlag müssen enge Fertigungstoleranzen eingehalten werden, um sicherzustellen, daß der Abstand
zwischen den Klemmbacken auf exakt das richtige Maß eingestellt wird, bei dem die Quetschkraft nicht
zu niedrig ist und ein Durchrutschen des Gurtes bei zu geringer Zugkraft ermöglicht oder nicht zu groß ist und
somit die Gefahr eines Gurtversagens entsteht.
Die eingangs genannte Gurtklemmvorrichtung soll dahingehend verbessert werden, daß auf einfache Weise
ab einer vorgegebenen Gurtkraft ein Durchrutschen des Gurtes durch die Klemmbacken möglich ist. Hierzu
ist vorgesehen daß die bewegliche Klemmbacke an wenigstens eine Anschlagfläche am Gestell anlegbar ist,
um die Größe ihrer Bewegung in Richtung auf die feste Klemmbacke zu begrenzen, und daß zwischen der festen
Klemmbacke und dem Gestell wenigstens ein nachgebendes Bauteil angeordnet ist, das sich bei einer im
voraus festgelegten Zuglast am Gurt plastisch oder durch Bruch so verformt, daß der Gurt zwischen den
Klemmbacken hindurchrutscht und die Zugkraft in dem Gurt begrenzt wird.
Das verformbare Bauteil kann aus einem elastomeren Kunstharz, z. B. aus einem massiven oder zelligen Polyester
oder Polyurethan sein, aus einem natürlichen oder synthetischen Kautschuk, aus einem Weichmetall, wie
z. B. Aluminium, Aluminiumlegierung oder Blei, oder aus einem zerbrechlichen, beispielsweise keramischen
Werkstoff.
Unter der Beanspruchung, die im verformbaren Bauteil in Abhängigkeit von der im voraus festgelegten
Zuglast auftritt, die auf den Gurt ausgeübt wird und bei welcher der Gurt durchrutschen darf, kann das verformbare
Bauteil je nach gewähltem Werkstoff einer plastischen Verformung unterliegen oder durch Bruch nachgeben.
Weichmetalle werden so gewählt, daß sie sich unter der Beanspruchung, die ihnen bei der im voraus
festgelegten Zuglast auferlegt wird, plastisch verformen.
Zerbrechliche Werkstoffe werden so gewählt, daß sie unter der Druckbeanspruchung, der sie bei der im
voraus festgelegten Zuglast unterliegen, brechen.
Neben den vielen Möglichkeiten bei der Wahl des Werkstoffes für das verformbare Bauteil sind auch dessen
Abmessungen und die Gestalt veränderbar, wobei zu den möglichen Formen Platten, Stäbe und Rohre
bzw. Hülsen gerechnet werden.
Die Erfindung ist sowohl auf aktive als auch passive Systeme, in Verbindung mit Becken- und Schultergurten
und den Steuergurten von Dreipunkt-Systemen mit Vorteil anwendbar. Bei vielen passiven Systemen bleiben
in der Rückhaltestellung viele Gurtwindungen auf die Rückholvorrichtung aufgewickelt, so daß die Erfindung
für passive Systeme besonders große Vorteile bietet
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden
anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Gurt-Rückhol- und -Klemmeinrichtung gemäß der Erfindung in der Lösestellung,
wobei ein Abschnitt in einer Querschnittsebene weggebrochen ist
F i g. 2 eine F i g. 1 ähnliche Seitenansicht derselben Ausführungsform in der Klemmsteliung,
F i g. 3A eine Seitenansicht der Klemmbacken und einer Ausführungsform eines verformbaren Bauteils, wobei
ein Abschnitt im Schnitt und die Klemmbacken in den Stellungen dargestellt sind, die sie bei einer verhältnismäßig
kleinen Zugkraft auf den Gurt einnehmen,
Fig.3B eine Fig.3A ähnliche Ansicht der Klemmbacken
und des verformbaren Bauteils in den Stellungen, die sie bei einer großen Zugkraft auf den Gurt
einnehmen,
F i g. 4 eine F i g. 3A und 3B ähnliche Ansicht der Klemmbacken und des verformbaren Bauteils in den
Stellungen, die sie beim Durchrutschen des Gurtes einnehmen,
Fig.5 eine Seitenansicht der Klemmbacken und einer
anderen Ausführungsform des -verformbaren Bauteils, wobei ein Abschnitt im Querschnitt dargestellt ist,
F i g. 6 eine Seitenansicht mit einem Teilquerschnitt einer weiteren Ausführungsform des verformbaren
Bauteils,
F i g. 7 einen Querschnitt durch die feste Klemmbacke und eine andere Ausführungsform des verformbaren
Bauteils,
F i g. 8 eine Teildraufsicht der Baugruppe gemäß F i g. 7 und
F i g. 9 ein Last-Längen-Diagramm eines in Verbindung mit einer Gurtklemmvorrichtung gemäß der Erfindung
benutzten Gurtes.
Die in F i g. 1 dargestellte Gurtklemmvorrichtung ist in eine Einrichtung mit einer im Notfall blockierenden
Rückholvorrichtung 12 eingebaut. Die Rückholvorrichtung 12 kann beliebig ausgebildet sein. Viele derartige
Rückholvorrichtungen sind bekannt und allgemein in Gebrauch; es wird daher in diesem Rahmen auf eine
Beschreibung oder Darstellung verzichtet. Die Erfindung ist selbstverständlich auf eine Gurtklemmvorrichtung
anwendbar, die als getrennte Einheit in Verbindung mit einer getrennten Rückholvorrichtung verwendetwird.
Die dargestellte Gurtklemm- und Rückholeinrichtung 10 hat ein U-förmiges Gestell 11 mit einem Boden lic
und zwei Seitenwänden 11a und 11£>. Von einer nicht
dargestellten Gurtrückholspule weg ist ein Gurt 13 über eine Führungsrolle 28 und dann durch die Lücke zwischen
einer festen Klemmbacke 21 und einer beweglichen Klemmbacke 22 hindurch geführt. Die feste
Klemmbacke 21 ist auf dem Boden llcdes Gestells 11 in einer in anderen Figuren und weiter unten näher beschriebenen
Weise angeordnet. Die bewegliche Klemmbacke 22 weist Ansätze 23 auf, die aus jedem ihrer Enden
herausragen und in Führungsschlitzen 24 in den entsprechenden Seitenwänden 1 ta und 116 des Gestells
11 aufgenommen sind. Die Klemmbacke 22 ist von Federn 25 normalerweise in die in F i g. 1 gezeichnete Stellung
vorgespannt, in der stetig gerundete, in Querrichtung verlaufende Zähne an den Klemmbacken 21 und 22
einen verhältnismäßig großen Abstand voneinander haben, so daß sich der Gurt 13 sowohl in der Abwickelrichtung
A als auch in der Aufwickelrichtung A' frei bewegen kann.
Nach dem Durchlauf durch die Lücke zwischen den Klemmbacken 21 und 22 umschlingt der Gurt 13 über
nahezu 180° eine geriffelte Drehrolle 14 so, daß er von ihr fast entgegengesetzt zu der Richtung wegführt, in
der er sich ihr von der Rückholspule her nähert. Die Drehrolle 14 hat eine Welle 16, die an beiden Enden
durch zu ihr passende bogenförmige Führungsschlitze 15a und 156 in den Seitenwänden 11a und 116 des Gestells
11 hindurch herausragt. An den Endabschnitten 19 der Welle 16 greifen Federn 20 an, die bei Ausübung
mäßiger Kräfte auf den Gurt 13 die Drehrolle 14 in der in F i g. 1 gezeichneten zurückgezogenen Stellung halten
und an einer Schwenk-Bewegung hindern. Die Welle 16 der Drehrolle 14 ist in Löchern in beiderseits der
Drehrolle 14 angeordneten Hebelarmen 18a und 186 gelagert Die Hebelarme 18a und 186 sind von einer
Welle 17 getragen, welche in Löchern in den Seitenwänden 11a und 116 des Gestells entsprechend einer gepfeilten
Linie B-B' schwenkbar ist, und sind durch die Welle 17 und vorzugsweise dadurch starr miteinander
verbunden, daß sie Abschnitte eines einstückigen U-förmigen Hebels 18 sind, der einen quergerichteten Verbindungsabschnitt
18c aufweist. An den Seitenwänden 1 la und 116 des Gestells 11 sind mit Schrauben 26 glatte
Führungstücke 27 befestigt, die den Gurt 13 in seiner Bewegungsbahn an der Drehrolle 14 halten.
Wenn auf den Gurt 13 verhältnismäßig kleine Kräfte ausgeübt werden, also in der Richtung A' durch die
Rückholvorrichtung 12 und in der Richtung A beim Ausziehen durch den Fahrzeuginsassen oder beim automatischen
Ausziehen durch ein passives Sitzgurtsystem, verhindern die Federn 20, daß der Hebel 18 und die
Drehrolle 14 in der Richtung B schwenken, und die Federn 25 halten die bewegliche Klemmbacke 22 in der in
F i g. 1 gezeichneten zurückgezogenen Stellung. Die Federn 25 können weggelassen werden, weil die Schwerkraftwirkung
normalerweise die bewegliche Klemmbacke 22 in die zurückgezogene Stellung zurückbringt;
die Verwendung der Federn 25 ist jedoch von Vorteil für den Fall, daß die Ansätze 23 in den Führungschlitzen
24 festsitzen.
Je nach Typ kann die Rückholvorrichtung 12 einen auf Trägheitskräfte oder einen auf eine rasche Beschleunigung
der Gurtspule in der Abwickelrichtung ansprechenden Blockiermechanismus aufweisen, der bei einem
abrupten Anhalten oder bei einem Zusammenstoß aktiviert wird und ein Abwickeln des Gurtes 13 von der
Gurtspule bei geringer Zugkraft im Gurt verhindert. Sobald die Kraft auf den Gurt 13 ein bestimmtes Niveau
erreicht, wird die Kraft der Federn 20 überwunden und der Hebel 18 schwenkt im Uhrzeigersinn in der Richtung
B, wodurch er eine geriffelte Fläche 14a der Drehrolle 14 an eine nach Art eines Nockens wirkende Fläche
22a der beweglichen Klemmbacke 22 anlegt. Die Klemmbacke 22 wird in den Führungsschlitzen 24 zur
festen Klemmbacke 21 hin geschoben (s. F i g. 2) und der Gurt 13 wird zwischen den geriffelten Klemmflächen so
festgehalten, daß Reibungskräfte, die die auf den Gurt 13 ausgeübten Auszugskräfte übersteigen, eine Bewegung
des Gurtes 13 zwischen den Klemmbacken 21 und 22 hindurch verhindern. Je größer die Auszugskraft auf
den Gurt 13 ist, umso größer sind die Festhaltekräfte der Klemmbacken 21 und 22, die der Auszugskraft entgegenwirken.
Sobald der Gurt 13 von der großen Kraft entlastet ist, schwenken die Federn 20 die Drehrolle 14
in der Richtung ß'in die in Fig. 1 gezeichnete zurückgezogene
Stellung zurück, und die Klemmbacke 22 wird , in ähnlicher Weise von den Federn 25 in die Lösestel- ;
lung zurückgestellt.
In Fig.3A, 3B und 4 ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, weiche die Haltewirkung der
Klemmbacken 21 und 22 auf den Gurt 13 aufhebt, sobald die Auszugkraft eine im voraus festgelegte Größe
erreicht, z. B. 1800 kg. Die feste Klemmbacke 21 ist am
Boden llcdes Gestells 11 mit mehreren Schrauben 29
befestigt, welche den Boden lic frei beweglich durch- \
dringen und in Gewindelöcher eingeschraubt sind. Zwischen der Klemmbacke 21 und dem Boden llcdes Gestells
11 ist ein in F i g. 1 und 2 mit S bezeichnetes verformbares
Bauteil 1 angeordnet Werkstoff, Abmessungen und Gestalt des verformbaren Bauteils 1 sind so
gewählt, daß die Reaktionskraft, die das Bauteil 1 ausübt sobald die bewegliche Klemmbacke 22 in der in
F i g. 3B gezeichneten Stellung gestoppt ist, am Gurt 13 J
Reibungskräfte von einer Größe erzeugt, die der gewählten Zuglast bzw. Zugkraft auf den Gurt 13 entspricht,
bei welcher der Gurt 13 durchrutschen kann.
Unter einer verhältnismäßig kleinen Last oder im lastfreien Zustand hat das zusammendrückbare Bauteil
1 gemäß F i g. 3A eine anfängliche Dicke t\. Sobald die Gurtlast den im voraus festgelegten Wert, z. B. 1800 kg,
erreicht, bei dem der Gurt 13 durchrutschen soll (s. F i g. 3B), erreicht die bewegliche Klemmbacke 22 eine
Endstellung, die durch das Anstoßen der Ansätze 23 an als Anschlagflächen 24a dienende Enden der Führungsschlitze 24 festgelegt ist Folglich kann sich die Klemmbacke
22 nicht weiter in Richtung auf die feste Klemmbacke 21 bewegen. Dabei wird das Bauteil 1 auf eine
Dicke ti zusammengedrückt, bei der die Reibungskraft
die Auszugkraft auf den Gurt 13 ausgleicht Die Verformung des Bauteils 1 und die entsprechende kleine Bewegung
der festen Klemmbacke 21 zum Boden lic des Gestells 11 hin werden durch eine entsprechende Verstellung
h\ der Schrauben 29 ermöglicht Jeder Kraftzunähme
über die Größe hinaus, die für die Freigabe des Gurtes 13 durch die Klemmbacken 21 und 22 gewählt
worden ist kann durch die Reibungskräfte nicht entgegengewirkt werden, und das Bauteil 1 erfährt eine zusätzliche
kleine Verformung, weil das eingeklemmte ;:;
Stück des Gurtes 13 straffgezogen wird und unter der |"
hohen Last das Bestreben hat sich gerade zu spannen, ir
und weil gemäß F i g. 4 eine entsprechende Verlagerung .';■ ;
der festen Klemmbacke 21 stattfindet, sobald der Gurt :;
13 tatsächlich durchrutscht, wie in Fig.4 durch eine
Enddicke h und eine Verstellung Λ2 angegeben. Das
Durchrutschen des Gurtes 13 zwischen den Klemmbakken 21 und 22 begrenzt die Gurtkraft auf die von den
Klemmbacken 21 und 22 auf ihn ausgeübte Restrei-
bungskraft.
Bei der in F i g. 5 dargestellten Ausführungsform sind an der festen Klemmbacke 21 mehrere Stifte 2 befestigt
und mit Preßsitz in entsprechenden Löchern 3 im Boden lic des Gestells 11 aufgenommen. Der Preßsitz ist so
gewählt, daß zwischen den Stiften 2 und den Löchern 3 eine im voraus festgelegte Reibungskraft erzeugt wird,
die so gewählt ist, daß zwischen dem Gurt 13 und den Klemmbacken 21 und 22 die angestrebte maximale Reibungskraft
erhalten bleibt. Wenn die im voraus festgelegte Maximallast bzw. -kraft auf den Gurt 13 überschritten
wird, werden die Stifte 2 in die Löcher 3 gedrückt und ermöglichen eine Verlagerung der festen
Klemmbacke 21 und ein Verschieben des Gurtes 13 /wischen den Klemmbacken 21 und 22. Die Stifte 2
können aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung sein.
Bei der in F i g. 6 dargestellten Ausführungsform wird das angestrebte Durchrutschen des Gurtes 13 dadurch
erreicht, daß die auf ihn ausgeübte Klemmkraft mittels zusammendrückbarer Abstandshülsen 4 aus Aluminium
oder einer Aluminiumlegierung begrenzt wird, die von Stiften in Stellung gehalten sind. Die Abstandshülsen 4
sind so ausgelegt, daß sie eine Kraft aushalten, die zum Aufrechterhalten des maximalen Klemmdruckes und einer
entsprechenden Reibung am Gurt 13 ausreicht, und sich plastisch verformen und ein Durchrutschen des
Gurtes 13 ermöglichen, wenn die Gurtlast die maximale Reibung übersteigt.
Gemäß F i g. 7 und 8 kann die feste Klemmbacke 21 Positioniernasen 6 aufweisen, die in Löcher im Boden
lic eindringen und zum Gestellboden lic parallel gerichtete
Lasun aufnehmen. Von den zur Befestigung der Klemmbacke 21 dienenden Schrauben 29 sind zusammendrückbare
Abstandsstücke 5 in Stellung gehalten. Zusätzlich zu den Abstandstücken 5 dringt an jedem
Ende der Klemmbacke 21 in ein Loch ein Niet 7 ein, der zur Aufrechterhaltung des Klemmdruckes beiträgt, jedoch
durch Verbiegen oder Abscheren die feste Klemmbacke 21 zur notwendigen kleinen Verlagerung
in Richtung auf den Boden lic freigibt, wodurch ein Durchrutschen des Gurtes 13 ermöglicht wird.
Anstelle von Bauteilen, die durch elastische oder plastische Verformung eine Verlagerung der festen
Klemmbacke 21 zum Boden lic des Gestells 11 hin ermöglichen, sind erfindungsgemäß zerbrechliche verformbare
Bauteile, z. B. aus einem keramischen Werkstoff, verwendbar, die bei Erreichen der angestrebten
Gurtfreigabebedingungen durch Bruch versagen. Es versteht sich daher, daß erfindungsgemäß plastische
Verformung (durch Druck oder Biegung) von verformbaren Bauteilen ebenso wie verformbare Bauteile in
Betracht gezogen werden, die aufgrund von Druck oder Scherung brechen.
F i g. 9 zeigt das Verhalten der GurtkJemmvorrichtung
in Form der Last-Längen-Kurve des Gurtes 13. Mit dem Ansteigen der Last im Gurt 13 von Null aus dehnt
sich der Gurt 13 selbst, wie durch den Kurvenabschnitt E dargestellt Sobald die Maximallast, bei diesem Beispiel
1800 kg, erreicht ist, ermöglichen die Klemmbakken
21 und 22 ein Durchrutschen des Gurtes 13 durch eine kleine Vergrößerung ihres Zwischenabstandes, die
durch eine Verformung des verformbaren Bauteils 1,2, 4 oder 5 zustande kommt Wenn der Gurt 13 gleitet,
wird aus der Ruhereibung, die den Gurt 13 bis zum Zeitpunkt der Freigabe festgehalten hat, eine Gleitreibung,
und dadurch wird eine Verringerung der Last auf etwa 1500 kg hervorgerufen, wenn die wirksame Länge
des Gurtes 13 über dem Kurvenabschnitt SL weiter zunimmt (s. F i g. 9). Die Last beginnt dann noch einmal
anzusteigen, sobald die auf der Gurtrückholspule verbliebenen Gurtwindungen strammgezogen werden und
die Rückholvorrichtung eine weitere Längung des Gurtes 13 verhindert.
Bei verformbaren Bauteilen, die eine plastische Verformung erfahren, ergibt sich das Abfallen der Zuglast
im Gurt beim Durchrutschen nicht nur aus einer Verringerung der Reibungskraft beim Übergang von Ruhe- in
Gleitreibung, sondern auch aus dem fortgesetzten Nachgeben des verformbaren Bauteils bei der plastischen
Verformung. Dies ist in F i g. 9 mit der durchgezogenen Linie dargestellt. Etwas von der kinetischen Energie
des vom Gurt zurückgehaltenen Fahrzeuginsassen wird durch die gebremste Freigabe des Gurtes beim
Durchrutschen durch die Klemmvorrichtung aufgenommen, und es wird verhindert, daß die vom Gurt auf den
Fahrzeuginsassen ausgeübte Kraft in unerwünschtem Maße groß wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Gurtklemmvorrichtung für ein Fahrzeug-Sicherheitsgurtsystem mit einem Gestell, einer festen
Klemmbacke, die am Gestell in der Nähe der Bewegungsbahn eines zum System gehörenden Gurtes
angeordnet ist, und einer beweglichen Klemmbacke, die im Gestell so gelagert und mit dem Gurt so in
Berührung bringbar ist, daß sie in Abhängigkeit von einer Zugspannung im Gurt zur festen Klemmbacke
hin bewegbar ist und ein Stück Gurt an die feste Klemmbacke anpreßt und an einer Bewegung hindert,
wobei die Klemmbacken so geformt sind, daß durch den Gurtzug eine gegen die Klemmkraft wirkende
Spreizkraft erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die bewegliche Klemmbakke (22) an wenigstens eine Anschlagfläche (24a; am
Gestell (11) anlegbar ist, um die Größe ihrer Bewegung in Richtung auf die feste Klemmbacke (21) zu
begrenzen, und daß zwischen der festen Klemmbakke (21) und dem Gestell (11) wenigstens ein nachgebendes
Bauteil (1; 2; 4; 5; 7) angeordnet ist, das sich bei einer im voraus festgelegten Zuglast am Gurt
(13) plastisch oder durch Bruch so verformt, daß der Gurt (13) zwischen den Klemmbacken (21, 22) hindurchrutscht
und die Zugkraft in dem Gurt (13) begrenzt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verformbare Bauteil (1) aus einem
natürlichen oder synthetischen Elastomer ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verformbare Bauteil (1) aus einem
massiven oder zelligen Kunstharz ist
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verformbare Bauteil (1) aus einem
natürlichen oder synthetischen Kautschuk ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verformbare Bauteil (2; 4; 5; 7) aus
Aluminium oder einer Aluminiumlegierung ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verformbare Bauteil ein Stift (2) ist,
der in ein Loch (3) im Gestell (11) gedrückt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verformbare Bauteil (4) rohr- bzw.
hülsenförmig ist und zwischen der festen Klemmbacke (21) und dem Gestell (11) von einem an der
Klemmbacke (21) befestigten Führungsstift in Stellung gehalten ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das verformbare Bauteil ein Abstandsstück
(5) ist, das eine plastische Verformung bei einer die Quetschgrenze seines Werkstoffes übersteigenden
Beanspruchung erfährt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verformbare Bauteil aus einem
zerbrechlichen Werkstoff ist, der bei der durch die im voraus festgelegten Zuglast erzeugten Beanspruchung
bricht
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publication Number | Publication Date |
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DE3220234A1 DE3220234A1 (de) | 1983-03-17 |
DE3220234C2 true DE3220234C2 (de) | 1985-12-05 |
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Family Applications (2)
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