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Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von Überschußmaterial an Schmiedestücken
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entfernen von Überschußmaterial,
insbesondere an Schmiedestücken. Die Erfindung ist insbesondere anwendbar beim gleichzeitigen
Abtrennen von Überschußmaterial an einer zentralen Durchbrechung und an einem Umfangsflansch
an geschmiedeten Rollen, Rädern und dgl. Jedoch ist die Erfindung auch anwendbar
zum Entfernen von Überschußmaterial, im folgenden auch als Entgraten bezeichnet,
an anderen Schmiedestücken. Sie kann insbesondere verwendet werden zum Entgraten
von Schmiedeteilen, an denen gleichzeitig mehrere Entgratarbeiten durchzuführen
sind.
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Bislang ist beim Schmieden einer Rolle oder eines Rades im all(enleinen
so vorqeancn worden, daß ein warmer Block oder Knüppel in die Ausnehmung eines Gesenks
gelegt wurde, welches im wesentlichen dem Umfang des zu schmiedenden Teiles angepaßt
war. Diese Ausnehmung begrenzte durchweg einen ersten Umfangsflansch an einem Ende,
eine mittig am Umfang angeordnete Schmutzrinne, einen zweiten Umfangsflansch
am
anderen Ende und andere Umfangsbereiche der Rolle oder des Rades. Ein bewegbares
Gesenk- oder Dornteil mit einem langgestreckten Verdrängungselement wurde in den
axialen Bereich des warmen Blockes oder Knüppels eingedrückt. Die Bewegung dieses
Verdrängungselementes ließ nicht nur eine Durchbrechung durch den Block entstehen,
sondern verformte den Block in die der Gesenkausnehmung entsprechende Gestalt. Ein
Spalt zwischen der stationären Gesenkausnehmung und dem bewegbaren Gesenkteil, die
dazu diente, Überschußmaterial aus der Gesenkausnehmung austreten zu lassen, verursachte
das Entstehen eines den Umfang des zweiten Flansches umgebenden Grates. Die Durchmesserdimensionen
wurden im allgemeinen innerhalb einer Toleranz von -0 bis +1,5 bis 2 mm geschmiedet
und bearbeitet.
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Das Verdrängungselement ging nicht sauber und vollständig durch den
hnüppel oder Block hindurch. Vielmehr blieb an der inneren Durchbrechung Überschußmaterial
zurück. Um das Herausziehen des Verdrängungselementes zu erleichtern, war letzteres
üblicherweise sich verjüngend ausgeführt, so daß die innerhalb des Schmiedestückes
hergestellte Durchbrechung ebenfalls entsprechend sich verjüngend verlief.
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Weiterhin wurde der zweite Flansch mit einem dicken Umfangsgrat geformt.
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Zum Entfernen des in der zentralen Durchbrechung und am zweiten Flansch
befindlichen Überschußmaterials wurde das Schmiedestück auf ein Aufnahmeteil gelegt,
das mit einer passenden Durchbrechung versehen war. Ein Stanzwerkzeug wurde durch
die zentrale Ausnehmung bzw. Durchbrechung des Schlniedestückes und in die Ausnehmung
des Aufnahmeteils getrieben. Auf diese Weise wurde das Überschuurnaterial von der
zentralen Durchbrechung entfernt, wobei letztere zugerichtet wurde. Rolle oder Rad
wurden dann umgedreht und derart auf ein Gesenk gelegt, daß der zweite Flansch abgestützt
war. Ein Entgratgesenk wirkt dann mit dem Gesenkteil zusammen, um den zweiten Flansch
auf den gewünschten Durchmesser zu entgraten.
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Eine der mit den bekannten Entgratverfahren zusammenhängenden Schwierigkeiten
besteht darin, daß sie dahin tendieren, das Schmiedestück zu deformieren. Während
des Entgratvorganges waren die Schmiedestücke noch warm, also relativ weich. Wenn
das Stanzwerkzeug den oberen Teil der zentralen Ausnehmung erfaßte, konnte das Schmiedestück
eine gewisse axiale Beanspruchung erfahren, wobei es in den mittleren und unteren
Umfangsbereichen aufgetrieben wurde.
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Weiterhin bestand die Möglichkeit, daß, wenn das Stanzwerkzeug durch
die Durchbrechung hindurchbewegt wurde, auf den oberen Teil des Schmiedestückes
eine axial wirkende Zugkraft ausgeübt wurde mit dem Ergebnis, daß eine radiale
nach
innen gerichtete Verformung in die Ausnehmung hinein erfolgte. Dadurch ergaben sich
Durchmesserverformungen in der Größenordnung von 1 - 2 mm und darüber.
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Die auf das Entgraten zurückgehenden Verformungen führten im Zusammenhang
mit den auf die Schmiedetoleranz zurückzuführenden Abweichungen zu einem Produkt,
dessen Toleranzen außerhalb des allgemein akzeptierten Toleranzbereiches lagen.
Normalerweise wurde deshalb wurde noch eine nachfolgende Bearbeitung durchgeführt,
um innerhalb der zulässigen Toleranzen zu bleiben.
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Die Zielsetzung der Erfindung besteht insbesondere darin, ein neues
Verfahren und eine neue Vorrichtung zum Entfernen von Überschußmaterial verfügbar
zu machen, welche gegenüber bekannten Verfahren und Vorrichtungen eine wesentliche
Verbesserung darstellen. Insbesondere liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
Verfahren und Vorrichtung der einleitend beschriebenen Art so auszugestalten, daß
die Verformungen des Schmiedestückes merklich verringert werden, um eine Nachbearbeitung
weitgehend überflüssig zu machen.
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Ein Aspekt der Erfindung sieht dabei ein Verfahren vor, mittels welchem
gleichzeitig Überschußmaterial von einer äußeren Oberfläche und einer inneren Ausnehmung
bzw.
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Durchbrechung eines Schmiedestückes entfernt werden können.
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Das Schmiedestück wird in einengeteilten Ring oder Spaltring eingelegt,
worauf Schmiedestück und Spaltring zusammen in eine Aufnahmevorrichtung eingelegt
werden. Ein Stanzwerkzeug wird durch die Ausnehmung des Schmiedestückes hindurchbewegt,
während der Spaltring das Schmiedestück umfallt, um wenic3stens in einem Teilbereich
des Schmiedestückes eils AuitreiLJen desselben nach augen aufgrund des Zusammenwirkens
zwischen Stanzwerkzeug und Schmiedestück zu verhindern. Gleichzeitig mit der Bewegung
des Stanzwerkzeuges wird mittels eines Entgratgesenkes das außen am Schmiedestück
befindliche Überschußmaterial abgetrennt. Auf diese Weise wird erreicht, daß aufgrund
des Zusammenwirkens zwischen Entgratwerkzeuq und dem außen am Schmiedestück befindlichen
Überschußmaterial letzteres nicht nach innen in Richtung auf die Durchbrechung des
Schmiedestückes durch das gleichzeitige Zusammenwirken von Stanzwerkzeug und Schmiedestück
gezogen wird.
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Weiterhin sieht die Erfindung eine Vorrichtung vor, mittels welcher
gleichzeitig Überschußmaterial am Umfang und an einer inneren Ausnehmung des Schmiedestückes
entfernt werden kann. Das Schmiedestück wird von einem Spaltring aufgenommen und
an seinem Umfang abgestützt. Ferner ist eine Aufnahmevorrichtung vorgesehen, die
so ausgebildet ist, daß das Schmiedestück und der Spaltring abgestützt
werden.
Ein Stanzwerkzeug ist so angeordnet, daß es in Längsrichtung durch die Ausnehmung
des Schmiedestückes hindurchbewegt werden kann. Der Spaltring ist so angeordnet,
daß er gleichzeitig mit dem Stanzwerkzeug in Längsrichtung bewegbar ist, um das
Überschußmaterial am Umfang des Schmiedestückes abzutrennen.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sie eine
Verformung von Schmiedestücken während der Entgratung vermeidet.
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Ein anderer Vorteil besteht darin, daß die Notwendigkeit, das geschmiedete
Erzeugnis nachzubearbeiten, verringert oder ganz beseitigt wird. Ferner ist vorteilhaft,
daß bei Anwendung der Lehre gemäß der Erfindung ein Schmiedestück mit bestimmten
Durchmesserdimensionen hergestellt werden kann, wobei die Toleranz weniger als 2
mm beträgt. Die Arbeitskosten und sonstige Aufwendungen für die Nachbearbeitung
werden verringert.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform.
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Die Erfindung kann unter Anwendung unterschiedlicher Maßnahmen und
Folgen von Maßnahmen sowie unterschiedlicher Teile und Anordnungen solcher Teile
verwirklicht werden.
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Die Zeichnungen dienen der Erläuterung einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung. Sie sollen diese jedoch nicht begrenzen. Es zeigen: Fig. 1 den Längsschnitt
eines Schmiedestückes mit daran befindlichem, während des Schmiedevorganges angeformtem
Überschußmaterial, wobei die beim Entgraten entstehenden Verformungen vergrößert
strichpunktiert dargestellt sind; Fig. 2 die Seitenansicht, teilweise im Schnitt,
eines ein Schmiedestück umgebenden Spaltringes im Zuge des Einführens in eine Aufnahme;
Fig. 3 die Draufsicht des Spaltringes gemäß Fig. 2; Fig. 4 den Längsschnitt einer
Entgratvorrichtung während des Abtrennens des Überschußluaterials; Fig. 5 die Draufsicht
des Entgratgesenkes gemäß Fig. 4; Fig. 6 den Schnitt nach der Linie 6-6 der Fig.
5; Fig. 7 den Längsschnitt der Rolle gemäß Fig. 1 nach Abtrennen des Überschußmaterials;
Fig. 8 den Längsschnitt einer zweiten Ausführung eines Spaltringes gemäß der Erfindung.
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Das in Fig. 1 dargestellte Schmiedestück A, das unter Anwendung der
Vorrichtung oder des Verfahrens gemäß der Erfindung entgratet werden soll, ist mit
einem inneren Durchgang oder einer inneren Ausnehmung 10 versehen,
innerhalb
dessen bzw. deren sich Überschumaterial 12 befindet. Es ist üblich, die Ausnehmung
unter Verwendung eines konischen Dorns zu formen, um das Zurückziehen des Dornes
zu erleichtern. Die Ausnehmung des Schmiedestückes ist dementsprechend konisch geformt.
Das Schmiedestück weist ferner eine äußere Umfangsfläche 14 auf, die wenigstens
einen ersten Flansch 16 begrenzt. Beim Verdrängen von Metall durch den Dornentsteht
Überschußmaterial, welches einen Umfangsfortsatz oder Grat 18 um den ersten Flansch
16 bildet. Bei der bevorzugten Ausführungsform stellt das Schmiedestück eine Rolle
dar. Die Umfangstläche 14 des Schmiedestückes weist einen zweiten Flansch 20 sowie
zwei zusätzliche Flansche 22 und 24 sowie eine Schmutzrinne 26 auf. Wenn ein in
der Zeichnung strichpunktiert dargestelltes Stanzwerkzeug durch die Ausnehmung hindurchgedrückt
würde, hätte das Zusammenwirken mit dem Überschußmaterial in der Ausnehmung den
Effekt, den Bereich des Schmiedestückes um den Flansch 24 zu vergrößern oder nach
außen zu treiben. Die daraus resultierende Verformung27 ist in Fig.
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1 der Zeichnung übertriebenstark strichpunktiert dargestellt. Weiterhin
hat die Zugwirkung des Stanzwerkzeuges entlang der Oberfläche der Ausnehmung die
Wirkung, daß der obere Bereich des Schmiedestückes einer Kraft unterliegt, die diesen
Bereich in die Ausnehmung hineinzuziehen sucht.
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Dies ist bei 29 ebenfalls übertrieben stark strichpunktiert dargestellt.
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Fig. 2 zeigt, daß ein Spaltring B das Schmiedestück in einem Zustand
aufnimmt und abstützt, in welchem es von dem vorangegangenen Schmiedeschritt noch
warm und verhältnismäßig weich ist. Spaltring und Schmiedestück werden in eine Aufnahmeeinrichtung
C eingesetzt. Von letzterer werden sie abstützt, wenn die Entgrat-Vorrichtung D
(Fig. 4) das Überschußmaterial in der Ausnehmung und am Flansch entfernt.
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Insbesondere die Figuren 2 und 3 lassen erkennen, daß der Spaltring
B zwei Spaltring-Hälften 30a und 30b aufweist, die von gelenkig miteinander verbundenen
Zangenteilen 32 gehalten sind. Gleiche Teile der Spaltring-Hälften 30a und 30b sind
mit gleichen Bezugszeichen versehen, denen jedoch jweils der Index a oder b hinzugefügt
ist. Jede Spalt ring-Hälfte weist einen Oberflächenbereich 34 zum Abstützen des
Flansches auf. Der Bereich 34 läuft an seiner äußeren Umfangskante in einen Ring
aus gehärtetem Schneidmaterial, z. B. einer Stellit-Schweißung 36, aus. Die ringförmige
Schneidkante 36 fluchtet mit einer Umfangs-Führungsfläche 38, die genau mit der
gewünschten äußeren Kontur, d. h. dem Durchmesser, auf den der Flansch durch das
Entgraten gebracht werden soll, entspricht. Insbesondere wird die Dimension so gewählt,
saß der obere Flansch 16 sich innerhalb derselben Toleranz des gewünschten Durchmessers
des
unteren Flansches 20 befindet. Der Spaltring weist ferner einen ringförmigen Vorsprung,
eine umlaufende Stufe oder dgl. 40 auf, die während des Entgrat-Vorganges durch
die Aufnahmeeinrichtung C abstützbar ist. Eine innere Umfangsstützfläche ist in
fester Anlage an der Umfangsfläche 14 des Schmiedestückes, um zu verhindern, da13
dieses während des Entgratvorganges aufgetrieben oder auf andere Weise aufgeweitet
wird. Bei der bevorzugten Ausführung ist die das Schmiedestück abstützende Oberfläche
mit einem zentralen zylindrischen Wandbereich 42 versehen, welcher an den zusätzlichen
Flanschen 22 zund 24 anliegt. Ferner sind an den Enden zwei zylindrische Wandbereiche
44 und 46 vorgesehen, die an der Rolle nahe erstem und zweitem Flansch anliegen.
Die innere Stützfläche für das Schmiedestück entspricht genau den gewünschten Durchmesser-Dimensionen
der Rolle, um zu erreichen, datS diesenicht über die gewählte Schmiedetoleranz hinausverformt
wird. Wie im folgenden noch im Zusammenhang mit der Entgratvorrichtung zu erklären
sein wird, erstreckt sich jede Umfangsführungsfläche 38 in Längsrichtung in eine
Führungsoberflächen-Ausnehmung 48.
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Die Figuren 2 und 4 lassen erkennen, daß die Aufnahmeeinrichtung C
ein Gesenkauflager 50 aufweist, welches mittels Schrauben oder in anderer Weise
an einem stationären Stanzblock oder einer Werkstückauflage befestigt werden
kann.
Ein Aufnahme fuß 52 ist in einer daran angepaßten Ausnehmung des Gesenkauflagers
50 eingesetzt. Ein Aufnahmeaufsatz 54 ist in einem entsprechend angepaßten Bett
des Aufnahmefußes angeordnet. Der Aufnahmeaufsatz ist mit einer Stützfläche 56 für
das Schmiedestück versehen. Diese Stützfläche 56 ist der Kontur des unteren Endes
des Schmiedestückes angepaßt, um dieses abzustützen. Die Aufnahmeeinrichtung ist
ferner mit einer Durchbrechung 58 versehen, die durch die Stützfläche 56 für das
Schmiedestück definiert ist und axial mit der Ausnehmung im Schmiedestück fluchtet.
Diese Durchbrechung 58 wird von einem umlaufenden Schneidring 60, z. B. einer Stellit-Schweißung,
begrenzt. Der umlaufende Schneidring stimmt mit dem Durchmesser der gewünschten
Durchbrechung des Schmiedestückes überein. Die Aufnahmeeinrichtung ist ferner mit
einer Stützfläche 62 für den Spaltring B im Zusammenwirken mit dessen unterer Stützfläche
40 versehen.
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Fig. 4 läßt weiterhin erkennen, daß die bewegbare Entgratvorrichtung
D einen Gesenk-Stanzhalter 70 aufweist, der am bewegbaren Kopfschlitten einer mechanischen
oder hydraulischen Presse angebracht und mit dieser in Längsrichtung bewegbar ist.
Das Stanzwerkzeug 74 ist über einen Zylinder 72 an Gesenk-Stanzhaltern angebracht.
Ferner ist ein Banjo 76 mit einem Distanzzylinder 78 verbunden, der jeweils an der
oberen Oberfläche des zu entgratenden Flansches
anliegt. Wenn oberer
Gesenk-Stanzhalter 70 und Gesenkauflager 50 relativ zueinander unter Verringerung
ihres Abstandes verschoben werden, bewegt sich der gehärtete Stellit-Schneidring
80 des Stanzwerkzeuges 74 durch die Ausnehmung 10 des Schmiedestückes hindurch.
Dadurch wird das Überschußmaterial 12 aus der Ausnehmung entfernt.
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Letztere wird auf diese Weise mit einer Oberfläche versehen, deren
zylindrische Form verbessert worden ist. Im einzelnen wirken die gehärtete Schneidkante
80 des Stanzwerkzeuges und der Schneidring 60 der Aufnahmeeinrichtung beim Schneidvorgang
zusammen, um das Überschußmaterial aus der Ausnehmung des Schmiedestückes herauszutrennen.
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Die Figuren 4 - 6 lassen erkennen, daß ein ringförmiges Abgratwerkzeug
90 mit dem Stanzhalter 70 derart verbunden ist, daßes gleichzeitig mit dem Stanzwerkzeug
74 eine Bewegung in Längsrichtung ausführt. Das Abgrat-Werkzeug kann direkt mit
dem Stanzhalter 70 verbunden sein und mit diesem bewegt werden. Andererseits besteht
auch die Möglichkeit, daß, da das Abgratwerkzeug mit dem Schmiedeteil während des
Abgratvorganges im Verlauf einer kürzeren Bewegung in Eingriff kommt, es indirekt
mit dem Stanzhalter 70 verbunden ist. Das Abgratwerkzeug weist zwei vorstehend Spaltklingen
oder andere Mittel 92 und 94 für das Überschußmaterial auf. Die letzteres spaltenden
Klingen sind mit gehärteten Schneidkanten versehen, die durch das am
Flansch
befindliche Überschußmaterial hindurchbewegt werden und dieses in wenigstens zwei
Teile spalten. Die Spaltklingen bewegen sich nahe der Schneidkante 36 des Spaltringes
entlang der Führungsoberfläche 38 und in Ausnehmungen 48 der Führungsfläche hinein.
Auf diese Weise wird das ringförmige Überschußmaterial unterteilt, so daß es von
Schmiedeteil und vom Spaltring frei abfallen kann. Das Abgratwerkzeug ist ringförmig
ausgebildet und mit einer gehärteten Schneidkante 96 entlang einem inneren kreisförmigen
Umfang vesehen. Die Schneidkante des Abgratwerkzeuges weist den gleichen Querschnitt
auf wie die äußere Führungsfläche 38 des Spaltringes, so daß das Abgratwerkzeug
an dieser in Längsrichtung entlanggleiten kann. Die Schneidkante 96 des Abgratringes
ist mit ausreichender Genauigkeit gefertigt, um zu erreichen, daß bei Zusammenwirken
mit der Schneidkante 36 des Spaltringes der obere Flansch 16 auf den gewünschten
Durchmesser innerhalb der gleichen Toleranz wie der untere Flansch 20 mittels Abgraten
bearbeitet wird.
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Auf diese Weise wirken die Schneidkante 96 des ringförmigen Abgratwerkzeuges
und die Schneidkante 3b des Spaltringes schneidend zusammen, um das Überschußmaterial
18 vom Flansch 16 des Schmiedestückes innerhalb enger, bestimmter Toleranzen, vorzugsweise
1,5 mm abzutrennen.
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Nachdem Stanzwerkzeug und Abgratring Überschußmaterial aus der Ausnehmung
und vom Flansch des Schmiedestückes abgetrennt haben, werden Gesenk-Stanzhalter
70 und Gesenkauflager 50 auseinanderbewegt, wobei Stanzwerkzeug und Abgratring zurückgezogen
werden. Spaltring und Schmiedestück werden aus der Aufnahmeeinrichtung entfernt.
Der Spaltring wird geöffnet, um das Schmiedestück zu entfernen.
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Fig. 7 läßt erkennen, daß das Schmiedestück nach dem Abgratvorgang
eine zentrale Durchbrechung 10 aufweist, dieLe einheitlich durch das Schmiedestück
hindurch zylindrisch ausgebildet ist. Ferner sind die beiden oben und unten befindlichen
Flansche 16 und 20 aneinander angepaßt. Der obere Flansch 16 ist mittels Entgraten
so bearbeitet, daß er den gewünschten Durchmesser aufweist. Der untere Flansch ist
beim Schmieden auf den gleichen Durchmesser gebracht worden.
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In Fig. 8 ist eine andere Ausfü1run< (iCS in(a-(;esenkes daryestellt,
wobei den Teilen der Ausführungsform gemäß den Figuren 2 und 3 entsprechende Teile
mit gleichen, zusätzlich einen Strich aufweisenden Bezugszeichen versehen sind.
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Der Spaltring weist einen oberen Schneidring 36' entlang einer Abgratwerkzeug-Führungsfläche
38' auf. Ein zentraler Bereich der inneren Stützfläche 42 für das Schmiedestück
ist mit einem ringförmigen Vorsprung 100 versehen, der der Querschnittsform der
Schmutzrinne 26 angepaßt ist. Zwei
umlaufende Ausnehmungen 102
und 104 sind den umlaufenden Ringen 22 und 24 des Schmiedestückes angepaßt. Durch
diese Ausgestaltung wird erreicht, daß die innere Umfangs-Stützfläche des Spaltringes
für das Schmiedestück genauer an die Umfangsfläche des Schmiedestückes angepaßt
ist, um eine wirksamere Abstützung zur Vermeidung des Aufweitens oder anderer Verformungen
des Rahmenschmiedestückes während des Abgratvorganges zu bewirken.
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Im Betrieb bewegt sich das Stanzwerkzeug durch die zentrale Ausnehmung,
wobei es mit den Umfang der Ausnehmung umgebendem Metall in Eingriff kommt und wenigstens
das Überschußmaterial 12 frei schneidet. Das Zusammenwirken zwischen Stanzwerkzeug
und dem warmen, weichen Schmiedestück hat eine Tendenz zur Verformung des Schmiedestückes
zur Folge.
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Insbesondere kann das Zusammenwirken von Stanzwerkzeug und Ausnehmung
dazu führen, daß der der Ausnehmung unmittelbar benachbarte Bereich des Schmiedestückes
durch das Stanzwerkzeug einer Druckbeanspruchung ausgesetzt oder anderweitig beansprucht
wird. Bereiche des Metalls werden dahin tendieren, der Bewegung des Stanzwerkzeuges
durch eine radial nach außen gerichtete Bewegung auszuweichen. Dieses Zusammenwirken
tendiert dahin, den zentralen Bereich des Schmiedestückes radial nach außen zu deformieren
oder aufzuweiten. Weiterhin hat die Längsbewegung des Stanzwerkzeuges zur Folge,
daß der obere Bereich des Schmiedestückes
nach innen in Richtung
auf die Ausnehmung gezogen wird. Die innere Stützfläche des Spaltringes für den
Umfang des Schmiedestückes ist mit solcher Genauigkeit ausgeführt, daß ein Aufweiten
des Schmiedestückes innerhalb einer Toleranz von 1,5 mm oder einer anderen gewünschten
Toleranz gehalten werden kann. Der nach innen gerichteten Verformung in der Nähe
des oberen Flansches wird durch das Zusammenwirken von Spaltring und Abgratwerkzeug
entgegengewirkt. Das Zusammenwirken von Spaltring und Abgratwerkzeug wirkt sich
dahingehend aus, daß Flansch und oberer Bereich festgehalten und nicht nach innen
gezogen werden. Das gleichzeitige Entgraten von Flansch und Ausnehmung bewirkt das
Entstehen von einander entgegengerichteten und im wesentlichen einander aufhebenden,
auf das Schmiedestück einwirkenden Verformungskräften, so daß im Ergebnis das Schmiedestück
eine größere Formstabilität aufweist, die Dimensionsänderungen entgegenwirken.
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Die Erfindung ist vorstehend im Zusammenhang mit bevor zum ten Ausführungsformen
beschrieben worden. Es liegt auf der Hand, daß Änderungen und Abwandlungen möglich
sind, ohne daß der Bereich der Erfindung verlassen wird.