DE4428250C2 - Vorrichtung zum Entgraten und Lochen eines flanschförmigen Werkstückes - Google Patents
Vorrichtung zum Entgraten und Lochen eines flanschförmigen WerkstückesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entgraten und
Lochen eines flanschförmigen Werkstückes nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
Bei der Herstellung von Flanschen oder vergleichbaren Werk
stücken durch Schmieden lassen sich Herstellungstoleranzen
meist nicht vermeiden, so daß es erforderlich ist, nach dem
Schmiedevorgang eine mittlere Flanschausnehmung bzw. -bohrung
in einem weiteren Bearbeitungsschritt auf das erforderliche
Bohrungsmaß zu lochen. Darüber hinaus ist es erforderlich, den
beim Schmieden meist unvermeidlich entstehenden, umlaufenden
Grat am äußeren Umfangsrand des Flansches zu entfernen.
Zu diesem Zweck ist beispielsweise aus der DE 34 20 201 A1 ein
Verfahren und eine Vorrichtung
bekanntgeworden, bei dem das geschmiedete Werkstück in eine
Werkstückaufnahme eingesetzt und dort festgelegt wird und an
schließend gleichzeitig jeweils vertikal von oben nach unten
ein Lochwerkzeug durch die innere Ausnehmung des Werkstückes
und ein die äußere Umfangsfläche des Werkstückes entgratendes
Abgratwerkzeug entlang des Werkstückes bewegt bzw. gepreßt
wird. Es hat sich nun herausgestellt, daß bei einem solchen
Verfahren und einer solchen Vorrichtung Probleme auftreten
können, insbesondere deshalb, weil sich der vom Schneid- bzw.
Abgratwerkzeug abgetrennte, meist ringförmige Grat häufig
leicht an der Werkstückaufnahme festsetzen kann und dann nur
schwierig oder umständlich zu entfernen ist bzw. sogar die
Werkstückentnahme und somit den Werkstückwechsel erschwert.
Dies führt im Ergebnis dazu, daß bei derartigen Vorrichtungen
der Werkstückwechsel praktisch nur manuell durchgeführt werden
kann, Handhabungsautomaten oder dergl. jedoch nicht verwendet
werden können. Dies ist von besonderem Nachteil, da derartige
geschmiedete Werkstücke häufig ein beträchtliches Gewicht auf
weisen. Von weiterem Nachteil bei der bekannten Vorrichtung
ist, daß sich diese nur für eine geringe Bandbreite von
Flanschgrößen einsetzen läßt.
Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus DE 27 06 597 A1 be
kannt. Diese Druckschrift beschreibt eine Vorrichtung, mittels
welcher mit einem Lochwerkzeug eine innere Ausnehmung im Werk
stück durch Bewegung des Lochwerkzeuges vertikal nach unten
gelocht wird, und bei dem mit einem gegenüber dem Werkstück
relativ in Vertikalrichtung bewegbaren ringförmigen Schneid
werkzeug der umlaufende Rand des Werkstückes abgeschert wird,
wobei das Schneidwerkzeug gegenüber dem Werkstück relativ von
unten nach oben bewegt wird. Durch diese Bewegung zwischen
ringförmigem Schneidwerkzeug und dem Werkstück treten die bei
dem aus der DE 34 20 201 A1 bekannten Verfahren geschilderten
Nachteile hinsichtlich des ringförmigen Grates nicht auf, da
der abgeschnittene Grat oberhalb der Arbeits- bzw. Werkstück
ebene liegen bleibt und entfernt werden kann.
Die aus der DE 27 06 597 A1 bekannte Vorrichtung weist jedoch
den Nachteil auf, daß sie grundsätzlich nur zur Bearbeitung
einer Werkstückgröße geeignet ist, da zur Umrüstung auf andere
Werkstückgrößen praktisch alle Bauteile ausgewechselt werden
müßten. Außerdem ist bei der aus dieser Druckschrift bekannten
Vorrichtung ein Einsatz von Handhabungsautomaten zum Werk
stückwechsel aufgrund der gewählten Gestaltung praktisch nicht
möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, gattungsgemäße Vor
richtung so zu verbessern, daß diese auf möglichst einfache
Weise an unterschiedliche Werkstückgrößen anpaßbar ist und
insbesondere zur Werkstückentnahme und zum Werkstückwechsel
auch Handhabungsautomaten eingesetzt werden können.
Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1 vollständig gelöst.
Durch die Aufteilung der Vorrichtung in zwei Arbeitseinheiten
mit jeweils eigener Kopf- und Grundplatte wird zum einen ein
größerer Aufnahmebereich zum Wechseln des Werkstücks zur Ver
fügung gestellt, der es ermöglicht, zum Wechseln desselben
auch Handhabungsautomaten einzusetzen. Zum anderen wird es da
durch möglich, die Vorrichtung auf einfache Weise an unter
schiedliche Werkstückgrößen anzupassen, wozu es im Prinzip le
diglich erforderlich ist, das Schneidwerkzeug, das Stanzwerk
zeug sowie die Werkstückaufnahmen zu wechseln, ohne an den an
deren Bauteilen Veränderungen vornehmen zu müssen. Auch dieser
Werkzeugwechsel kann mit Handhabungsautomaten erfolgen. Die
Aufteilung in zwei Arbeitseinheiten führt dabei aber nicht zu
einem komplizierten Aufbau der Vorrichtung, aufgrund der ge
wählten Gestaltung ist nur ein Pressmechanismus erforderlich,
der die Kopfplatten beider Arbeitseinheiten vertikal verschie
ben kann.
In vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß an der
Kopfplatte der zweiten Arbeitseinheit zwei halbrohrförmige,
zu einem gemeinsamen rohrförmigen Querschnitt zusammenfahrbare
Werkstückhalter angeordnet sind, die auf das Werkstück absenk
bar sind. Diese Werkstückhalter stellen eine einwandfreie Fi
xierung des Werkstückes in der Werkstückaufnahme sicher und
sind so gestaltet, daß sie beim Entgraten, d. h. bei der Hin
durchführung des Werkstückes und der Werkstückaufnahme durch
das ringförmige Schneidwerkzeug jedenfalls zumindest bereichs
weise durch das Schneidwerkzeug hindurchführbar sind. Durch
diese Gestaltung läßt sich auch eine wesentlich größere Band
breite von mit einer Vorrichtung bearbeitbaren Werkstückgrößen
erreichen (etwa 20 gegenüber etwa 5 bei bekannten Lösungen).
Dabei ist in ganz besonders vorteilhafter Ausgestaltung vorge
sehen, daß jeder Werkstückhalter in der Kopfplatte der zweiten
Arbeitseinheit in einer horizontalen Führung und in einer ge
genüber der Horizontalen zum Werkstück hin nach unten geneig
ten Führung geführt ist. Nach dem Einsetzen eines Werkstückes
in die Werkstückaufnahme werden dann die Werkstückhalter zu
nächst mittels der horizontalen Führungen horizontal nach in
nen zusammengefahren und dann entlang der geneigten Führungen
auf die Werkstückhalter abgesenkt. Auf diese Weise ist es mög
lich, auch bei nicht exakt plangeschmiedeten Werkstückoberflä
chen oder bei einem geringfügig fehlerhaften Einsetzen der
Werkstücke in die Werkstückaufnahme eine exakte feste Anlage
der Werkstückhalter am Werkstück zu erreichen.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß
die Kopfplatte der zweiten Arbeitseinheit mittels säulenförmi
ger Verbindungen, welche die Grundplatte der ersten Arbeits
einheit in Vertikalrichtung beweglich durchdringen, mit der
Grundplatte der zweiten Arbeitseinheit verbunden ist und im
Bereich der säulenförmigen Verbindungen mit Rückstellelementen
auf der Grundplatte der ersten Arbeitseinheit abgestützt ist.
Durch diese Gestaltung ist ohne zusätzliche Maßnahmen gewähr
leistet, daß nach dem Lösen der Sperrvorrichtung zwischen den
Grundplatten beider Arbeitseinheiten unter Absenkung der zwei
ten Arbeitseinheit während des Entgratens durch entsprechende
Absenkung der Kopfplatte der ersten Arbeitseinheit sich die
zweite Arbeitseinheit wieder nach oben zurück in die Ausgangs
position bewegt, nachdem die Kopfplatte der ersten Arbeitsein
heit wieder angehoben worden ist, so daß anschließend dann für
den nächsten Arbeitsgang die beiden Grundplatten wieder mit
tels der Sperrvorrichtung arretiert werden können.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei
spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in:
Fig. 1 in Seitenansicht teilweise im Schnitt eine erfin
dungsgemäße Vorrichtung nach dem Einlegen eines
Werkstücks,
Fig. 1a im Schnitt und in Seitenansicht ein zu entgratendes
und zu lochendes Werkstück,
Fig. 2 in derselben Darstellung wie in Fig. 1 die erfin
dungsgemäße Vorrichtung nach der Fixierung des
Werkstücks in der Werkstückaufnahme mittels Werk
stückhaltern,
Fig. 3 die Vorrichtung nach Fig. 1 während des Lochens bei
Betätigung der ersten Arbeitseinheit,
Fig. 4 die Vorrichtung nach Fig. 1 während des Lochens und
beim bzw. nach dem Lösen der Sperrvorrichtung zwi
schen beiden Arbeitseinheiten,
Fig. 5 die Vorrichtung nach dem Entgraten und Lochen durch
Absenkung der zweiten Arbeitseinheit,
Fig. 6 die Vorrichtung nach dem Entgrat- und Lochvorgang
mit angehobener Kopfplatte der ersten Arbeitseinheit,
und zurückgeführter zweiter Arbeitseinheit mit ver
riegelten Grundplatten beider Arbeitseinheiten,
Fig. 7 die Vorrichtung nach dem Öffnen der Werkstückhalter
zwecks Entnahme des gelochten und entgrateten Werk
stücks,
Fig. 8 die Vorrichtung nach der Entnahme des Werkstücks
und
Fig. 8a im Schnitt und in Seitenansicht das gelochte und
entgratete Werkstück.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entgraten und Lochen
eines flanschförmigen, insbesondere geschmiedeten Werk
stücks aus Edelstahl ist in der Zeichnung allgemein mit 1
bezeichnet. Diese Vorrichtung 1 dient zum Einbau in eine
Stanzpresse oder dergl., die zeichnerisch nicht dargestellt
ist.
Die Vorrichtung 1 weist zunächst eine erste Arbeitseinheit
auf, welche eine Kopfplatte 2 und eine Grundplatte 3 um
faßt. Die Kopfplatte 2 und die Grundplatte 3 sind bei
spielsweise jeweils in den vier Eckbereichen in Vertikal
richtung gegeneinander verschiebbar mittels Kolbenzylinder
einheiten oder dergl. verbunden, wobei im Ausführungsbei
spiel mit 4 bezeichnete Zylinder an der Grundplatte 3 und
mit 5 bezeichnete Kolben an der Kopfplatte 2 befestigt
sind. Durch Druck von oben mittels eines nicht dargestell
ten Pressenstempels auf die Kopfplatte 2 läßt sich diese
auf die Grundplatte 3 absenken und mittels der Kolbenzylin
dereinheiten 4, 5 auch wieder in die in Fig. 1 dargestellte
Ausgangslage anheben.
Die Vorrichtung 1 weist darüber hinaus eine zweite Arbeitseinheit
auf, die innerhalb der ersten Arbeitseinheit angeordnet
ist und eine Kopfplatte 6 sowie eine Grundplatte 7 umfaßt.
Die Kopfplatte 6 und die Grundplatte 7 sind in den vier
Eckbereichen jeweils über säulenförmige Verbindungen 8 fest
miteinander verbunden, wobei diese säulenförmigen Verbin
dungen 8 in Vertikalrichtung beweglich durch entsprechende
Ausnehmungen in der Grundplatte 3 der ersten Arbeitseinheit
hindurchgeführt sind und endseitig fest mit der unterhalb
der Grundplatte 3 der ersten Arbeitseinheit angeordneten
Grundplatte 7 der zweiten Arbeitseinheit verbunden sind. Im
Bereich der säulenförmigen Verbindungen 8 ist die Kopfplat
te 6 und damit die gesamte zweite Arbeitseinheit mittels
Rückstellmitteln, die in Fig. 1 als Druckfedern 9 angedeu
tet sind, auf der Grundplatte 3 der ersten Arbeitseinheit
abgestützt. Die Funktion dieser Rückstellelemente 9 wird
nachfolgend noch näher erläutert.
Die Grundplatte 7 der zweiten Arbeitseinheit ist mit einer
Ausnehmung 10 zur Aufnahme einer Werkstückaufnahme 11, bei
der es sich im dargestellten Beispiel um eine Profilloch
scheibe 11 handelt, ausgebildet, welche fest an der Grund
platte 7 befestigbar ist. Diese Werkstückaufnahme 11 ragt
dabei durch eine Ausnehmung 12 in der Grundplatte 3 der
ersten Arbeitseinheit in Vertikalrichtung gegenüber dieser
beweglich hindurch und steht über das Niveau der Oberkante
der Grundplatte 3 hervor. Diesen Bereich der Werkstückauf
nahme 11 umschließend ist ein ringförmiges Schneidwerkzeug
13 angeordnet, das fest an der Oberseite der Grundplatte 3
der ersten Arbeitseinheit befestigt ist. Dabei ist der Innen
durchmesser dieses Schneidwerkzeuges 13 geringfügig größer
als der Außendurchmesser der Werkstückaufnahme 11, so daß
die Werkstückaufnahme 11 problemlos vertikal durch das
Schneidwerkzeug 13 hindurchbewegt werden kann.
Zwischen den beiden Grundplatten 3 und 7 beider Arbeitseinheit
ist eine Sperrvorrichtung vorgesehen, welche in rand
seitig angeordneten Horizontalführungen 14 an der Grund
platte 3 verfahrbare Haltezangen 15 aufweist. Diese Halte
zangen 15 greifen in geschlossener Position (Fig. 1) mit
Ansätzen 16 unter den unteren Rand der Grundplatte 7 der
zweiten Arbeitseinheit und halten diese in Vertikalrichtung
gesehen fest an der Unterseite der ersten Grundplatte 3.
Diese Haltezangen 15 sind nach außen verfahrbar und geben
dann die Grundplatte 7 frei, was nachfolgend noch näher
beschrieben wird.
An der Kopfplatte 2 der ersten Arbeitseinheit ist durch eine
im einzelnen nicht dargestellte Ausnehmung in der Kopfplat
te 6 der zweiten Arbeitseinheit in Vertikalrichtung beweglich
hindurchgeführt ein Lochwerkzeug 17 befestigt, das bei
spielsweise als Lochstempel bzw. Lochdorn ausgebildet sein
kann. Bei der Abwärtsbewegung der Kopfplatte 2 bewegt sich
dieses Lochwerkzeug 17 dann ebenfalls nach unten.
An der Kopfplatte 6 der zweiten Arbeitseinheit sind zwei
rohrförmig schließbare, halbrohrförmige Werkstückhalter 18
angeordnet, welche gegenüber der Kopfplatte 6 in Horizon
talrichtung zusammenfahrbar und in Vertikalrichtung absenk
bar sind. Dazu sind vorteilhaft in der Kopfplatte 6 in Fig.
2 angedeutete Führungen für die Werkstückhalter 18 vorge
sehen, nämlich zum einen eine horizontale Führung 19 und
zum anderen eine gegenüber der Horizontalen zum Werkstück
hin nach unten geneigte Führung 19a. Zum Zusammenfahren und
Absenken der Werkstückhalter 18 auf ein Werkstück, das sich
in der Werkstückaufnahme 11 befindet, werden die beiden
Werkstückhalter 18 dann zunächst entlang der Führungen 19
in der Kopfplatte 6 horizontal nach innen bewegt und dann
entlang der geneigten Führungen 19a zusätzlich auch abge
senkt. Aufgrund dieser geneigten Führungen wird auch bei
Dickendifferenzen oder Unplanmäßigkeiten der Werkstückober
fläche eine feste Anlage der Werkstückhalter 18 auf dem
Werkstück sichergestellt.
Ein solches flanschförmiges Werkstück, das zu Lochen und zu
Entgraten vorgesehen ist, ist in Fig. 1a näher dargestellt
und allgemein mit 20 bezeichnet. Dabei weist dieses
flanschförmige, geschmiedete Werkstück 20 eine innere Aus
nehmung 21 auf, welche nach dem Schmieden keine exakten Ab
messungen bzw. keine gleichmäßige Innenoberfläche aufweist
und deshalb mittels des Lochwerkzeuges 17 der Vorrichtung 1
nachbearbeitet werden muß. Außerdem ist es unvermeidlich,
daß aufgrund des Schmiedens am Werkstück 20 ein umlaufen
der, zu entgratender Rand 22 besteht, der mittels des
Schneidwerkzeuges 13 der Vorrichtung 1 entgratet werden
muß.
Der Verfahrensablauf mit einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung 1 ist der folgende:
In dem in Fig. 1 dargestellten Ausgangszustand wird das Werkstück 20 in die Werkstückaufnahme 11 (Profillochschei be), welche in der Grundplatte 7 der zweiten Arbeitseinheit befestigt ist, eingesetzt, beispielsweise mittels eines nicht dargestellten Handhabungsautomaten. Dabei ist, wie ersichtlich, die Kopfplatte 2 der ersten Arbeitseinheit ver tikal gegenüber der Grundplatte 3 vollständig nach oben ausgefahren. Die Grundplatten 7 und 3 sind mittels der Sperrvorrichtung 14, 15 miteinander verriegelt.
In dem in Fig. 1 dargestellten Ausgangszustand wird das Werkstück 20 in die Werkstückaufnahme 11 (Profillochschei be), welche in der Grundplatte 7 der zweiten Arbeitseinheit befestigt ist, eingesetzt, beispielsweise mittels eines nicht dargestellten Handhabungsautomaten. Dabei ist, wie ersichtlich, die Kopfplatte 2 der ersten Arbeitseinheit ver tikal gegenüber der Grundplatte 3 vollständig nach oben ausgefahren. Die Grundplatten 7 und 3 sind mittels der Sperrvorrichtung 14, 15 miteinander verriegelt.
Nach dem Einsetzen des Werkstücks 20 in die Werkstückauf
nahme 11 werden die Werkstückhalter 18 in der vorbeschrie
benen Weise entlang der Führungen 19, 19a in der Kopfplatte
6 zusammengefahren und abgesenkt, derart, daß diese rand
seitig fest umlaufend auf der Oberseite des flanschförmigen
Werkstücks 20 aufliegen (Fig. 2). Dabei sind die Werkstück
halter 18 soweit in Horizontalrichtung gesehen zusammenge
fahren, daß sie einen gemeinsamen rohrförmigen Querschnitt
bilden, dessen Außendurchmesser geringer ist als der Innen
durchmesser des Schneidwerkzeuges 13.
In der Schließstellung der Werkstückhalter 18 fahren diese
auf nicht dargestellte Endschalter, welche die erste Ar
beitseinheit der Vorrichtung auslösen. Dies bedeutet, wie
dies die Fig. 3 zeigt, daß die Kopfplatte 2 mittels des
nicht dargestellten Pressenstempels vertikal in Richtung
der Grundplatte 3 nach unten bewegt wird, derart, daß das
Lochwerkzeug 17 in die Ausnehmung 21 des Werkstücks 20 ein
dringt und für die gewünschte Lochung im Werkstück sorgt.
Während dieses Lochvorganges betätigt ein nicht dargestell
ter Schieber an der Kopfplatte 2 einen ebenfalls nicht dar
gestellten weiteren Endschalter, der eine Öffnungsbewegung
der Haltezangen 15 der Sperrvorrichtung zwischen den beiden
Grundplatten 3 und 7 bewirkt. Die Haltezangen 15 können da
bei beispielsweise mit einer Magnetkupplung gekoppelt sein,
welche durch den Endschalter ausgeschaltet oder betätigt
wird, wodurch dann innerhalb kürzester Zeit, beispielsweise
von 0,4 sek., die Haltezangen 15 geöffnet werden, d. h. die
Haltezangen werden horizontal nach außen verfahren. Diese
Öffnungsposition ist in Fig. 4 dargestellt, gleichzeitig
ist in dieser Fig. gezeigt, daß bereits ein innerer Ring
grat in der Ausnehmung 21 des Werkstücks 20 vom Lochwerk
zeug 17 abgetrennt worden ist und nach unten durch die
Werkstückaufnahme hindurch herausfällt. Dieser Ringgrat ist
mit 23 bezeichnet.
Wie Fig. 5 zeigt, wird der nicht dargestellte Pressenstem
pel und damit die Kopfplatte 2 der ersten Arbeitseinheit wei
ter abgesenkt, so daß die Kopfplatte 2 auf der Kopfplatte 6
aufliegt und bei der weiteren Abwärtsbewegung die zweite
Arbeitseinheit gegen die Kraft der Federn 9 absenkt. Fig. 5
zeigt dabei die unterste Arbeitsposition beider Arbeitseinheit,
wobei die Kopfplatte 6 und die über die säulenförmigen
Verbindungen 8 fest verbundene Grundplatte 7 entgegen der
Kraft der Federn 9 nach unten abgesenkt ist, derart, daß
das Werkstück 20 mit der Werkstückaufnahme 11 durch das
fest an der Grundplatte 3 der ersten Arbeitseinheit befestig
te ringförmige Schneidwerkzeug 13 hindurchgedrückt worden
ist. Dabei ist ein umlaufender Ringgrat 24 vom flanschför
migen Werkstück 20 abgetrennt worden, der sich oberhalb des
Schneidwerkzeuges 13 befindet. Der Loch- und Abgratvorgang
ist damit vollzogen (Fig. 5).
Die Presse bzw. der Pressenstempel wird danach wieder ver
tikal nach oben zurückgezogen, wobei die Kopfplatte 2 der
ersten Arbeitseinheit in die Ausgangsstellung vertikal nach
oben zurückbewegt wird (Fig. 6). Das Lochwerkzeug 17 wird
dabei aus dem von den Werkstückhaltern 18 gehaltenen Werk
stück 20 herausgezogen, wie Fig. 6 zeigt. Gleichzeitig wird
bei der Aufwärtsbewegung der ersten Einheit (der Kopfplatte 2
der ersten Einheit) aufgrund der Rückstellfedern 9 auch die
Kopfplatte 6 und die Grundplatte 7 der zweiten Arbeitseinheit
wieder vertikal nach oben angehoben, so daß sich die Grund
platte 7 von unten an die Grundplatte 3 anlegt. In dieser
Position wird dann die Sperrvorrichtung zwischen den beiden
Grundplatten 3 und 7 betätigt, d. h. die Haltezangen 15 wer
den wieder horizontal nach innen verfahren und rasten mit
ihren Ansätzen 16 unter der Grundplatte 7 ein.
Wie dies Fig. 7 zeigt, werden anschließend die Werkstück
halter 18 horizontal nach außen und vertikal nach oben ver
fahren, so daß auf einfache Weise eine Entnahme des Werk
stücks 20, welches in Fig. 8a entgratet und gelocht darge
stellt ist, entnommen werden kann, beispielsweise mittels
eines Handhabungsautomaten. Dabei kann vorher problemlos
der obenliegende Ringgrat 24 entnommen werden.
Nach der Entnahme des Werkstücks 20 (Fig. 8) steht die Vor
richtung 1 wieder für einen neuen Arbeitsgang zur Verfü
gung, d. h. es kann dann ein neuer, zu lochender und zu ent
gratender Flansch 20 eingesetzt werden und der Arbeitsvor
gang wiederholt sich dann in der vorbeschriebenen Weise.
Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausgestaltungen
sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So
könnte grundsätzlich auch eine andere Betätigung der zwei
ten Arbeitseinheit erfolgen, wesentlich ist jedoch, daß der
abgetrennte Ringgrat 24 nach oben angehoben wird und sich
nicht am Werkstück 20 oder der Werkstückaufnahme 11 fest
klemmen kann.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Entgraten und Lochen eines flanschförmi
gen Werkstückes mit einer Werkstückaufnahme für das Werkstück,
einem gegenüber der Werkstückaufnahme in vertikaler Richtung
bewegbaren Lochwerkzeug und einem gegenüber der Werkstückauf
nahme in vertikaler Richtung bewegbaren ringförmigen Schneid
werkzeug zum Entgraten des umlaufenden Randes des Werkstückes,
wobei das ringförmige Schneidwerkzeug gegenüber dem Werkstück
relativ vertikal von unten nach oben bewegbar ausgebildet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lochwerkzeug (17) an einer Kopfplatte (2) einer ersten
Arbeitseinheit und das Schneidwerkzeug (13) an einer Grund
platte (3) der ersten Arbeitseinheit angeordnet ist, und die
Werkstückaufnahme (11) lösbar in einer Grundplatte (7) einer
zweiten Arbeitseinheit angeordnet ist, die mit der Grundplatte
(3) der ersten Arbeitseinheit fest und nach Öffnen einer
Sperrvorrichtung (15) zwischen beiden Grundplatten (3, 7) ver
tikal beweglich verbunden ist, wobei die zweite Arbeitseinheit
zusätzlich eine Kopfplatte (6) aufweist, die mit der Grund
platte (7) der zweiten Arbeitseinheit fest verbunden und von
der Kopfplatte (2) der ersten Arbeitseinheit bei geöffneter
Sperrvorrichtung (15) vertikal nach unten bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Kopfplatte (6) der zweiten Arbeitseinheit zwei
halbrohrförmige, zu einem gemeinsamen rohrförmigen Querschnitt
zusammenfahrbare Werkstückhalter (18) angeordnet sind, die auf
das Werkstück (20) absenkbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Werkstückhalter (18) in der Kopfplatte (6) der zwei
ten Arbeitseinheit in einer horizontalen Führung (19) und in
einer gegenüber der Horizontalen zum Werkstück (11) hin nach
unten geneigten Führung (19a) geführt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopfplatte (6) der zweiten Arbeitseinheit mittels
säulenförmiger Verbindungen (8), welche die Grundplatte (3)
der ersten Arbeitseinheit in Vertikalrichtung beweglich durch
dringen, mit der Grundplatte (7) der zweiten Arbeitseinheit
verbunden ist und im Bereich der säulenförmigen Verbindungen
(8) mit Rückstellelementen (9) auf der Grundplatte (3) der
ersten Arbeitseinheit abgestützt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944428250 DE4428250C2 (de) | 1994-08-10 | 1994-08-10 | Vorrichtung zum Entgraten und Lochen eines flanschförmigen Werkstückes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944428250 DE4428250C2 (de) | 1994-08-10 | 1994-08-10 | Vorrichtung zum Entgraten und Lochen eines flanschförmigen Werkstückes |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4428250A1 DE4428250A1 (de) | 1996-02-15 |
DE4428250C2 true DE4428250C2 (de) | 1998-02-19 |
Family
ID=6525311
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944428250 Expired - Fee Related DE4428250C2 (de) | 1994-08-10 | 1994-08-10 | Vorrichtung zum Entgraten und Lochen eines flanschförmigen Werkstückes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4428250C2 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2706597A1 (de) * | 1976-02-17 | 1977-08-18 | Honda Motor Co Ltd | Bremsscheibe und herstellungsverfahren hierfuer |
DE3420201A1 (de) * | 1984-05-28 | 1985-12-05 | Ralph Donald New Wilmington Pa. Delio | Verfahren und vorrichtung zum entfernen von ueberschussmaterial an schmiedestuecken |
-
1994
- 1994-08-10 DE DE19944428250 patent/DE4428250C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2706597A1 (de) * | 1976-02-17 | 1977-08-18 | Honda Motor Co Ltd | Bremsscheibe und herstellungsverfahren hierfuer |
DE3420201A1 (de) * | 1984-05-28 | 1985-12-05 | Ralph Donald New Wilmington Pa. Delio | Verfahren und vorrichtung zum entfernen von ueberschussmaterial an schmiedestuecken |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4428250A1 (de) | 1996-02-15 |
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