DE4428250A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Entgraten und Lochen eines flanschförmigen, insbesondere geschmiedeten Werkstücks - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Entgraten und Lochen eines flanschförmigen, insbesondere geschmiedeten WerkstücksInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entgraten und
Lochen eines flanschförmigen, insbesondere geschmiedeten
Werkstücks, bei welchem das Werkstück fest eingespannt, mit
einem Lochwerkzeug eine innere Ausnehmung im Werkstück
durch Bewegung des Lochwerkzeuges vertikal nach unten ge
locht und mit einem gegenüber dem Werkstück in Vertikal
richtung bewegbaren ringförmigen Schneidwerkzeug der umlau
fende Rand des Werkstücks entgratet wird sowie eine Vor
richtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit einer Werk
stückaufnahme für das Werkstück, einem gegenüber der Werk
stückaufnahme in vertikaler Richtung bewegbaren Lochwerk
zeug und einem gegenüber der Werkstückaufnahme in vertika
ler Richtung bewegbaren ringförmigen Schneidwerkzeug zum
Entgraten des umlaufenden Randes des Werkstücks.
Bei der Herstellung von Flanschen oder vergleichbaren Werk
stücken durch Schmieden lassen sich Herstellungstoleranzen
meist nicht vermeiden, so daß es erforderlich ist, nach dem
Schmiedevorgang eine mittlere Flanschausnehmung bzw. -boh
rung in einem weiteren Bearbeitungsschritt auf das erfor
derliche Bohrungsmaß zu lochen. Darüber hinaus ist es er
forderlich, den beim Schmieden meist unvermeidlich ent
stehenden, umlaufenden Grat am äußeren Umfangsrand des
Flansches zu entfernen.
Zu diesem Zweck ist beispielsweise aus der DE 34 20 201 A1
ein gattungsgemäßes Verfahren und eine gattungsgemäße Vor
richtung bekanntgeworden, bei dem das geschmiedete Werk
stück in eine Werkstückaufnahme eingesetzt und dort festge
legt wird und anschließend gleichzeitig jeweils vertikal
von oben nach unten ein Lochwerkzeug durch die innere Aus
nehmung des Werkstücks und ein die äußere Umfangs fläche des
Werkstücks entgratendes Abgratwerkzeug entlang des Werk
stücks bewegt bzw. gepreßt wird. Es hat sich nun herausge
stellt, daß bei einem solchen Verfahren und einer solchen
Vorrichtung Probleme auftreten können, insbesondere des
halb, weil sich der vom Schneid- bzw. Abgratwerkzeug abge
trennte, meist ringförmige Grat häufig leicht an der Werk
stückaufnahme festsetzen kann und dann nur schwierig oder
umständlich zu entfernen ist bzw. sogar die Werkstückent
nahme und somit den Werkstückwechsel erschwert. Dies führt
im Ergebnis dazu, daß bei derartigen Vorrichtungen der
Werkstückwechsel praktisch nur manuell durchgeführt werden
kann, Handhabungsautomaten oder dergl. jedoch nicht verwen
det werden können. Dies ist von besonderem Nachteil, da
derartige geschmiedete Werkstücke häufig ein beträchtliches
Gewicht aufweisen. Von weiterem Nachteil bei der bekannten
Vorrichtung ist, daß sich diese nur für eine geringe Band
breite von Flanschgrößen einsetzen läßt.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Lösung zu schaf
fen, mit der das Entgraten und Lochen derartiger Werkstücke
wesentlich verbessert wird, wobei insbesondere zur Werk
stückentnahme und zum Werkstückwechsel auch Handhabungs
automaten einsetzbar sein sollen.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs be
zeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zum Ent
graten das Schneidwerkzeug gegenüber dem Werkstück relativ
von unten nach oben bewegt und anschließend relativ gegen
über diesem abgesenkt wird.
Durch diese Verfahrensführung wird auf überraschend ein
fache Weise eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem
Stand der Technik erzielt, da gegenüber dem bekannten Ver
fahren der abgetrennte, meist ringförmige Grat nach oben
über das Werkstück angehoben wird und sich demnach nicht am
Werkstück selbst bzw. an der Werkstückaufnahme verklemmen
kann. Der abgeschnittene Grat bleibt dann direkt auf oder
geringfügig oberhalb der Arbeitsebene liegen und läßt sich
unmittelbar problemlos entfernen. Dadurch ist es möglich,
zur Werkstückentnahme und zum Werkstückwechsel Handhabungs
automaten einzusetzen, so daß ein häufig umständlicher
manueller Werkstückwechsel vermieden wird. Ersichtlich las
sen sich dadurch wesentlich größere Bearbeitungsleistungen
erzielen.
Besonders vorteilhaft ist es dabei, daß zum Entgraten das
Werkstück von oben nach unten durch das Schneidwerkzeug
hindurchgedrückt wird. Es ist dann nicht erforderlich, das
ringförmige Schneidwerkzeug selbst zu bewegen, vielmehr ist
es möglich, das Werkstück mit der Werkstückaufnahme mit
demselben Pressenmechanismus wie das Lochwerkzeug zu bedie
nen.
Um die Bearbeitungszeit zu verringern, ist dabei vorteil
haft vorgesehen, daß das Lochen und Entgraten wenigstens
teilweise gleichzeitig erfolgt.
Zur Lösung der eingangs gestellten Aufgabe sieht die Erfin
dung auch eine Vorrichtung zur Durchführung des vorbe
schriebenen Verfahrens mit einer Werkstückaufnahme für das
flanschförmige, insbesondere geschmiedete Werkstück, einem
gegenüber der Werkstückaufnahme in vertikaler Richtung be
wegbaren Lochwerkzeug und einem gegenüber der Werkstückauf
nahme in vertikaler Richtung bewegbaren ringförmigen
Schneidwerkzeug zum Entgraten des umlaufenden Randes des
Werkstücks vor, die sich dadurch auszeichnet, daß das ring
förmige Schneidwerkzeug gegenüber der Werkstückaufnahme und
dem Werkstück relativ vertikal von unten nach oben bewegbar
ausgebildet ist.
Eine konstruktiv besonders vorteilhafte Ausgestaltung
zeichnet sich dabei dadurch aus, daß das Lochwerkzeug an
der Kopfplatte einer ersten Arbeitsstufe und das Schneid
werkzeug an der Grundplatte der ersten Arbeitsstufe ange
ordnet ist und die Werkstückaufnahme in der Grundplatte
einer zweiten Arbeitsstufe angeordnet ist, die mit der
Grundplatte der ersten Arbeitsstufe fest und nach öffnen
einer Sperrvorrichtung zwischen beiden Grundplatten verti
kal beweglich verbunden ist. Mit dieser Gestaltung ist es
mit nur einem Pressenmechanismus möglich, sowohl die Lo
chung als auch die Entgratung zu bewirken, wobei zunächst
die Kopfplatte der ersten Arbeitsstufe abgesenkt wird, um
das Lochwerkzeug durch das Werkstück hindurchzuführen. Ist
zumindest ein Teil der Lochung bereits bewirkt, wird die
Sperrvorrichtung zwischen den beiden Grundplatten beider
Arbeitsstufen gelöst, so daß die Grundplatte der zweiten
Arbeitsstufe gegenüber der Grundplatte der ersten Arbeits
stufe vertikal beweglich ist und durch weiteres Herunter
pressen der Kopfplatte der ersten Arbeitsstufe zusammen mit
der Werkstückaufnahme und dem Werkstück vertikal nach unten
gedrückt wird, wodurch das Werkstück von oben durch das
Schneidwerkzeug hindurchgeführt und außenrandseitig entgra
tet wird.
Vorteilhaft ist es dabei, daß die zweite Arbeitsstufe eine
Kopfplatte aufweist, die mit der Grundplatte der zweiten
Arbeitsstufe verbunden und von der Kopfplatte der ersten
Arbeitsstufe bei geöffneter Sperrvorrichtung vertikal nach
unten bewegbar ist. Dabei ist die Kopfplatte der zweiten
Arbeitsstufe so gestaltet, daß das an der Kopfplatte der
ersten Arbeitsstufe befestigte Lochwerkzeug vertikal durch
die Kopfplatte der zweiten Arbeitsstufe hindurchführbar ist
und nach einer gewissen Absenkbewegung die Kopfplatte der
ersten Arbeitsstufe auf der Kopfplatte der zweiten Arbeits
stufe aufsetzt und diese nach Öffnung der Sperrvorrichtung
zwischen den beiden Grundplatten beider Arbeitsstufen ab
senkt.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen,
daß an der Kopfplatte der zweiten Arbeitsstufe zwei rohr
förmig schließbare, halbrohrförmige Werkstückhalter ange
ordnet sind, die auf das Werkstück absenkbar sind. Diese
Werkstückhalter stellen eine einwandfreie Fixierung des
Werkstücks in der Werkstückaufnahme sicher und sind so ge
staltet, daß sie beim Entgraten, d. h. bei der Hindurchfüh
rung des Werkstücks und der Werkstückaufnahme durch das
ringförmige Schneidwerkzeug, jedenfalls zumindest bereichs
weise durch das Schneidwerkzeug hindurchführbar sind. Durch
diese Gestaltung läßt sich auch eine wesentlich größere
Bandbreite von mit einer Vorrichtung bearbeitbaren Werk
stückgrößen erreichen (etwa 20 gegenüber etwa fünf bei be
kannten Lösungen).
Dabei ist in ganz besonders vorteilhafter Ausgestaltung
vorgesehen, daß jeder Werkstückhalter in der Kopfplatte der
zweiten Arbeitsstufe in einer horizontalen Führung und in
einer gegenüber der Horizontalen zum Werkstück hin nach
unten geneigten Führung geführt ist. Nach dem Einsetzten
eines Werkstücks in die Werkstückaufnahme werden dann die
Werkstückhalter zunächst mittels der horizontalen Führungen
horizontal nach innen zusammengefahren und dann entlang der
geneigten Führungen auf den Werkstückhalter abgesenkt. Auf
diese Weise ist es möglich, auch bei nicht exakt plan ge
schmiedeten Werkstückoberflächen oder bei einem geringfügig
fehlerhaften Einsetzen der Werkstücke in die Werkstückauf
nahme eine exakte, feste Anlage der Werkstückhalter am
Werkstück zu erreichen.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß
die Kopfplatte der zweiten Arbeitsstufe mittels säulenför
migen Verbindungen, welche die Grundplatte der ersten Ar
beitsstufe in Vertikalrichtung beweglich durchdringen, mit
der Grundplatte der zweiten Arbeitsstufe verbunden ist und
im Bereich der säulenförmigen Verbindungen mit Rückstell
elementen auf der Grundplatte der ersten Arbeitsstufe abge
stützt ist. Durch diese Gestaltung ist ohne zusätzliche
Maßnahmen gewährleistet, daß nach dem Lösen der Sperrvor
richtung zwischen den Grundplatten beider Arbeitsstufen und
der Absenkung der zweiten Arbeitsstufe während des Entgra
tens durch entsprechende Absenkung der Kopfplatte der er
sten Arbeitsstufe sich die zweite Arbeitsstufe wieder nach
oben zurück in die Ausgangsposition bewegt, nachdem die
Kopfplatte der ersten Arbeitsstufe wieder angehoben worden
ist, so daß anschließend dann für den nächsten Arbeitsgang
die beiden Grundplatten wieder mittels der Sperrvorrichtung
arretiert werden können.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei
spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in:
Fig. 1 in Seitenansicht teilweise im Schnitt eine erfin
dungsgemäße Vorrichtung nach dem Einlegen eines
Werkstücks,
Fig. 1a im Schnitt und in Seitenansicht ein zu entgratendes
und zu lochendes Werkstück,
Fig. 2 in derselben Darstellung wie in Fig. 1 die erfin
dungsgemäße Vorrichtung nach der Fixierung des
Werkstücks in der Werkstückaufnahme mittels Werk
stückhaltern,
Fig. 3 die Vorrichtung nach Fig. 1 während des Lochens bei
Betätigung der ersten Arbeitsstufe,
Fig. 4 die Vorrichtung nach Fig. 1 während des Lochens und
beim bzw. nach dem Lösen der Sperrvorrichtung zwi
schen beiden Arbeitsstufen,
Fig. 5 die Vorrichtung nach dem Entgraten und Lochen durch
Absenkung der zweiten Arbeitsstufe,
Fig. 6 die Vorrichtung nach dem Entgrat- und Lochvorgang
mit angehobener Kopfplatte der ersten Arbeitsstufe
und zurückgeführter zweiter Arbeitsstufe mit ver
riegelten Grundplatten beider Arbeitsstufen,
Fig. 7 die Vorrichtung nach dem Öffnen der Werkstückhalter
zwecks Entnahme des gelochten und entgrateten Werk
stücks,
Fig. 8 die Vorrichtung nach der Entnahme des Werkstücks
und
Fig. 8a im Schnitt und in Seitenansicht das gelochte und
entgratete Werkstück.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entgraten und Lochen
eines flanschförmigen, insbesondere geschmiedeten Werk
stücks aus Edelstahl ist in der Zeichnung allgemein mit 1
bezeichnet. Diese Vorrichtung 1 dient zum Einbau in eine
Stanzpresse oder dergl., die zeichnerisch nicht dargestellt
ist.
Die Vorrichtung 1 weist zunächst eine erste Arbeitsstufe
auf, welche eine Kopfplatte 2 und eine Grundplatte 3 um
faßt. Die Kopfplatte 2 und die Grundplatte 3 sind bei
spielsweise jeweils in den vier Eckbereichen in Vertikal
richtung gegeneinander verschiebbar mittels Kolbenzylinder
einheiten oder dergl. verbunden, wobei im Ausführungsbei
spiel mit 4 bezeichnete Zylinder an der Grundplatte 3 und
mit 5 bezeichnete Kolben an der Kopfplatte 2 befestigt
sind. Durch Druck von oben mittels eines nicht dargestell
ten Pressenstempels auf die Kopfplatte 2 läßt sich diese
auf die Grundplatte 3 absenken und mittels der Kolbenzylin
dereinheiten 4, 5 auch wieder in die in Fig. 1 dargestellte
Ausgangslage anheben.
Die Vorrichtung 1 weist darüber hinaus eine zweite Arbeits
stufe auf, die innerhalb der ersten Arbeitsstufe angeordnet
ist und eine Kopfplatte 6 sowie eine Grundplatte 7 umfaßt.
Die Kopfplatte 6 und die Grundplatte 7 sind in den vier
Eckbereichen jeweils über säulenförmige Verbindungen 8 fest
miteinander verbunden, wobei diese säulenförmigen Verbin
dungen 8 in Vertikalrichtung beweglich durch entsprechende
Ausnehmungen in der Grundplatte 3 der ersten Arbeitsstufe
hindurchgeführt sind und endseitig fest mit der unterhalb
der Grundplatte 3 der ersten Arbeitsstufe angeordneten
Grundplatte 7 der zweiten Arbeitsstufe verbunden sind. Im
Bereich der säulenförmigen Verbindungen 8 ist die Kopfplat
te 6 und damit die gesamte zweite Arbeitsstufe mittels
Rückstellmitteln, die in Fig. 1 als Druckfedern 9 angedeu
tet sind, auf der Grundplatte 3 der ersten Arbeitsstufe
abgestützt. Die Funktion dieser Rückstellelemente 9 wird
nachfolgend noch näher erläutert.
Die Grundplatte 7 der zweiten Arbeitsstufe ist mit einer
Ausnehmung 10 zur Aufnahme einer Werkstückaufnahme 11, bei
der es sich im dargestellten Beispiel um eine Profilloch
scheibe 11 handelt, ausgebildet, welche fest an der Grund
platte 7 befestigbar ist. Diese Werkstückaufnahme 11 ragt
dabei durch eine Ausnehmung 12 in der Grundplatte 3 der
ersten Arbeitsstufe in Vertikalrichtung gegenüber dieser
beweglich hindurch und steht über das Niveau der Oberkante
der Grundplatte 3 hervor. Diesen Bereich der Werkstückauf
nahme 11 umschließend ist ein ringförmiges Schneidwerkzeug
13 angeordnet, das fest an der Oberseite der Grundplatte 3
der ersten Arbeitsstufe befestigt ist. Dabei ist der Innen
durchmesser dieses Schneidwerkzeuges 13 geringfügig größer
als der Außendurchmesser der Werkstückaufnahme 11, so daß
die Werkstückaufnahme 11 problemlos vertikal durch das
Schneidwerkzeug 13 hindurchbewegt werden kann.
Zwischen den beiden Grundplatten 3 und 7 beider Arbeitsstu
fen ist eine Sperrvorrichtung vorgesehen, welche in rand
seitig angeordneten Horizontalführungen 14 an der Grund
platte 3 verfahrbare Haltezangen 15 aufweist. Diese Halte
zangen 15 greifen in geschlossener Position (Fig. 1) mit
Ansätzen 16 unter den unteren Rand der Grundplatte 7 der
zweiten Arbeitsstufe und halten diese in Vertikalrichtung
gesehen fest an der Unterseite der ersten Grundplatte 3.
Diese Haltezangen 15 sind nach außen verfahrbar und geben
dann die Grundplatte 7 frei, was nachfolgend noch näher
beschrieben wird.
An der Kopfplatte 2 der ersten Arbeitsstufe ist durch eine
im einzelnen nicht dargestellte Ausnehmung in der Kopfplat
te 6 der zweiten Arbeitsstufe in Vertikalrichtung beweglich
hindurchgeführt ein Lochwerkzeug 17 befestigt, das bei
spielsweise als Lochstempel bzw. Lochdorn ausgebildet sein
kann. Bei der Abwärtsbewegung der Kopfplatte 2 bewegt sich
dieses Lochwerkzeug 17 dann ebenfalls nach unten.
An der Kopfplatte 6 der zweiten Arbeitsstufe sind zwei
rohrförmig schließbare, halbrohrförmige Werkstückhalter 18
angeordnet, welche gegenüber der Kopfplatte 6 in Horizon
talrichtung zusammenfahrbar und in Vertikalrichtung absenk
bar sind. Dazu sind vorteilhaft in der Kopfplatte 6 in Fig.
2 angedeutete Führungen für die Werkstückhalter 18 vorge
sehen, nämlich zum einen eine horizontale Führung 19 und
zum anderen eine gegenüber der Horizontalen zum Werkstück
hin nach unten geneigte Führung 19a. Zum Zusammenfahren und
Absenken der Werkstückhalter 18 auf ein Werkstück, das sich
in der Werkstückaufnahme 11 befindet, werden die beiden
Werkstückhalter 18 dann zunächst entlang der Führungen 19
in der Kopfplatte 6 horizontal nach innen bewegt und dann
entlang der geneigten Führungen 19a zusätzlich auch abge
senkt. Aufgrund dieser geneigten Führungen wird auch bei
Dickendifferenzen oder Unplanmäßigkeiten der Werkstückober
fläche eine feste Anlage der Werkstückhalter 18 auf dem
Werkstück sichergestellt.
Ein solches flanschförmiges Werkstück, das zu Lochen und zu
Entgraten vorgesehen ist, ist in Fig. 1a näher dargestellt
und allgemein mit 20 bezeichnet. Dabei weist dieses
flanschförmige, geschmiedete Werkstück 20 eine innere Aus
nehmung 21 auf, welche nach dem Schmieden keine exakten Ab
messungen bzw. keine gleichmäßige Innenoberfläche aufweist
und deshalb mittels des Lochwerkzeuges 17 der Vorrichtung 1
nachbearbeitet werden muß. Außerdem ist es unvermeidlich,
daß aufgrund des Schmiedens am Werkstück 20 ein umlaufen
der, zu entgratender Rand 22 besteht, der mittels des
Schneidwerkzeuges 13 der Vorrichtung 1 entgratet werden
muß.
Der erfindungsgemäße Verfahrensablauf mit einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung 1 ist der folgende:
In dem in Fig. 1 dargestellten Ausgangszustand wird das
Werkstück 20 in die Werkstückaufnahme 11 (Profillochschei
be), welche in der Grundplatte 7 der zweiten Arbeitsstufe
befestigt ist, eingesetzt, beispielsweise mittels eines
nicht dargestellten Handhabungsautomaten. Dabei ist, wie
ersichtlich, die Kopfplatte 2 der ersten Arbeitsstufe ver
tikal gegenüber der Grundplatte 3 vollständig nach oben
ausgefahren. Die Grundplatten 7 und 3 sind mittels der
Sperrvorrichtung 14, 15 miteinander verriegelt.
Nach dem Einsetzen des Werkstücks 20 in die Werkstückauf
nahme 11 werden die Werkstückhalter 18 in der vorbeschrie
benen Weise entlang der Führungen 19, 19a in der Kopfplatte
6 zusammengefahren und abgesenkt, derart, daß diese rand
seitig fest umlaufend auf der Oberseite des flanschförmigen
Werkstücks 20 aufliegen (Fig. 2). Dabei sind die Werkstück
halter 18 soweit in Horizontalrichtung gesehen zusammenge
fahren, daß sie einen gemeinsamen rohrförmigen Querschnitt
bilden, dessen Außendurchmesser geringer ist als der Innen
durchmesser des Schneidwerkzeuges 13.
In der Schließstellung der Werkstückhalter 18 fahren diese
auf nicht dargestellte Endschalter, welche die erste Ar
beitsstufe der Vorrichtung auslösen. Dies bedeutet, wie
dies die Fig. 3 zeigt, daß die Kopfplatte 2 mittels des
nicht dargestellten Pressenstempels vertikal in Richtung
der Grundplatte 3 nach unten bewegt wird, derart, daß das
Lochwerkzeug 17 in die Ausnehmung 21 des Werkstücks 20 ein
dringt und für die gewünschte Lochung im Werkstück sorgt.
Während dieses Lochvorganges betätigt ein nicht dargestell
ter Schieber an der Kopfplatte 2 einen ebenfalls nicht dar
gestellten weiteren Endschalter, der eine Öffnungsbewegung
der Haltezangen 15 der Sperrvorrichtung zwischen den beiden
Grundplatten 3 und 7 bewirkt. Die Haltezangen 15 können da
bei beispielsweise mit einer Magnetkupplung gekoppelt sein,
welche durch den Endschalter ausgeschaltet oder betätigt
wird, wodurch dann innerhalb kürzester Zeit, beispielsweise
von 0,4 sek., die Haltezangen 15 geöffnet werden, d. h. die
Haltezangen werden horizontal nach außen verfahren. Diese
Öffnungsposition ist in Fig. 4 dargestellt, gleichzeitig
ist in dieser Fig. gezeigt, daß bereits ein innerer Ring
grat in der Ausnehmung 21 des Werkstücks 20 vom Lochwerk
zeug 17 abgetrennt worden ist und nach unten durch die
Werkstückaufnahme hindurch herausfällt. Dieser Ringgrat ist
mit 23 bezeichnet.
Wie Fig. 5 zeigt, wird der nicht dargestellte Pressenstem
pel und damit die Kopfplatte 2 der ersten Arbeitsstufe wei
ter abgesenkt, so daß die Kopfplatte 2 auf der Kopfplatte 6
aufliegt und bei der weiteren Abwärtsbewegung die zweite
Arbeitsstufe gegen die Kraft der Federn 9 absenkt. Fig. 5
zeigt dabei die unterste Arbeitsposition beider Arbeitsstu
fen, wobei die Kopfplatte 6 und die über die säulenförmigen
Verbindungen 8 fest verbundene Grundplatte 7 entgegen der
Kraft der Federn 9 nach unten abgesenkt ist, derart, daß
das Werkstück 20 mit der Werkstückaufnahme 11 durch das
fest an der Grundplatte 3 der ersten Arbeitsstufe befestig
te ringförmige Schneidwerkzeug 13 hindurchgedrückt worden
ist. Dabei ist ein umlaufender Ringgrat 24 vom flanschför
migen Werkstück 20 abgetrennt worden, der sich oberhalb des
Schneidwerkzeuges 13 befindet. Der Loch- und Abgratvorgang
ist damit vollzogen (Fig. 5).
Die Presse bzw. der Pressenstempel wird danach wieder ver
tikal nach oben zurückgezogen, wobei die Kopfplatte 2 der
ersten Arbeitsstufe in die Ausgangsstellung vertikal nach
oben zurückbewegt wird (Fig. 6). Das Lochwerkzeug 17 wird
dabei aus dem von den Werkstückhaltern 18 gehaltenen Werk
stück 20 herausgezogen, wie Fig. 6 zeigt. Gleichzeitig wird
bei der Aufwärtsbewegung der ersten Stufe (der Kopfplatte 2
der ersten Stufe) aufgrund der Rückstellfedern 9 auch die
Kopfplatte 6 und die Grundplatte 7 der zweiten Arbeitsstufe
wieder vertikal nach oben angehoben, so daß sich die Grund
platte 7 von unten an die Grundplatte 3 anlegt. In dieser
Position wird dann die Sperrvorrichtung zwischen den beiden
Grundplatten 3 und 7 betätigt, d. h. die Haltezangen 15 wer
den wieder horizontal nach innen verfahren und rasten mit
ihren Ansätzen 16 unter der Grundplatte 7 ein.
Wie dies Fig. 7 zeigt, werden anschließend die Werkstück
halter 18 horizontal nach außen und vertikal nach oben ver
fahren, so daß auf einfache Weise eine Entnahme des Werk
stücks 20, welches in Fig. 8a entgratet und gelocht darge
stellt ist, entnommen werden kann, beispielsweise mittels
eines Handhabungsautomaten. Dabei kann vorher problemlos
der obenliegende Ringgrat 24 entnommen werden.
Nach der Entnahme des Werkstücks 20 (Fig. 8) steht die Vor
richtung 1 wieder für einen neuen Arbeitsgang zur Verfü
gung, d. h. es kann dann ein neuer, zu lochender und zu ent
gratender Flansch 20 eingesetzt werden und der Arbeitsvor
gang wiederholt sich dann in der vorbeschriebenen Weise.
Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausgestaltungen
sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So
könnte grundsätzlich auch eine andere Betätigung der zwei
ten Arbeitsstufe erfolgen, wesentlich ist jedoch, daß der
abgetrennte Ringgrat 24 nach oben angehoben wird und sich
nicht am Werkstück 20 oder der Werkstückaufnahme 11 fest
klemmen kann.
Claims (9)
1. Verfahren zum Entgraten und Lochen eines flanschförmigen,
insbesondere geschmiedeten Werkstücks, bei welchem das
Werkstück fest eingespannt, mit einem Lochwerkzeug eine
innere Ausnehmung im Werkstück durch Bewegung des Lochwerk
zeuges vertikal nach unten gelocht und mit einem gegenüber
dem Werkstück in Vertikalrichtung bewegbaren ringförmigen
Schneidwerkzeug der umlaufende Rand des Werkstücks entgra
tet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Entgraten das Schneidwerkzeug gegenüber dem Werk
stück relativ von unten nach oben bewegt und anschließend
relativ gegenüber diesem abgesenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Entgraten das Werkstück von oben nach unten durch
das Schneidwerkzeug hindurchgedrückt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lochen und Entgraten wenigstens teilweise gleich
zeitig erfolgt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, 2 oder 3, mit einer Werkstückaufnahme für das flansch
förmige, insbesondere geschmiedete Werkstück, einem gegen
über der Werkstückaufnahme in vertikaler Richtung bewegba
ren Lochwerkzeug und einem gegenüber der Werkstückaufnahme
in vertikaler Richtung bewegbaren ringförmigen Schneidwerk
zeug zum Entgraten des umlaufenden Randes des Werkstücks,
dadurch gekennzeichnet,
daß das ringförmige Schneidwerkzeug (13) gegenüber der
Werkstückaufnahme (11) und dem Werkstück (20) relativ ver
tikal von unten nach oben bewegbar ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lochwerkzeug (17) an der Kopfplatte (2) einer er
sten Arbeitsstufe und das Schneidwerkzeug (13) an der
Grundplatte (3) der ersten Arbeitsstufe angeordnet ist und
die Werkstückaufnahme (11) in der Grundplatte (7) einer
zweiten Arbeitsstufe angeordnet ist, die mit der Grund
platte (3) der ersten Arbeitsstufe fest und nach Öffnen
einer Sperrvorrichtung (15) zwischen beiden Grundplatten
(3, 7) vertikal beweglich verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Arbeitsstufe eine Kopfplatte (6) aufweist,
die mit der Grundplatte (7) der zweiten Arbeitsstufe ver
bunden und von der Kopfplatte (2) der ersten Arbeitsstufe
bei geöffneter Sperrvorrichtung (15) vertikal nach unten
bewegbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Kopfplatte (6) der zweiten Arbeitsstufe zwei
rohrförmig schließbare, halbrohrförmige Werkstückhalter
(18) angeordnet sind, die auf das Werkstück (20) absenkbar
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Werkstückhalter (18) in der Kopfplatte (6) der
zweiten Arbeitsstufe in einer horizontalen Führung (19) und
in einer gegenüber der Horizontalen zum Werkstück (11) hin
nach unten geneigten Führung (19a) geführt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopfplatte (6) der zweiten Arbeitsstufe mittels
säulenförmigen Verbindungen (8), welche die Grundplatte (3)
der ersten Arbeitsstufe in Vertikalrichtung beweglich
durchdringen, mit der Grundplatte (7) der zweiten Arbeits
stufe verbunden ist und im Bereich der säulenförmigen Ver
bindungen (8) mit Rückstellelementen (9) auf der Grund
platte (3) der ersten Arbeitsstufe abgestützt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944428250 DE4428250C2 (de) | 1994-08-10 | 1994-08-10 | Vorrichtung zum Entgraten und Lochen eines flanschförmigen Werkstückes |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19944428250 DE4428250C2 (de) | 1994-08-10 | 1994-08-10 | Vorrichtung zum Entgraten und Lochen eines flanschförmigen Werkstückes |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4428250A1 true DE4428250A1 (de) | 1996-02-15 |
DE4428250C2 DE4428250C2 (de) | 1998-02-19 |
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ID=6525311
Family Applications (1)
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DE19944428250 Expired - Fee Related DE4428250C2 (de) | 1994-08-10 | 1994-08-10 | Vorrichtung zum Entgraten und Lochen eines flanschförmigen Werkstückes |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE4428250C2 (de) |
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1994
- 1994-08-10 DE DE19944428250 patent/DE4428250C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE4428250C2 (de) | 1998-02-19 |
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