DE3417197C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
- C22C38/18—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium
- C22C38/40—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium with nickel
- C22C38/44—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium with nickel with molybdenum or tungsten
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- Metallurgy (AREA)
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- Preventing Corrosion Or Incrustation Of Metals (AREA)
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung einer Stahl
legierung, bestehend aus:
- 24,0 bis 26,0% Nickel, einschl. bis 0,3% Co
19,0 bis 21,0% Chrom
4,5 bis 5,0% Molybdän
1,0 bis 2,0% Kupfer
höchstens 2,0% Mangan
höchstens 0,65% Silizium
höchstens 0,035% Phosphor
höchstens 0,020% Kohlenstoff
0,10 bis 0,20% Stickstoff
weniger als 60 ppm Schwefel
Rest Eisen, einschließlich herstellungsbedingter Verunreinigungen von insgesamt höchstens 0,3% und einzeln höchstens 0,1%,
als Werkstoff zur Herstellung von Bauteilen, deren Loch
fraßpotential im Anwendungsbereich bis 100°C über dem Re
doxpotential des Meerwassers liegen muß.
Werkstoffe mit verbesserter Beständigkeit gegen Lokalkor
rosion, wie Lochkorrosion und Spaltkorrosion, werden in
zunehmendem Maß in der Meerestechnik (Offshore-Öl-, Gas-,
Erz- und Energiegewinnung) bei der Meerwasserentsalzung,
in der Umwelttechnik (Abwasser, Abgas) sowie in der Kern
technik (Wiederaufarbeitung und Endlagerung) benötigt.
Dabei müssen höher salzhaltige Medien bei höheren Temperaturen
beherrscht werden, ohne daß die Wirtschaftlichkeit
der Verfahren durch zu hohe Werkstoffkosten in Frage
gestellt wird.
Zur Beurteilung der Lochfraßbeständigkeit werden elektro
chemische Prüfverfahren eingesetzt, wie sie beispielsweise
in
- (1) Prüfung und Untersuchung der Korrosionsbeständigkeit von Stählen, Verlag Stahleisen, Düsseldorf (1973)
- (2) Horn, Kuron, Gräfen: Z. Werkstofftechnik 8. JG (1977, S. 37 ff)
beschrieben sind.
Dabei wird das sogenannte Lochfraßpotential in mV ermittelt,
das als direktes Maß für die Beständigkeit gegen
Lokalkorrosion angesehen werden kann. Es werden Prüfmedien
verwendet, die mit denen in der Praxis vorkommenden iden
tisch sind oder diesen möglichst nahekommen-
Bekannt ist in diesem Zusammenhang, daß das Lochfraßpoten
tial mit steigender Temperatur sehr stark abnimmt. Üblicher
weise trägt man das sogenannte Redoxpotential des
Prüfmediums und das Lochfraßpotential des untersuchten
Werkstoffs über der Temperatur auf. Unterschreitet das
Lochfraßpotential des Werkstoffs die Redoxkurve, so muß
mit Loch- und Spaltkorrosion gerechnet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stahllegierung
vorzuschlagen, deren Lochfraßpotential im Anwendungs
bereich bis 100°C über dem Redoxpotential des Meerwassers
liegt, ohne daß hierfür auf wirtschaftlich nicht vertret
bar aufwendige Werkstoffe zurückgegriffen werden muß.
Aufgrund zahlreicher Untersuchungen wurde festgestellt,
daß diese Bedingung auch dahingehend formuliert werden
kann, daß bei 50°C ein Lochfraßpotential von mindestens
1000 mV und bei 75°C noch von mindestens 500 mV vorhanden
ist.
Erfahrungsgemäß ergeben sich bei gleicher Zusammensetzung
aus unterschiedlichen Maßnahmen bei der Herstellung der
Werkstoffe Schwankungen des Lochfraßpotentials von bis zu
50 mV, was bei den oben angegebenen Mindestwerten schon
berücksichtigt worden ist.
Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß für den
genannten Anwendungszweck eine Stahllegierung geeignet
ist, wie sie aus der JP-A2 52-138 420 bekanntgeworden ist
bzw. durch Abwandlung der Stahllegierung gemäß Werkstoff
Nr. 1.4539 gewonnen werden kann, indem man 0,10 bis 0,20%
Stickstoff zusetzt und den Schwefelgehalt auf Werte kleiner
60 ppm begrenzt.
Weitere Einzelheiten werden an Hand der in Tabelle 1 aufge
führten Analysenbeispiele sowie der Fig. 1 bis 4 näher
erläutert:
Fig. 1 zeigt das Redox-Potential des Meerwassers sowie
die Lochfraßpotentiale der Proben 1, 4 und 5;
Fig. 2 zeigt das Lochfraßpotential der Proben 1 bis 6 bei
50°C in Abhängigkeit vom N- und S-Gehalt;
Fig. 3 zeigt die kritische Lochfraßtemperatur der
Proben 3, 4 und 5 für ein anderes Prüfmedium, wiederum in
Abhängigkeit vom N- und S-Gehalt;
Fig. 4 zeigt die Festigkeitswerte des Werkstoffs 1.4539
in Abhängigkeit vom N-Gehalt.
In Fig. 1 sind außer dem Redoxpotential des Meerwassers
(Linie A), die Lochfraßpotentiale der Proben 1, 4 und 5
aufgetragen (Kurven 1, 4 und 5). Probe 1 hat eine Zusam
mensetzung entsprechend dem nicht modifizierten Werk
stoff 1.4539. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß dieser
Werkstoff nur bis etwa 55°C ein Lochfraßpotential hat, das
über dem Redoxpotential des Meerwassers liegt. Im interessanten
Anwendungsbereich um 100°C ist dieser Werkstoff
daher nicht brauchbar. Anders verhält es sich mit den
Proben 4 und 5, die bei einer im übrigen gleichen Grundzusam
mensetzung erfindungsgemäß einen N-Gehalt von 0,127 bzw.
0,192% aufweisen und gleichzeitig nur noch 0,006 bzw.
0,004% Schwefel enthalten. Beide Proben weisen bei 50
bzw. 75°C die geforderten Lochfraßpotentiale von 1000
bzw. 500 mV auf und sind daher beispielsweise in Meerwasser
entsalzungsanlagen bis mindestens 100°C einsetzbar.
Aus der Darstellung gemäß Fig. 2 wird deutlich, daß es
nicht genügt, nur den N-Gehalt zwischen 0,10 bis 0,20%
einzustellen oder den S-Gehalt auf unter 60 ppm abzusenken.
Um die geforderten Werte zu erreichen, müssen beide
Bedingungen erfüllt sein. Die Probe 1 hat mit dem niedrigsten
N-Gehalt und dem höchsten S-Gehalt aller 6 Proben das
geringste Lochfraßpotential von lediglich 440 mV. Durch
eine Absenkung des S-Gehaltes auf 50 ppm beim Werkstoff 2
kann zwar schon eine kleine aber noch nicht ausreichende
Verbesserung auf 640 mV erzielt werden.
Auch eine Erhöhung des N-Gehaltes auf rund 0,08% bei
Probe 3 bringt alleine noch keine ausreichende Verbesserung
des Lochfraßpotentials. Bei einem N-Gehalt von 0,13% und
einem S-Gehalt von 90 ppm, (Probe 6) ist das Lochfraßpotential
schon knapp ausreichend. Unter Berücksichtigung
der fertigungsbedingten Einflüsse sind letztlich aber nur
die Proben 4 und 5 zufriedenstellend, bei denen die erfin
dungsgemäß einzuhaltenden Bedingungen beide erfüllt sind.
Fig. 3 zeigt die kritische Lochfraßtemperatur der
Proben 3 bis 5 in 10%iger FeCl₃×6 H₂O-Lösung. In diesem,
verglichen mit Meerwasser wesentlich agressiveren Medium
liegen die kritischen Lochfraßtemperaturen verständlicher
weise niedriger als im Meerwasser. Auch aus dieser Dar
stellung ergibt sich, daß mit den erfindungsgemäßen Maß
nahmen eine deutliche Steigerung der Beständigkeit gegen
Lokalkorrosion erreicht wird, in diesem Fall ausgedrückt
durch eine Steigerung der kritischen Lochfraßtemperatur
von 48°C bei der Probe Nr. 3 auf über 50 bzw. 60°C bei den
Proben 5 und 4.
Aus Fig. 4 ergibt sich, daß die Maßnahmen zur Verbesserung
des Lochfraßpotentials keinen nachteiligen Einfluß auf die
mechanischen Eigenschaften des Werkstoffs haben. Soweit
sich ein Einfluß des N-Gehalts bemerkbar macht (unterer
Teil der Darstellung) ist er positiv. Zugfestigkeit R m ,
Streckgrenze R p 0,2 und Härte HV 30 des Werkstoffs nehmen
bis etwa 0,13% N deutlich, darüber schwächer zu. Bei der
Kerbschlagzähigkeit A v , der Dehnung A₅ und der Bruch
schnürung Z (oberer Teil der Darstellung) sind im Be
reich 0,08 bis 0,19% N praktisch keine positiven oder
negativen Veränderungen meßbar.
Auch bei der Schweißprüfung nach dem WIG-Verfahren wurden
keine negativen Folgen der erfindungsgemäßen Maßnahmen
festgestellt. An einem 10 mm dicken Blech mit der Zusam
mensetzung gemäß Probe 4 wurde eine übliche 70° V-Naht als
Verbindungsschweißung mit arteigenem Schweißzusatzmaterial
ausgeführt. Es gab weder beim Schweißen selbst Schwierig
keiten noch zeigten die anschließenden Röntgenuntersuchungen
irgendwelche Innenfehler oder Gasblasen, wie diese bei
hoch-stickstoffhaltigen Werkstoffen an sich zu erwarten
sind.
Damit steht fest, daß ein Stickstoffzusatz von 0,10
bis 0,20% zu dem Werkstoff 1.4539 bei gleichzeitiger
Absenkung des S-Gehalts auf weniger als 60 ppm eine deutliche
Verbesserung der Lochfraßbeständigkeit bewirkt, ohne
daß die Festigkeit- und Schweißeigenschaften beeinträchtigt
werden. Die eingangs gestellte Aufgabe konnte also
mit geringem Aufwand und insbesondere ohne Verwendung teurer
zusätzlicher Legierungsbestandteile gelöst werden.
Claims (2)
- Verwendung einer Stahllegierung, bestehend aus:
- 24,0 bis 26,0% Nickel, einschl. bis 0,3% Co
19,0 bis 21,0% Chrom
4,5 bis 5,0% Molybdän
1,0 bis 2,0% Kupfer
höchstens 2,0% Mangan
höchstens 0,65% Silizium
höchstens 0,035% Phosphor
höchstens 0,020% Kohlenstoff
0,10 bis 0,20% Stickstoff
weniger als 60 ppm Schwefel
Rest Eisen, einschließlich herstellungsbedingter Verunreinigungen von insgesamt höchstens 0,3% und einzeln höchstens 0,1%,
- 24,0 bis 26,0% Nickel, einschl. bis 0,3% Co
- als Werkstoff zur Herstellung von Bauteilen, deren Lochfraßpotential im Anwendungsbereich bis 100°C über dem Redoxpotential des Meerwassers liegen muß
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843417197 DE3417197A1 (de) | 1984-05-09 | 1984-05-09 | Stahllegierung mit verbesserter bestaendigkeit gegen lokalkorrosion |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843417197 DE3417197A1 (de) | 1984-05-09 | 1984-05-09 | Stahllegierung mit verbesserter bestaendigkeit gegen lokalkorrosion |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3417197A1 DE3417197A1 (de) | 1985-11-14 |
DE3417197C2 true DE3417197C2 (de) | 1987-12-23 |
Family
ID=6235374
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843417197 Granted DE3417197A1 (de) | 1984-05-09 | 1984-05-09 | Stahllegierung mit verbesserter bestaendigkeit gegen lokalkorrosion |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3417197A1 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS52138420A (en) * | 1976-05-15 | 1977-11-18 | Nippon Steel Corp | Two-phased stainless steel |
-
1984
- 1984-05-09 DE DE19843417197 patent/DE3417197A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3417197A1 (de) | 1985-11-14 |
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Legal Events
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