DE3416736A1 - Treibladungsanzuender - Google Patents
TreibladungsanzuenderInfo
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- F42—AMMUNITION; BLASTING
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- F42C19/00—Details of fuzes
- F42C19/08—Primers; Detonators
- F42C19/0823—Primers or igniters for the initiation or the propellant charge in a cartridged ammunition
- F42C19/0826—Primers or igniters for the initiation or the propellant charge in a cartridged ammunition comprising an elongated perforated tube, i.e. flame tube, for the transmission of the initial energy to the propellant charge, e.g. used for artillery shells and kinetic energy penetrators
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- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B5/00—Cartridge ammunition, e.g. separately-loaded propellant charges
- F42B5/02—Cartridges, i.e. cases with charge and missile
- F42B5/16—Cartridges, i.e. cases with charge and missile characterised by composition or physical dimensions or form of propellant charge, with or without projectile, or powder
Description
PROF. DR. DR. J. REITSTÖTTER DR-. WERNER KINZEBACH
DR. ING. WOLFRAM BUNTE (ιβββ-ιβ7β)
EUROPÄISCHEN PATENTAMT EUROPEAN PATENT ATTORNEYS
München, 7. Mai 1984
OURREF: M/25 052
BETREFF:
RE
Dynamit Nobel
Aktiengesellschaft
Aktiengesellschaft
Troisdorf
Treibladungsanzünder
M/25 048 -X-
M/25 052
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Treibladungsanzünder nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Die Leistungsfähigkeit eines Geschützes hängt wesentlich
von der kinetischen Energie der abgefeuerten Geschosse ab, insbesondere, wenn es sich dabei um unterkalibrige
Hartkern-Geschosse Tvandelt. Die Mündungsenergie der
Geschosse hängt von der Menge an Treibladungspulver ab, welches das Geschoß antreibt. Ohne eine Änderung der
durch das verwendete Geschütz bestimmten Maße der ίο
Kartuschenhülse führt diese Maßnahme zwangsläufig zu
vergrößerten Ladedichten des Treibladungspulvers und
zu einer damit verbundenen Erschwernis seiner Anzündung. In derartigen Treibladungen können herkömmliche Treibladungsanzünder
katastrophale Druckzustände erzeugen, weil der Menge der aus dem TeibladungsanzUnder in die
Treibladung eintretenden Anzündgase nur ein wesentlich reduziertes Leervolumen zur Verfugung steht.· Die unter
Druck stehenden Anzündgase können sich wegen des fehlenden
„ρ- Platzes und auch wegen erhöhter Drossel wirkung der
nun enger gepackten Treibladungspulverkörner nicht
schnell genug entspannen. Es kommt somit zu lokalen Überdrücken in der Anzündphase, starken mechanischen
Belastungen der Pulverkörner und unter Umständen zur
__ Überschreitung des Konstruktionsgasdruckes der Waffe.
Die Menge der Anzündgase läßt sich nicht reduzieren, weil nicht nur die bisher übliche Anzündenergie nach
wie vor zur Verfügung stehen muß, sondern diese wegen der Erhöhung der Treibladungsdichte eigentlich noch erhöht
o_ werden müßte.
M/25 052 *
Der Aufbau eines Treibladungsanzünders konventioneller
Art, bei dem sich die oben genannten Probleme ergeben, und der im wesentlichen z.B. aus der DE-OS 32 26 269
bekannt ist, wird im folgenden anhand der Figur 1 erläutert. Der Treibladungsanzünder besteht aus einem
Außenkörper 1 mit darin befindlichem Anzündstück 2 und einem über Vergußmasse 4 in den Außenkörper 1
eingesetzten Anzündrohr 3. Im Anzündrohr 3 ist die von einem Schrumpfschlauch 7 gehaltene Säule von
Ringtabletten 6 angebracht und über ein Distanzmhr 5,
Ringe 8 und 9 und ein weiteres Abstandsrohr 10 un-J
eine Verschlußschraube 11 fixiert. Das Anzündrohr Π -■
weist im Bereich der Tablettensäule Bohrungen 12 auf. Die Säule von Ringtabletten 6 (Verstärkungssatz)
ist dasjenige Element, bei dessen Abbrand die heißen Anzündgase entstehen., die sodann durch die Bohrungen
des Anzündrohres 3 in die Treibladung (nicht gezeigt) eintreten und diese entzünden. Der Verstärkungssatz
jedoch selbst behindert .diese Strömung, weil die Ringtablettensäule von innen her angefeuert wird.
Erst nach geraumer Zeit sind die Tabletten durchgebrannt und geben den Weg für das Anzündgas frei. Zu diesem
Zeitpunkt ist aber der Innendruck im Treibladungsanzünder bereits stark angestiegen, und die Anzündgase
stehen schon unter einem schädlich hohen Druck, wenn sie die Bohrungen 12 des Anzündrohres 3 passieren.
Ausgehend vom oben genannten Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Treibladungsanzünder so auszubilden, daß kritische Belastungen
der Treibladung vermieden werden und diese sicher angezündet wird.
M/25 052
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Ringtabletten
aus einem ringförmigen Basiskörper bestehen, der auf mindestens einer seiner Stirnflächen einen Ansatz geringerer
Wandstärke trägt , dessen Außendurchmesser höchstens dem Außendurchmesser des Basiskörpers entspricht.
1^ Durch diese Ausführung der Ringtabletten werden die
Probleme der Anzündung leistungsgesteigerter Munition vermieden, da der Anzündvorgang verlangsamt wird, indem
die vom Treibladungsanzünder gelieferte Gasrate so reduziert wird, daß kritische Belastungen der Treib-
1^ ladung sicher vermieden werden. Dadurch nämlich, daß
der bzw. die Ansätze auf dem Basiskörper eine geringere Wandstärke aufweisen, als der Basiskörper selbst, steigt
der Innendruck innerhalb der Säule von Ringtabletten nur so lange steil an, bis sich durch das Abbrennen
der Ansätze Verbindungen zwischen dem Innenraum der Säule und den Bohrungen im Anzündrohr öffnen. Von diesem
Zeitpunkt an wird der Druck erniedrigt, so daß die Tabletten mit geringerer Geschwindigkeit abbrennen und
die Treibladung schonend angezündet wird. Vorzugsweise sind die Ansätze auf beiden Stirnflächen der Basiskörper
ausgebildet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Ansätze
den gleichen Innendurchmesser, jedoch einen geringeren Außendurchmesser wie die Basiskörper auf. Dadurch
können sich die Gas nach dem Durchbrennen der Ansätze in den freien Ringräumen zwischen der Innenwand des
Anzündrohres und den äußeren Wänden der Tablettensätze weiterhin entspannen, wodurch der Druck nochmals
erniedrigt und die Anzündung gleichmäßiger und schonender
gestaltet wird.
M/25 048 J
M/25 042
° Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung weisen die Ansätze Ausnehmungen auf, welche die Bohrung der Ringtablette und den
Außenraum verbinden. Bei dieser Ausführungsform werden die Anzlindgase nun von Anfang an nicht ausschließlich
im Säulen-Innenvolumen gespeichert, sondern sofort durch die Ausnehmungen und die Bohrungen nach außen
hin in die Treibladung geleitet. Aus diesem Grund kommt es zu keiner wesentlichen Drucksteigerung im
Inneren des Treibladungsanzlinders. Weiterhin wird
1^ dadurch von Anfang an wegen des geringeren Innendruck«;;
die Abbrandgeschwindigkeit der Tabletten erniedrigt, so daß der Anzündprozeß sehr langdauernd wirkt.
Durch die Vermeidung des hohen Innendruckes kann es nun auch nicht mehr geschehen, daß,wie bisher, die
Tabletten zertrümmert werden und unverbrannte Trümmer durch die Bohrungen des Anzündrohres in die Pulver-Treibladung
gelangen, wo sie unkontrolliert wirken.
Um die Stapelbarkeit der Ringtabletten zu gewährleisten,
was für die Gestaltung des Treibladungsanzünders von äußerster Wichtigkeit ist, wählt man vorteilhafterweise
die Breite der Ausnehmungen geringer als die Breite der verbleibenden Teile der Ansätze. Auf diese Weise ist
gewährleistet, daß auch dann, wenn die Ringtabletten ohne besondere Orientierung zueinander gestapelt werden,
keine "Verzahnung" der Ringtabletten und die daraus resultierende unkontrollierbare Querschnittsveränderung
der Ausnehmungen auftreten kann.
Μ/25 042
Vorteilhafterweise wählt man die Gesamthöhe der
Ringtabletten entsprechend dem Abstand zwischen den Bohrungen in Längsrichtung des Anzündrohres, wobei
es besonders vorteilhaft ist, wenn in der Höhe eines jeden Ansatzes mindestens eine Bohrung im Anzündrohr
zu finden ist.
IO
IO
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung anhand von Abbildungen näher erläutert. Hierbei zeigt
!5 Figur 1 einen herkömmlichen Treibladungsanzündei im
Längsschnitt,
Figur 2 die perspektivische Darstellung einer bevorzugten
Ausführungsform der Ringtabletten,
und
Figur 3 eine weitere bevorzugte Ausführungsform dpr
Ringtabletten.
Die in Figur 2 gezeigte Ringtablette 6 aus einer bekannten Anzündmischung, z.B. Bor-Kaliumnitrat,
weist einen im wesentlichen ringförmigen Basiskörper auf, auf dessen beiden Endflächen Ansätze 20,20' angebracht
sind. Die Ansätze 20,20' weisen hierbei den gleichen Innendurchmesser wie das ringförmige Basisteil
22 auf. Die Stirnfläche der Ansätze 20,20' weist einen wesentlich geringeren Außendurchmesser auf, als
das Basisteil 22, während der Außendurchmesser der Ansätze 20,20' an der Obergangszone in das Basisteil
gegenüber dem der Stirnfläche erweitert ist. Durch diese konische Form der Ansätze 20,20' ergibt sich
eine besonders hohe mechanische Stabilität der ganzen
Ringtablette 6, und der beim Stapeln entstehende Ringraum
048 -/
M/25 052
1
1
zwischen Tabletten 6 und Anzündrohr 3 wird wirksam erweitert. Darüberhinaus öffnet sich beim Abbrennen
der Spalt zwischen Innenraum 21 und Außenraum der Tablette nur allmählich, so daß es nicht zu Druckstößen
kommen kann.
Bei der in Figur 3 gezeigten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die Ansätze 20,20' mit Ausnehmungen 23 versehen, die den Innenraum 21
der Tabletten 6 mit dem Außenraum verbinden. Die Ansätze bilden somit das Bild einer zinnenbewehrten
Mauerkrone, wobei der Querschnitt der Ausnehmungen 23 vorteilhafterweise im wesentlichen halbkreisförmig ist.
Um die Stapelbarkeit der Tabletten 6 zu erhalten, wählt
man vorzugsweise die Breite b der Ausnehmungen geringer als die Breite a der verbleibenden Teile der Ansätze
20,20'. Auf diese Weise kann es nicht vorkommen, daß beim Stapeln die verbleibenden Teile der Ansätze in die
Ausnehmungen einrasten und diese in unkontrollierter
Weise zumindest teilweise verschließen.
25
Es ist selbstverständlich möglich, die Ansätze 20,20'
auch nur einseitig an den Basiskörpern 22 anzubringen und diese nicht konisch, sondern gerade, schräg oder
gewölbt auszustalten. Ebenso kann man natürlich die Nuten eckig oder anders geformt ausgestalten. Weiterhin
ist es möglich, den Innendurchmesser der Ansätze anders zu wählen, als denjenigen des zylindrischen Teils.
Claims (6)
1. Treibladungsanzünder mit einem Anzündrohr mit Bohrungen zur Verbindung mit einem Druckraum
mit Hauptladung und mit einer Säule von Ringtabletten als Anzündladung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ringtabletten (6) aus einem ringförmigen
Basiskörper (22) bestehen, der auf mindestens einer Stirnfläche einen Ansatz (20,2O1) geringerer
Wandstärke trägt, dessen Außendurchmesser höch.s :..··-
dem Außendurchmesser des Basiskörpers (22) entspracht.
2. Treibladungsanzünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Stirnflächen des
Basiskörpers (22) Ansätze (20,2O1) ausgebildet sind.
3. Treibladungsanzünder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (20,2O1) den gleichen Innendurchmesser, jedoch einen
geringeren Außendurchmesser als der Basiskörper (22) aufweisen, wobei sich der Außendurchmesser der
Ansätze (20,2O1) vorzugsweise in Richtung auf den
Basiskörper (22) konisch erweitert.
4. Treibladungsanzünder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (20,2O1) Ausnehmungen aufweisen, welche die
Bohrung (21) der Ringtabletten (6) und den Außenraum
verbinden.
M/25 1
5. Treibladungsanzünder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (a) der verbleibenden
Teile der Ansätze (20,2O1) größer als die Breite (b)
der Ausnehmungen (23) ist.
6. Treibladungsanzünder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamthöhe
der Ringtabletten (6) einem geradzahligen Bruchteil
des Abstandes zwischen den Bohrungen (12) in Längsrichtung des Anzündrohres (3) entspricht.
71/L
Priority Applications (4)
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