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Wäschepresse
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Die Erfindung betrifft eine Wäschepresse gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Derartige Wäschepressen sind beispielsweise bekannt aus den DE-PSen
561 177 und 648 293. Die DE-PS 561 177 zeigt einen zylindrischen Behälter mit perforiertem
Boden und einem auf den Zylinder aufsetzbaren Deckel, an dessen Innenseite eine
Gummimembran befestigt ist. Uber eine Luftpumpe auf dem Deckel kann der Zwischenraum
zwischen Deckel und Gummimembran unter Druck gesetzt werden, um das in der Wäsche
enthaltene Wasser auspressen zu können.
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Die DE-PS 648 293 zeigt einen kugelförmigen Behälter, in dessen Aquatorialebene
eine Gummimembran befestigt ist. Bei dieser kugelförmigen Wäschepresse ist nur der
Deckel perforiert und trägt eine Wasserablaufrinne. Der Preßdruck wird mittels Druckwasser
erzeugt.
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Derzeit handelsüblich ist eine zweistufig arbeitende Wäschepresse.
Es handelt sich hierbei um einen perforierten Behälter, in dem die aus der Waschmaschine
kommende Wäsche zunächst
mit Hilfe eines Stempels mechanisch vorgepreßt
wird. Anschließend wird der Behälter entfernt und der Wäschekuchen zur nächsten
Bearbeitungsstation gefahren. Hier wird ein glockenförmiger Deckel über den auf
einem perforierten Boden sitzenden Wäschekuchen gestülpt. Im Inneren des Deckels
befindet sich die elastische Membran, die den eigentlichen Preßdruck erzeugt.
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Nachteilig an dieser Wäschepresse ist, daß sie zweistufig arbeitet
und daß der vorgepreßte Wäschekuchen sich auf dem Weg von der ersten zur zweiten
Preßstation öffnen kann, so daß Teile der Wäsche in die Dichtfläche zwischen glockenförmigem
Deckel und Boden eingeklemmt werden, was zu Beschädigungen führt.
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Eine andere, derzeit handelsübliche Wäschepresse besitzt einen zylindrischen
Behälter mit einem perforierten Boden.
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Der Boden ist elastisch ausgebildet, um eine ungleichmäßige Verteilung
der Wäsche im Behälter ausgleichen zu können.
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Das Auspressen erfolgt mechanisch mit Hilfe eines Kolbens.
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In einer zweiten Stufe wird durch den mechanisch vorentwässerten Wäschekuchen
Druckluft hindurchgepreßt, um zusätzliches Wasser austreiben zu können. Bei dieser
Presse entstehen sehr leicht Falten, sogar Beschädigungen. Außerdem muß die verwendete
Druckluft vorgefiltert und desinfiziert sein.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wäschepresse
der eingangs genannten Art anzugeben, die einstufig arbeitet, einfach zu be- und
entladen ist und einen hohen Entwässerungsgrad besitzt.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1.
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Dadurch ergeben sich die Vorteile, daß aufgrund des einstufigen Preßverfahrens
Zeit und Platz gespart werden, daß die Wäsche optimal geschont wird, daß das Füllen
des Zwischenraums zwischen Deckel und Membran mit der von der Größe des Wäschepostens
abhängigen Füllmenge sehr schnell vorgenommen werden kann und daß trotzdem der für
den hohen Entwässerungsgrad erforderliche hohe Preßdruck auf einfache und sichere
Weise erzeugt werden kann.
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Bei den bekannten Anlagen wird sowohl zum Füllen des Raums zwischen
Deckel und Membran mit der erforderlichen Menge an Druckmedium als auch zum Erzeugen
des Preßdrucks eine einzige Pumpe, und zwar eine Kreisel- und Flügelradpumpe eingesetzt.
Diese Pumpen sind jedoch vom Prinzip wenig geeignet, hohe Drücke zu erzeugen und
unterliegen deshalb einem hohen Verschleiß.
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Aus diesem Grund wird bei der erfindungsgemäßen Presse vorteilhafterweise
als erste Pumpe eine Kreis&-ouer Flügelradpumpe und als zweite Pumpe eine Kolbenpumpe
eingesetzt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Deckel
um eine Deckel-Schwenkachse verschwenkbar. Damit können Preßkorb und Deckel unabhängig
voneinander verschwenkt werden, was dem Betriebsablauf vorteilhaft zugute kommt.
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Gemäß einer ersten Variation sind Korb- und Deckel-Schwenkachse waagerecht
und koaxial zueinander angeordnet. Hierbei wird der Preßkorb um 1800 geschwenkt,
um den ausgepreßten Wäschekuchen ausleeren zu können, nachdem der Deckel entsprechend
weit weggeschwenkt wurde.
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Gemäß einer weiteren Variante ist die Korb-Schwenkachse senkrecht
angeordnet und der Deckel heb- und senkbar. Diese Variante ist besonders dann von
Vorteil, wenn gemäß einer
Weiterbildung wenigstens zwei Preßkörbe
vorgesehen sind, die dann mit nur einem Deckel zusammenarbeiten. Hierbei enthält
einer der beiden Preßkörbe immer den geradezu entwässernden Wäscheposten, während
zur selben Zeit der andere Preßkorb den schon entwässerten Wäschekuchen auskippt
und einen neuen Wäscheposten aufnimmt.
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Um ein Uberdehnen der elastischen Membran zu vermeiden, kann an der
Innenseite des Deckels ein Ansatz vorgesehen sein, der paß genau in den Preßkorb
einführbar ist und an dessen freiem Ende die Membran befestigt ist. Hierbei wird
beim Schließen des Deckels der Wäscheposten zunächst mechanisch zum Boden des Preßkorbs
hin geschoben, bevor die Membran die Wäsche gleichmäßig gegen den Preßkorb drückt.
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Obwohl mit der in einer einzigen Preßstufe arbeitenden Presse bereits
ein Entwässerungsgrad von mehr als 50 % erreicht wird, kann unter Umständen eine
zusätzliche Entwässerung erwünscht sein. Um die bei der Verwendung von Preßluft
aufgetretenen Nachteile vermeiden zu können, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
eine Glocke vorzusehen, die über den Preßkorb stülpbar und mit diesem vakuumdicht
verbindbar ist. Mit Hilfe einer Vakuumpumpe kann dann der Zwischenraum zwischen
Glocke und Preßkorb evakuiert werden. Dadurch wird in bekannter Weise der Siedepunkt
des sich im Wäschekuchen befindenden Restwassers herabgesetzt, so daß die Feuchtigkeit
ausdampft. Da dies bei reduzierter Temperatur geschieht, sind Beschädigungen der
Wäsche, wie sie sonst bei hohen Temperaturen auftreten, nicht zu erwarten.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann die Glocke gleichzeitig
als Wanne zum Auffangen und Ableiten des ausgepreßten Wassers dienen.
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Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden.
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Man erkennt in perspektivischer Darstellung einen Ausschnitt aus einer
Wäscherei. Am linken Rand befindet sich eine Trommelwaschmaschine 1, aus der die
Wäsche über eine Beladungsrutsche direkt in die Wäschepresse 2 gelangt. Nach dem
Entwässern wird der Wäschekuchen 11 über ein Endladeband 12 direkt in einen der
Tumbler 13 gefördert. Hierzu ist das Entladeband 12 auf Schienen seitlich verfahrbar.
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Die Wäschepresse 2 enthält einen Preßkorb 3. Der Preßkorb 3 ist halbkugelförmig
und ringsum perforiert. Auf dem Preßkorb 3 aufsetzbar ist ein Deckel 4. Eine Leitung
14 für das Druckmedium, hier Wasser, führt in den Deckel 4. Der Preßkorb 3 steht
in einer Wanne 6, die das austretende Wäschewasser auffängt und ableitet.
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Sowohl der Deckel 4 als auch der Preßkorb 3 sind mit Hilfe je eines
Hydraulikantriebes 8, 8' schwenkbar. Im Ausführungsbeispiel liegen beide Schwenkachsen
waagerecht und koaxial.
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In der auf der linken Seite dargestellten Stellung befinden sich Preßkorb
3 und Deckel 4 in der Füll- und Preßstellung.
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Das über die Leitung -14 in den Zwischenraum zwischen Deckel 4 und
Membran 9 geführte Druckmedium wird zunächst über eine Kreisel- oder Flügelradpumpe
5 geliefert. Sobald die Membran so weit aufgebläht ist, daß die Wäsche überall gleichmäßig
am Innenrand des Preßkorbs 3 anliegt, übernimmt die an der Vorderseite zu erkennende
Kolbenpumpe 7, die hydraulisch angetrieben wird, die Druckerzeugung. Es ist auf
diese Weise möglich, Drücke von 20 und mehr bar zu erzeugen, ohne daß dabei ein
hoher Pumpenverschleiß wie bei den derzeit handelsüblichen Anlagen auftritt.
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Sobald die Wäsche ausgepreßt ist, wird zunächst der Deckel 4 mit Hilfe
des Schwenkaggregats 8 um mehr als 1800 nach rechts geschwenkt. Man erkennt dort
den Deckel 4' in der geöffneten Stellung, wobei in der Innenseite des Deckels die
Membran 9 sichtbar wird. Anschließend fährt das Entladeband 12, wenn ein solches
vorgesehen ist, in die dargestellte Position.
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Der über sein Schwenkaggreqat 8' in die Entladeposition gebrachte
Preßkorb 3' kippt den Wäschekuchen 11 aus.
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Der hinter dem Preßkorb 3 mit aufgesetztem Deckel 4 erkennbare Kasten
10 nimmt die Hydraulikaggregate auf.
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In der dargestellten Ausführungsform dient die Wanne 6 lediglich zum
Auffangen und Ableiten des aus der Wäsche ausgepreßten Wassers. Wird die Wanne 6
jedoch glockenförmig nach oben verlängert und mit dem oberen Rand des Preßkorbs
3 vakuumdicht verbunden, so kann der Zwischenraum zwischen Glocke und Preßkorb 3
mit Hilfe einer Pumpe unter Vakuum gesetzt werden. Dadurch wird der Siedepunkt des
in der Wäsche sich noch befindenden Restwassers herabgesetzt, so daß dieses Restwasser
durch Ausdampfen weiter reduziert werden kann.