DE3416261C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Auswuchtgerät für Räder
mit Luftreifen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein aus DE 31 04 797 A1 bekanntes Auswuchtgerät weist
an einem schwenk- und verschiebbaren Tragarm ein Tast
organ auf, das an einer Felgenkante zur Anlage gebracht
werden kann, um deren Position und deren Durchmesser
zu bestimmen. Eine Information über die Felgenbreite
wird bei diesem Gerät indirekt aus dem Gewichtsmoment
des aufgespannten Rades und der hieraus zu ermittelnden
Lage der Schwerpunktebene gewonnen. Um die Lage der
zweiten Felgenkante, und damit die Felgenbreite
direkt zu messen, weisen andere, z. B. aus EP
00 26 621 A2, DE 29 26 252 A1 und DE 30 34 398 A1
bekannte Auswuchtgeräte zwei einander entgegenge
richtete Tastorgane auf, die jeweils an gesondert
zu bewegenden Tragarmen angeordnet und an jeweils
einem Felgenrand zur Anlage bringbar sind. Da jedes
Abtastorgan gesondert beweglich gelagert und mit
eigenen Positionsdetektoren versehen sein muß, ist
die Konstruktion des Gerätes aufwendig und auch
die Bedienung ist umständlich, da jeweils zwei
Abtastorgane betätigt werden müssen.
Aus DE 31 01 843 A1 ist ein Auswuchtgerät gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 bekannt, bei dem an einem
schwenkbaren, als Radschutzbogen ausgebildeten
Bügel zwei mit Handgriffen versehene Tragarme ver
schiebbar gelagert sind, die je ein Tastorgan zur
Anlage an jeweils einer Felgenkante aufweisen. Zwar
ist bei diesem Gerät die Durchführung des Meßvorgangs
relativ einfach, weil mittels der Handgriffe das
Einschwenken des Bügels und das anschließende Ver
schieben der beiden Tastorgane in einem einzigen
Betätigungsvorgang erfolgen können. Hierfür ist
jedoch eine beidhändige Betätigung erforderlich,
und da das Gerät drei beweglich zu lagernde Teile,
nämlich den Bügel und die beiden Tragarme, und
getrennte Detektoren für die Bewegungen dieser
drei Teile aufweist, ist seine Konstruktion auf
wendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Aus
wuchtgerät der eingangs genannten Art, welches die
Abtastung beider Felgenkanten gestattet, hinsicht
lich seiner Konstruktion und Bedienung weiter zu
vereinfachen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die im kennzeichnenden Teil des Patentan
spruchs 1 angegebenen Merkmale.
Die Unteransprüche beziehen sich auf vorteilhafte
weitere Ausgestaltungen.
Mit dem erfindungsgemäßen Auswuchtgerät kann die
Position der beiden Felgenränder und damit der
Abstand zwischen ihnen in sehr einfacher Weise
dadurch ermittelt werden, daß durch entsprechendes
Betätigen des einzigen Tragarms nacheinander das
eine Tastorgan an den einen Felgenrand und dann das
andere Tastorgan an den anderen Felgenrand zur An
lage gebracht wird und die entsprechenden Bewegungen
des Tragarms mittels der Detektoren erfaßt werden.
Da nur ein Tragarm vorhanden ist, ist auch nur eine
Schwenk- und Drehlagerung sowie nur je ein Detektor
für die Schwenk- bzw. Verschiebebewegung erforder
lich.
Im folgenden sei die Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Auswuchtgerät gemäß einer Ausführungsform der Erfin
dung in einem Vertikalschnitt,
Fig. 2 zeigt dasselbe Auswuchtgerät in einer Draufsicht,
Fig. 3 zeigt das Gerät in einer Seitenansicht.
Mit 1 ist ein Maschinengestell bezeichnet, auf dem in Lagern
3 und 5 eine Welle 7 montiert ist, die mit dem Wellenab
schnitt 7 A aus dem Maschinengestell 1 freiragend heraus
steht. Auf diesem Wellenabschnitt 7 A kann das zu messen
de Rad montiert werden. Im Bereich der beiden im Abstand
voneinander angeordneten Lagern 3 und 5 sind Sensoren zur
Messung der Reaktionskräfte angebracht, die auf der Rotation
der Welle 7-7 A aufgrund der Unwuchten des auf der Welle mon
tierten Rades auf die Lager einwirken.
Mit 10 ist das in Fig. 1 sichtbare Rad bezeich
net. Die Felgenkanten, an denen die Auswuchtgewichte für das
Rad 10 angebracht werden müssen, sind mit 12 A bzw. 12 B bezeich
net. Diese Felgenkanten flankieren den Wulst der Reifendecke
C des Rades. In Fig. 3 sind ein kleineres Rad
mit 110 und ein größeres Rades mit 210 bezeich
net.
Zweck des Geräts ist es, die für die Berechnung der Aus
wuchtmittel notwendigen Berechnungsunterlagen zu liefern.
Das Gerät umfaßt auch die hierzu erforderliche Rechenein
richtung.
Insbesondere müssen folgende Größen ermittelt werden
(Fig. 1):
- Der Radius R der Felgenkante 12 A oder 12 B,
- der Abstand D 1 zwischen einem Bezugspunkt (z. B. der Mit telebene eines Lagers oder der Seite des Maschinenge stells oder einem anderen festen Teil) und der Felgenkan te 12 A,
- der Abstand D 2 zwischen diesem Bezugspunkt und der Fel genkante 12 B und damit der gegenseitige Abstand S, der die Felgendicke zwischen den beiden Felgenkanten bildet (S = D 2 - D 1).
Das Rad 10 wird mit Hilfe eines Stützflansches 14, eines ela
stisch gegen die zentrale Öffnung der Felge vorgespannten
Konus' 16 und einer Spannkappe 18 montiert. Letztere wird mit
einem Handrad 20 angedrückt, das mit einem Innengewinde auf
das mit einem entsprechenden Außengewinde versehene Ende des
Wellenabschnitts 7 A aufschraubbar ist.
Auf der Welle 7 ist ferner ein scheibenförmiges Organ 22
montiert. Dieses bildet einen Kodierer und dient zur Erfas
sung der charakteristischen Winkelpositionen für die Posi
tionierung der an den Felgenkanten 12 A und 12 B anzubringen
den Auswuchtgewichte.
An dem Maschinengestell 1 ist ein Sitz für einen Stab 24
ausgebildet, in welchem dieser axial verschiebbar und um
seine Längsachse drehbar gelagert ist. Der Sitz besteht im
dargestellten Ausführungsbeispiel aus Kugellagern 26, die
ein Wälzlager sowohl für die Längsführung als auch für die
Drehbewegung des Stabes 24 bilden. Der Stab 24 ist außer
achsig zur Welle 7 und parallel zu ihr angeordnet. Der Ab
stand zwischen dem Stab 24 und der Achse der Welle 7 ist
größer als der Radius des größten Radius, das auf dem Gerät
zum Zwecke des Auswuchtens analysiert werden soll.
Der Stab 24 ist mit einem Ende an einer Seitenwand 30 mon
tiert, die parallel zu seiner Achse verschiebbar ist. An
dieser Seitenwand 30 ist ein Zugseil 32 befestigt, das auf
einer an dem Maschinengestell 1 drehbar montierten Riemen
scheibe 34 aufgewickelt ist. Eine Feder 36 spannt die Rie
menscheibe 34 in Aufwickelrichtung des Zugseils 32 vor.
Wenn die Seitenwand 30 in Richtung des Pfeiles f 1 bewegt
wird, wickelt sich das Zugseil 32 ab und der Stab 24 wird
in derselben Richtung axial verschoben. Der Stab 24 trägt im
Nachbarbereich der Seitenwand 30 ein Zahnrad 38, das über
ein Ritzel 40 mit starker Übersetzung auf ein Potentiometer
42 einwirkt, so daß dieses Potentiometer die von dem Stab 24
jeweils eingenommene Winkelposition erfassen kann.
Ein weiteres Potentiometer 44 ist der Riemenscheibe 34 zu
geordnet und kann damit die jeweilige axiale Position des
Stabes bei seiner Verschiebung in Richtung oder Gegenrich
tung des Pfeiles f 1 erfassen, wobei das Zugseil 32 die
Axialbewegung des Stabes 24 auf das drehbare Organ des Po
tentiometers 44 als Drehbewegung überträgt.
Mit seinem dem Zahnrad 38 entgegengesetzten, d. h. mit dem
dem freiragenden Abschnitt 7 A der Welle 7 entsprechenden
Endbereich ragt der Stab 24 aus dem Maschinengestell heraus.
Er trägt dort einen Tragarm 46 mit einer Bedienungshandhabe 48.
Dieser Tragarm 46 ist also in bezug auf die Stabachse verschwenk
bar und längsverschiebbar. Der Tragarm 46 besitzt zwei auf ent
gegengesetzten Seiten angeordnete Tastorgane 50 und 52, die
mit der Felgenkante 12 B bzw. mit der Felgenkante 12 A in Kon
takt gebracht werden können, wenn sich der Tragarm 46, vom
Maschinengestell 1 aus betrachtet, außerhalb des Rades bzw.
zwischen dem Rad und dem Maschinengestell befindet.
Der Tragarm 46 kann mit einem manuell betätigbaren Druckschalter
53 ausgestattet sein, mit dem sich die Daten der genannten
Potentiometer an die Recheneinrichtung übertragen lassen.
Zum gleichen Zweck können auch zwei automatische Druckschal
ter 50 A und 52 A an den Enden der Tastorgane angebracht sein,
die wirksam werden, wenn die Tastorgane die jeweilige Fel
genkante berühren.
Wenn der Tragarm 46 derart verschwenkt und axial verschoben
wird, daß das Tastorgan 52 die Felgenkante 12 A berührt, kann
durch Betätigung des Druckschalters 53 oder des betreffenden
Druckschalters 50 A oder 52 A ein Signal von dem Potentiometer
44 abgenommen werden, das die Berechnung der Abmessung D 1
ermöglicht. Gleichzeitig wird von dem Potentiometer 42 die
Bewertung des Halbmessers R gewonnen, da zwischen der Win
kelposition des Tragarms 46 und dem Radius R ein eindeutiger
Zusammenhang besteht.
Wenn dieses Manöver des Tragarms 46 ausgeführt und die Signale
der beiden Potentiometer 42 und 44 zur Erfassung der durch
diese ersten Operation gewinnbaren Daten aufgenommen sind,
wird das Tastorgan 52 wieder von dem Rad entfernt. Der Tragarm
46 wird nach oben geschwenkt und zusammen mit dem Stab 24
über die Reifendecke C geführt. Anschließend wird er wieder
abgesenkt und verschoben, bis das Tastorgan 50 die Felgen
kante 12 B berührt. Auf diese Weise erhält man von dem Poten
tiometer 44 (über den zugehörigen Druckschalter) den Entfer
nungswert D 2, während das Potentiometer 42 wieder den Halb
messer R bewertet. Die Größe S gewinnt man durch die beiden
Daten D 2 und D 1, während man durch Mittelwertbildung der
beiden aufgenommenen Werte R mit guter Annäherung die Größe
der radialen Abmessungen der Felgenkanten 12 A und 12 B und
damit des Felgendurchmessers erhält. Die beschriebenen Ope
rationen können offensichtlich auch in umgekehrter Reihen
folge ausgeführt werden, indem zunächst mit dem Tastorgan 50
die Felgenkante 12 B und anschließend mit dem Tastorgan 52
die Felgenkante 12 A abgetastet wird.
Die obenerwähnte Recheneinrichtung, die bei dem Ausführungsbeispiel als
Digitalcomputer ausgebildet ist, erhält - durch die erwähn
ten Druckschalter - die nacheinander mit Hilfe der Potentio
meter 42 und 44 ermittelten Daten. Anschließend, d. h. wenn
das Rad und damit die Welle 7 mit hoher Geschwindigkeit ro
tieren, erhält man über die den Lagern 3 und 5 zugeordneten
Sensoren die Werte der Winkelposition über den Kodierer 22
und die Größe der an den Felgenkanten in den von der Re
cheneinrichtung angegebenen Winkelpositionen anzubringenden
Auswuchtgewichte.
Wie insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht, ist das beschriebene
Gerät für die Prüfung von Rädern verwendbar, deren Durchmes
ser innerhalb eines relativ großen Bereichs liegen können,
da der Tragarm 46 lang genug ist, um einerseits Räder von ver
gleichsweise großem Durchmesser zu übergreifen und anderer
seits die Erfassung der Werte R auf von den Tastorganen 50
und 52 beschriebenen Kreisbögen zu ermöglichen, wobei diese
Kreisbögen von relativ begrenzter Größe sind, die jedoch
ausreicht, um R innerhalb der Bereiche zu erfassen, die für
die Abmessungen der auf dem Gerät zu prüfenden Räder vorge
sehen sind.
Claims (7)
1. Auswuchtgerät für Räder mit Luftreifen, mit einer
rotierbaren Aufspannvorrichtung für das Rad, an deren
Drehlagern Sensoren für die dynamischen und Positions
daten der Unwucht des aufgespannten Rades vorgesehen
sind,
mit einer Tastvorrichtung, die um eine zur Aufspann achse parallele Schwenkachse schwenkbar und in Richtung der Schwenkachse verschiebbar gelagert ist und zwei zueinander entgegengesetzt gerichtete Tastorgane zur Anlage an beide Felgenkanten des Rades auf weist, und
mit die Verschiebungs- und Schwenkbewegungen der Tastorgane erfassenden Detektoren, aus deren Signalen Daten über Durchmesser, Position und Ab stand der Felgenkanten ermittelbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Tast vorrichtung einen einzigen, sowohl verschwenk- als auch verschiebbar gelagerten Tragarm (46) aufweist, an dem die Tastorgane (50, 52) angeordnet sind und durch dessen Betätigung die Tastorgane (50, 52) nacheinander an die jeweilige Felgenkante (12 A, 12 B) des Rades (10) anlegbar sind.
mit einer Tastvorrichtung, die um eine zur Aufspann achse parallele Schwenkachse schwenkbar und in Richtung der Schwenkachse verschiebbar gelagert ist und zwei zueinander entgegengesetzt gerichtete Tastorgane zur Anlage an beide Felgenkanten des Rades auf weist, und
mit die Verschiebungs- und Schwenkbewegungen der Tastorgane erfassenden Detektoren, aus deren Signalen Daten über Durchmesser, Position und Ab stand der Felgenkanten ermittelbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Tast vorrichtung einen einzigen, sowohl verschwenk- als auch verschiebbar gelagerten Tragarm (46) aufweist, an dem die Tastorgane (50, 52) angeordnet sind und durch dessen Betätigung die Tastorgane (50, 52) nacheinander an die jeweilige Felgenkante (12 A, 12 B) des Rades (10) anlegbar sind.
2. Auswuchtgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Tastorgane (50, 52) an dem
Tragarm (46) derart angeordnet sind, daß sie bei Anlage
an der jeweiligen Felgenkante annähernd in der gleichen
Radialrichtung bezüglich des Rades liegen.
3. Auswuchtgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Tragarm (46) an einem axial
verschiebbaren und drehbaren Stab (24) befestigt ist,
dem zwei Potentiometer (42, 44) als Detektoren zur Er
fassung der axialen und Winkelpositionen des Stabes (24)
zugeordnet sind.
4. Auswuchtgerät nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Potentiometer (42, 44)
Drehpotentiometer sind, von denen das eine durch die
Verschiebungen des Stabes (24) mittels eines Zugseiles (32)
und das andere durch die Drehbewegungen des Stabes (24)
über eine Übersetzungseinrichtung (38, 40) antreibbar
ist.
5. Auswuchtgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem
Tragarm (46) mindestens ein Druckschalter (50 a, 52 a, 53)
zum Auslösen der Dateneingabe von den Detektoren (42, 44)
vorgesehen ist.
6. Auswuchtgerät nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Druckschalter (53) ein handbe
tätigter Druckschalter ist.
7. Auswuchtgerät nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Druckschalter (50 a, 52 a) den
Tastorganen (50, 52) zugeordnet und durch den Kontakt des
betreffenden Tastorgans mit der jeweiligen Felgenkante
(12 a; 12 b) betätigbar sind.
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