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Verfahren und Vorrichtung zum
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kontinuierlichen Naßspinnen von Filamenten Die vorliegende Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Naßspinnen von
Filamenten unter Verwendung eines Walzenpaars aus einer oberen und einer unteren
Walze (im Folgenden als Walzenpaar-Typ bezeichnet). Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung die Verbesserung eines Verfahrens und einer Vorrichtung des Walzenpaar-Typs
zum kontinuierlichetn Naßspinnen von Filamenten, die sich durch eine Verminderung
der Vorrichtungskosten und eine Steigerung der Produktivität pro Flächeneinheit
auszeichnet, nämlich die Verbesserung eines Verfahrens und einer Vorrichtung des
Walzenpaar-Typs zum kontinuierlichen Naßspinnen von Filamenten, wobei man eine Vielzahl
gesponnener Filamente mit hoher Geschwindigkeit über ein Walzenpaar laufen läßt,
während sie Nachbehandlungen wie beispielsweise des Waschens, der Reaktion oder
des Reinigens (im Folgenden zusammenfassend als Reinigen bezeichnet) und des Trocknens
unterzogen werden und worauf die Filamente weiteren Arbeitsgängen wie etwa dem Schritt
des Aufspulens zugeführt werden.
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Nach dem Stand der Technik wird das kontinuierliche Walzenpaar-Typ-Naßspinnen
von Filamenten allgemein in der Form praktisch angewandt, die in Fig. 1 dargestellt
ist, wobei man ein gesponnenes Filament über einen schneckenförmigen Weg in Achsenrichtung
wandern läßt und ein Walzenpaar aus einer oberen und einer unteren Achse verwendet,
deren Achsen schräg zueinander verlaufen, während das Filament Behandlungen des
Reinigens
und des Trocknens unterworfen und dann aufgespult wird. Dieses Verfahren besitzt
jedoch den Nachteil, daß nicht mehr als ein gesponnenes Filament behandelt werden
kann. Eine Verbesserung des Wirkungsgrades dieser Arbeitsstufe wird seit langer
Zeit angestrebt.
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Als eines der Verfahren und Vorrichtungen zur Behandlung einer Vielzahl
gesponnener Filamente wurden bere its Trommel-Typ-Verfahren und -Vorrichtung vorgeschlagen,
wobei eine Verarbeitungstrommel mit einer Mehrzahl Förderwalzen kombiniert wird,
nur ein Filament um jede der Förderwalzen herumgeführt wird und alle Filamente nach
dem Verlassen der Förderwalzen zur chemischen Behandlung und Trocknungsbehandlung
um die Verarbeitungstrommel herumgeführt werden (vgl. beispielsweise die JP-PS 2364/1956
und die US-PS 2 883 259). Da hierbei eine Mehrzahl von Förderwalzen in verschiedenen
Abständen von der Verarbeitungstrommel angebracht ist, unterscheiden sich nach diesem
Verfahren und bei dieser Einrichtung die schneckenförmigen Fortbewegungsstrecken
pro Windung der jeweiligen Filamente sehr stark, wodurch sich Unterschiede in den
physikalischen Eigenschaften der einzelnen Filamente ergeben und bei der Verarbeitung
der Filamente zu Fertigwaren ungleichmäßige Färbungen und streifige Unregelmäßigkeiten
auftreten. Außerdem ist bei dem Trommel-Typ-Verfahren zum kontinuierlichen Spinnen
die Behandlungsgechwindigkeit (Transportgeschwindigkeit) begrenzt. Als Verbesserung
dieses Punktes schlägt die JP-OS 31116/1977 vor, die Behandlungsgeschwindigkeit
durch Änderung des Durchmessers der Ablaufwalze zu verbessern, doch wurde aufgrund
dieses Vorschlags nur eine Geschwindigkeit von
höchstens 160 m/min
erzielt. Somit bleibt die Behandlungsgeschwindigkeit niedrig. Als weitere Versuche
zur Verbesserung des Trommel-Typ-Verfahrens zum kontinuierlichen Spinnen werden
in der JP-PS 14605/1965 und der JP-OS 49119/1978 Maßnahmen vorgeschlagen, bei denen
man eine Anzahl Filamente um die Walze herumlaufen läßt und außerdem die Differenz
der Längen des schneckenförmigen Transportweges pro Windung zwischen den jeweiligen
Filamenten verringert. Diese Techniken werden jedoch nicht praktisch eingesetzt,
da die Spinngeschwindigkeit, die im Dauerbetrieb eingehalten werden kann, niedrig
ist und der Effekt der Verringerung der Differenz der Längen des schneckenförmigen
Transportweges ebenfalls gering ist.
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Andererseits gibt es als Verfahren zur Behandlung einer Vielzahl von
Filamenten in dem Verfahren zum kontinuierlichen Naßspinnen nach dem Walzenpaar-Typ
eine Arbeitsweise, in der die einzelnen Filamente an einer auf die Walzenpaare zu
richtenden Position getrennt und auch auf den Walzen mit einer großen Schneckenganghöhe
transportiert werden, so daß die betreffenden Filamente einander nicht nahe kommen
(z.B. gemäß der JP-PS 11305/ 1961 und der US-PS 2 623 240). Im Vergleich zu demjenigen
Verfahren, bei dem nur ein Filament behandelt wird, wird die Länge in Achsenrichtung
der Walzen auf das der Zahl der Filamente entsprechende Vielfache vergrößert.
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Als Folge davon ergibt sich der Nachteil, daß die Bedienungsperson
die Walzen während des Betriebs nicht mehr mit dem Arm erreichen kann. Darüber hinaus
gibt es noch den weiteren Nachteil, daß die Produktivität pro Flächeneinheit nicht
gesteigert wird. Wenn man außerdem die Positionen, an denen die Vielzahl der Filamente
auf
das Walzenpaar gerichtet werden, annähernd gleich gemacht werden
(z.B. gemaß der JP-PS 11305/1961 und der US-PS 2 623 240), lassen sich zwar die
Längen der Walzen in Achsenrichtung verkürzen, jedoch wird den Filamenten durch
geringfügige Drehungen auf den Walzen eine Flaschdrahtzwirnung mitgeteilt, wodurch
mehrere einander benachbarte Filamenten auf den Walzen miteinander verdrillt werden,
so daß sie sich am Filmii-Ausqg, an dem die Filamente ihren Weg um die obere und
untere Walze herum beendet haben, nicht mehr in die einzelnen Filamente trennen
lassen.
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Mittels des Verfahrens und der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
werden in bezug auf sämtliche dieser Nachteile Verbesserungen erzielt.
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Erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Naßspinnen von Filamenten verfügbar zu machen,
bei dem die Nachteile der Walzenpaar-Typ-Technik des kontinuierlichen Naßspinnens
nach dem Stand der Technik ausgeschaltet sind, nämlich die Nachteile der Ungleichmäßigkeit
der physikalischen Eigenschaften und der niedrigen Spinngeschwindigkeit.
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Eine zweite Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Verbesserung
des Walzenpaar-Typ-Verfahrens und der Vorrichtung zum kontinuierlichen Naßspinnen
von Filamenten, die sich durch eine Verminderung der Vorrichtungskosten und eine
Steigerung der Produktivität pro Flächeneinheit auszeichnet.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Walzenpaar-Typ-Verfahren
und eine Vorrichtung zum
kontinuierlichen Naßspinnen von Filamenten
verfügbar zi machen, die stabil mit höherer Geschwindigkeit als die kontinuierlich
arheitenden Naßspinnverfahren nach dem Stand der Technik betrieben werden kann.
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Im einzelnen verwendet man bei dem Verfahren zum kontinuierlichen
Naßspinnen von Filamenten ein Walzenpaar aus einer oberen und einer unteren Walze
mit schräg zueinander verlaufenden Achsen, läßt die gesponnenen Filamente über die
Walzen laufen, während Behandlungen des Reinigens und des Trocknens der Filamente
vorgenommen werden, und führt danach die Filamente weiteren Arbeitsgängen wie etwa
dem Aufspulen zu, wobei dieses Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß (1) eine
Vielzahl gesponnener Filamente, die einander berühren oder sehr nahe sind, auf eine
der Walzen des Walzenpaars gefiihrt werden, und (2) die Filamente den gleichen Weg
der Fortbewegung nehmen, wenn sie von der oberen Walze zu der unteren Walze wandern,
während die jeweiligen Filamente vermittels einer Zwischenwalze voneinander getrennt
werden, die im wesentlichen parallel zu der oberen Walze angeordnet ist, so daß
sie unterschiedliche Wege der Fortbewegung nehmen, wenn sie von der unteren Walze
zu der oberen Walze wandern, und sämtliche Filamente veranlaßt werden, an der Stelle,
an der die Filamente von der unteren Walze abgetrennt werden, aufwärts oder horizontal
zu wandern.
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Die Vorrichtung zum kontinuierlichen Naßspinnen von Filamenten umfaßt
ein Walzenpaar aus einer oberen und einer unteren Walze, über die man die gesponnenen
Filamente längs eines schneckenförmigen Weges laufen läßt,
während
Behandlungen des Reinigens und des Trocknens der Filamente vorgenommen werden, und
ist dadurch gekennzeichnet, daß (1) eine rotierende Zwischenwalze seitlich angebracht
ist, so daß die Filamente zwischen der Zwischenwalze und der unteren Walze horizontal
oder aufwärts wandern können, (2) die Achse der Zwischenwalze parallel zu der Achse
der oberen Walze gelegt ist und (3) die Unterseite dieser Zwischenwalze in einer
Höhe angeordnet ist, die gleich der Höhe oder größer als die Höhe der Unterseite
der unteren Walze ist.
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Fig. 1 ist eine schematische Darstellung der Vorrichtung und des Verfahrens
zum kontinuierlichen Naß spinnen von Filamenten nach dem Walzenpaar-Typ nach dem
Stand der Technik.
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Fig. 2 ist eine schematische Darstellung der Vorrichtung und des Verfahrens
zum kontinuierlichen Naß spinnen von Filamenten nach dem Walzenpaar-Typ gemäß der
vorliegenden Erfindung.
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Fig. 3 zeigt Schnittansichten senkrecht zu den Walzenachsen, die einige
Beispiele der Walzenpaare des kontinuierlichen Walzenpaar-Naßspinnens darstellen
(Fig. 3 (a), (b) , (c), (d), (e), (f) und (g) sind Ausführungsformen gemäß der vorliegenden
Erfindung, und Fig. 3 (h), (i) und (j) zeigen Vergleichsbeispiele).
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Fig. 4 zeigt Schnittansichten der Zwischenwalze der Vorrichtung zum
kontinuierlichen Spinnen gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Die Bezugszahlen haben die nachstehenden Bedeutungen: 1 obere Walze,
2 untere Walze, 3 Drehrichtung der oberen Walze, 4 Drehrichtung der unteren Walze,
5 Düse der Reinigungslösung, 6 Reinigungszone, 7 und 8 Trockenzone, 10 Leitung der
Spinnlösung, 11 Spinndüse, 12 Fadenführer 13, 13', 13" und 13" Filament, 34, 14'
und 14" Zwischenwalze, 15 Drehrichtung der Zwischenwalze, 16 Unterseite der Zwischenwalze,
17 Unterseite der unteren Walze, 18 Filament-Auslaß, 19 und 19' Schneckenganghöhe
der Filamente, 20, 20' und 20' Punkt, an dem die Filamente von der unteren Walze
getrennt werden.
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Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden ausführlich beschrieben:
Bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung leitet man eine Vielzahl von
Filamenten in einem Zustand, in dem sie einander berühren oder sehr nahe sind, auf
das Walzenpaar und läßt sie längs eines schneckenförmig gewundenen Weges wandern,
indem man sie um den Umfang der oberen Walze und um den Umfang der unteren Walze
herumführt, während sie Behandlungen des Reinigens und des Trocknens unterzogen
werden. So bewegt sich gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung eine Vielzahl
gesponnener
Filamente längs des schneckenformig gewundenen Weges zwangsläufig in einem Zustand
vorwärts, in dem sie einander berühren oder sehr nahe sind, und infolgedessen ist
es kaum möglich, daß Differenzen zwischen den schneckenförmig gewundenen Wegstrecken
der Fortbewegung der einzelnen Filamente auftreten, so daß demzufolge auch keine
Differenzen zwischen den phrsikalischen Eigenschaften der erhaltenen Fil.am<nto
ent(;t\-hen.
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Weiterhin legen in dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
eine Vielzahl von Filamenten die gleiche Wegstrecke der Abstände zwischen der oberen
Walze und der unteren Walze zurück, während die jeweiligen Filamente durch die Zwischenwalze
in den Zwischenräumen auf dem Weg zwischen der unteren Walze und der oberen Walze
getrennt werden und alle Filamente sich an der Stelle aufwärts oder horizontal bewegen,
an der die Filamente von der unteren Walze abgelöset werden. Auf diese Weise läßt
sich diese Vielzahl der Filamente am Filament-Auslaß wirksam trennen, wo die Filamente
ihre Wanderung um das Walzenpaar herum beendet haben, wodurch die Filamente stahil
fortbewegt werden könne.
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In dem Verfahren, in dem eine Vielzahl von Filamenten mittels einer
Zwischenwalze in Abständen auf dem Weg von der unteren Walze zu der oberen Walze
getrennt wird, wie dies in der vorliegenden Erfindung der Fall ist, tritt kein Problem
auf. Im Gegensatz dazu tritt in dem Verfahren, bei dem eine Vielzahl von Filamenten
zwischen der oberen Walze zu der unteren Walze getrennt wird, häufig Garn-Riß auf,
wodurch sich eine stabile Filamentbewegung nicht erreichen läßt.
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ber die Gründe hierfür lassen sich aufgrund eingehender Beobachtungen
des Verhaltens der Filamente während des Laufs und bei der Trennung folgende Vermutungen
anführen: Die während des Spinnens verwendeten Koagulationslösungen und die zum
Waschen oder Reinigen der Filamente eingesetzten Flüssigkeiten haften an den Filamenten
in der Weise, daß sie sie während ihrer Fortbewegung einhüllen. Wenn andererseits
die Filamente voneinander getrennt werden oder wenn die Filamente von der Walzenoberfläche
abgelöst werden, bildet die an den Filamenten haftende und diese einhüllende Flüssigkeit
einen dünnen Film zwischen den zu trennenden Gegenständen, wobei dieser dünne Film
dazu neigt, aufgrund seiner Oberflächenspannung die zu trennenden Gegenstände anzuziehen.
Als Folge davon und zum Teil auch deswegen, weil die Filamente bei ihrer Bildung
(unkoaguliert) weich sind, besteht die Gefahr des Reißens infolge der Einwirkung
der Trennkraft zur Trennung der Filamente von der Walze und der Anziehungskraft,
die infolge der Oberflächenspannung des dünnen Flüssigkeitsfilms die Filamente an
der Walze festhält. Ein solcher dünner Flüssigkeitsfilm kann unter dem Einfluß der
Schwerkraft verstärkt oder zerstört werden. Wenn im einzelnen das Spitzenende des
dünnen Flüssigkeitsfilms nach unten zeigt, wächst es zu einem langen dünnen Flüssiakeitsfilm,
während der dünne Flüssigkeitsfilm unter Bildung eines kurzen dünnen Flüssigkeitsfilms
abreißt, wenn sein Spitzenende nach oben weist. Wenn die Filamente während der Aufwärtbewegung
getrennt werden, kann ein dünner Flüssigkeitsfilm bis zu einer Stelle oberhalb des
Trennpunkts ausgebildet werden, jedoch ist dieser
weit kürzer als
der dünne Flüssigkeitsfilm, der sich während der Abwärtsbewegung der Filamente ausbildet,
und die Fadenschwingung, die zwischen den Filamenten oder zwischen den Filamenten
und der Walzenoberfläche an den Trennpunkten entsteht, die als durch die Anziehungskraft
des dünnen Flüssigkeitsfilms verursacht betrachtet werden kann, d.h. die Schwingung
der Filamente in Richtung der Walzenachse oder die Schwingung cler Filamente in
Richtung des Walzenquerschnitts ist ebenfalls weit kleiner.
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Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die Ganghöhen der Helix-Bewegungen der jeweiligen Filamente auf
dem Walzenpaar gleich groß gemacht. Wenn die Ganghöhen der Helix-Bewegungen gleich
sind, bewegt sich die Vielzahl der Filamente über den größten Teil der Wegstrecke
als Bündel mit äquidistanter Ganghöhe der Helix-Bewegung in Form eines Filament-Bündels
vorwärts, d.h. in einem Zustand, in dem die Filamente sich berühren oder sich nahe
beieinander befinden, wodurch ein sehr beständiger Bewegungszustand der Filamente
erhalten werden kann, auch wenn eine gerinfügige Schwinaung in Richtung der Walzenachse
wahrgenommen werden kann. Wenn andererseits eine Vielzahl Filamente in einem Zustand,
in dem sie sich berühren oder sich nahe beieinander befinden, auf die obere Walze
geleitet wird, bewegen sich in dem Fall, in dem die jeweiligen Filamente auf der
oberen Walze und auf der unteren Walze verschiedene Ganghöhen der Schnecken-Bewegung
haben, die Vielzahl der Filamente über den größten Teil ihrer Wegstrecke unterschiedlich
in Richtung der Walzenachsen, wobei auch der Abstand zwischen den Filamenten wechselt,
so daß auf diese Weise ein instabiler Bewegungszustand hervorgerufen wird.
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Gemäß dem oben im einzelnen beschriebenen Verfahren der vorliegenden
Erfindung wird die Vielzahl der Filamente, die man über das Walzenpaar laufen läßt,
in einem Zustand, in dem sie sich berühren oder sich nahe beieinander befinden,
auf die obere Walze geführt und zwischen der unteren und der oberen Walze wesen
der Zerstörung einer auf der Walze erzeugten Falschdraht-Verdrillung konstant getrennt,
und die Vielzahl der Filamente läßt sich leicht in einzelne separate Filamente trennen,
ohne daß ein Garnriß verursacht wird, wodurch sich ein sehr beständiger Bewegungszustand
der Filamente einstellen läßt.
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Da es nicht erforderlich ist, die Schraubenganghöhe der Vielzahl der
Filamente zu vergrößern, ist es naturgemäß möglich, Walzen einzusetzen, die die
gleiche Länge in Richtung der Walzenachse wie solche haben, die für das Spinnen
eines Filaments eingesetzt werden. Dadurch kann die Produktivität pro Flächeneinheit
verbessert und die Zahl der Walzenpaare auf den reziproken Wert der Zahl der Filamente
pro Walzenpaar verkleinert werden, wodurch eine ganz erhebliche Senkung der Anlagekosten
bewirkt wird.
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Hinsichtlich der Fadengeschwindigkeit während der Behandlung (der
Laufgeschwindigkeit) ist allgemein bekann, daß diese abhängt von der Länge des Filaments
vom Trennpunkt bis zu der Zwischenwalze und dem Winkel zwischen diesem Filament
und dem sich unmittelbar zu der oberen Walze bewegenden Filament am Trennpunkt der
Filamente (vgl. die JP-OS 31116/1977). Entsprechend diesem Prinzip wirken sich gemäß
der vorliegenden Erfindung beide dieser Faktoren günstig auf die Erhöhung der Fadengeschwindigkeit
aus, da nämlich erfindungsgemäß die genannte Filament-Länge kürzer und der Winkel
zwischen
den Filamenten größer ist als vergleichsweise in dem kontinuierlichen Trommel-Typ-Spinnverfahren.
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Während die obere Grenze bei dem kontinuierlichen Spinnverfahren des
Trommel-Typs 160 m/min betrug, kann die Fadengeschwindigkeit gemäß der vorliegenden
Erfindung auf etwa 300 m/min oder noch mehr gesteigert werden.
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Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung ist anwendbar auf das
kontinuierliche Naß spinnen von Viskose-Reyon, Kupferoxidammoniak-Reyon, Polymeren
vom Acrylnitril-Typ, vollaromatischen Polyamiden etc..
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Eines aus der Vielzahl der auf den Walzenpaaren laufenden Filamente
kann sich vorzugsweise auf der gemeinsamen, den Umfang der oberen und den Umfang
der unteren Walze verbindenden Tangente bewegen. Dadurch läßt sich die Zahl der
vorzusehenden Zwischenwalzen verringern.
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Aufgrunddessen können die Anlagekosten gesenkt werden, und der Betrieb
kann einfacher durchgeführt werden.
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Als nächstes wird die für das kontinuierliche Naß sein nen von Filamenten
bei der praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung einzusetzende Vorrichtung
vom Walzenpaar-Typ beschrieben.
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Die Walzenpaar-Vorrichtung für das kontinuierliche Naßspinnen von
Filamenten gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zum kontinuierliche
Naßspinnen von Filamenten, wie sie im Vorstehenden beschrieben ist, mit einem aus
einer oberen Walze und einer unteren Walze mit schwiefwinklig zueinander verlaufenden
Achsen bestehenden Walzenpaar zur Aufnahme der Filament und
mit
Vorrichtungen zur Durchführung des Reinigens und Trocknens ausgerüstet. In dieses
Vorrichtung ist eine rotierende Zwischenwalze an der Seite angebracht, so daß das
Filament zwischen der Zwischenwalze und der unteren Walze horizontal oder aufwärts
laufen kann. Die Achse dieser Zwischenwalze verläuft parallel zu der Achse der oberen
Walze, und die Unterseite dieser Zwischenwalze ist in einer Höhe angeordnet, die
gleich der Höhe oder größer als die Höhe der Unterseite der unteren Walze ist.
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Die Funktion der Zwischenwalze besteht darin, die Vielzahl der sich
längs der schneckenförmigen Wegstrecke zwischen der oberen Walze und der unteren
Walze fortbewegenden Filamente in den Zwischenräumen, in denen sie von der unteren
Walze herkommen und auf die obere Walze zulaufen, zu trennen, und die Zwischenwalze
muß seitlich so angeordnet sein, daß das Filament zwischen der Zwischenwalze und
der unteren Walze aufwärts oder horizontal wandern kann. Wenn die Zwischenwalze
an der Seite angeordnet ist, auf der das Filament von der oberen Walze abwärts zu
der unteren Walze läuft, kreuzt das Filament bei dem Versuch, sich um die Zwischenwalze
herum zu legen, das von der oberen Walze zu der unteren Walze laufende Filament,
wodurch eine Fortbewegung der Filamente unmöglich gemacht wird.
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Die Achse der Zwischenwalze muß parallel zu der Achse der oberen Walze
verlaufen. Denn nur dann, wenn die Achsen der oberen Walze und der Zwischenwalze
parallel zueinander angeordnet sind, können die Ganghöhen der llelix-Bewegungen
der Vielzahl der um die obere Walze und die untere Walze herumlaufenden Filamente
einander gleich sein, wodurch sich der Bewegungszustand der
Filamente
stabilisieren läßt. Andernfalls stören kleine Fadenschwingungen in Richtung der
Walzenachse einander gegenseitig und wachsen durch Schwingungsresonanz zu einer
starken Schwingung an, bis schließlich das Reißen des Garnes eintritt.
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Die Unterseite dieser Zwischenwalze muß in einer Höhe angeordnet sein,
die gleich der Höhe oder größer als die Höhe der Unterseite der unteren Walze ist.
Denn wenn wie oben beschrieben die Unterseite der Zwischenwalze in einer Höhe angeordnet
ist, die niedriger ist als die Höhe der Unterseite der unteren Walze, wird an der
Stelle, an der das Filament von der unteren Walze gelost wird, ein dünner Flüssigkeitsfilm
zwischen der unteren Walze und dem Filament gebildet, wodurch das Filament durch
die Oberflächenspannung des dünnen Flüssigkeitsfilm um die untere Walze gewickelt
und dadurch zerrissen wird, so daß es die Zwischenwalze gar nicht erreicht.
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Es ist weiterhin erforderlich, daß die Zwischenwalze, die wie oben
dargelegt zwischen der oberen Walze und der unteren Walze angeordnet ist und deren
Achse parallel zu der Achse der oberen Walze verlc:uft, drehbar ist. Falls die Zwischenwalze
nicht drehbar ist, werden die die Filamente begleitenden Flüssigkeitströpfchen (d.h.
die an dem unteren Teil der Walze haftenden und von dort abwandernden Flüssigkeitströpfchen)
durch die Zwischenwalze gequetscht und bleiben dann an der Zwischenwalze haften,
und im Laufe der Zeit ändern diese Flüssigkeitströpfchen dann ihre Größe, bis sie
zwangsläufig über die Zwischenwalze zu wandern beginnen.
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Dann besteht die Gefahr, daß das laufende Filament aufgrund dieses
Verhaltens der Flüssiqkeitströpfchen um die Zwischenwalze gewickelt wird oder auf
der Zwischenwalze in Achsenrichtung wandert und sich dabei mit dem nächstbenachbarten,
um eine Schraubenganqhöhe weiter laufenden Filament verfsingt, wodurch dann das
Garn reißt.
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Nach dem Stand der Technik wurden statt einer drehbaren Zwischenwalze
nicht-drehbare Trennstangen vorgesehen (z.B. in der JP-OS 49119/1978). Diese Vorrichtungen
besitzen aus dem oben genannten Grund jedoch nur geringe praktische Anwendbarkeit
und sind insbesondere nicht einsetzbar in einem Bereich der Spinngeschwindigkeit
oberhalb von 70 m/min.
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In der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung kann die Zahl
der Zwischenwalzen eins oder mehr als eins betragen. Durch Einbau einer Zwischenwalze
können zwei Garn-Filamente behandelt werden.
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Wenn es erwünscht ist, die Spinngeschwindigkeit gleichzeitig mit der
Stabilisierung der Laufbewegung der Filamente zu steigern, kann die Zwischenwalze
vorzugsweise in einer weiter unten befindlichen Position angeordnet werden, und
es ist auch im Hinblick auf den Arbeitsgang des Aufsetzens des Filaments auf die
Walze vorzuziehen, daß die Zwischenwalze in einer Position unterhalb der Flitte
zwischen der oberen Walze und der unteren Walze angebracht ist.
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Die Zwischenwalze kann einen Durchmesser vorzugsweise.
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von 20 mm bis 200 mm aufweisen, wenn man in Betracht zieht, daß sowohl
das Aufwickeln von Filamenten um die
Zwischenwalze herum verhindert
werden muß als auch die Produktivität pro Flächeneinheit verbessert werden soll.
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Die Zwischenwalze besitzt eine Querschnittsform, die kreisförmig sein
kann, vorzugsweise jedoch konkav-konvex ist, um das Aufwickeln von Filamenten um
die Zwischenwalze herum zu verhindern.
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Der Zwischenwalze, die sich in Übereinstimmung mit der Vorwärtsbewegung
der Filamente drehen sollte, kann vorzugsweise zwangsschlüssig eine Umfangsgeschwindigkeit
gegeben werden, die gleich der Laufgeschwindigkeit der Filamente ist, etwa eher
durch einen Zwangsantrieb der Zwischenwalze mittels eines Elektromotors als lediolich
durch einen (reibungsbedingten) Nachlaufantrieb der Zwischenwalze durch die laufenden
Filamente. Der Grund hierfür liegt darin, daß die Drehzahl der Zwischenwalze manchmal
einen Bereich ihrer mechanischen Resonanzschwingung zwischen der anfänglichen Drehgeschwindigkeit
der Walze aufgrund der Reibung der laufenden Filamente und der stabilen Rotationsgeschwindigkeit
der Walze durchläuft, wobei in diesem Bereich ein Betrieb der Zwischenwalze durch
einfache (reibungserzeugte) Nachführdrehung unmöglich werden kann.
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Weiterhin kann die Zwischenwalze vorzugsweise in einer Stellung angebracht
werden, in der ihr Umfang 5 mm oder mehr von den ohne Umlauf über die Zwischenwalze
sich direkt auf der die Umfangs linien der oberen Walze und der unteren Walze verbindenden
Tangente bewegenden Filamenten entfernt ist. In einem Abstand von weniger als 5
mm können die Filamente, wenn sie während des
Laufens in geringem
Maße schwingen, mit der Zwischenwalze in Berührung gelangen und um diese gewickelt
werden.
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Die vorliegende Erfindung wird nunmehr unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen im einzelnen beschrieben.
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Fig. 1 ist eine schematische Darstellung der Vorrichtung des Walzenpaar-Typs
und des Verfahrens zum kontinuierlichen Naßspinnen von Filamenten nach dem Stand
der Technik. Diese Spinnvorrichtung wird in erster Linie aus einer oberen Walze
1 und einer unteren Walze 2 mit geneigt zueinander verlaufenden Achsen gebildet,
und hier sind zu diesen ein Mittel zum Zuführen einer Reinigungsflüssigkeit 5 und
zum Trocknen 7 und 8 hinzugefügt. Die ober Walze 1 bzw. die untere Walze 2 drehen
sich in den durch die Pfeilspitzen 3 und 4 bezeichneten Richtungen. In dem der oberen
Walze 1 und der unteren Walze 2 vorausgehenden Schritt ist eine Spinnvorrichtung
angebracht, eine Spinnlösungsleitung 10, eine Spinndüse 11 und ein Fadenführer 12.
Die Spinndüse 11 ist in das Spinnbad eingetaucht, das in den Abbildungen nicht dargestellt
ist.
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Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung nach dem Stand der Technik
besitzt eine Spinndüse für jeweils ein aus der oberen Walze 1 und der unteren Walze
2 bestehendes Walzenpaar. Dementsprechend läuft ein Garn-Filament 13 auf der oberen
Walze 1 und der unteren Walze 2.
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Im Gegensatz dazu ist ein Beispiel der Vorrichtung des Walzenpaar-Typs
zum kontinuierlichen Naßspinnen von Filamenten nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung
in Fig. 2 dargestellt. Diese Vorrichtung veranschaulicht ein Beispiel, in dem für
ein aus der oberen Walze 1 und der untern Walze 2 gebildetes Paar eine Zwischenwalze
14 vorgesehen ist. Diese Vorrichtung zum kontinuierlichen Naß spinnen von Filamenten
umfaßt eine obere Walze 1 und eine untere Walze 2 mit geneigt zueinander verlaufenden
Achsen sowie eine Zwischenwalze 14, und hier sind zu diesen ein Mittel zum Zuführen
einer Reinigungsflüssigkeit 5 und Mittel zum Trocknen 7 und 8 hi.nzugefügt.
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In Fig. 2 sind die obere Walze 1 und die untere Walze 2 mit gegeneinander
geneigten Achsen vorgesehen, und die Zwischenwalze 14 ist in der Mitte zwischen
der oberen Walze 1 und der unteren Walze 2 angeordnet. Die Drehrichtungen der oberen
Walze 1, der unteren Walze 2 bzw.
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der Zwischenwalze 14 sind durch die Spitzen der Pfeile 3, 4 bzw. 15
dargestellt.
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In Fig. 2 ist ein Beispiel dargestellt, in dem eine Zwischenwalze
14 für die obere Walze 1 und die untere Walze 2 vorgesehen ist, jedoch ist es möglich,
mehrere solcher Zwischenwalzen anzubringen.
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Fig. 3 zeigt für einige Beispiele von Walzenpaar-Teilen der Walzenpaar-Vorrichtung
zum kontinuierlichen Naßspinnen von Filamenten Schnittansichten senkrecht zu den
Walzenachsen. Fig. 3 (a), (b), (c), (d), (e), (f) und (g) zeigen Ausführungsformen
gemäß der vorliegenden Erfindung, und Fig. 3 (h), (i) und (j) zeigen Vergleichsbeispiele.
Fig. 2 und Fig. 3 (a), (b), (c) und (d) zeigen jeweils ein Beispiel, in dem eine
Zwischenwalze vorgesehen ist, und Fig. 3 (e), (f) und (g) zeigen Beispiele, in denen
Zwischenwalzen 14, 14' und 14" vorgesehen sind.
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Zuerst muß die Zwischenwalze gemäß der vorliegenden Erfindung seitlich
angeordnet sein, damit die Filamente zwischen der unteren Walze und der Zwischenwalze
horizontal oder aufwärts laufen können. Das heißt, daß, wie dies in Fig. 3 (a),
(b), (c), (d), (e), (f) und (g) gezeigt ist, die Zwischenwalze 14, die Zwischenwalze
14' oder die Zwischenwalze 14" seitlich so angeordnet sind, daß die Filamente zwischen
der Zwischenwalze und der unteren Walze sich aufwärts oder horizontal bewegen können.
In den Vergleichsbeispielen der Fig. 3 (h) und (i) ist die Zwischenwalze 14 seitlich
so angeordnet, daß die Filamente zwischen der Zwischenwalze und der unteren Walze
sich abwärts bewegen können. In den Fällen, in denen die Zwischenwalze 14, die Zwischenwalze
14' oder die Zwischenwalze 14" seitlich so angeordnet sind, daß die Filamente zwischen
der Zwischenwalze und der unteren Walze sich aufwärts oder horizontal bewegen können,
wird die Bewegung der Filamente 13, 13' und 13" stabilisiert. Im Gegensatz dazu
tritt in den Fällen der Vergleichsbeispiele häufig Garnriß auf.
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Hinsichtlich der Position der Zwischenwalze in senkrechter Richtung
sollte die Unterseite der Zwischenwalze in einer Höhe angeordnet sein, die gleich
der Höhe oder größer als die Höhe der Unterseite der unteren Walze ist. In Fig.
3 (a), (b), (c), (d), (e), (f) und (g) sind die Unterseiten 16, 16' und 16" der
Zwischenwalzen seitlich in einer solchen Höhe angeordnet, die gleich der Höhe oder
größer als die Höhe der Unterseite 17 der unteren Walze ist. Als Vergleichsbeispiel
zeigt Fig. 3 (j) eine Vorrichtung, in der die Unterseite 16 der Zwischenwalze in
einer Höhe angeordnet ist, die niedriger als die Höhe der Unterseite 17 der unteren
Walze liegt. In einer solchen Vorrichtung tritt Garnriß auf, und eine stabile Laufbewegung
der Filamente 13 und 13' läßt sich nicht erreichen.
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Fig. 4 zeigt Schnittansichten der Zwischenwalze in der Vorrichtung
vom Paar-Typ zum kontinuierlichen Naßspinnen von Filamenten gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Die Zwischenwalze kann einen Querschnitt aufweisen, der wie in Fig.
4 (a) dargestellt Kreisform besitzt, jedoch hat sie vorzugsweise einen Querschnitt
knonkav-konvexer Form, wie er in Fig. 4 (b), (c) und (d) abgebildet ist.
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Als nächstes wird das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung im
Vergleich zu dem Verfahren des Standes der Technik beschrieben.
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Nach dem in Fig. 1 dargestellten kontinuierlichen Naßspinnen des Walzenpaar-Typs
gemäß dem Stand der Technik wird das gesponnene Filament während seiner' Fortbewegung
längs einer Schraubenlinie über die-obere Walze 1 und die untere Walze 2 behandelt.
Zwischen der oberen Walze 1 und der unteren Walze 2 bewegt sich nur ein Filament.
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Nach dem in Fig. 2 dargestellten kontinuierlichen Naßspinnen des Walzenpaar-Typs
gemäß der vorliegenden Erfindung beträgt die Zahl der über die obere Walze 1 und
die untere Walze 2 laufenden Filamente zwei. Die gesponnenen Filamente 13 und 13'
laufen in einer Schraubenbewegung zwischen der oberen Walze 1 und der unteren Walze
2 und legen im wesentlichen die gleiche Strecke zurück, wenn sie von der oberen
Walze 1 zu der unteren Walze 2 laufen, wobei sie sich in Kontakt miteinander befinden
oder einander sehr nahe sind, während sie aufgrund der Trennung durch die Zwischenwalze
14 unterschiedliche Strecken zurücklegen, wenn sie von der unteren Walze 2 zu der
oberen Walze 1 laufen. Infolgedessen können die Filamente am Filament-Auslaß 18,
wo sie ihren Weg um die obere Walze 1 und die untere Walze 2
beendet
haben, als zwei getrennte Filamente abgenommen werden.
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Nach dem Verfahren zum kontinuierlichen Naß spinnen von Filamenten
gemäß der vorliegenden Erfindung müssen die Ganghöhen der auf der oberen und der
unteren Walze laufenden Vielzahl der Filamente gleich gemacht werden.
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Aus Fig. 2 geht hervor, daß dadurch, daß man die Schneckenganghöhen
19 und 19' der auf der oberen Walze 1 und der unteren Walze 2 laufenden Filamente
13 und 13' einander gleich macht, die Abstände zwischen dem Filament 13 und dem
Filament 13' während ihres Weges über die obere und untere Walze ständig konstant
gehalten werden können, wodurch ein stabiler Bewegungszustand aufrechterhalten werden
kann.
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In Fig. 2 ist ein Beispiel dargestellt, in dem die Zahl der über die
obere und untere Walze laufenden Filamente zwei beträgt, jedoch ist es ebenfalls
möglich, eine größere Zahl von Filamenten zu transportieren. Fig. 3 (f) zeigt ein
Beispiel, in dem drei Filamente, nämlich die Filamente 13, 13' und 13", dadurch
transportiert werden, daß zwei Zwischenwalzen 14 und 14' eingesetzt werden, und
Fig. 3 (g) zeigt ein Beispiel, in dem vier Filamente durch den Einsatz von drei
Zwischenwalzen transportiert werden.
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In dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung müssen an dem Punkt,
an dem die Filamente von der unteren Walze getrennt werden, alle Filamente aufwärts
oder horizontal geführt werden. Wie in Fig. 3 (a), (b), (c), (d), (e), (f) und (g)
gezeigt ist, laufen an den Punkten 20, 20' und 20" alle Filamente aufwärts oder
horizontal. In den Vergleichsbeispielen 3 (h), (i) und (j) laufen alle Filamente
oder ein Teil der Filamente am
Punkt 20', an dem die Filamente
von der unteren Walze abgelöst werden, abwärts. Bei einem solchen Verfahren erleiden
die Filamente häufig Garnrisse.
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Alternativ kann aus der Vielzahl der über die obere und die untere
Walze laufenden Filamente eines vorzugsweise über die die Umfangs linien der oberen
Walze und der unteren Walze verbindende gemeinsame Tangente geführt werden. Fig.
3 (e) zeigt ein Beispiel, in dem kein Filament längs der die Umfangs linien der
oberen Walze und der unteren Walze verbindenden gemeinsamen Tangente geführt wird,
sondern in dem nur zwei Filamente über zwei Zwischenwalzen geführt werden. Andererseits
zeigt Fig. 3 (f) ein Beispiel, in dem ein Filament längs der die Umfangs linien
der oberen Walze und der unteren Walze verbindenden gemeinsamen Tangente läuft und
mit Hilfe von zwei Zwischenwalzen insgesamt drei Filamente geführt werden. Die letztere
Anordnung erzielt eine stärkere Senkung der Anlagekosten.
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Verfahren für die Messung der Eigenschaften der Filamente gemäß der
vorliegenden Erfindung (1) Verfahren zur Messung von Farbdifferenzen Schlauchware
aus dem erhaltenen Filament wird gefärbt, und ihre Farbunterschiede werden gemes-sen.
Zur Messung der Farbunterschiede werden fünf Grauskalen nach JIS (Japanische Industrienorm)
L0804 hergestellt. Die Farbdifferenzen dieser Grauskalen sind 0 + 0,2, 1,5 + 0,3,
3,0 + 0,3, 6,0 + 0,7 und 12,0 + 1,5, wie sie aufgrund der gemessenen Tristimulus-Werte
nach der Adams-Nickerson-Farbdifferenz-Gleichung errechnet wurden (NBS-Einheiten).
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Zur Bestimmung der Farbdifferenz zwischen dem gefärbten Filament einer
Standard-Probe (jedes gewünschte Filament kann dafür gewählt werden) und dem gefärbten
zu untersuchenden Filament werden die Färbungen beider Filamente visuell mit den
obigen Grauskalen verglichen.
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Die Farbdifferenzen werden in NBS-Einheiten angegeben.
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(2) Verfahren zur Messung des Weißgrades Zur Messung des Weißgrades
werden zunächst nach JIS L1013 Proben dadurch hergestellt, daß Filamente um eine
Platte der Abmessungen 5 cm x 5 cm gewickelt werden und danach die Oberfläche mit
einer transparenten Glasplatte bedeckt wird. Man mißt die entsprechenden Tristimulus-Werte
und berechnet den Weißgrad aus diesen Werten nach der Hunter'schen Gleichung.
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Beispiele Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele
näher erläutert.
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Beispiel 1 Unter Einsatz des Verfahrens und der Vorrichtung vom Walzenpaar-Typ
gemäß der vorliegenden Erfindung zum kontinuierlichen Naß spinnen von Filamenten
wurden Viskose-Reyon-Fasern ersponnen. Die eingesetzte Vorrichtung entsprach der
Darstellung in Fig. 2, und die Zwischenwalzen wurden in der in Fig. 3 (f) gezeigten
Position angebracht.
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Die obere Walze und die untere Walze hatten einen Durchmesser von
130 mm. Zwei Zwischenwalzen mit Kreisquerschnitten und Durchmessern von jeweils
50 mm wurden
eingesetzt. Die Zwischenwalzen wurden in der Mitte
zwischen der oberen Walze und der unteren Walze befestigt, wobei ihre Achsen auf
beiden Seiten jeweils 40 mm von der die Umfangs linien der oberen Walze und der
unteren Walze verbindenden gemeinsamen Tangente entfernt und parallel zu der Achse
der oberen Walze angeordnet waren. Die beiden Zwischenwalzen wurden mit der gleichen
Oberflächengeschwindigkeit wie die.obere und die untere Walze gedreht. Die Schraubenganghöhe
wurde auf 8 mm festgesetzt, und 3 Filamente von jeweils 83 dtex/26 Filamente (75
den/26 Filamente) wurden mit einer Laufgeschwindigkeit von 180 m/min gesponnen.
Die betreffenden Filamente wurden auf das Walzenpaar in einem Zustand geführt, in
dem sie sich berührten oder einander sehr nahe waren, so daß ermöglicht wurde, daß
sie im wesentlichen auf ihrem Weg von der oberen Walze zu der unteren die gleiche
Bahn zurücklegten, während sie bei ihrer Wanderung von der unteren Walze zu der
oberen Walze sich in dem in Fig. 3 (f) dargestellten Zustand befanden. Während des
Laufens der Filamente auf der oberen und der unteren Walze erfolgte eine Waschbehandlung
mit Wasser und Trocknen der Filamente, und die Filamente wurden nach ihrem Abgang
von den Walzen mittels einer Aufwickelmaschine aufgespult.
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Die Eigenschaften der erhaltenen Filamente und die Garnriß-Häufigkeit
während des Spinnens sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
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Tabelle 1 * * Farb- 1) Weißgrad 2) Garnrißdifferenz frequenz Filament
1 3) 0,5 NBS 72,4 0,11/24 h * Filament 2 3) Standard -7 72,5 0,11/24 h Filament
3 3) 0,0 NBS 72,7 0,11/24 h 1) Die Farbdifferenz wurde wie oben beschrieben gemessen.
Filament 2 wurde als Standard verwendet, und'die Farbabweichungen der Filamente
1 und 3 wurden gemessen.
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* 2) Der Weißgrad wurde wie oben beschrieben gemessen.
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* 3) Das Filament 1 entspricht dem Filament 13' in Fig.
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3 (f), das Filament 2 ähnelt dem Filament 13, und das Filament 3
entspricht dem Filament 13".
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Wie aus Tabelle 1 zu ersehen ist, zeigen die drei Filamente einheitliche
Eigenschaften, und der Laufzustand der Filamente war ebenfalls gut.
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Beispiel 2 Unter Einsatz des Verfahrens und der Vorrichtung vom Walzenpaar-Typ
gemäß der vorliegenden Erfindung zum kontinuierlichen Naßspinnen von Filamenten
wurden Kupferoxldammoniak-Reyon-Fasern ersponnen.
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Die eingesetzte Vorrichtung entsprach der Darstellung in Fig. 2, und
die eingesetzte Spinnanlage war eine vertikale Schlauchspinnvorrichtung. Die Zwischenwalze
wurde in der in Fig. 3 (d) gezeigten Position angebracht.
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Die obere Walze und die untere Walze hatten einen Durchmesser von
130 mm. Eine Zwischenwalze mit Kreisquerschnitt und einem Durchmesser von 50 mm
wurde eingesetzt. Die Zwischenwalze wurde so befestigt, daß sich ihre Unterseite
auf gleicher Höhe mit der Unterseite der unteren Walze befand, wobei ihre Achse
45 mm von der die Umfangs linien der oberen Walze und der unteren Walze verbindenden
gemeinsamen Tangente entfernt und parallel zu der Achse der oberen Walze angeordnet
war.
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Die Zwischenwalze wurde mit der gleichen Oberflächengeschwindigkeit
wie die obere und die untere Walze gedreht. Die Schraubenganghöhe wurde auf 8 mm
festgesetzt, und 2 Filamente von jeweils 67 dtex/46 Filamente (60 den/46 Filamente)
wurden mit einer Laufgeschwindigkeit von 350 m/min gesponnen. Die betreffenden Filamente
wurden auf das Walzenpaar in einem Zustand geführt, in dem sie sich berührten oder
einander sehr nahe waren, so daß ermöglicht wurde, daß sie im wesentlichen auf ihrem
Weg von der oberen Walze zu der unteren die gleiche Bahn zurücklegten, während sie
bei ihrer Wanderung von der unteren Walze zu der oberen Walze sich in dem in Fig.
3 (d) dargestellten Zustand befanden.
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Während des Laufens der Filamente auf der oberen Walze und auf der
unteren Walze wurden sie mit 10-proz.
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Schwefelsäure behandelt, mit Wasser gewaschen und getrocknet; nach
ihrem Abgang von den Walzen wurden die Filamente mittels einer Aufwickelmaschine
aufgespult.
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Die Eigenschaften der erhaltenen Filamente und die Garnriß-Häufigkeit
während des Spinnens sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
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Tabelle 2 Laufgeschwin- Filament Farb- 1) Weißgrad Garnrißdigkeit
Nr. differenz frequenz * Filament 1 2) 78,1 0,12/24 h 350 m/min 0,0 NBS Filament
2 2) 78,3 0,12/24 h 1) Die Farbdifferenz zwischen Filament 1 und Filament 2 wurde
in ähnlicher Weise wie oben beschrieben gemessen.
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2) Das Filament 1 entspricht dem Filament 13 in Fig.
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3 (d) und das Filament 2 entspricht dem Filament 13'.
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Wie aus Tabelle 2 zu ersehen ist, wurde bestätigt, daß ein stabiler
Laufzustand bei einer Laufgeschwindigkeit von 350 m/min möglich ist. Kein Qualitätsunterschied
der Filamente war zu beobachten.
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Beispiele 3 bis 12 und Vergleichsbeispiele 1 bis 5 Viskose-Reyon-Fasern
wurden unter Einsatz der Vorrichtung vom Walzenpaar-Typ zum kontinuierlichen Naßspinnen
von Filamenten ersponnen, um den Effekt des Verfahrens und der Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung zu bestätigen.
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Die eingesetzte Vorrichtung entsprach der Darstellung in Fig. 2. Zum
Nachweis des Effekts des Verfahrens und der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
wurden Vergleichstests durchgeführt: Verglichen werden in den
Beispielen
3 bis 6 unterschiedliche Querschnittsformen der Zwischenwalze, in den Beispielen
3 und 7 und in Vergleichsbeispiel 1 unterschiedliche Durchmesser der Zwischenwalze,
in den Beispielen 3, 8 bis 11 und den Vergleichsbeispielen 2, 3 und 4 die Befestigungspositionen
der Zwischenwalzen, sowie die Abstände zwischen dem Umfang der Zwischenwalze und
dem nicht in unmittelbarem Kontakt mit der Zwischenwalze befindlichen Filament in
den Beispielen 3 und 12 und in Vergleichsbeispiel 5.
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Die obere Walze und die untere Walze hatten einen Durchmesser von
130 mm. Die eingesetzte Zwischenwalze hatten einen aus den Fig. 4 (a), (b), (c)
und (d) ausgewählten Querschnitt, wie dies in der die Form der Zwischenwalze bezeichnenden
Spalte der Tabelle 3 angegeben ist. Die Durchmesser der kreisförmigen Querschnitte
der Zwischenwalzen sind in der Durchmesser-Spalte der Tabelle 3 angegeben Die Angaben
der Befestigungspositionen-der Zwischenwalzen in der entsprechenden Spalte der Tabelle
3 beziehen sich auf die Darstellungen der Fig. 3. Der Abstand zwischen dem Umfang
der Zwischenwalze und dem nicht in unmittelbarem Kontakt mit der Zwischenwalze befindlichen
Filament ist in der Spalte "Abstand" der Tabelle 3 aufgeführt. Die Achse der Zwischenwalze
war in den Beispielen 3 bis 12 und in den Vergleichsbeispielen 1, 4 und 5 parallel
zu der Achse der oberen Walze, dagegen in den Vergleichsbeispielen 2 und 3 parallel
zu der unteren Achse, angeordnet. Die Schraubenganghöhe der Vielzahl der über die
obere und untere Walze laufenden Filamente wurde annähernd gleich groß gemacht.
Die Zwischenwalzen wurden mit der gleichen Oherflächengeschwindigkeit wie die
obere
Walze und die untere Walze gedreht. Die Schraubenganghöhe wurde auf 8 mm festgesetzt,
und Filamente von jeweils 133 dtex/40 Filamente (120 den/40 Filamente) wurden mit
einer Laufgeschwindigkeit von 160 m/min gesponnen. Die betreffenden Filamente wurden
auf das Walzenpaar in einem Zustand geführt, in dem sie sich berührten oder einander
sehr nahe waren. Auf ihrem Weg von der unteren Walze 2 zu der oberen Walze 1 befanden
sich die Filamente in unterschiedlichen Zuständen, entsprechend den betreffenden
Darstellungen der Position der Zwischenwalze in der Fig. 3. Während des Laufens
der Filamente auf der oberen Walze und auf der unteren Walze wurden sie mit Wasser
gewaschen und getrocknet. Die Filamente wurden nach ihrem Abgang von den Walzen
mittels einer Aufwickelmaschine aufgespult.
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Die Garnriß-Häufigkeit während des Spinnens ist in Tabelle 3 angegeben.
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Aus den in Tabelle 3 aufgeführten Ergebnissen der Garnriß-Frequenz
geht die Wirkung der vorliegenden Erfindung deutlich hervor: Durch Einsatz des Verfahrens
und der Vorrichtung des Walzenpaar-Typs der vorliegenden Erfindung beim kontinuierlichen
Naßspinnen läßt sich eine Vielzahl von Filamenten mit guter Wirksamkeit spinnen.
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Tabelle 3 Beispiel Zwischenwalze Achse der Garnriß-Form Durch- Posi-
Ab- Zwischenwalze frequenz Fig.4 messer tion stand parallel zu mm Fig.3 mm der Walze
(24 h)-1 Beispiel 3 (a) 50 (b) 7 oben 0,10 4 (b) 60 (b) 7 oben 0,11 5 (c) 70 (b)
7 oben 0,12 6 (d) 50 (b) 7 oben 0,10 7 (a) 20 (b) 7 oben 0,25 Vergleichsbeispiel
1 (a) 15 (b) 7 oben 0,85 Beispiel 8 (a) 50 (a) 7 oben 0,13 9 (a) 50 (c) 7 oben 0,11
10 (a) 50 (d) 7 oben 0,08 11 (a) 50 (g) 7 oben 0,10 Vergleichsbeispiel 2 (a) 50
(h) 7 unten 2,40 3 (a) 50 (i) 7 unten 2,45 4 (a) 50 (j) 7 oben 3,15 Beispiel 12
(a) 50 (b) 5 oben 0,13 Vergleichsbeispiel 5 (a) 50 (b) 3 oben 5,27