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Bezeichnung: Rettungsgerät zum Verhinders des Sinkens eines
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in Seenot geratenen Schiffes B e s c h r e i b un g : Die Erfindung
betrifft ein Rettungsgerät zum Verhindern des Sinkens eines in Seenot geratenen
Schiffes, insbesondere Sportbootes, bestehend aus mehreren fest mit dem Schiffskörper
verbundenen Schlauchkörpern, die im Bereich der Wasserlinie angeordnet sind und
bei Seenot aus einer kompakt zusammengelegten Ruhestellung in eine Betriebsstellung
aufblasbar sind und dann ein auf das Gewicht des Schiffes, der Ladung und der Besatzung
abgestimmtes Auftriebsvolumen aufweisen, wobei die in Ruhestellung befindlichen
Schlauchkörper durch Außenbordabschirmungen geschützt sind, die in eine das volle
Aufblasen der Schlauchkörper zulassende Freigabestellung auslenkbar sind.
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Ein derartiges Rettungsgerät ist aus der Hauptpatentanmeldung P 34
02 679.7 bereits bekannt. Die dort vorgesehene Anordnung der Schlauchkörper derart,
daß sie sich in der aufgeblasenen Betriebsstellung außenbords befinden, hat eine
Reihe von Vorteilen. Auf der Außenseite des Schiffes ist ausreichend Raum für eine
zweckmäßige Anordnung der Schlauchkörper vorhanden, bei der diese das Boot in manövrierfähiger
und reparaturmöglicher Schwimmlage halten. Dabei begünstigt eine übersichtliche
Anordnung ein sekundenschnelles Aufblasen der Schlauchkörper, so daß im Falle einer
Havarie ein Sinken und ein Überfluten von Maschinen, Proviant und dergleichen unmöglich
gemacht ist. Besonders hervorzuheben ist, daß das Schiff bei aufgeblasenen Schlauchkörpern
kaum unter die normale Wasserlinie sinken kann und weitgehend unter Segeln und/oder
Motor manövrierfähig bleibt.
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Der Innenraum des Bootes wird weder durch die noch in der Ruhestellung
befindlichen
zusammengelegten Schlauchkörper noch durch die im rnstfall aufgeblasenen Schlauchkörper
eingeengt.
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Hepara turarb'iten am Leck können ohne Behinderung durch die aufseblasenell
Schlauchkbrper durchgefiihrt werden.
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Bei der Ausbildung nach der Hauptpatentanmeldung erstrecken sich die
Schlaiichkörper in diversen voneinander unabhängigen Segmenten au(3erbords längs
der Wasserlinie. Zwar ist bereits vorgesehen, daß die Schlauchkörper von Einbuchtungen
der Bordwand aufgenommen werden können, die durch deckelartig herabhängende Außenb<,rdabschirmungen
abgedeckt sind. In diesem Fall ist aber eine besondere Formgebung der Bordwand bzw.
des Schiffsrumpfs erforderlich, um die Schlauchkörper in das Schiff integrieren
zu können, was eine Nachrüstung von Schiffen mit diesem integrierten Rettungsgerät
ausschließt. Außerdem ist eine vollständig glatte Außenbordwand mit den deckelartigen
Außenbordabschirmungen kaum zu erzielen.
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Dementsprechend liegt der Zusatzerfindung die Aufgabe zugrunde, das
Rettungsgerät so zu verbessern, daß es auf einfache Weise ohne besondere Einbauvoraussetzungen
und damit problemlos auch nachträglich eingebaut werden kann, ohne daß auf eine
volle Integrierung in die Bordwand und eine glatte Außenbordwand verzichtet werden
muß.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schlauchkörper
in bullaugenartigen Elementen angeordnet sind, die in entsprechende Öffnungen der
Bordwand eingebaut sind und eine abdichtend mit der Bordwand verbundene Innenwand
sowie eine die auslenkbare Außenbordabschirmung bildende Außenwand aufweisen.
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Bei dieser Ausbildung ist jeder Schlauchkörper in seiner zusammengefalteten
Ruhestellung in das entsprechend längliche bullaugenartige Element und mit diesem
in die Bordwand integriert. Somit läßt sich das Rettungsgerät derart anbringen,
daß keine die Fahrt behindernde Teile am Außenbord vorhanden
sind.
Es müssen aber auch kaum störende Einengungen innerhalb des Bootes in Kauf genommen
werden. Des weiteren können die bullaugenartigen Elemente sowohl während des Schiffsbaus
wie auch nachträglich eingebaut werden, wozu auf die bewährte Technik für das Anbringen
von Bullaugen zurjjckgegriffen und an entsprechender Stelle in die Bordwand eine
Öffnung eingebracht wird. Der Rückgriff auf die bekannten Methoden beim Anbringen
eines Bullauges gewährleistet eine sichere Abdichtung, so daß trotz der Durchbrechung
der Bordwand keine Schwachstelle entsteht, an der evtl. ein Leckschlagen zu befürchten
ist. Insbesondere kann die Innenwand des bullaugenartigen Elements so stabil ausgeführt
und derart fest mit der Bordwand verbunden sein, daß jede lokale Schwächung ausgeschlossen
ist. Im übrigen können gleiche bullaugenartige Elemente zur Ausrüstung von nach
Größe, Form und Gewicht unterschiedlichen Schiffen verwendet werden, indem die Anzahl
und die Anordnung der Elemente auf den Einzelfall abgestimmt wird0 Dementsprechend
lassen sich die Elemente rationell fertigen und einbauen.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform weisen die bullaugen artigen
Elemente einen sich zur Außenwand erweiternden Querschnitt auf. Diese Querschnittsform
begünstigt ein ordnungsgemäßes Aufblasen des Schlauchkörpers unter Verlagerung des
Schlauchkörpers in die über den Außenbord nach außen ragende Betriebsstellung. Außerdem
werden auf die Außenwand des Elements einwirkende Wasserkräfte bei dieser Konstruktion
besonders gut aufgenommen und in die Bordwand eingeleitet.
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Ferner ist es zweckmäßig, daß die Schlauchkörper in eine längliche
Form aufblasbar sind und mit Längsausrichtung mehrmals druckentsprechend fest im
bullaugenartigen Element verankert sind. Dazu können die Schlauchkörper längs einer
oberen und einer unteren Befestigungslinie durchlaufend mit der Innenwand der bullaugenartigen
Elemente verbunden sein, so daß sie mit einer sich im wesentlichen über ihre ganze
Länge erstreckenden Anlagefläche an die Innenwand angeschlossen sind. Natürlich
können zwischen diesen BefestigJngslinien weitere Befestigungslinien
oder
Befestigungseinrichtungen vorgesehen sein, so daß mit Sicherheit die auftretenden
Kräfte zwischen den Auftriebskörpern und dem Schiff iibertragen werden können und
ein Abreißen der aufgeblasenen Schlauchkörper ausgeschlossen ist.
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Infolge ihrer länglichen Forin bieten die aufgeblasenen Schlauchkörper
trotz eines verhältnismäßig kleinen Durchmessers und dementsprechend wellengeschützten
engen Anlage am Schiff ein verhältnismäßig großes Auftriebsvolumen.
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Um den Wellen möglichst wenig Angriffsmöglichkeiten zu geben, können
die in eine längliche Form aufgeblasenen Schlauchkörper ein vom Kreisquerschnitt
abweichendes unsymmetrisches Profil mit einer schwächeren Krümmung an ihrer dem
Schiff zugewandten und mindestens teilweise im offenen Hohlraum des betreffenden
bullaugenartigen Elements aufgenommenen Innenseite und mit einer stärkeren Krümmung
an ihrer Außenseite aufweisen. In diesem Falle schmiegen sich die aufgeblasenen
Schlauchkörper dem Schiff besonders gut an.
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Im Interesse geringer Wasserreibung vor Inbetriebnahme der Schlauchkörper
werden die bullaugenartigen Elemente so in die Schiffswand eingebaut, daß die Außenwand
eines jeden bullaugenartigen Elements mit dem Außenbord des Schiffes fluchtet.
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Vorzugsweise ist die Außenwand eines jeden bullaugenartigen Elements
mit einer durch den Aufblasdruck des Schlauchkörpers aufsprengbaren Abdichtung an
das Element angeschlossen. Auf diese Weise kann vor der Benutzung des Rettungsgeräts
kein Wasser in den Hohlrau;n des Elements eindringen, der den Schlauchkörper in
zusammengelegtem Zustand aufnimmt. Dementsprechend ist der Schlauchkörper nicht
nur vor mechanischen Beanspruchungen sondern auch vor der Korrosionswirkung des
Meereswassers und der in ihm enthaltenen Substanzen geschützt.
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Zweckmäßigerweise werden beidseits des Schiffes mehrere bullaugenartige
Elemente über die Schiffslänge verteilt, wobei durch
die Anzahl,
die Größe und die ggf. ungleichmäßige Verteilung der bullaugenartigen Elemente bzw.
der aufgeblasenen Schlauchkörper eine im wesentlichen unveränderte Schwimmlage des
lecken Schiffes mit einem allenfalls geringfügigen Absinken gegenüber der normalen
Wasserlinie gewährleistet ist. Beispielsweise können an Steuerbord wie an Backbord
drei über die Schiffslänge verteilt angeordnete bullaugenartige Elemente vorgesehen
sein.
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Mit insgesamt sechs derartigen Elementen kann einem Boot bereits eine
stabile Lage erteilt werden, wobei ggf. auch noch ein Überwassern möglich ist, wenn
ein oder zwei Schlauchkörper ausfallen würden.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine mit dem Rettungsgerät
ausgerüstete Jacht in Seitenansicht; Fig. 2 einen Vertikalschnitt längs Linie II-II
in Fig. 1, wobei sich der Schlauchkörper in der zusammengefalteten Ruhestellung
befindet; und Fig. 3 eine Fig. 2 entsprechende Darstellung mit in die Betri ebss
te llung aufgeblasenem Schlauchkörper.
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Fig. 1 zeigt eine Segeljacht 1 mit dem Schiffskörper 2, Kiel 3, Schwert
4, Ruder 5, Kajüte 6 und Mast 7. Die Jacht 1 weist auf jeder Seite drei über die
Schiffs länge verteilte und in der angedeuteten Wasserlinie angeordnete bullaugenartige
Elemente 10 auf. Die nähere Ausbildung und die Wirkungsweise der Elemente 10 ergeben
sich aus den Fig. 2 und 3.
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Danach weist jedes bullaugenartige Element 10 in Form eines langgestreckten
Ovals eine Innenwand 11 und eine Außenwand 12 auf, die durch eine sich nach außen
erweiternde Ringwand 13 fest miteinander verbunden sind. Die Wände 11 bis 13 umgrenzen
einen Hohlraum 14, der einen kompakt zusammengelegten Schlauchkörper
15
aufnimmt.
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Der dargestellte Schlauchkörper 15 weist gemäß Fig. 3 in aufgeblasenem
Zustand einen von der Kreisform abweichenden Querschnitt mit einem vergleichsweise
flachen Innenabschnitt, der im wesentlichen innerhalb des nach außen geöffneten
Hohlraums 14 verbleibt,und einem sich vergleichsweise weit nach außen vorwölbenden
Außenabschnitt mit dementsprechend stärker gekrümmtem Profil auf. Natürlich können
abweichende Schlauchprofile einschließlich eines Kreisprofils vorgesehen sein. Die
innere Seite des Schlauchkörpers 15 ist fest mit der Innenwand 11 verbunden.
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Dazu ist eine Befestigungsplatte 16 mit Gewindebolzen 17 vorgesehen,
die in einer oberen und einer unteren Reihe angeordnet sind und mittels Muttern
18 unter Einspannung des inneren Schlauchabschnitts nahezu über die gesamte Schlauchlänge
gegen die Innenwand 11 angezogen ist. Statt dessen oder zusätzlich kann der innere
Schlauchabschnitt mit der Innenwand 11 und der Ringwand 13 verklebt sein. Die Befestigungsplatte
16 kann in den Schlauchabschnitt einvulkanisiert sein.
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Die Innenwand 11 und die Ringwand sind fest miteinander verbunden,
beispielsweise verschweißt, und in entsprechender Weise ist die Ringwand 13 mit
der Bordwand 20 fest verbunden, die mit einer Öffnung 21 zum Einbau des bullaugenartigen
Elements 10 versehen wurde. Ggf. können die Innenwand 11 und die Ringwand 13 auch
einstückig miteinander verbunden sein.
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eine Die ovale Außenwand 12 des Elements 10 ist übertAbdichtung 22
mit der Ringwand 13 verbunden, wobei die Abdichtung 22 im Abdichtungsspalt ausgeformt
sein kann. Dadurch ist der Hohlraum 14 hermetisch abgedichtet und der gemäß Fig.
2 zusammengelegte Schlauchkörper 15 vor jedweder Beschädigung geschützt. Die Abdichtung
22 ist mit einer vorbestimmten Festigkeit derart ausgeführt, daß sie bei einem durch
Aufblasen des Schlauchkörpers 15 hervorgerufenen Druck auf die Innenseite der Außenwand
12 aufplatzt.
Die Einrichtung zum Aufblasen des Schlauchkörpers
15, die zweckmäßigerweise über eine Durchführung durch die Innenwand 11 mit Fernsteuerung
und notfalls direkt mechanisch betätigt werden kann, ist nicht dargestellt. Die
Abdichtung 22 weist einen oberen Verbindungsabschnitt 23 auf, der verstärkt ist
und daher nicht reißt bzw. nachgibt. Ein solcher verstärkter Dichtungsabschnitt
könnte auch im unteren Dichtungsbereich vorgesehen sein. Der Verbindungsabschnitt
23 sichert nach dem Aufreißen der Abdichtung 22 eine Verbindung zwischen der Außenwand
12 und der Ringwand 13, was gemäß Fig. 3 zu einem scharnierartigen Hochklappen der
Außenwand 12 führt. Ggf. kann jedoch auf den Verbindungsabschnitt 23 verzichtet
werden, so daß beim Aufblasen der Schlauchkörper 15 die deckelartigen Außenwände
12 vollständig abgesprengt werden und verloren gehen.
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Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist das Element 10 so in die Bordwand 20
eingebaut, daß die Außenwand 12 mit dem Außenbord fluchtet.
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Daher gibt es im Bereich des Elements 10 weder vorspringende noch
zurückspringende Teile, die zu ungünstigen Strömungsverhältnissen längs der Bordwand
20 führen würden.
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Fig. 3 zeigt den aufgeblasenen Schlauchkörper 15, der mit seinem äußeren
Profilabschnitt über die Bordwand 20 nach außen vorspringt. Der Schlauchkörper 15,
der beispielsweise aus Gummi (Schlauchbootgummi) oder verstärktem Polyvinylchlorid
(PRO) besteht, ist mit solcher Wandstärke ausgeführt, daß er dem Aufblasdruck und
den erforderlichenfalls auf das Schiff 1 zu übertragenden Auftriebskräften sowie
den Beanspruchungen durch Wind und Wellen widersteht. Gleiches gilt für die Festigkeit
der Verbindung eines jeden Schlauchkörpers 15 mit der zugeharigen Innenwand 11.
Naturgemäß ist der Schlauchkörper 15 wasserdicht und beständig gegen Öl und Salzwasser
sowie ggf. auch gegen Säure und UV-Strahlung.
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Bei einem Sportboot von 8 m Länge können beispielsweise in Übereinstimmung
mit der Darstellung in Fig. 1 insgesamt sechs bullaugenartige
Elemente
10 mit einer Länge von etwa 2cm, einer Höhe von etwa 30 cin und einem Hohlraum 14
von etwa 5 m Tiefe vorgesehen sein. Die aufgeblasenen Schlauchkörper 15 besitzen
ebenfalls eine Länge von etwa 2 m sowie Querschnittsabmessun gen, die in waagerechter
und senkrechter Richtung differieren können und beispielsweise im Bereich von 40
bis 60 cm liegen.
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Nach einem Leckschlagen des Boots liegt dieses dank seiner aufgeblasenen
Schlauchkörper 15 kaum unter der normalen Wasserlinie. Dabei ist das Boot trotz
der aufgeblasenen Schlauchkörper 15 bei Maschinenantrieb voll manövrierfähig und
unter Segeln auf mindestens 1800 manövrierfähig. Außerdem ist ein vorhandenes Leck
gut zugänglich und reparierbar.