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Sattel für Fahrräder. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage
vom 2. Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldung in England vom 2o. März
igig beansprucht. Die HeratellTung von Sätteln für Fahrräder u. dgl. erfolgte bisher
gewöhnlich in der Weise, diaß man zunächst .die Satteldecken oder !den Sitzteil
aus Leder o. dgl. anfertigte, indem man diesem Material durch Formung, Pressung
o. dkl. die gewünschte Gestallt gab, und alsdann in einem zweiten Arbeitsgang die
so hergestellte Satteldecke mit den Meta'llausrüstungsteilen (Hinterpauscheplatten
und Nasenplatte) durch Vernietung mittels Ösen oder durdhsanstige mechan:ischeBefestigungsmittel
verband. Für diese Befestigung der Metalfausrüstungsteile an den Satteldecken waren
besondere Werkzeuge bzw. eine besondere Maschinerie und entsprechender Aufwand an
Arbeit und Zeit erforderlich;. Außerdem zeigten Fahrradsättel, welche in dieser
Weise hergestellt waren, den großen Übelstand, äsaß insbesondere dann, wenn das
Vernieten nicht sehr sorgfältig ausgeführt und kein ganz hbchwertiges und entsprechend
teures Leder für die Satteldecke verwendet wunde, leicht ein Ausreißen der Niete
bei der Benutzung der Sättel eintrat, wodurch diese vollkommen unbrauchbar wurden.
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Durch die vorliegende Erfindung werden diese Übelstände in einfachster
Weise beseitigt. Hier besteht die Sattellecke ganz oder teilweise aus vulkanisierbarcm
Material, wie Kautschuk, und die Befestigung der Metallausrüstungsteile an der Satteldecke
erfolgt durch die Vulkanisation selbst unter Vermeidung von Nieten u. dgl., und
zwar zweckmäßig im gleichen Arbeitsgang mit der Formurig der Satteldecke. Hier bilden
also die Form- .und Vulkanisierstempel gleichzeitig auch die Werkzeuge zur Befestigung
der Metallausrüstungsteile in oder an den Satteldecken, ,so daß die Kosten für Anschaffung
besonderer Werkzeuge und für die Anlagen zur Annietung der Satteldecken an die Metallteile
und die dafür nötige Arbeit erspart werden. Die neuen Fahrradsättel lassen sich
also vollständig gebrauchsfertig in einem Arbeitsgang herstellen. Zugleich ist die
Verbindung zwischen den Metallausrüstungsteilen und der Satteldecke hier eine viel
innigere als bei den bisher gebräuchlichen Fahrradsätteln; denn während dort eine
Verbindung nur an denjenigen Stellen vorhanden ist, wo die Niete oder Bolzen sitzen,
die,sich in erheblicher Entfernung voneinan(der befinden, sind gemäß der Erfindung
die ganzen Metailausrüstungsstücke, soweit sie'in die Satteldecken eingelagert sind,
auch vollständig mit ihnen verbunden. Infolge-@dessen tritt ein Ausreißen dieser
Metallteile aus der. Satteldecke bei der Benutzung- nicht ein.
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Noch größer wird die Sicherheit der Verbindung zwischen den Metallteilen
und dem vulkanisierbaren Material dadurch, daß man die Metallteile vor ihrem Einlagern
in das Satteldeckenmaterial mit Anhängseln oder
Streifen aus Gewebe
o. dg1. versieht, die ebenfalls in die Kautschukdecken eingelagert und einvulkanisiert
werden.
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Äußerlich: besitzen die neuen Fahrradsättel ein wesentlich besseres
Aussehen als die bisher gebräuchlichen, da keinerlei Niete oder Bolzen sichtbar
sind.
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Es isst zwar an sich bekannt, Kautschukgegenstände der verschiedensten
Art mit Metallteilen 1durch- Vulkanisation zu verbinden. Dieser Gedanke bildet daher
nicht den Gegenstand vorliegender Erfindung; hier handelt es sich viel'me'hr ausschließlich
um die Schaffung einer neuen Art von Fahrradsätteln, welche gegenüber den bisher
gebräuchlichen die angegebenen Vorzüge besitzen.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung sowie das Verfahren zur Herstellung
.der Fahrradsättel gemäß der Erfindung an einer Reihe von Beispielen erläutert,
und zwar zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch einen derartigen Fahrradsattel, die
Fig. ia und. zb den vorderen und hinteren Teil davon in größerem Maßstabe und die
Fig.2 bis 12 Einzelheiten, die im nachfolgenden näher erläutert werden.
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Die Satteldecke wird zweckmäßig aus zwei übereinandergelegten Schichten
b und c aus vulkanisierbarem Material, wie Kautschuk, gebildet, und zwischen diese
wird an geeigneter Stelle die Hinterpauscheplatte a vor ,dem Vulkanisieren der Satteldecke
in die Preß- und Vulkanisierform eingelegt. In der gleichen Weise wird das Nasenstück
d mit seinem annähernd rechtwinklig umgebogenen Schenkel dl zwischen die :beiden
Kautschukschichten b und c eingelzgert, während! der nach unten gerichtete Schenkel
d2 der Nasenplatte aus den Kautschuklagen herausragt. Die in den Kautschuk eingelagerten
Teile der Platte a und d können zur Sicherung der Verbindung mit Odem Kautschukmaterial
vorher in Gewebe, wie Segeltuch o. dgl., das mit v ulkanisierbarem Material getränkt
sein kann, eingewickelt werden. Die Vereinigung der Kautschuk- und Metallteile des
Sattels erfolgt dann durch die Pressung und gleichzeitige Vtilkarnisation, wobei
nur dafür Sorge getragen werden muß, daß die aus der Sattel-,decke hervorragenden
Teile -der Metal.lausrüstungsstücke a und d durch den Formstempel nicht verbogen
werden.
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Lagezt man in der auch, sonst üblichen Weise zwischen die beiden Kautschukschichten
b' und c der Satteldecke eine Gewebeschicht ein, so kann man deren Enden mit der
Hinterpauscheplatte a und dem einzuvttlkanisierenden Teil des Nasenstücks d verbinden.
Beispielsweise kann man zu diesem Zweck Gewebestreifen f1, f2, fa (Fig. 2) zwischen
die Kautschukschichten b und c einlagern und die Enden dieser Streifen in der veranschaulichten
Weise um die Hinterpauscheplatte a herumwickeln. In ähnlicher Weise können die Vorderenden
der Gewebestreifen um den Teil dl des Nasenstücks d herumgewickelt «erden.
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Auch kann man statt dessen das einzulagernde Gewebe durch Ösen, Niete
o. dg1. mit den, Metallteilen verbinden in dier Weise, d:aß man die Hinterpauscheplatten
aus Paaren von übereinandergelegten Metallblechstücken zusammensetzt, zwischen die
man die Enden des Gewebes bzw. der Gewebestreifen einlegt, worauf dann die beiden
Metallblechstücke und ,das zwischengelegte Gewebe durch Niete, Draht o. dgl. miteinander
ver'bun'den werden.
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Es kann auf diese Weise aus den Metallausrüstungsstücken und, den
Gewebestreifen zusammen eine Art Gerippe gebildet werden, welches zwischen die beiden
Kautschuklagen der Satteldecke eingesetzt wird. Ein solches Gerippe ist in den Fig.
3 und- 4 in Ober- und Unteransicht veranschaulicht. Dabei sind .die hinteren Teile
der Gewebestreifen f4, f5 und f' tim die Hinterpauscheplatte herumgelegt, und ihre
klebfähigen Enden f', f $ und f ° sind an der Unterseite ;der Streifen
f4, f5 und f' befestigt, während die Vorderteile f1° und f11 -
und
der Randstreifen f4 und f5 durch Niete o. dgl. mit dem Nasenstück verbrunden sind.
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Fig. 5 zeigt im Längsschnitt und Fig. 6 im OOuerschnitt durch das
Nasenstück nach der Linie X der Fig. 5 ein ähnliches Satteldeckengerippe, wobei
die vorderen Enden der Gewebestreifen f zwischen den Teilen hl und hl eines
zweiteiligen Blasenstücks durch eine Nietverbindung g o. dgl. befestigt sind. Die
Bestandteile Mets Nasenstücks hl, lag sind: in Fig. io für sich in Draufsicht und
im Schnitt veranschaulicht.
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Die Fig. 7 bis 9 zeigen, wie der Teil lag des Nasenstücks in
einen Gewebestreifen f in solcher Weise eingewickelt werden kann, d'aß nur der nach
unten gerichtete Teil d2 desselben frei bleibt, der bei dem fertigen Sattel aus
der Decke nach außen ragt. Dabei ist der Teil d2 des Nasenstücks durch einen Querschlitz
f12 hindurchgesteckt, und es ist dann der Teil fls des letzteren in der aus Fig@9
ersichtlichen Weise nach hinten umgelegt und mit der Unterseite des Streifens f
zusammengeklebtworden. Hierauf werden die Ecken f14 in der aus Fig.7 ersichtlichen
Weise nach unten umgelegt und,das Ganze dann der Form des umhüllten: Teils des Nasenstücks
angeschmiegt. Alsdann wird der zweite Nasenteil hl auf den eingewickelten Teil h2
gelegt und beide hierauf mit dem dazwischen befindlichen Gewebe durch Niete o. dgl.
verbunden.
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Wie in den Fig. i i und 12 veranschaulicht;
kann man
auch sowohl in der Hinterpauscheplatte wie in dem Nasenstück Schlitze i anordnen,
durch die dann die Enden j der Gewebestreifen k hindurchgezogen werden. Auf diese
Weise werden die Metallteile mit einer Reihe von Gewebeanhängseln versehen, die
an oder zwischen die Satteldeckenschiclten bei der Herstellung eingelagert und mit
ihnen zusammenvugkanisiert werden.
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Statt die Metallausrüstungsteile mit Gewebe zu umhüllen oder mit Gewebeanhängseln
zu versehen, kann man sie auch vor dem Einlagern in die Satteldecke mit Hartgummi
bedecken bzw. mit einem Kautschuküberzug geeigneter Zusammensetzung versehen, der
dann einerseits an die Metallteile, anderseits an oder in die Satteldecken einvulkanisiert
wird. Auch können -an Stelle der Gewebestreifen bzw. -anhärngsel gleichgestalteteStreifen
oder. Anhängsel aus Kautschuk mit den Metallteilen verbünden werden.
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Statt dieMetallausrüstungsteilewährend der Formgebung und Vulkanisation
der Satteldecken in diese einzuvulkanisieren, kann das Ein- oder Anvulkanisieren
auch nach der Herstellung und Formung der Satteldecken, selbst erfolgen. Man .kann
dann bei oder Herstellung der Satteldecken an deren Vorder-und Hinterteil geeignete
Taschen oder Scheiden zur Aufnahme der Hinterpauscheplatte bzw. des Schafts des
Nasenstücks versehen, indem man zunächst Füllstücke in diese Taschen oder Scheiden
bei der Herstellung der Sattelleckern, einlegt, die Füllstücke dann nach Formung
und Pressjung der Satteldecken entfernt und hierauf die Metallausrüstungsteile in
die Tarchen oder Scheiden einsetzt und darin durch Vulkanisation befestigt.