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Vorrichtung zur Bevorratung und Ausgabe von Kleinteilen
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Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zur Bevorratung und
Ausgabe von Kleinteilen nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Derartige Vorrichtungen werden z.B. verwendet für die Bevorratung
von Kraftfahrzeugersatzteilen, von Installationsmaterial, von elektrotechnischen
und elektronischen Bauteilen usw. Üblicherweise sind diese Kleinteile in einer Vielzahl
regalartig nebeneinander angeordneter Fächer untergebracht, wobei die Fächer von
Hand geöffnet bzw. herausgenommen werden können, um ein Kleinteil zu entnehmen.
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Sobald die Zahl der auf diese Weise zu lagernden Kleinteile sehr hoch
wird, wie dies etwa in der modernen Kraftfahrzeugtechnik mit ihrer Typenvielfalt
der Fall ist, ist es sowohl schwer, ein einzelnes bestimrntes Kleinteil aufzufinden
als auch den Überblick
darüber zu behalten, ob Kleinteile bestimmter
Art überhaupt noch vorrätig sind bzw. ob eine Nachbestellung und ein Nachfüllen
erforderlich sind, was selbstverständlich vor einem völligen Aufbrauch des jeweiligen
Kleinteils erfolgen sollte.
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Um vorstehenden Anforderungen einigermaßen gerecht zu werden, ist
bei der herkömmlichen Lagerhaltung ein ganz erheblicher Organisationsaufwand erforderlich,
welcher sich vor allem in Form von Personalkosten niederschlägt und damit ein bestimmtes
Ersatzteil über dessen reine Herstellungskosten hinaus bis zu seinem Einbau nochmals
erheblich verteuert. Darüber hinaus verzögert der Zugriff zu Kleinteilen, welche
im Zuge einer bestimmten Reparatur- oder Installationstätigkeit betätigt werden,
naturgemäß den Zeitaufwand für die eigentliche Tätigkeit, so daß auf diese Weise
nochmals eine Kostenerhöhung eintritt. Verschiedentlich wurden Kleinteile in direktem
Zugriff der Monteure gelagert, was aber zu erheblichem "Schwund" führte und sich
deshalb nicht bewährte.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur Bevorratung und Ausgabe von Kleinteilen zu schaffen, welche ein einfaches Befüllen
ebenso wie eine schnelle und zielgerichtete Entnahme gestattet, wobei gleichzeitig
eine Kontrolle des Vorratsbestandes möglich sein soll.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch den kennzeichnenden
Teil von Anspruch 1. Durch die zentrale Ansteuerung eines bestimmte gewünschte Kleinteile
enthaltenden Faches wird ein in diesem Fach enthaltenes Kleinteil selbsttätig freigegeben.
Damit wird eine zentrale Anwahl möglich und das Suchen eines bestimmten Teiles entfällt.
Üblicherweise wird man dabei vorsehen, daß die Fächer zu Fachgruppen zusammengefaßt
sina,
wobei eine Fachgruppe jeweils gleichartige Kleinteile enthält.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß Anspruch 2 die Möglichkeit
gegeben, jeden Entnahmevorgang über eine zentrale Rechner- und Speichereinrichtung
laufen zu lassen, so daß der in dem Speicher gespeicherte Bestand bei der Entnahme
jeweils aktualisiert werden kann. Dies ermöglicht es, über die Rechnereinrichtung
eine rechtzeitige Vorwarnung auszugeben, wenn der Bestand an einem bestimmten Kleinteil
zur Neige geht. Darüber hinaus kann natürlich die Rechnereinrichtung bei der Entnahme
die Zuordnung zwischen einer eingegebenen Ersatzteilnummer oder Bestellnummer und
dem zu betätigenden Fach herstellen, welches das dieser Nummer zugeordnete Kleinteil
enthält.
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Anspruch 3 gibt eine mögliche vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäß
vorgesehenen Fächer an.
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Dabei ist eine Realisierung gemäß Anspruch 4 besonders günstig, da
durch die Aufrollbarkeit des Fachbodenmaterials der Raum für die Aufnahme des Fachbodens
in der Freigabeposition auf ein Minimum beschränkt werden kann. Das Aufrollen kann
entweder in der von Büroschränken mit Jalousieverschluß her bekannten Art erfolgen
oder dadurch, daß der Fachboden spulenartig aufgewickelt wird.
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Die Ausgestaltung nach Anspruch 5 stellt sicher, daß die einzelnen
Fächer einer Fächergruppe nacheinander so geleert werden, daß jeweils ein Kleinteil
nach dem anderen entnommen wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung für die Ausbildung der Fächer
gibt Anspruch 6 an.
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Die gemäß Anspruch 7 vorgesehene Ausbrechbarkeit der Fachwände ermöglicht
es, die Fachgröße dem für ein bestimmtes Kleinteil tatsächlich benötigten Platzbedarf
individuell anzupassen, wodurch eine optimale Raumausnutzung erzielt wird. Selbstverständlich
kann statt der Möglichkeit des Herausbrechens auch vorgesehen sein, daß Fachwände
herausgeschoben oder in anderer geeigneter Weise entfernt werden, wobei auch vorgesehen
sein kann, daß das Entfernen der Fachwände rückgängig gemacht werden kann, wenn
sich die Struktur der zu lagernden Kleinteile ändert.
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Die Gestaltung des Antriebs eines Fächerrades gemäß Anspruch 8 ermöglicht
eine Drehung desselben um jeweils definierte Drehwinkel. Die Anzahl der Zähne muß
dabei naturgemäß der Anzahl der tatsächlich vorgesehenen bzw. herstellbaren Fächer
koordiniert werden, um insbesondere auch eine definierte Zuordnung eines bestimmten
Faches zu der Auslaßöffnung zu ermöglichen.
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Durch die gemäß Anspruch 9 vorgesehenen Endschalter wird darüber hinaus
eine derartige definierte Arretierung sichergestellt.
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Um unabhängig von der zentralen Ansteuerung auch eine individuelle
Entnahme von Hand zu ermöglichen, kann entsprechend Anspruch 1o vorgesehen sein,
daß bei jeder Fächergruppe ein Handschalter, z.B. in Form eines Druckschalters,
angeordnet ist.
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Eine gemäß Anspruch 11 vorgesehene Gleitfläche stellt sicher, daß
ein von einem Fach abgegebenes Kleinteil selbsttätig von diesem wegbefördert wird.
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Ein Fallschacht gemäß Anspruch 12 ermöglicht es, die von verschiedenen
Gleitflächen eines Regals abgegebenen Kleinteile zu sammeln. Hierzu ist entsprechend
Anspruch 13 vorteilhafterweise unterhalb des Fallschachtes eine Auffangrinne angeordnet,
in welcher gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform nach Anspruch 14 ein Transportband
zum weiteren Transport des ausgegebenen Kleinteils läuft.
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Der Fallschacht kann gemäß Anspruch 15 nach vorne durch eine Installations-
und Abdeckwand begrenzt sein.
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Zum Befüllen der einzelnen Fächer ist gemäß Anspruch 16 vorgesehen,
daß jeweils eine Fächergruppe gemeinsam aus der Regalanordnung herausnehmbar ist.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsformen anhand
der Zeichb nung. Dabei zeigen: Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch eine erste
Ausführungsform einer Fächergruppe, Fig. 2 einen schematischen Schnitt durch eine
zweite Ausführungsform einer Fächergruppe, und Fig. 3 eine Regalanordnung unter
Verwendung einer Mehrzahl von in Fig. 2 dargestellten Fächergruppen.
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Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform wird eine Fächergruppe
1 umfassend eine Mehrzahl von Fächern 2 durch ein Fächerrad 3 gebildet. Das Fächerrad
ist von einem zylindersegmentförmigen Gehäuse 4 umgeben, welches eine Austrittsöffnung
5 aufweist.
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In den einzelnen Fächern 2 des Fächerrades 3 sind gleichartige Kleinteile
6 untergebracht.
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Die untere Fächerwand 7 eines gerade in Ausgabeposition befindlichen
Faches 2 bildet einen Fachboden,der gegenüber der Horizontalen geneigt ist, so daß
in dieser Position ein in dem jeweiligen Fach 2 enthaltenes Kleinteil von selbst
nach außen gleitet oder rollt, wobei hierfür an die jeweilige Fächerwand anschließend
eine Gleitfläche 8 vorgesehen ist. An die Gleitfläche schließen sich ein Fallschacht
und weiterführende Transporteinrichtungen an, welche im Zusammenhang mit diesem
Ausführungsbeispiel nicht näher dargestellt sind.
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Zum Drehantrieb des Fächerrades 3 dient eine Magnetanordnung 9 mit
einem schematisch dargestellten Umlenkgestänge 10, dessen hakenförmig ausgebildetes
Ende 11 in einen an dem Fächerrad 3 an der Peripherie angeordneten Zahnkranz 12
eingreift. Ein schematisch dargestellter Gegenhalter 13 verhindert ein selbständiges.
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unerwünschtes Drehen des Fächerrades 3, indem ein Federelement so
angeordnet ist, daß es einrastet und die Drehbewegung behindert, wenn das Fächerrad
3 die Tendenz zeigt, sich selbsttätig gegen die Antriebsrichtung zu bewegen. Die
Zahl der Zähne des Zahnkranzes 12 ist mit der Zahl der Fächer 2 koordiniert.
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Die Betätigung der Magnetanordnung 9 erfolgt von einer zentralen Wähleinrichtung
aus, wobei in diesen Wählvorgang eine im einzelnen nicht dargestellte Speicher-
und Rechnereinrichtung einbezogen ist, welche sowohl eine entsprechende Zuordnung
herstellen als auch den Bestand überprüfen und gegebenenfalls auf das Erfordernis
einer Nachfüllung aufmerksam machen kann.
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Ein Endkontakt 14 stellt sicher, daß die Drehbewegung des Fächerrades
3 jeweils so beendet wird, daß die jeweils untere Fächerwand 7 mit der Gleitfläche
8 fluchtet.
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Die gesamte Fächergruppe 1 ist in einem gemeinsamen äußeren Gehäuse
15 untergebracht, welches als Ganzes in eine im einzelnen nicht dargetellte Regalanordnung
eingesetzt bzw. zum Befüllen aus dieser herausgenommen werden kann. Zur Herstellung
einer Verbindung mit der zentralen Ansteuereinrichtung dienen die schematisch dargestellten
Kontakte 16.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform wird eine Fächergruppe
1' dadurch gebildet, daß im Schnitt gesehen eine Mehrzahl von Fachwänden rechenartig
nebeneinander angeordnet ist. Der geneigte Fachboden 17 wird durch ein Band aus
elastischem Material gebildet, welches in Form einer Spule 18 aufwickelbar ist.
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Der elektromechanische Antriebsmechanismus des Kerns der Spule 18
ist im einzelnen nicht dargestellt.
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Er wird so angesteuert, daß sukzessive die Unterseite eines Faches
2' nach dem anderen freigegeben wird, d.h. die Vorderkante 19 des Fachbodens 17,
der gleitend verschiebbar ist, bleibt jeweils am unteren Ende einer Fachwand 7'
stehen.
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Auch bei dieser Ausführungsform sind die Fächer 2' bzw. die Fächergruppe
1' wieder in einem gemeinsamen Gehäuse 15' untergebracht, welches in eine in Fig.
3 dargestellte Regalanordnung einsetzbar ist. Zur Herstellung der elektrischen Verbindung
zur zentralen Ansteuerung sind wiederum schematisch eingezeichnete Kontakte 16'
vorgesehen.
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Die in Fig. 3 dargestellte Regalanlage 20 nimmt eine Vielzahl von
kassettenartigen Gehäusen 15' jeweils in einer Ebene nebeneinander auf, wobei wiederum
im Abstand voneinander mehrere Lagen 21 übereinander, jeweils im Abstand voneinander
nach vorne geneigt angeordnet sind. Unterhalb jeder Lage 21 ist ein Gleitraum 22
vorgesehen, welcher an seiner Unterseite eine Gleitfläche 8' aufweist. Am Ende 23
jeder Gleitfläche 8' schließt sich ein Fallschacht 24, welcher nach vorne von einer
Installations- und Abdeckwand 25 begrenzt wird, an. Am unteren Ende des Fallschachtes
24 ist eine Auffangrinne 26 ausgebildet, in welcher ein schematisch angedeutetes
Transportband 27 läuft.
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Wenn von der zentralen Wähleinrichtung ein Wählbefehl zur Freigabe
eines bestimmten Kleinteils 6 bei der entsprechenden Fächergruppe 1' anlangt, wird
der Fachboden 17 entsprechend der Breite eines Faches 2' auf der Spule 18 aufgerollt.
Ein entsprechendes Kleinteil 6 fällt heraus und gelangt über die Gleitfläche 8',
wie durch den Pfeil 28 angedeutet in den Fallschacht 24.
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Von dort gelangt dieses Kleinteil, wie durch den Pfeil 29 veranschaulicht,
auf das in der Auffangrinne 26 laufende Transportband 27, mit welchem es zu einer
zentralen Entnahmestation transportiert werden kann.
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Durch die erfindunggemäße Ausgestaltung ist es also möglich ohne langes
Suchen durch eine an der Regalanordnung entlanggehende Bedienungsperson einen elektronisch
gesteuerten, direkten Zugriff zu einem bestimmten Kleinteil zu erhalten, wobei jede
derartige Zugriffsaktions über eine Rechnereinrichtung zur Aktualisierung des Bestandes
abgearbeitet werden kann. Darüber hinaus erfolgt die Ausgabe des aus einem bestimmten
Fach abgegebenen Kleinteils mechanisch an eine zentrale Stelle. Das Nachfüllen kann
durch die Herausnahme ganzer Fächergruppen bequem vorgenommen werden.
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Für bestimmte Anwendungszwecke kann zudem an der Installations- und
Abdeckwand 25 noch für jede Fächergruppe 1 bzw. 1' ein Drucktaster 30 vorgesehen
sein, um eine manuell gesteuerte Ausgabe vorzunehmen. Hierdurch wird ein ganz wesentlicher
Vorteil erzielt, da die Teile hierdurch optisch identifiziert und auf Sicht entnommen
werden können.
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L e e r s e i t e