DE3406069C2

DE3406069C2 -

Info

Publication number: DE3406069C2
Application number: DE3406069A
Authority: DE
Inventors: Eduard Von Bern Ch Hein; Tibor Worb Ch Ertavi
Original assignee: MASCHINENFABRIK WIFAG BERN CH
Current assignee: MASCHINENFABRIK WIFAG BERN CH
Priority date: 1983-02-21
Filing date: 1984-02-20
Publication date: 1990-08-09
Also published as: SE455850B; SE8300940L; IT1177564B; IT8447700A0; US4600186A; GB8404187D0; SE8300940D0; FR2541185A1; CH664328A5; GB2137967A; FR2541185B1; GB2137967B; DE3406069A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verminderung der Aufprall geschwindigkeit von Druckprodukten im Grund eines Auslegeschaufelrades von Rotationsdruckmaschinen.

Druckprodukte durchlaufen modernde Rotations-Druckmaschinen mit hohen Geschwindigkeiten, so daß es bei abrupten Geschwindigkeitsänderungen zu Störungen oder zu Beschädigungen der empfindlichen Druckprodukte kommen kann.

Aus der DE-AS 15 61 054 ist deshalb eine Einrichtung zur Verzögerung der aus einer Rotations-Druckmaschine in die Auslegeeinrichtung abzu führenden gefalzten Bögen, beispielsweise Zeitungen, Zeitschriften und Hefte, bekannt, bei der die Bögen, während sie in ihrem vorderen Rande festgehalten werden, in ihrem hinteren Teil nachgiebig festgehalten, also gebremst werden. Zu diesem Zweck ist der herkömmliche Aufnahme zylinder für die gefalzten Bögen mit sehr speziellen und aufwendigen Verzögerungsorganen versehen.

Weiterhin geht aus dem DE-GM 72 19 031 ein Bogenausleger mit einer Brem se für das Ende des auszulegenden Bogens unter Benutzung von mit der gewünschten niedrigen Umfangsgeschwindigkeit rotierend angetriebenen Walzen an der Unterseite der Bogenbahnebene hervor. Über jeder rotie renden Walze ist eine frei drehbare Rolle angeordnet, die durch einen elektrisch gesteuerten Magneten oder einen umlaufenden Nocken entgegen der Kraft einer Feder nach unten geschwenkt werden kann. Diese "Bremse" ist sowohl bei Pappen als auch bei dünnen Papierbogen wirksam.

Auch die aus dem Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine nacheinander anfallenden Druckprodukte müssen zur Bildung eines Schuppenstroms auf eine dem gewünschten Schuppenabstand entsprechende Geschwindigkeit ver zögert werden, was grundsätzlich mittels eines im Takt mit dem Falz apparat laufenden Auslegeschaufelrades verwirklicht wird.

Die mit Maschinengeschwindigkeit den Falzapparat verlassenden Druck produkte prallen im Grund des langsamer laufenden Auslegeschaufelrades auf und werden dadurch auf die Umfangsgeschwindigkeit des Schaufelgrun des abgebremst. Es hat sich gezeigt, daß die Aufprallgeschwindigkeit einen bestimmten Wert nicht überschreiten darf, wenn eine Beschädigung der Druckprodukte vermieden werden soll. Dieser Wert wird aber bei den heute gewünschten Produktionszahlen weit überschritten. Dementsprechend sind Vorrichtungen geschaffen worden, die eine den besagten Wert sicher erreichende Geschwindigkeitsreduktion der Druckprodukte zum Ziel haben.

Hierbei werden jedoch die Druckprodukte bereis vor ihrem Eintritt in das Auslegeschaufelrad abgebremst. Da jedoch die Differenz zwischen der Maschinen- und der zulässigen Aufprallgeschwindigkeit groß ist, brau chen die abgebremsten Druckprodukte relativ lange, bis sie mit ihren vorlaufenden Enden den Schaufelgrund erreicht haben. Demzufolge ist dabei z. B. eine lagegenaue Übernahme der Druckprodukte von Vorrichtun gen zum zwangsläufigen Herausführen derselben aus dem Auslegeschaufel rad nicht mehr gewährleistet.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Verminderung der Aufprallgeschwindigkeit von Druckprodukten im Grunde eines Auslegeschaufelrades von Rotationsdruckmaschinen zu schaffen, mit der die Aufprallgeschwindigkeit der mit Maschinengeschwindigkeit in das Auslegeschaufelrad einlaufenden Druckprodukte vermindert wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Zweckmäßige Ausführungsformen werden durch die Merkmale der Unteransprü che definiert.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen darauf, daß mittels einer relativ einfachen, in das Auslegeschaufelrad integrierten Vorrich tung die Druckprodukte schonend abgebremst werden, ohne daß dabei der Gesamtwirkungsgrad einer solchen Rotationsdruckmaschine all zu stark be einträchtigt wird. Denn die Druckprodukte werden kurz bevor ihre vor laufenden Enden der Grund des Auslegeschaufelrades erreicht haben, an ihrer nachlaufenden Enden durch eine Bremsvorrichtung erfaßt, abgebremst und wieder freigegeben, so daß sie bis zu diesem Zeitpunkt mit den hohen Umfangsgeschwindigkeiten moderner Rotationsdruckmaschinen transportiert werden. Der eigentliche Bremsvorgang nimmt nur eine sehr kurze Zeitspan ne in Anspruch und läuft außerdem aufgrund der verwendeten Konstruktion der "Bremsvorrichtung" so ab, daß keine Beschädigung der empfindlichen Druckprodukte zu befürchten ist.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die schematischen Zeichnungen näher erläu tert. Es zeigt

Fig. 1 einen Schnitt quer zum Auslegeschaufelrad, und

Fig. 2 einen Schnitt längs zum Auslegeschaufelrad.

Ein übliches, aus den Fig. 1 und 2 ersichtliches Schaufelrad 1 weist mehrere, bei der dargestellten Ausführungsform sechs Scheiben 1 a bis 1 f auf, die alle fest mit einer von der Druckmaschine her angetriebenen Schaufelradachse 2 verbunden sind. Zwischen den einzelnen Scheibenpaaren 1 b/1 c, 1 c/1 d und 1 d/1 e ist jeweils ein doppelhebelartiger Arm 3 schwenk bar auf der Schaufelradachse 2 gelagert. Auf der einen Seite dieses Arms 3 ist eine Nockenscheibenwelle 4 drehbar gelagert, auf welcher eine Nocken scheibe 5 und ein Kettenrad 6 drehfest angeordnet sind. Die an dere Seite des Armes 3 steckt auf einer Stellachse 7, die dreh bar mit einem das Auslegeschaufelrad 1 umschließenden Rahmen 8 verbunden ist. Der Rahmen 8 ist schwenkbar auf der Schaufelrad achse 2 gelagert und trägt auf der der Nockenscheibe 5 zuge kehrten Seite eine drehbar gelagerte Welle 9, die mit festsit zenden, mit den Nockenscheiben 5 in Wirkverbindung stehenden Ringen 10 versehen ist. Auf der gegenüberliegenden Seite des Rahmens 8 ist eine Vorgelegewelle 11 drehbar gelagert, die mit tels eines mit der Schaufelradachse 2 fest verbundenen ersten Antriebsrades 12 über eine Kette 13 und ein Vorgelegerad 14 an getrieben wird. Auf der Vorgelegewelle 11 ist jeder Nocken scheibe 5 ein Kettenrad 15 zugeordnet, mit dem über eine Kette 16 das Kettenrad 6 und damit die Nockenscheibe 5 angetrieben wird. Alle Kettenräder 14, 15 sind auf bekannte Art drehein stellbar mit der Vorgelegewelle 11 verbunden.

Ein zweites, mit der Schaufelradachse 2 fest verbundenes An triebsrad 17 treibt über eine Kette 18 und ein mit der Welle 9 fest verbundenes Kettenrad 19 die Welle 9 und damit die Ringe 10 gegenläufig zu den Nockenscheiben 5 an, was durch eine geeignete, aus der Fig. 1 ersichtliche Kettenführung um ein gegenüber der Welle 9 angeordnetes Umlenkrad 20 verwirklicht wird.

Anstelle von Ketten sind auch andere schlupffreie Übertragungs elemente, z. B. Zahnriemen oder Zahnräder, einsetzbar.

Die Nocken 21 der Nockenscheiben 5 sind mit einem sehr elas tischen Material 22 bestückt und so dimensioniert, daß bei der unveränderbaren Achsdistanz zwischen den Nockenscheiben wellen 4 und der Welle 9 jede mögliche Druckproduktdicke be schädigungslos erfaßt und abgebremst wird.

Die Stellachse 7 ist mit einer an sich bekannten Stelleinrich tung 23 verbunden, welche von Hand oder motorisch, direkt oder ferngesteuert bedienbar ist. Durch das Verschwenken der Vor richtung im Uhrzeigersinn werden die Nockenscheiben 5 in bezug auf das Auslegeschaufelrad 1 automatisch im Gegenuhrzeigersinn und beim Verschwenken der Vorrichtung im Gegenuhrzeigersinn, im Uhrzeigersinn verstellt. Dadurch kann die Vorrichtung für verschiedene Exemplarlängen so eingestellt werden, daß das nachlaufende Ende des Druckproduktes 24 kurz bevor das vorlau fende Ende des Druckproduktes 24 den Schaufelgrund 25 erreicht hat, von einem Nocken 21 in Wirkverbindung mit dem zugeordneten Ring 10 erfaßt und abgebremst wird.

Claims

1. Vorrichtung zur Verminderung der Aufprallgeschwindigkeit von Druck produkten im Grund eines Auslegeschaufelrades von Rotationsdruck maschinen, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale

a) mindestens zwischen zwei Scheibenpaaren des Auslegeschaufel rades (1) ist je ein doppelhebelartiger Arm (3) schwenkbar gelagert;
b) auf dem doppelhebelartigen Arm (3) ist einerseits eine ange triebene Nockenscheibe (5) drehbar angeordnet;
c) andererseits ist der doppelhebelartige Arm (3) mit einem schwenk bar gelagerten Rahmen (8) verbunden;
d) in dem Rahmen (8) ist eine synchron und gegenläufig zu den Nockenscheiben (5) angetriebene Welle (9) drehbar gelagert; und
e) die Welle (9) ist mit festsitzenden, mit den Nockenscheiben (5) in Wirkverbindung stehenden Ringen (10) ausgebildet.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der doppelhebelartige Arm (3) schwenkbar auf der Schaufelrad achse (2) gelagert ist.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenscheibe (5) von der Schaufelradachse (2) angetrieben ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenscheibe (5) von der Schaufelradachse (2) über eine Vorgelegewelle (11) angetrieben ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (8) auf der Schaufelradachse (2) schwenkbar gelagert ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (9) von der Schaufelradachse (2) angetrieben ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (8) mit einer Stelleinrichtung (23) zum Schwenken des Rahmens (8) verbunden ist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Nocken (21) der Nockenscheiben (5) mit einem sehr elasti schen Material (22) bestückt sind.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zum gegenläufigen Antrieb der Welle (9) das treibende Trum einer die Welle (9) antreibenden Kette (18) zuerst über ein im Rahmen (8) gegenüber der Welle (9) angeordnetes Umlenkkettenrad (20) geführt wird.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellvorrichtung (23) fernsteuerbar ist.