DE3403583A1 - Bindemittelgemisch zur verfestigung - Google Patents
Bindemittelgemisch zur verfestigungInfo
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Description
Bindemittelgemisch zur Verfestigung
Die Erfindung betrifft ein Bindemittelgemisch zur Verfestigung des Formsandes für Gießereizwecke, bestehend aus einem
Alkalimetallsilikat, vorzugsweise Natriumsilikat, einem mehrwertigen
Alkohol, und weiteren Additiven sowie ein Verfahren zur Herstellung von Gießereiformen.
Bei der Verwendung der zur Zeit üblichen Bindemittelgemische ergeben sich teilweise folgende Schwierigkeiten:
Einige Komponenten der herkömmlichen Gemische haben nicht nur
einen starken, unangenehmen Geruch, sondern sind auch giftig und daher gesundheitsschädlich. Sie belasten die Umwelt und
ihre Abfallprodukte müssen mit einem hohen finanziellen Aufwand
beseitigt werden.
Ein anderes Problem besteht darin, daß sich die mit einigen Bindemittelgemischen hergestellten Gießformen nach der Abkühlphase nur unter großen Schwierigkeiten von dem ausgehärteten Modell entfernen lassen. Bei komplizierteren Formgebungen ist es häufig notwendig, die Gießform in sorgfältiger Handarbeit zu entfernen. Dabei besteht die Gefahr der Beschädigung der Oberfläche des Modells. Dazu kommt, daß dieser zusätzliche Aufwand große finanzielle Zusatzkosten verursacht, die sich unweigerlich in einer Verteuerung der Gießformen niederschlagen. Es hat sich außerdem gezeigt, daß die mit den seitherigen
Ein anderes Problem besteht darin, daß sich die mit einigen Bindemittelgemischen hergestellten Gießformen nach der Abkühlphase nur unter großen Schwierigkeiten von dem ausgehärteten Modell entfernen lassen. Bei komplizierteren Formgebungen ist es häufig notwendig, die Gießform in sorgfältiger Handarbeit zu entfernen. Dabei besteht die Gefahr der Beschädigung der Oberfläche des Modells. Dazu kommt, daß dieser zusätzliche Aufwand große finanzielle Zusatzkosten verursacht, die sich unweigerlich in einer Verteuerung der Gießformen niederschlagen. Es hat sich außerdem gezeigt, daß die mit den seitherigen
Bindemittelgemischen gegossene Formen teilweise hygroskopische Eigenschaften zeigen und daher ihre Formbeständigkeit nur von
kurzer Dauer ist. Dieses Phänomen erschwert eine gewisse Vorratshaltung und damit eine rationelle Arbeitsweise.
Die Erfindung löst diese Probleme dadurch, daß als Additive modifizierte
Kohlehydrate, nichthygroskopische Stärke, Metalloxid und ein Füllstoff vorgesehen sind. Dabei hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, daß im Natriumsilikat ein Verhältnis von
Na2O : SiO2 =1:2 bis 1 : 3 besteht. Diese Komponenten des
Bindemittelgemisches sind geruchlos und völlig ungefährlich,
ja sogar eßbar. Der Umgang und das Arbeiten mit den Sandgemischen, die diese Komponenten enthalten, erfordern keinerlei
Schutzmaßnahmen; die Beseitigung der Abfallprodukte ist völlig
problemlos.
Der eigentliche Binder verbrennt beim Gießprozeß bei ungefähr 2000C. Dabei brechen die durch ihn hervorgerufenen Bindungen
zwischen den Sandkörnern zusammen, mit der Folge, daß die Sandform zerfällt und aus komplizierten Raumformen herausbröselt.
Dadurch erübrigt sich ein vorher notwendiger, zusätzlicher Arbeitsvorgang, bei dem die Gießform mit viel Mühe von dem gegossenen
Modell entfernt werden mußte. Auf der anderen Seite sind die aus Sand und dem erfindungsgemäßen Bindemittelgemisch
hergestellten Gießformen gegen Feuchtigkeitseinflüsse absolut beständig.
Das Natriumsilikat und das modifizierte Kohlehydrat sind Hauptkomponenten
und bedingen folgende charakteristische Eigenschäften dieses Bindersystems: Es zeichnet sich durch eine geringe
Viskosität und eine durch diese Komponenten bedingte Feuchtigkeitsbeständigkeit aus. Außerdem weist dieses System
vollständige chemische Reaktionen mit den Gelierreagenzien und erhöhte Reaktionsraten gegenüber den nichtmodifizierten
Natriumsilikat-Bindersystemen auf. Ein weiterer Unterschied gegenüber den nichtmodifizierten Natriumsilikat-Bindersystemen
liegt in dem tieferen Gefrierpunkt und einer erhöhten Elastizität der Bindungen zwischen den Sandkörnern nach dem Gelier-Vorgang.
Weiterhin zeichnet sich dieses System durch einen reduzierten Katalysatorverbrauch aus.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß das modifizierte Kohlehydrat
ein nichthygroskopisches Stärkehydrolysat mit einer Reduktionskraft 6 - 15 % ist, das auch als Pulver mit -100 mesh
bis -200 mesh zugesetzt werden kann.
Es ist weiterhin vorgesehen, daß die nichthygroskopische Stärke und das Metalloxid (vorzugsweise Eisenoxid) in Pulverform und
in einer Menge von 0,25 bis 1 Gew. % der Sandmenge zugesetzt werden. Dadurch wird eine gewisse Fließfähigkeit und das Durchhärten
erreicht. Der Zusatz der nichthygroskopischen Stärke und des Metalloxids zum Sand erfolgt vor der Zugabe des Natriumsilikats
und des modifizierten Kohlehydrats.
Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, daß als Füllstoff ein Schmiermittel, beispielsweise in Pulverform in einer Menge
von 1 bis 2 Gew. % der Sandmenge oder aber als öl in einer Menge von 0,10 - 0,25 Gew. % der Sandmenge zugesetzt wird.
Durch die Zugabe dieses Schmiermittels wird die Fließfähigkeit der Sandmischung verbessert. Die nichthygroskopische Stärke,
das Metalloxid sowie das Schmiermittel bewirken in dem erfindungsgemäßen
Bindersystem eine Erhöhung der Zugfestigkeit . des Binders von nahezu 25 %. Diese charakteristische Eigenschaft
kann noch durch den Einsatz von CO2 oder eines chemischen
Katalysators verbessert werden. Die erfindungsgemäße Mischung zeigt, bedingt durch eine schnelle Trocknung, innerhalb
kurzer Zeit eine hohe Festigkeit. Es ist auch bemerkenswert, daß die abgebundenen Sandformen zur Erreichung einer
Dehydrierung nicht im Ofen getrocknet oder gebrannt werden müssen. Dieser Vorteil schlägt sich in einer großen Ersparnis
an Energie und Arbeitsaufwand und damit an Herstellungskosten nieder.
Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, daß als Katalysatoren
Esterverbindungen, aus einem mehrwertigen Alkohol und organischen Säuren, eingesetzt werden. Folgende Säuren
haben sich als besonders geeignet erwiesen: Essigsäure, Carbonsäure, Zitronensäure, Glutarsäure und Bernsteinsäure. Diese
verschiedenen Ester werden in unterschiedlichen Mengen und Kombinationen gemischt. Art und Menge des Katalysators beeinflussen
die Produktionszeit der Gießformen, die sich von 2 Minuten bis mehrere Stunden erstrecken kann.
Bei dem Verfahren zur Herstellung von Gießereiformen kann als Formsand jeder in der Gießereitechnik übliche Sand, wie z.B.
Zirkon, Chromit, Olivin, und Silikat verwendet werden. Der Anteil des Formsandes beläuft sich ungefähr auf 96,5 %, der der
Natriumsilikatlösung auf 3 %, der der Stärke und des Metalloxids
auf 0,5 % und der des Schmiermittels bis zu 0,25 %. Wird ein Katalysator verwendet, so wird dieser in einer Menge von
ungefähr 0,3 % zugesetzt. Das Verhältnis der Vorbereitungszeit zur Härtungszeit beträgt 1 : 2. Die mit dem erfindungs-
gemäßen Bindemittelgemisch und dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Gießformen haben eine lange Haltbarkeit, die
sich ungefähr auf 30 Tage beläuft, wobei für die Aufbewahrung der fertigen Gießereiformen keine besonderen Anforderungen
gestellt sind. Der Binder verbrennt beim Gießprozeß bei ungefähr 2000C, wobei das Sandgefüge lose wird und abbröselt.
Claims (19)
1. Bindemittelgemisch zur Verfestigung des Formsandes für Gießereizwecke, bestehend aus einem Alkalimetallsilikat,
vorzugsweise Natriumsilikat, einem mehrwertigen Alkohol und weiteren Additiven, dadurch gekennzeichnet, daß als
Additive modifizierte Kohlehydrate, nichthygroskopische Stärke, Metalloxid und ein Füllstoff vorgesehen sind.
2. Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis Na2O : SiO2 = 1:2 bis 1 : 3 ist.
3. Bindemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das modifizierte Kohlehydrat ein nichthygroskopisches Stärkehydrolysat mit einer Reduktionskraft
von 6 - 15 % ist.
4. Bindemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das modifizierte Kohlehydrat als Pulver mit -100 mesh bis -200 mesh zugesetzt wird.
5. Bindemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die nichthygroskopische Stärke und das Metalloxid in Pulverform zugesetzt werden.
6. Bindemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge der nichthygroskopischen Stärke und des Metalloxids 0,25 bis 1 Gew. % der Sandmenge beträgt.
7. Bindemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Füllstoff ein Schmiermittel ist.
8. Bindemittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schmiermittel in Pulverform in einer Menge von 1 bis 2 Gew. % der Sandmenge zugesetzt wird.
9. Bindemittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schmiermittel als öl in einer Menge von 0,10 - 0,25 Gew. % der Sandmenge zugesetzt wird.
10. Bindemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß als Katalysator Esterverbindungen oder Kohlensäure eingesetzt wird.
11. Bindemittel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ester aus einem mehrwertigen Alkohol und einer organisehen Säure hergestellt ist.
12. Bindemittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
als organische Säure Essigsäure verwendet wird.
13. Bindemittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
als organische Säure Carbonsäure verwendet wird.
14. Bindemittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
als organische Säure Zitronensäure verwendet wird.
15. Bindemittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
als organische Säure Glutarsäure verwendet wird.
16. Bindemittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
als organische Säure Bernsteinsäure verwendet wird.
17. Verfahren zur Herstellung von Gießereiformen aus Formsand und einem Bindemittelgemisch, hergestellt nach einem der
Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe der nichthygroskopischen Stärke und des Metalloxids vor
der Zugabe des Natriumsilikats und des modifizierten Kohlehydrats
zum Formsand erfolgt.
18. Verfahren zur Herstellung von Gießereiformen nach einem
der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Formsandes beispielsweise 96,5 %, die der Natriumsilikatlösung
3 %, die der Stärke und des Metalloxids 0,5 % und die des Schmiermittels bis zu 0,25 % beträgt.
19. Verfahren zur Herstellung von Gießereiformen nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß ein Katalysator in einer
Menge von ungefähr 0,3 % zugesetzt wird.
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- 1984-02-02 DE DE19843403583 patent/DE3403583A1/de active Granted
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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