DE862342C - Formmasse fuer Giessereien - Google Patents

Formmasse fuer Giessereien

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DE862342C
DE862342C DEB9015A DEB0009015A DE862342C DE 862342 C DE862342 C DE 862342C DE B9015 A DEB9015 A DE B9015A DE B0009015 A DEB0009015 A DE B0009015A DE 862342 C DE862342 C DE 862342C
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DE
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molding compound
sand
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cores
molding
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DEB9015A
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Martin Dr-Ing Beilhack
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C1/00Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
    • B22C1/16Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents
    • B22C1/167Mixtures of inorganic and organic binding agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Mold Materials And Core Materials (AREA)

Description

  • Formmasse für Gießereien Die Erfindung bezieht sich auf eine Formmasse für Gießereizwecke, die in der Hauptsache aus Kieselsäure, z. B. Quarzsand oder Silbersand, mit einem hydraulischen Bindemittel, z. B. Zement, besteht und für die Herstellung von Zementsandformen und -kernen Verwendung findet. Es ist bekannt, solchen Formmassen gewisse Zusatzstoffe einzeln oder zu mehreren zuzufügen, z. B. Natur-oder Kunstharz, Tonsand, Kohlenstaub. Auch ist vorgeschlagen worden, einen Zusatz von Sulfitlauge bei Formmassen mit hydraulischen Bindemitteln anzuwenden, um die Abbindung zu beschleunigen.
  • Demgegenüber ist die nach der Erfindung ausgebildete Formmasse dadurch gekennzeichnet, daß sie außer dem Zusatz eines Holzderivats, wie Sulfitlauge oder Zellpechpulver, auch einen Zusatz von Melasse enthält. Dabei befindet sich die Melasse vorzugsweise im Überschuß gegenüber der Menge des Zellpechpulvers bzw. der Sulfitlauge. Es ist an sich bekannt, Melassewasser allein als Zusatz zu Formmassen zu verwenden. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, daß ein Zusatz von Melasse oder anderen zuckerhaltigen Stoffen bei der Herstellung von Zementsandformen und -kernen dem Abbinden des Zements entgegenwirkt, so daß die Erhärtungszeit derart verlängert wird, daß das Verfahren für Gießereizwecke unwirtschaftlich ist.
  • Die Erfindung besteht dagegen in der kombinierten Verwendung von Holzderivaten wie Sulfitlauge oder Zellpechpulver und Melasse. Es hat sich überraschend gezeigt, daß durch die gemeinsame Anwendung dieser beiden Stoffgruppen die Abbindezeit der aus der Formmasse hergestellten Formen und Kerne erheblich verkürzt wird im Vergleich mit der Anwendung des einen oder des anderen Zusatzstoffes. Nach der Erfindung ist es möglich, ohne künstliche Trocknung in 2 bis q. Stunden die gleiche Erhärtung zu erreichen wie bisher nach etwa 12 Stunden Lagerzeit. Die kurze Abbindezeit wirkt sich vor allem dann besonders günstig aus, wenn für die erste Zeit der Lagerung von Formen und Kernen Trockenplatten oder Stützgerüste erforderlich sind, da es sich hier um verhältnismäßig teure Einrichtungsgegenstände handelt, deren Verwendung in rascher Folge durch die Erfindung gewÄhrleistet wird. Die Einsparung an derartigen Vorrichtungen beträgt nach den praktischen Ergebnissen etwa 75 °/o. Ferner wird durch die Verkürzung der Lagerzeit äuch der Bedarf an Lagerraum erheblich verringert, da gemäß der Erfindung hergestellte Formen und Kerne innerhalb 2o bis 24 Stunden abgegossen und die Kästen entleert werden können. Dies bezieht sich auf naßgeschwärzte Formen und Kerne. Werden dagegen die nach der Erfindung hergestellten Formen und Kerne mit Kohlenstaub oder Graphit gestaubt, so können diese wie Naßgußformen aus Natursand bereits am gleichen Tage abgegossen werden.
  • Ein weiterer wesentlicher Vorteil der kombinierten Anwendung von Sulfitlauge und Melasse, insbesondere mit Melasse im Überschuß, besteht .darin, daß Zementsandformen und -kerne, welche diese Zusätze enthalten, im Gegensatz zu Zementsandformen und -kernen, die Sulfitlauge ohne Melasse enthalten, praktisch nur eine ganz unbedeutende Wasseraufriahme zeigen, so daß sie beliebig lange gelagert werden können, ohne schädlichen Einflüssen unterworfen zu sein. Aus dem gleichen Grunde kann man nach der Erfindung ausgebildete Kerne schon am Tage vor dem Abguß auch in Naßgußformen aus Natursand einlegen.
  • Die nach der Erfindung hergestellten Zementsandformen und -kerne zeigen. eine vollkommene Luftdurchhärtung im gesamten Querschnitt im Gegensatz zu der oberflächlichen Härtung von Zetnentsandformen und -kernen, die nur Sulfitablauge oder nur Melasse als Zusatz enthalten.
  • Eine besonders hohe Wirtschaftlichkeit ergibt sich bei Anwendung der Erfindung dadurch, daß das Material der verbrauchten Formen und Kerne weitgehend wieder verwendet werden kann. Durch Brechen, Kollern und Sieben wird ein Altsand gewonnen, der nach Entstaubung bis zu 95 °/o wieder verwendet werden kann, während der zurückgewonnene Staub als Anteil der Zusatzmasse wieder verwendbar ist.
  • Sollte einmal mit Rücksicht auf die .Gestaltung der Form oder auf die Betriebsverhältnisse. überhaupt eine längere Abbindezeit wünschenswert sein, so gestattet der Binder auch durch entsprechende Dosierung die Erhärtungsgeschwindigkeitden gegebenen Verhältnissen weitgehend anzupassen.
  • Es hat sich des weiteren erwiesen, daß die Verwendung des plastischen Binderzusatzes gemäß der Erfindung auch große Vorteile in der.. Herstellung sogenannter kastenloser Zementsandformen bringt. Durch die rasche Selbsterhärtung der Formmasse und gleichzeitige Erreichung hoher Festigkeit der erstarrten Formmasse können auch solche Formen innerhalb der oben angegebenen Zeit abgegossen werden. Das gleiche trifft zu bei Formen und Kernen, die mit Schwärze angestrichen werden, denn es hat sich gezeigt, daß das durch die Schwärze beigebrachte zusätzliche Wasser zur Wasserhaushaltsregulierung während der Selbsterstarrung der Formen und Kerne herangezogen werden kann. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann auch noch ein Natur- oder Kunstharz zugefügt werden, was sich auf den Zerfall der Form nach dem Gießen günstig auswirkt, ebenso der Zusatz von Kohlenstaub, durch den außerdem noch infolge seiner katalysatorischen Wirkung die Festigkeit und Abriebfestigkeit der Formen und Kerne erhöht wird. In besonderen Fällen bringt auch der gemeinsame Zusatz der beiden Stoffe gewisse Vorteile hinsichtlich der Auflösung der abgegossenen Formen.
  • Die Melasse kann verschiedene Kohlenhydrate enthalten. Die Formmasse kann sowohl für die Maschinen- als auch für die Handformerei verwendet werden. Sie zeichnet sich auch noch besonders durch hohe Grünstandsfestigkeit, hervorragende Schwindungseigenschaften gegenüber dem erstarrenden Metall und dem vollkommenen Zerfall nach dem Gießen aus. Nach Entstauben des anfallenden Altsandes kann dieser wieder restlos für die Herstellung neuer Formen und Kerne verwendet werden.
  • Einen weiteren Vorteil bringt die Erfindung noch dadurch, daß es möglich ist, die einzelnen Stoffe ganz oder teilweise gegebenenfalls in pulverisiertem oder flüssigem Zustand zu einem einzigen Bindemittel zusammenzufügen, das dann in dieser Form leicht in den Handel gebracht und mühelos im praktischen Betrieb verwendet werden kann.
  • Nachstehend einige Ausführungsbeispiele einer Formmasse gemäß der Erfindung.
  • i. Formmasse für Blasmaschinen zur Herstellung kleinerer Kerne: ioo Teile Silbersand, 8 bis 1o Teile Zement, 0,5 bis o,8 Teile Zellpechpulver, 0,4 bis o,6 Teile Ton, 1,8 bis 2,6 Teile Melasse.
  • 2. Formmasse für Blasinaschinen zur Herstellung größerer Kerne: ioo Teile Silbersand, 8 bis 1o Teile Zement, o,7 bis 1,o Teile Zellpechpulver, o,6 bis o,7 Teile Ton, 1,6 bis 1,8 Teile Melasse, 0,4 Teile Natur-oder Kunstharz, 1,o bis 1,5 Teile Kohlenstaub.
  • 3. Formmasse für die Herstellung großer Stücke auf Formmaschinen: ioo Teile Silbersand, 8 bis 1o Teile Zement, 0,4 bis o,7 Teile Zellpechpulver, 0,3 bis o,5 Teile Ton, 2,2 bis 2,5 Teile Melasse, o,5 bis o,7 Teile Natur- oder Kunstharz.
  • Dem Gemisch werden jeweils 5 bis 1o Teile Wasser beigefügt und so lange geknetet, bis eine Formmasse von solcher Plastizität entsteht, wie sie für den jeweiligen Verwendungszweck gewünscht wird.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Formmasse für Zementsandformen und -kerne für Gießereizwecke, die . in der Hauptsache aus Kieselsäure, z. B. Quarzsand oder Silbersand, mit einem hydraulischen Bindemittel, z. B. Zement, besteht, dadurch gekennzeichnet, daß sie außer dem Zusatz eines Holzderivats, wie Suftlauge oder Zellpechpulver, auch einen Zusatz von Melasse enthält.
  2. 2. Formmasse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, däß -die Menge der Melasse im ÜberschuB gegenüber der Menge des Zellpechpulvers bzw. der Sulfitlauge angewendet wird.
  3. 3. Formmasse nach Anspruch z oder 2, dadurch gekennzeichnet, daB sie weitere bekannte Zusätze, wie Tonsand, Natur- oder Kunstharze und Kohlenstaub, einzeln oder zu mehreren enthält. q.. Verfahren zur Herstellung von Formmassen nach den Ansprüchen x bis 3, dadurch gekennzeichnet, daB die Zusatzstoffe sämtlich oder zum Teil zunächst für sich zu einem pulverförmigen oder flüssigen Bindemittel zusammengemischt werden, das für sich versandfähig ist und der Grundmenge der Formmasse zugemischt wird.
DEB9015A 1950-08-30 1950-08-30 Formmasse fuer Giessereien Expired DE862342C (de)

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GB533352A GB714728A (en) 1950-08-30 1952-02-29 Improvements in or relating to moulding masses for foundry purposes and a process for producing such mass
FR1052425D FR1052425A (fr) 1950-08-30 1952-03-14 Masse à mouler pour la fonderie et procédé pour sa fabrication

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