DE3402434C2

DE3402434C2 - Vorrichtung und Verfahren zum Befestigen eines Rohres in einer Lochplatte

Info

Publication number: DE3402434C2
Application number: DE19843402434
Authority: DE
Inventors: Heinrich Dr.-Ing. 4290 Bocholt Hampel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1983-02-18
Filing date: 1984-01-25
Publication date: 1987-01-02
Also published as: DE3402434A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Befestigen eines Rohres in einer Lochplatte unter Verwendung einer Sprengladung und eines die Sprengladung zündenden Zünders, wobei a) der Zünder durch einen Detonationsdraht oder eine Detonationsfolie gebildet ist, b) der Zünder in Längsachse des Rohres gesehen wenigstens beidseitig mit Sprengstoff abgedeckt ist, c) zur Zündung des Zünders eine Hochspannungsanlage eingesetzt wird, die eine elektrische Hochspannung von über 1000 Volt erzeugt.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Befestigen eines Rohres in einer koaxial angeordneten Bohrung gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches und auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 4.
Die sogenannte Sprengbefestigung von Rohren in einer Lochplatte ist beispielsweise aus der US-PS 35 03 110 bekannt. Hierbei erfolgt die Initiierung der Sprengladung mit Hilfe elektrischer Zünder, die durch eine Zündmaschine detoniert werden. Bei dünnen Lochplatten und damit einen geringen Durchmesser aufweisenden Rohren sind diese bekannten Zündmittel nicht einsetzbar, da sie von ihrer Form her zu groß gestaltet sind. Mit den bekannten Zündeinrichtungen und Verfahrensweisen ist es auch nicht möglich, die Rohre in dünne Böden einzuschweißen, und zwar in beiden Bodenflächenbereichen.
Erschwerend bei der bekannten Verfahrensweise kommt hinzu, daß das gleichzeitige Sprengen mehrerer Ladungen nur sehr problematisch ist, denn die Initiierungszeiten liegen im Bereich von Millisekunden, so daß die auftretenden Verzögerungen zu groß sind.
Eine gattungsbildende Vorrichtung ist in der DE-OS 19 32 766 beschrieben. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird die in das Innenrohr eingeführte Sprengladung vom äußeren Ende des Innenrohres aus gezündet, so daß die Detonationsfront dieser Zündung vom freien Ende des Rohres in die Bohrung des Außenrohres vorschreitet. Es erfolgt bei einer solchen Arbeitsweise keine wirkliche sichere Verschweißung im oberen Randbereich des Außenrohres mit dem oberen Endbereich des Innenrohres, sondern hier entsteht ein mehr oder weniger großer Spalt, der zu Spaltkorrosionen führen kann. Diese Art der Befestigung von Rohren in Rohrböden bei Wärmetauschern ist unbrauchbar, da nicht die erforderliche Absicherung zwischen den beiden miteinander zu verbindenden Bauteilen erreichbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und eine Verfahrensweise zu schaffen, mit der das Befestigen von Rohren in Lochplatten in einwandfreier Weise erfolgen kann und gleichzeitig mehrere Ladungen gezündet werden können, so daß gleichzeitig mehrere Rohre in der Lochplatte festgelegt werden können und im Randbereich der beiden ineinander einzusetzenden Rohre eine ausreichend dichte Verschweißung erzielbar ist.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen erläutert.
Ein Verfahren zum Befestigen eines Rohres in einer koaxialen Bohrung kennzeichnet sich dadurch, daß der den Zünder der Sprengladung bildende Detonationsdraht in Längsachse des festzulegenden Rohres gesehen beiderseits von Sprengstoff umgeben ist und die Zündung des als Detonationsdraht ausgebildeten Zünders mittels Hochspannung von über 1000 Volt erfolgt.
Mit anderen Worten ausgedrückt: Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Zünder durch einen Detonationsdraht oder eine Detonationsfolie gebildet wird, so daß ein kleiner, leicht einbringbarer, aber hoch wirksamer Zünder zum Einsatz kommt. Dieser Zünder soll in Längsachse des Rohres gesehen beiderseits mit Sprengstoff abgedeckt sein, so daß die Detonation vom Mittelteil des Innenrohres zu den freien Enden des Innenrohres verläuft und die Detonationsfront nach beiden Seiten hin vorschreitet. Hiermit wird ein dichtes Verschweißen der Randbereiche zwischen Innen- und Außenrohr sichergestellt. Dadurch, daß die Zündung durch eine Hochspannungsanlage erfolgt, steht kurzfristig eine ausreichende Zündkraft auch für mehrere Zünder zur Verfügung.
Durch die erfindungsgemäße Arbeitsweise wird erreicht, daß mittels winziger Elemente ein mit den bisherigen elektrischen Zündern unvergleichbar effektiveres Ergebnis erzielt wird. Die neue Arbeitsweise ist betriebssicher in der Anwendung, arbeitet unbedingt zuverlässig, ist darüber hinaus in der Anwendung billig und öffnet den Weg zu neuen technischen Konstruktionslösungen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen zeigen dabei in
Fig. 1 eine Kondensator-Hochspannungsanlage und in
Fig. 2 einen Ausschnitt aus einem Rohrboden mit eingesetzten Rohrenden und den erforderlichen Sprengladungen.
In Fig. 1 ist mit 1 eine Kondensator-Hochspannungsanlage bezeichnet, die über Hochspannungsleitungen 2 mit mehreren Zündern 3 in Verbindung steht, wobei die Zünder 3 in Reihe geschaltet sind.
In Fig. 2 ist jeweils ein Zünder 3 erkennbar, der - in Längsachse eines Rohres 7 gesehen - beidseitig mit Sprengstoff 5 abgedeckt ist. Der Sprengstoff 5 befindet sich in einem in einer Lochplatte 6 festzulegenden Rohrende 4 des Rohres 7. Der Zünder 3 besteht aus einem Detonationsdraht oder einer Metallfolie, wobei der Detonationsdraht in einer großen Dichte auf kleinem Raum angeordnet ist, beispielsweise meanderförmig oder spiralförmig über einen Träger gelegt ist. Über die Drahtenden 9 und deren Verbindungen 8 stehen die einzelnen Zünder 3 mit der Hochspannungsanlage 1 in Verbindung.

Claims

1. Vorrichtung zum Befestigen eines Rohres in einer koaxial angeordneten Bohrung einer Lochplatte unter Verwendung einer im Innenrohr angeordneten Sprengladung und eines die Sprengladung zündenden Zünders, dadurch gekennzeichnet, daß der als Detonationsdraht oder als Detonationsfolie ausgebildete Zünder (3) in Längsachse des Rohres (7) gesehen wenigstens beidseitig mit Sprengstoff (5) abgedeckt ist und für die Zündung des Zünders eine elektrische Hochspannung von über 1000 Volt erzeugende Hochspannungsanlage (1) vorgesehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zünder (3) allseitig mit Sprengstoff (5) umgeben ist.

3.Vorrichtung wenigstens nach Anspruch 1 unter Verwendung eines Detonationsdrahtes, dadurch gekennzeichnet, daß der Detonationsdraht um eine Trägerplatte eng aneinanderliegend, z. B. meanderförmig oder spiralig, geführt ist.

4. Verfahren zum Befestigen eines Rohres in einer koaxial angeordneten Bohrung einer Lochplatte unter Verwendung einer im Innenrohr angeordneten Sprengladung und eines Detonationsdrahtes, dadurch gekennzeichnet, daß der den Zünder der Sprengladung bildende Detonationsdraht in Längsachse des festzulegenden Rohres gesehen beiderseits mit Sprengstoff umgeben und die Zündung des Detonationsdrahtes mittels Hochspannung von über 1000 Volt durchgeführt wird.