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Vorrichtung zur Messung der Körperbeweglichkeit
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung der Körperbeweglichkeit
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Winkelmessungen dienen insbesondere der Erfolgskontrolle
bei Therapien verminderter Beweglichkeit von Gelenken und Wirbelsäulenabschnitten.
Man mißt hierbei den Winkel zwischen zwei Extremstellungen des jeweiligen Gelenks
bzw. Wirbelsäulenabschnitts. Bei einer bekannten Vorrichtung der eingangs genannten
Art (Prospekt "The Universal Goniometer" #~der Bowen & Company Inc.
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1800 Chapman Avenue, Rockville, Maryland 20852 (301) 881 - 8910) ist
der die Winkelskala tragende Grundkörper an einem Griffteil befestigt, welches von
der untersuchenden Person an eines der beiden Gelenkteile des interessierenden Gelenks
des Patienten angelegt wird, um die Bewegung dieses Gelenkteils mitzuvollziehen.
In einer Extremstellung dieses Gelenkteils wird der Grundkörper derart gegenüber
dem Griffteil verdreht, daß der Winkelzeiger
auf "O" steht. Anschließend
wird das betreffende Gelenkteil zusammen mit der Winkelmessvorrichtung in die andere
Extremstellung bewegt, wobei das andere Gelenkteil seine Lage nicht verändert. Die
Schwenkachse des Gelenks soll hierbei horizontal und parallel zur Pendelachse der
entsprechend an den Körper angelegten Winkelmeßvorrichtung verlaufen. Der in der
anderen Extremstellung abgelesene Winkelwert der Winkelmeßvorrichtung entspricht
dann dem maximalen Bewegungswinkel des untersuchten Gelenks. Die Ablesung des Winkelwertes
sollte möglichst rasch und dennoch zuverlässig und genau erfolgen, um den Patienten
nicht über Gebühr zu beanspruchen, vor allem in denjenigen Fällen, in denen die
Gelenkbewegung mit Schmerzen verbunden ist. Bei der bekannten Winkelmeßvorrichtung
muß jedoch die untersuchende Person der mit dem Gelenkteil bewegten Winkelmeßvorrichtung
folgen und solange das Gelenkteil in der zweiten Extremposition halten, bis,ggf.
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nach Beruhigung des Schwerkraftpendels, sie mit ausreichender Genauigkeit
den Winkelzeiger abgelesen hat.
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Die Aufgabe der Erfindung liegt demgegenüber darin, eine Winkelmeßvorrichtung
der eingangs genannten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern, daß der erreichte
Schwenkwinkel auch anschließend an die Winkelmessung abgemessen werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine lösbare Feststelleinrichtung gemäß dem
Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst. Man kann also in der betreffenden Extremstellung
des Gelenkes den Winkelzeiger in der dann eingenommenen Winkelstellung fixieren,
was einfacher und schneller durchzuführen ist, als das Ablesen eines Winkels. Der
Patient kann dann sogleich sein Gelenk in die schmerzfreie Ruheposition zurückbewegen,
so daß dann in Ruhe der Winkelwert abgelesen werden kann. Anstelle der eingangs
beschriebenen Skalen-Nullung durch Verdrehen des Grundkörpers kann man auch in
der
ersten Extremstellung des Gelenkes die Feststelleinrichtung einsetzen um die notwendige
Verweildauer des Gelenks in dieser Extremposition zu verringern. Der Gelenkschwenkwinkel
ergibt sich dann als Differenz der in beiden Extremstellungen gemessenen Winkel.
Nach der Ablesung eines gemessenen Winkels muß natürlich die Feststelleinrichtung
wieder gelöst werden, damit der nächste Winkel gemessen werden kann. Der Begriff
Gelenk ist in diesem Zusammenhang allgemein zu verstehen als Verbindung von Teilen
des Körpers mit der Möglichkeit einer Verschwenkung oder Verdrehung des einen Teils
gegenüber dem anderen. Die Wirbelsäule bzw. Teile derselben bilden also auch ein
Gelenk in diesem Sinne.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform einer Feststelleinrichtung
ist im Anspruch 2 angegeben. Zuverlässige Funktion und kostengünstige Herstellung
sind gewährleistet.
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So kann bedarfsweise eine handelsübliche Druckkugelschreiber-Verstellmechanik
unmittelbar übernommen werden. Das elastisch nachgiebige Wegausgleichselement läßt
es zu,: daß der bereits in der zwischen der Zwischenposition und der Festlegeposition
liegenden Freigabeposition am Winkelzeiger angreifende Festlegekopf diese Position
bei einer Bewegung des Verstellelements in die Zwischenposition beibehält, ohne
den Winkelzeiger zu beschädigen.
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Das Wegausgleichselement kann irgendwo im Kraftweg zwischen Verstellelement
und Festlegekopf angeordnet sein. Besonders bevorzugt ist jedoch die Ausführungsform
gemäß Fig. 3, welche sich durch besondere Einfachheit und geringe Herstellungskosten
auszeichnet. Von Vorteil ist auch, daß das Polster dazu geeignet ist, bei entsprechender
Annäherung an den Winkelzeiger dessen ggf. auftretende Pendelschwingungen rasch
abzudämpfen.
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Umauchdie besonders gebräuchlichen und sich durch zu-
verlässige
Funktion auszeichnenden Druckkugelschreiber-Verstellmechaniken mit Kullissenführung
einsetzen zu können, bei welchen der Verstellstift zusätzlich zu seiner Axialbewegung
um seine Achse verdreht wird, werden die Maßnahmen gemäß Anspruch 4 vorgeschlagen.
Der Polsterträger und damit das Polster führen also keine Drehbewegung durch, so
daß es nicht zu Fehlmessungen aufgrund einer Verdrehung des Winkelzeigers durch
das Polster kommt.
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Zur Vorspannung der Verstellmechanik in die Freigabepsotion wird ein
Federelement gemäß Anspruch 5 vorgeschlagen.
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Ein gefälliges Äußeres der Winkelmeßvorrichtung bei gleichzeitigem
Berührungsschutz des Winkelzeigers ergibt sich durch die Maßnahmen gemäß Anspruch
6.
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Einfache Bedienbarkeit, nämlich von der Skalenseite der Winkelmeßvorrichtung
aus, ergibt sich aufgrund der Ausgestaltung gemäß Fig. 7, die noch den Vorteil besonders
einfachen Aufbaus aufweist, da die an der Haube angebrachte Feststellmechanik nicht
mit dem Pendellager in Konflikt kommt.
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Das Koppelteil gemäß Anspruch 8 ermöglicht eine einfache und schnelle
Anbringung der Winkelmeßvorrichtung an Trägerteilen, insbesondere gemäß den Ansprüchen
10 - 12, ggf. in unterschiedlichen Orientierungen. Das schwergängige Drehlager zwischen
Koppelteil und Grundkörper ermöglicht die wahlweise Ausrichtung der Grundskala gegenüber
dem Schwerkraftpendel, ggf. zur Skalen-Nullung.
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Wie vorstehend bereits angegeben worden ist, ist eine derartige Nullung
jedoch nicht notwendig, wenn in beiden Gelenk-Extremstellungen die Feststelleinrichtung
eingesetzt wird.
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Bevorzugt ist die Drehlageranordnung gemäß Anspruch 9, da sich ggf.
zusammen mit dem Merkmal gemäß Anspruch 7 eine herstellungstechnisch vorteilhafte
Rotationssymmetrie der Winkelmeßvorrichtung ergibt.
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Um eine Messung der Beweglichkeit des Halses, z.B. der möglichen Kopfdrehung,
schnell und einfach durchführen zu können, wird ein Stirnreifen gemäß Anspruch 10,
vorzugsweise samt Scheitelbügel, gemäß Anspruch 11jvorgeschlagen, so daß der untersuchende
Arzt bei der Messung beide Hände frei hat. Die Messung der möglichen Kopfneigung
in seitlicher Richtung, nach vorne und nach hinten, läßt sich durch entsprechende
Orientierung des die Meßvorrichtung tragenden Stirnreifens bei aufrechtem Oberkörper
des Patienten messen. Zur Messung der Drehbeweglichkeit des Halses wird die Winkelmeßvorrichtung
am Scheitelbügel angebracht bei horizontalem Oberkörper.
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Zur Schnelluntersuchung von Schwenkbereichen von Gliedmaßen dient
das Handstück gemäß Anspruch 12.
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Die Stiftverbindung gemäß den Ansprüchen 13 und 14 läßt sich schnell
und zuverlässig haltend herstellen und wieder lösen. Die Umfangsabplattung des Stiftes
gemäß Anspruch 15 erleichtert die Befestigung der Winkelmeßvorrichtung in der gewünschten
Orientierung am Träger (Stirnreifen, Scheitelbügel oder Handstück).
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Die Erfindung wird im folgenden an bevorzugten Ausführungsbeispielen
an Hand der Zeichnung erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine teilweise abgebrochene Draufsicht auf eine an
einem Scheitelbügel angebrachte Winkelmeßvorrichtung;
Fig. 2 einen
Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1; Fig. 3 eine abgewandelte Verstellmechanik der
Winkelmeßvorrichtung in vergrößertem Maßstab; Fig. 4 einen Stirnreifen mit Scheitelbügel
in perspektivischer Darstellung; Fig. 5 eine Seitenansicht eines Handstücks.
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Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung zur Winkelmessung der
Körperbeweglichkeit besteht aus einem in den Fig. 1 - 3 näher dargestellten Meßkopf
10 und einem Meßkopfträger, welcher wahlweise von einem in Fig. 4 dargestellten
Stirnreifen 12 mit Scheitelbügel 14 oder einem Handstück 16 gemäß Fig. 5 gebildet
sein kann.
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Der Meßkopf 10 wiederum wird von einem scheibenförmigen Grundkörper
18 gebildet, dessen in Fig. 2 rechte Seite von einer Haube 20 aus durchsichtigem
Acrylglas überdeckt wird und von dessen anderer Seite ein Koppelteil 22 absteht.
Die Haube 20 überdeckt einen als Schwerkraftpendel ausgebildeten Winkelzeiger 24,
welcher am Grundkörper 18 gelagert ist. Eine Winkelskala 26 mit einer Stricheinteilung
auf einem kreisringförmigen, ebenen Skalenträger 28 ist im Bereich des Grundkörperumfangs
verlaufend an diesem auf der Winkelzeigerseite der Grundplatte angebracht. Schließlich
ist noch eine Feststelleinrichtung 30 zur Fixierung der jeweiligen Winkelzeigerstellung
an der Haube 20 angebracht, welche im folgenden noch näher erläutert werden wird.
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Die Haube 20 hat die Form einer Kalotte, wobei der zugeordnete Kugelmittelpunkt
M auf der in Fig. 2 linken Seite des Grundkörpers 18 auf der Symmetrieachse 32
des
Meßkopfes 10 liegt. Der Rand der Haube 20 ist mit dem kreisscheibenförmigen Grundkörper
18 längs dessen Scheibenumfang verklebt, wobei ein Umfangsrand 34 des Grundkörpers
18 den Kalottenrand umgreift, um die Klebverbindung zu verbessern.
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Die Feststelleinrichtung 30 wird von einer Verstellmechanik nach dem
Druckkugelschreiber-Prinzip gebildet, wobei die Achse eines Verstellstiftes 36 mit
der Achse 32 zusammenfällt. Die Verstelleinrichtung 30 ist also dem Pendellager
38 gegenüberliegend im Kalottenmittelpunkt an der Haube 20 angebracht. Der Verstellstift
36 ragt über die Haubenaußenseite vor. Er ist an seinem inneren Ende mit einem Polsterträger
38 verbunden, welcher wiederum ein Schaumstoffpolster 40 trägt. In der in Fig. 2
dargestellten Freigabeposition ist das Schaumstoffpolster 40 vom Winkelzeiger 24
beabstandet, so daß der Winkelzeiger frei beweglich ist. In der in Fig. 2 mit 40'
bezeichneten, strichliert angedeuteten Position} der Festlegeposition, liegt das
Schaumstoffpolster am Winkelzeiger 24 an und legt dadurch den Winkelzeiger in seiner
momentanen Winkelstellung am Grundkörper 18 fest.
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Die diese beiden Positionen des Schaumstoffpolsters 40 ermöglichende
Verstellmechanik nach dem Druckkugelschreiber-Prinzip ist in Fig. 2 nicht näher
dargestellt und in ein Hülsenteil 42 eingebaut. Das Hülsenteil 42 lagert den Verstellstift
36 und ist dadurch an der Haube 20 befestigt, da sein äußeres, durchmesserverringertes
Ende durch eine zentrale Öffnung 44 der Haube 20 hindurchgesteckt ist und auf der
Außenseite der Haube 20 mit einem Außengewinde versehen ist, auf welche eine sich
an der Außenseite der Haube 20 abstützende Kappe 46 aufgeschraubt ist. Ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel der Feststelleinrichtung wird später noch an Hand der
Fig.
3 erläutert werden.
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Das Koppelteil 22, welches an dem jeweiligen Träger über einen in
Bezug auf die Achse 32 radial abstehenden Stift 48 anbringbar ist, durchsetzt mit
einem durchmesserverringerten Kopf 50 eine an den Kopfdurchmesser angepaßte zentrale
Ausnehmung 52 des Grundkörpers 18; auf einen über die in Fig. 2 rechte Seite des
Grundkörpers 18 hinausragenden Gewindeabschnitt 54 des Kopfes 50 ist eine Ringplatte
56 derart aufgeschraubt oder anderweitig mit dem Kopf 50 starr verbunden, daß sich
ein schwergängiges Drehlager zur Verdrehung des Grundkörpers 18 (samt Winkelskala
26) gegenüber dem Koppelteil 22 ergibt.
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In die Stirnfläche des Kopfes ist ein Sackloch zur Aufnahme des beispielsweise
als Kugel- oder Rollenlager ausgebildeten Pendellagers 38 eingearbeitet. Man erkennt
in Fig. 2 einen mit der Achse 32 zusammenfallenden, vom Winkelzeiger 24 abstehenden
Lagerstift 58, welcher in das Pendellager 38 eindringt.
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Die erforderliche Bezugsrichtung für die Winkelmessung ist die Richtung
der Erdbeschleunigung. Um den Winkelzeiger 24 bei horizontaler Achse 32 stets nach
oben zeigen zu lassen, ist das der Zeigerspitze 60 gegenüberliegende Ende des mittig
gelagerten Winkelzeigers 24 mit einer Verdickung 62 versehen, um das Gewicht dieses
Endes dementsprechend größer zu machen als das Gewicht der Zeigerspitze.
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Zur Messung der Beweglichkeit des Halses wird der in Fig. 4 dargestellte
Stirnreifen 12 verwendet. Er besteht aus einem ringförmig geschlossenen Bügelband
64 mit einander überlappenden und gegenseitig verschiebbaren
Bügelenden
66,68 zur Umfangsanpassung an die jeweilige Kopfform. In Fig. 4 sind Bügellaschen
70 angedeutet, welche jeweils an einem Ende 66 bzw. 68 angebracht sind und den jeweils
anderen Bügelendbereich umgreifen. Eine weitere Bügellasche 72 befindet sich gemäß
Fig. 4 zwischen den beiden Laschen 70 und umgreift beide Bügelendbereiche mit der
Möglichkeit einer Verschiebung in der einen oder anderen Umfangsrichtung gegenüber
beiden Endbereichen. An dieser Lasche 72 ist über eine Stiftverbindung 74 ähnlich
der noch zu beschreibenden in Fig. 2 ein Ende des Scheitelbügels 14 befestigt. Das
andere Ende des Scheitelbügels ist an der gegenüberliegenden Stelle des Stirnreifens
64, d.h. im Bereich der Längenmitte des Stirnreifens, an diesem ebenfalls über eine
Stiftverbindung 74 befestigt. Am Scheitelpunkt, also im Längenmittelpunkt des Scheitelbügels
14, ist über eine in den Fig. 1 und 2 näher dargestellte weitere Stiftverbindung
76 der Meßkopf 10 anbringbar. Der Umriß des Meßkopfs 10 in dieser Position ist in
Fig. 4 strichpunktiert angedeutet.
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Zur Aufnahme des bereits erwähnten Stiftes 48 des Koppelteils 22 ist
am Scheitelbügel eine parallel zur Bügelrichtung verlaufende Hülse 78 angebracht,
beispielsweise dadurch, daß sie an eine in Bügellängsrichtung längliche Platte 80
angebracht bzw. angelötet ist. Diese Platte 80 ist mit dem Scheitelbügel 14 beispielsweise
vernietet (Nietköpfe 82). Der Fixierung des Stiftes 48 innerhalb der an den Stift
angepaßten Hülse 78 dient eine Schraube 84, welche quer zur Stiftachse verlaufend
in die Hülse 78 eingeschraubt ist (Schraubenachse 86) mit einem außenliegenden Rändelschraubkopf
88.
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Das innere Ende der Schraube 88 liegt an einer von vier gleichmäßig
auf den Stiftumfang verteilten Umfangsab-
plattung 90 des Stiftes
48 an, um ein Verdrehen des Stiftes 48 innerhalb der Hülse 78 aus einer von vier
möglichen Drehstellungen zu verhindern.
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Zur Messung beispielsweise des maximalen Drehwinkels des Kopfes eines
Patienten gegenüber dem Rumpf wird der Stirnreifen 12 samt angebrachten Scheitelbügel
14 dem Patienten aufgesetzt. Bei horizontalem Oberkörper und Hals wird nun der Kopf
soweit wie möglich in die eine Richtung gedreht und dann der Grundkörper 18 des
am Scheitelbügel 14 angebrachten Meßkopfes 10 derart verdreht, daß der Nullpunkt
der Winkelskala 26 in Deckung mit der vertikal nach oben zeigenden Zeigerspitze
60 ist. Anschließend verdreht der Patient den Kopf soweit wie möglich in die andere
Richtung. In der Endstellung muß der Arzt lediglich den Winkelzeiger 24 durch Eindrücken
des Verstellstiftes 36 blockieren (nachdem der Winkelzeiger 24 erneut seine vertikale
Gleichgewichtslage eingenommen hat). Der Patient kann dann seinen Kopf wieder in
die Normallage zurückdrehen. Der Arzt (bzw. die untersuchende Person) kann nunmehr
in Ruhe den Zeigerstand des blockierten Winkelzeigers 24 ablesen. Der abgelesene
Winkel entspricht dem maximalen Verdrehwinkel des Kopfes.
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Eine andere Meßmöglichkeit besteht darin, daß man ausgehend von einer
beliebigen Orientierung der Winkelskala 26 den maximalen Schwenkwinkel in der einen
und in der anderen Extremposition des Kopfes jeweils unter Zuhilfenahme der Feststelleinrichtung
30 mißt und durch Differenzenbildung der gemessenen Winkel den maximalen Verdrehwinkel
des Kopfes bestimmt. Schließlich kann man auch, insbesondere bei asymmetrischer
Kopfverdrehmöglichkeit,die Winkelskala in der normalen Kopfhaltung Nullen, so daß
dann die wiederum unter Zuhilfenahme der Feststelleinrichtung gemessenen beiden
Drehwinkel
die Verdrehbarkeit des Kopfes in der einen und in der
anderen Richtung gesondert angeben.
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Zur Messung der Neigungsmöglichkeit des Kopfes nach vorne und hinten
(bei senkrechtem Oberkörper) löst man den Scheitelbügel 14 vom Stirnreifen 12 (durch
Lockern der der Mutter 88 gemäß Fig. 2 entsprechenden Muttern 92 und durch Herausziehen
der dem Stift 48 entsprechenden Stifte 94 an jedem Scheitelbügelende). In eine der
Steckverbindungshülsen 96 (entsprechend der Hülse 78 in Fig. 2) wird dann der Stift
48 des Koppelteils 22 eingesteckt und mittels der Schraube 92 fixiert. Der Stirnreif
12 wird nun so verdreht, daß sich der Meßkopf 10 im Bereich eines der beiden Ohren
befindet, wobei die Achse 32 also parallel zur Schulterrichtung verläuft. Entsprechend
den vorstehend im Zusammenhang mit der Messung der Kopfdrehung erläuterten Verfahrensweisen
kann nun der maximale Neigungswinkel des Kopfes nach vorne und hinten gemessen werden.
Zur Messung einer seitlichen Neigung des Kopfes muß dement-0 sprechend lediglich
der Stirnreifen 12 um 90 in der einen oder anderen Richtung verdreht werden, so
daß wiederum die Pendelachse (Achse 32) mit der Schwenkachse des Kopfes zusammenfällt.
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Zur Messung der Beweglichkeit von Gliedmaßen wird das Handstück 16
gemäß Fig. 5 eingesetzt, welches aus einem Griffteil 98 mit seitlichen Griffmulden
100 und einer an ein Ende des länglichen Griffteils angeschraubten Anlageplatte
102 besteht. Die Anlageplatte 102 ist angenähert zylindrisch zum Griffteil 98 hin
konvex gewölbt.
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Es ergibt sich also auf der anderen Seite der Anlage platte eine konkav
gewölbte Anlagefläche 104 zur Anlage beispielsweise an einen in Fig. 5 angedeuteten
Unterschenkel 106. Am von der Anlageplatte 102 entfernten Ende des Griffteils 48
befinden sich zwei Befestigungsmöglichkeiten für den Meßkopf, nämlich eine erste
zur Griffteil-
Längsachse 108 parallele, in die Stirnendfläche
110 ausmündende Stiftaufnahmebohrung 112 sowie eine zweite zur Krümmungsachse 114
der Anlageplatte 102 parallele Stiftaufnahmebohrung 116. Zur Fixierung des in die
jeweilige Bohrung eingesteckten Stiftes 48 in dieser Bohrung dient wiederum eine
mit Rändelkopf versehene Schraube 118.
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Ebenso wie in Fig. 4 sind in Fig. 5 mit strichpunktierter Umrißlinie
mögliche Befestigungsstellungen des Meßkopfs 10 am Träger (12 bzw. 14 bzw. 16) angedeutet.
In Fig. 5 sind lediglich die aufgrund der einen Stiftaufnahmebohrung 112 gegebenen
Befestigungsmöglichkeiten angedeutet, nicht jedoch die aufgrund der anderen Stiftaufnahmebohrung
116.
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Zur Messung beispielsweise des Schwenkbereichs des Knies wird bei
ruhig gehaltenem Oberschenkel und horizontaler Knieschwenkachse das Handstück 16
mit seiner Anlageplatte 102 an den Unterschenkel 106 gedrückt, wobei der Meßkopf
10 derart orientiert ist, daß die Pendelachse 32 parallel zur Knieschwenkachse verläuft.
Die Vorgehensweise bei der Winkelmessung entspricht den im Vorstehenden beschriebenen
Winkelmessungen.
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In Fig. 3 ist eine bevorzugte Ausführungsform einer Verstellmechanik
im Detail dargestellt. Es sind hier bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 entsprechende
Bauelemente bei gleicher Funktion mit denselben Bezugsziffern bezeichnet, jedoch
jeweils vermehrt um die Zahl 100. Das Schaumstoffpolster 140, welches zur Anlage
an den Winkelzeiger 124 mit Lagerstift 158 und Lagerachse 132 bestimmt ist, ist
an eine radiale Platte 200 des Polsterträgers 138 angeklebt. Von der Platte 200
geht ein axialer Führungsbolzen 202 aus, welcher innerhalb
des
Hülsenteils 142 in einer durchmesservergrößerten Endplatte 204 endet. Die Endplatte
204 läuft in einer an ihren Umfang angepaßten Aufnahmebohrung 206 der Führungshülse
142. Der Führungsbolzen 202 ist in einer Lagerbohrung 208 am inneren Ende der Hülse
142 verschiebbar gelagert. In den auf diese Weise gebildeten Ringraum zwischen dem
Außenumfang des Führungsbolzens 202 und dem Innenumfang der Aufnahmebohrung 206
ist eine Schraubendruckfeder 210 eingesetzt, welche sich einerseits gegen die Endplatte
204 abstützt und andererseits gegen das innere Ende der Hülse 142. Diese Schraubendruckfeder
210 spannt den Polsterträger 138 in Richtung weg vom Winkelzeiger 124 vor.
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Das Hülsenteil 142 ist an seinem vom Winkelzeiger 124 abgelegenen
Ende mit einem Innengewinde 212 versehen, in welches das innere Ende eines Kopfteils
214 eingeschraubt ist. Das Kopfteil 214 durchsetzt anschließend die zentrale Bohrung
144 der Haube 120. Es folgt ein durchmesservergrößerter Abschnitt 216, welcher nach
außen hin spitz konisch zuläuft. Der Rand der Haube 120 um die zentrale Bohrung
144 herum wird also zwischen Hülsenteil 142 und Kopfteil 214 eingeklemmt zur starren
Befestigung von Hülsenteil und Kopfteil an der Haube 120.
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Im Kopfteil 214 ist der Verstellstift 136 in Richtung der Achse 132
verschiebbar gelagert, wobei eine Kulissenführung nach dem Druckkugelschreiber-Prinzip
vorgesehen ist, um die gewünschten Verstellpositionen des Stiftes 136 zu gewährleisten.
Diese Kulissenführung ist durch einen radial nach innen abstehenden Stift 218 des
Kopfteils 214 angedeutet, welcher in eine die Kulissenfläche tragende Ausnehmung
220 am Außenumfang des Verstellstiftes 136 eingreift.
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Da bei einer derartigen Kulissenführung der Verstell-
stift
136 neben seiner Axialbewegung auch noch eine Drehbewegung um seine Achse 132 vollführt,
eine entsprechende Drehbewegung des Schaumstoffpolsters 140 jedoch unerwünscht ist,
drückt der Stift 136 nicht unmittelbar an die Endplatte 204 des Polsterträgers 138
an, sondern über eine am Verstellstiftende frei drehbar gelagerte Zwischenscheibe
222. Zusätzlich kann in nicht dargestellter Weise eine Verdrehung des Polsterträgers
138 gegenüber dem Hülsenteil 142 ausgeschlossen werden, beispielsweise dadurch,
daß durch eine entsprechende Führungslängsnut in der Aufnahme 206 die Endplatte
204 lediglich axial verschiebbar jedoch nicht verdrehbar innerhalb der Aufnahme
206 geführt ist.
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In Fig. 3 ist mit durchgezogener Linie die Festlegeposition von Polsterträger
138 und Verstellstift 136 dargestellt. Mit einer Strich-Punkt-Linie ist die Freigabestellung
136' des Verstellstiftes sowie die Freigabestellung der Polsterträgerplatte 200
angedeutet. Beim Umschalten von einer Stellung auf die andere muß in bekannter Weise
entgegen der Kraft der Feder 210 der der Feststellstift 136 über die Festlegeposition
hinaus nach innen in eine Zwischenposition gedrückt werden, welche in Fig. 3 strichliert
angedeutet ist und mit 136" bezeichnet ist. Obwohl das Schaumstoffpolster 140 bereits
in der Festlegestellung am Winkelzeiger 124 anliegt, kann der Verstellstift 136
weiter nach innen in die Zwischenposition 136'' gedrückt werden, da das Schaumstoffpolster
140 sich dementsprechend zusammendrücken läßt.
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