DE3401167C2 - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D9/00—Crystallisation
- B01D9/005—Selection of auxiliary, e.g. for control of crystallisation nuclei, of crystal growth, of adherence to walls; Arrangements for introduction thereof
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F7/00—Compounds of aluminium
- C01F7/68—Aluminium compounds containing sulfur
- C01F7/74—Sulfates
- C01F7/76—Double salts, i.e. compounds containing, besides aluminium and sulfate ions, only other cations, e.g. alums
- C01F7/762—Ammonium or alkali metal aluminium sulfates
- C01F7/765—Ammonium aluminium sulfates
Description
Die Erfindung geht aus von einem Semi-batch-Fällungs
kristallisationsverfahren zur Herstellung von filtrier
baren Suspensionen, bei dem einer in einem Kristallisa
tor vorgelegten homogenen Lösung ein Fällmittel zudosiert
wird.
Bei einer Fällungskristallisation fällt entweder die
gewünschte Substanz unmittelbar an eine chemische
Reaktion (chemische Fällung) oder nach Zumischung
eines anderen Stoffes, der sich besser im Lösungs
mittel löst als das Gefällte, aus (physikalische
Fällung). Bekannte Beispiele für chemische Fällungen
sind die Fällungen von Bariumsulfat und von Silber
halogenid. Bei physikalischen Fällungen geht es häufig
um das Herausdrängen eines Salzes aus wäßriger Lösung
durch einen Nichtelektrolyten bzw. einen schwachen Elek
trolyten oder um das Fällen einer organischen Substanz
aus einem organischen Lösungsmittel (z. B. alkoholische
oder acetonische Lösung) durch Wasser.
Viele Aussalz
prozesse sind ebenfalls in das Gebiet der physikalischen
Fällung einzuordnen. Eine Übersicht findet sich in der
Monographie von G. Matz, Kristallisation, Springer-
Verlag, Berlin (1969), Seite 84 bis 94.
Fällungskristallisationen werden im technischen Maßstab
meist als Semi-batch-Verfahren durchgeführt; es handelt
sich dabei um ein Chargenverfahren, jedoch werden nicht
die Reaktionskomponenten in möglichst kurzer Zeit als
Ganzes zusammengebracht, sondern der Verlauf ist zeit
lich auseinandergezogen. Der Batch-Charakter ist durch
das variable Kristallisatorvolumen gegeben; es werden
stetig Fällmittel einer homogenen Lösung in einem Be
hälter zugeführt, es kommt aber zu keinem Abfluß. Je nach
dem ob eine Lösung vorgelegt wird und die andere zuläuft
oder aber beide Lösungen gleichzeitig eingespeist wer
den, handelt es sich um ein Semi-batch-Verfahren mit
Einzelzulauf (Drauffällen) oder mit Doppelzulauf
(Zusammenfällen), vergl. G. Matz und G. Kaufhold, Chemie-
Technik 8 (1979) S. 373.
Bei Semi-batch-Verfahren mit Einzelzulauf wurde das Fäll
mittel stets mit konstanter Dosierrate zugegeben. Das Fäll
mittel wird bei Flüssigkeiten üblicherweise mit einer Ver
drängerpumpe, bei Feststoffen häufig mit Dosierschnecken
transportiert.
Andererseits ist es bei einem speziellen Doppelzulaufver
fahren zur Herstellung von schwach löslichen anorganischen
Salzen, insbesondere Silberhalogeniden für photografische
Zwecke bekannt, die Dosierrate der beiden kontinuierlich
zugeführten wäßrigen Lösungen während des Kristallisationspro
zesses proportional zur Wachstumsgeschwindigkeit der Kristall
kornoberfläche zu erhöhen (siehe DE 18 04 289). Dadurch soll
eine möglichst einheitliche Kristallgröße im Feinkornbereich
(≧10 µm) erreicht werden.
Bei vielen chemischen Herstellungsverfahren schließt sich
jedoch an die Fällungskristallisation eine Filtration an,
um den Feststoff von der flüssigen Phase abzutrennen. Bei
dieser Nachbehandlung wird eine bestimmte Mindestkorngröße
gefordert; anderenfalls schlägt der Feststoff durch den
Filter durch.
Es ist bekannt, daß der mittlere Korndurchmesser durch
geeignete Wahl der während der Fällung konstant bleibenden
Dosierrate beeinflußt werden kann (vergl. G. Matz, Kristal
lisation, Springer Verlag Berlin (1969), S. 87).
Aufgabe der Erfindung ist es, das Semi-batch-Fällungs
kristallisationsverfahren so abzuwandeln, daß ein mög
lichst grobes mittleres Korn bei einer möglichst engen
Korngrößenverteilung erhalten wird und das Verfahren
wirtschaftlich bleibt, d. h. die Raum-Zeitausbeute
groß wird. Die Kornvergrößerung bei gleichzeitig engerer
Korngrößenverteilung wirkt sich auf die nachfolgenden
Verarbeitungsschritte der Flüssigkeitsabtrennung und
Trocknung positiv aus.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Fällmittelmenge der in einem Kristallisator vorge
legten homogenen Lösung mit zeitlich monoton steigender
Dosierrate zugegeben wird, oder nach Zugabe einer ersten
Fällmittelmenge, die bereits zu einer übersättigten
Lösung führt, die Zugabe des Fällmittels unterbrochen
wird (Haltezeit) und danach die restliche Fällmittel
menge zugegeben wird.
Der entscheidende Vorteil bei dieser Verfahrensführung
ist ein bei guter Raum-Zeit-Ausbeute grobes mittleres
Korn mit einer engen Korngrößenverteilung, das zu kürzeren
Filtrationszeiten bei einer niedrigeren Restfeuchte
führt als bei Kristallen, die nach konventionellen Ver
fahren erzeugt worden sind.
Die erfindungsgemäße Fällungskristallisation aus homo
gener Lösung läßt sich sowohl im Laboratoriumsmaßstab
als auch im technischen Maßstab durchführen. Die erste
Fällmittelmenge, die 5 bis 95%, vorzugsweise 5 bis 50%
der gesamten Fällmittelmenge beträgt, wird zur homogenen
fällbereiten Lösung innerhalb eines Zeitraums von
Sekunden bis maximal 3 Stunden dosiert. Die erste
Fällmittelmenge muß stets zu einer übersättigten Lösung
führen; beim Einsetzen der Wartezeit sollen Kristall
keime (ca. 0,1 bis 20% der maximal erzielbaren Fest
stoffausbeute) vorhanden sein. In Abhängigkeit von dem
auszufällenden Produkt und der notwendigen Fällmittel
menge liegt die Dosierzeit bis zur Herstellung einer
übersättigten Lösung im Bereich von Sekunden bis maximal
drei Stunden. Bei der speziellen Verfahrensführung wird
der Zulauf des Fällmittels für eine Zeit von einer viertel
bis drei Stunden, vorzugsweise von einer halben bis zwei
Stunden unterbrochen. Während dieser Zeit fallen Kristalle
aus und können ungestört wachsen. Nach Ablauf der Halte
zeit wird die restliche erforderliche Fällmittelmenge
mit monoton steigender Dosierrate zugegeben. Der Gesamt
zeitbedarf für eine Fällung liegt im Bereich von 0,5 bis
10 Stunden.
Besonders bevorzugt ist eine monotone Zunahme der Dosier
rate der Fällmittelmenge. Dies gilt sowohl für das er
findungsgemäße Verfahren als auch für die besondere
Ausführungsform.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können sowohl an
organische als auch organische Verbindungen mit physi
kalischen und chemischen Methoden gefällt werden.
Es zeigt sich, daß trotz der Haltezeit der Gesamtzeit
bedarf für eine Fällung bei gleicher Korngröße kleiner
sein kann als bei konstanter (notwendigerweise kleinerer)
Dosierrate. Es zeigt sich, daß durch die erfindungsge
mäße variable monoton steigende Dosierrate und durch
die Einführung einer Haltezeit nach der Übersättigung
der mittlere Korndurchmesser substanzspezifisch und in
Abhängigkeit von den Versuchsbedingungen zwischen 10 und
100% erhöht werden kann. Gleichzeitig wird die Korn
größenverteilung enger. Wegen der beiden Phänomene - Ver
gröberung des mittleren Produktkorns und Verengung der
Korngrößenverteilung - gelingt eine erhebliche Verbesse
rung bei der Flüssigkeitsabtrennung.
Die gefundenen Filtrationszeiten und die erzielten Rest
feuchtegehalte liegen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
nennenswert niedriger als bei dem konventionellen Ver
fahren ohne Haltezeit und mit konstanter Dosiergeschwindig
keit über den gesamten Prozeßverlauf.
Eine Semi-batch-Fällungskristallisation von Ammoniumalaun
aus wäßriger Lösung mit Ethanol als Fällmittel wurde bei
40°C in einem Labor-Rührwerkskristallisator mit einem
Betriebsinhalt von 3 l durchgeführt. Die volumenbezogene
Rührleistung des eingesetzten Impellerrührers mit Strom
störern lag bei 0,09 W/l. Zu einer vorgelegten homogenen
Lösung von Ammoniumalaun in Wasser wurden 0,62 l Ethanol
nach folgendem Dosierprogramm eingespeist:
Innerhalb der ersten Stunde wurde die Dosierrate konti
nuierlich von 0,03 l/h auf 0,06 l/h erhöht. Während der
zweiten Stunde wurde die Dosierrate kontinuierlich von 0,18 l/h
auf 0,78 l/h erhöht. Die Dosierzeit betrug drei Stunden.
Der mittlere Korndurchmesser des so erhaltenen Kristalli
sats wurde durch Siebanalyse zu 600 Mikrometer bestimmt
(RRSB-Verteilung). Der Gleichmäßigkeitskoeffizient be
lief sich auf n = 4,0.
Nach dem bisherigen Verfahren mit konstanter Dosierrate
wurde bei der gleichen Dosierzeit von 3 Stunden ein
Kristallisat mit einem mittleren Korndurchmesser von
500 Mikrometer und einem Gleichmäßigkeitskoeffizienten
von n = 3,0 erhalten.
Eine Semi-batch-Fällungskristallisation von Ammonium
alaun aus wäßriger Lösung mit Ethanol als Fällmittel
wurde bei 40°C in einem Laborrührwerkskristallisator
mit einem Betriebsinhalt von 3 l durchgeführt. Die
volumenbezogene Rührleistung des eingesetzten Impeller
rührers mit Stromstörungen lag bei 0,09 W/l. Zu einer
vorgelegten homogenen Lösung von Ammoniumalaun in Wasser
wurden 0,62 l Ethanol nach folgendem Dosierprogramm ein
gespeist:
Innerhalb von 1,25 h wurden 0,12 l Ethanol bis zum Auf
treten der ersten Keime zudosiert. In dieser ersten
Phase wurde die Dosierrate kontinuierlich von 0,03 l/h
während der ersten viertel Stunde auf 0,1 l/h während
der letzten viertel Stunde (Zeitraum von 1 bis 1,25 Stunden)
erhöht. Daraufhin wurde der Zulauf an Fällmittel für 0,75
Stunden gestoppt. Das Volumen blieb in dieser zweiten
Phase konstant.
Nach Ablauf der Haltezeit wurde ein Volumen von 0,5 l
Ethanol innerhalb von einer Stunde zudosiert. Während
dieser dritten Phase wurde die Dosierrate kontinuier
lich von 0,1 l/h auf 0,75 l/h erhöht. Die gesamte
Dosierzeit einschließlich Haltezeit betrug drei Stunden.
Durch Siebanlyse wurde der mittlere Korndurchmesser
des Kristallisats zu 700 Mikrometer bestimmt (RRSB-
Verteilung). Der Gleichmäßigkeitskoeffizient belief
sich auf n = 4,5.
Claims (6)
1. Semi-batch-Fällungskristallisationsverfahren zur Her
stellung von filtrierbaren Suspensionen, bei dem einer
in einem Kristallisator vorgelegten homogenen Lösung
ein Fällmittel zudosiert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fällmittelmenge mit zeitlich monoton stei
gender Dosierrate zugegeben wird, oder wobei nach Zu
gabe einer ersten Fällmittelmenge, die bereits zu
einer übersättigten Lösung führt, die Zugabe des Fäll
mittels unterbrochen wird (Haltezeit) und danach die
restliche Fällmittelmenge zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Haltezeit 0,25 bis 3 Stunden beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Fällmittelmenge 5 bis 95%,
vorzugsweise 5 bis 50%, der gesamten Fällmittelmenge
beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dauer der Zugabe der ersten
Fällmittelmenge bis 3 Stunden beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der gesamte Zeitbedarf für die
Fällung im Bereich 0,5 bis 10 Stunden liegt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zunahme der Dosierrate der
Fällmittelmenge monoton ansteigt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843401167 DE3401167A1 (de) | 1984-01-14 | 1984-01-14 | Semi-batch-faellungskristallisationsverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843401167 DE3401167A1 (de) | 1984-01-14 | 1984-01-14 | Semi-batch-faellungskristallisationsverfahren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3401167A1 DE3401167A1 (de) | 1985-07-25 |
DE3401167C2 true DE3401167C2 (de) | 1988-03-31 |
Family
ID=6224988
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843401167 Granted DE3401167A1 (de) | 1984-01-14 | 1984-01-14 | Semi-batch-faellungskristallisationsverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3401167A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CZ300676B6 (cs) * | 2006-04-18 | 2009-07-15 | Výzkumný ústav anorganické chemie, a. s. | Zpusob odstranování síranu draselno-hlinitého pri výrobe roztoku síranu hlinitého |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1804289C2 (de) * | 1967-10-23 | 1985-01-10 | Fuji Shashin Film K.K., Minami-ashigara, Kanagawa | Verfahren zur Herstellung von Kristallen eines schwach löslichen anorganischen Salzes |
-
1984
- 1984-01-14 DE DE19843401167 patent/DE3401167A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3401167A1 (de) | 1985-07-25 |
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