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Krug und Verfahren zu seiner Herstellung
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Beschreibung Die Erfindung betrifft einen Krug, mit einem Deckel
und mit einem auf- und zuklappbaren Deckel, der mittels:eines mit Scharnier versehenen
Verbindungsteiles am Henkel des Kruges befestigt ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung
von derartigen Krügen.
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Derartige Krüge mit Deckel, die beispielsweise als Bierkrüge Verwendung
finden, bestehen üblicherweise aus keramischen Werkstoffen, die nach dem Brennen
gegebenenfalls mit Ornamenten versehen und dann mit einer Glasur überzogen werden.
Die Deckel bestehen dabei
üblicherweise aus Zinn und können an ihrer
Oberseite Verzierungen, Ornamente oder gegebenenfalls Einlagen aus Porzellan oder
dergl. besitzen. Diese Deckel weisen ein Verbindungsteil mit einem Scharnier auf,
damit ein Öffnen und Schließen des Deckels möglich- ist. Das Verbindungsteil besteht
üblicherweise ebenfalls aus Zinn und wird mit seinem unteren Ansatz am Henkel des
Kruges befestigt.
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Die Befestigung des Verbindungsteiles bzw. seines Schaftes erfolgt
überlicherweise so, daß man im oberen Bereich des Henkels des Kruges eine hohle
Form anbringt und den in diese hohle Form vorstehenden Schaft fixiert. Anschließend
wird die hohle Form mit flüssigem Zinn ausgegossen, so daß eine ringförmige Klammer
entsteht, die den oberen Bereich des Henkels umgreift und an den Schaft des Verhindungsteiles
angegossen ist.
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Nach dem Erkalten dieses Ringes wird die hohle Form entfernt und eine
Nachbearbeitung des entstandenen Klemmringes vorgenommen, da sich unvermeidlicherweise
Grate und scharfe Kanten in diesem Bereich des Verbindungsteiles durch das Gießen
ergeben.
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Es erscheint einsichtig, daß diese Arbeitsgänge der Anformung und
Nachbearbeitung erheblichen Arbeitsaufwand mit sich bringen, was die Herstellungskosten
von derartigen Krügen beträchtlich verteuert. DXes liegt einerseits am zusätzlichen
Materialaufwand und andererseits an der Arbeitszeit, die für diese Vorgänge aufgewendet
werden muß.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Krug und ein Vcrf,ihrtn
zu i ner ller-stell.ung anzugeben, mit denen
die Produktion von
derartigen Gegenständen in vereinfachter Weise möglich ist, so daß sich Produktionskosten
einsparen lassen.
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Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß das Verbindungsteil
des Deckels mit seinem unteren Ansatz am Henkel des Kruges angeklebt ist. Auf diese
Weise wird der Herstellungsaufwand beträchtlich verringert und das nachträgliche
Anformen des Klemmringes sowie seine Nachbearbeitung vermieden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn der untere Ansatz des Verbindungsteiles
als länglicher Schaft ausgebildet und in einer komplementären Vertiefung oder Aussparung
im Henkel eingeklebt ist. Auf diese Weise wird der feste Sitz und die sichere Befestitung
des Verbindungsteiles unterstütztW In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kruges
ist vorgesehen, daß die Aussparung als an der Oberseite des Henkels offenes Sackloch
ausgebildet ist, das den Schaft des Verbindungsteiles mit bündigem Sitz aufnimmt.
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Auch dadurch wird die Befestigung des Verbindungsteiles am Henkel
verbessert und seine Anbringung erleichtert.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn der untere Ansatz des Verbindungsteiles
und die Aussparung im Henkel sich zu ihren unteren Enden hin konisch verjüngen,beispielsweise
in Form von Pyramidenstümpfen ausgebildet sind. Dadurch wird die Entformung bei
der Herstellung des Henkels erleichtert; außerdem gelangt der Schaft des Verbindungsteiles
beim Einsetzen automatisch in seine richtige Befestigungsstellung.
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n Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kruges ist
vorgesehen,
daß der untere Ansatz des Verbindungsteiles und/oder die Innenseite der Aussparung
im Henkel eine rauhe Oberfläche, z. B. mit Rillen oder Stegen aufweisen.
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Dadurch wird eine vergrößerte Oberfläche geschaffen, mit der der Klebstoff
zur Befestigung des Verbindungsteiles in Eingriff kommen kann.
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In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kruges ist der untere Ansatz
des Verbindungsteiles mit einem quer vorstehenden, gegebenenfalls umlaufenden Kragen
oder Vorsprung versehen, der auf der Oberseite des Henkels aufliegt. Mit dieser
Maßnahme wird einerseits eine Abdeckung der Aussparung im Henkel erreicht, andererseits
eine zusätzliche Abstützung des Verbindungsteiles auf dem Henkel vorgenommen.
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Der untere Ansatz des Verbindungsteiles und/oder die Aussparung im
Henkel können zweckmäßigerweise Vertiefungen zur Aufnahme von überschüssigem Klebstoff
aufweisen. Mit dieser Maßnahme werden ein unerwünschtes Austreten des Klebstoffes
sowie damit verbundene Verunreinigungen des Henkels bzw. Kruges verhindert, auch
wenn die Dosierung des Klebstoffes einmal ungenau sein sollte. Dabei können derartige
Aussparungen an einer von außen nicht sichtbaren Stelle vorgesehen sein.
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Bei einer speziellen Ausführungsform ist der Vorsprung am unteren
Ansatz des Verbindungsteiles an seiner UnterseiE mit einer gegebenenfalls ringförmig
umlaufenden Nut versehen, die eine derartige Funktion zur Aufnahme von überschüssigem
Klebstoff ausüben kann.
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Beim erfindungsgmaßn Krug ist das Verbindungsteil zweckmäßigerweise
mit einem temperaLurbeständigen =ndustrieklebstoff, insbesondere mit einem Metall-Keramik-Klebstoff,
beispielsweise einem Plastisol-Klebstoff oder einem Reaktions-Klebstoff am Henkel
angeklebt.
Dabei kann es sich um übliche Metall-Keramik-Klebstoffe handeln, wobei sowohl Einkomponenten-
als auch Zweikomponenten-Klebstoffe in Frage kommen. Beispielsweise kann es sich
um folgende Klebstoffe handeln: Plastisol-Klebstoffe, die aus Polyvinylchlorid mit
Weichmacher und mit Haftvermittler bestehen; ferner kann es sich um Reaktions-Klebstoffe
handeln, die folgende Bestandteile besitzen: Epoxid und Säureanhydride; Epoxid und
Polyamine; Polylsocyanate und Polyole; Cyanoacrylate oder ungesättigte Polyester
mit Styrol oder mit Methacrylaten.
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Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Krüge, die einen
Henkel und einen Deckel aufweisen, der mit einem mit Scharnier versehenen Verbindungsteil
am Henkel des Kruges befestigt wird, zeichnet sich dadurch aus, daß das Verbindungsteil
mit einem länglichen, sich gegebenenfalls konisch verjüngenden Schaft ausgebildet
wird, daß in den Henkel des Kruges eine komplementäre, oben offene Aussparung zur
Aufnahme des Schaftes eingeformt wird, und daß das Verbindungsteil mit seinem Schaft
in die Aussparung mit bündigem Sitz eingesetzt und durch Klebung fefestigt wird.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
und unter Bezugnahme auf die beiliegende L~ichnung näher erläutert. Die Zeichnung
zeigt in Fig. 1 eine schematische Teilansicht im Schnitt eines erfindungsgemäßen
Kruges; und in
Fig 2 eine schematische Teilansicht im Schnitt des
Verbindungsteiles und des Henkels vor der Befestigung des Verbindungsteiles.
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In Fig. 1 erkennt man den oberen Bereich eines Kruges 10, der einen
Deckel 12 und einen Henkel 14 aufweist, der an der Wand 11 des Kruges 10 angeformt
ist. Zur Anbringung des auf- und zuklappbaren Deckels 12 ist ein Verbindungsteil
16 vorgesehen, das ein Scharnier 20 aufweist, so daß r Deckel 12 gegenüber einem
Ansatz oder Schaft 18 schwenkbar ist.
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Der untere Ansatz 18 des Verbindungsteiles 16 ist am Henkel 14 des
Kruges 10 angeklebt, und zwar ist der untere Ansatz 18 als länglicher Schaft ausgebildet
und in eine komplementäre Vertiefung oder Aussparung 22 im Henkel 14 eingeklebt.
Diese Anordnung ist in Fig. 1 schematisch wiedergegeben.
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Wie deutlicher aus Fig. 2 zu entnehmen, ist die Aussparung 22 als
an der Oberseite des Henkels 14 offenes Sackloch ausgebildet, das den Schaft 18
mit bündigem Sitz aufnimmt, derart, daß der Zwischenraum zwischen dem Schaft 18
und der Aussparung 22 mit einem geeigneten, üblichen Klebstoff ausgefüllt und dadurch
sicher in dem Sitz befestigt ist. Sowohl die Aussparung 22 als auch der untere Schaft
18 des Verbindungsteiles 16 sind, wie in Fig. 2 angedeutet, mit einer konischen
Verjüngung nach unten hin versehen. Beispielsweise können diese Teile die Form von
Pyramidenstümpfen haben. Die Klebebefestigung wird noch dadurch unterstützt und
verbessert, wenn der untere Ansatz 18 und/oder die Innenseite der Aussparung 22
mit einer nicht eigens darge-
stellten, rauhen Oberfläche versehen
sind, beispielsweise mit Rillen, Rippen oder Stegen.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 weist der untere Ansatz 18 des
Verbindungsteiles 16 einen quer vorstehenden, gegebenenfalls umlaufenden Kragen
oder Vorsprung 24 auf, der im zusammengesetzten Zustand von Verbindungsteil 16 und
Henkel 14 auf der Oberseite 15 des Henkels 14 aufliegt. Dadurch wird die zur Oberseite
hin offene Aussparung 22 im Henkel 14 abgedeckt und zugleich eine weitere Abstützung
des Verbindungsteiles 16 vorgenommen, um den Sitz und die Befestigung zu verbessern.
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Sowohl im unteren Ansatz 18 des Verbindungsteiles 16 als auch in der
Aussparung 22 im Henkel 14 können Vertiefungen vorgesehen sein, um überschüsssigen
Klebstoff aufzunehmen. Dabei kann es sich beispielsweise um Vertiefungen 26 im Bereich
der Aussparung 22 handeln, oder aber um eine gegebenenfalls ringförmig umlaufende
Nut 28 an der Unterseite des Vorsprunges 24 am Ansatz 18.
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Zur Herstellung des Kruges braucht man lediglich eine vorgegebene
Menge eines zweckmäßigerweise temperaturbeständigen Industrieklebstoffes, insbesondere
einen Metall-Keramik-Klebstoff, etwa einen Plastisol-Klebstoff oder einen Reaktionsklebstoff
der oben angegebenen Art in die Aussparung 22 im Henkel 14 einzufüllen und dann
das Verbindungsteil 16 mit seinem unteren Ansatz 18 in die Aussparung 22 einzusetzen.
Nach dem Abbinden und Aushärten des Klebstoffes ist die gewünschte Verbindung und
Befestigung des Deckels 12 am Henkel 14 erreicht, ohne daß irgendwelche Nachbearbeitungen
vorgenommen werden müssen.
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Der Herstellungsaufwand kann dabei insofern reduziert werden, als
die Aussparungen 22 bereits bei der Herstellung der Henkel 14 mitgeformt werden
können, so daß in diesem Zusammenhang kein zusätzlicher Arbeitsaufwand anfällt.
tJblicherweise ist es so, daß die Henkel 14 separat hergestellt und erst später
an den Körper des Kruges angeformt werden, so daß lediglich die Form für die Henkel
14 geeignet auszubilden ist.
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Die Formung des Schaftes bzw. unteren Ansatzes 18 am Verbindungsteil
16 kann in einfacher Weise bei seiner Herstellung erfolgen, ohne daß dabei zusätzliche
Arbeitsgänge anfallen. Es erweist sich lediglich als zweckmäßig, diesen unteren
Ansatz 18 etwas länger auszubilden als es bisher üblich ist, damit der Ansatz 18
in die Aussparung 22 einsetzbar ist.
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Bei der Herstellung des Kruges bzw. seines Henkels wird man zweckmäßigerweise
darauf achten, daß die Innenseite der Aussparung 22 ihre ohnehin vorhandene rauhe
Oberfläche behält. Beim Glasieren des Kruges 10 bzw.
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des Henkels 14 kann man in einfacher Weise einen lösbaren Stopfen
in die Aussparung 22 einsetzen, damit die Glasur nicht in diese Aussparung 22 hineinläuft.
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