DE339879C

DE339879C - Verfahren zur elektrischen Reinigung staub- oder nebelhaltiger Gase

Info

Publication number: DE339879C
Application number: DE1920339879D
Authority: DE
Original assignee: HERMANN PUENING DR
Current assignee: HERMANN PUENING DR
Priority date: 1920-05-12
Filing date: 1920-05-12
Publication date: 1921-08-16

Description

Verfahren zur elektrischen Reinigung staub- oder nebelhaltiger Gase. Bei dem gewöhnlichen Verfahren, staub-oder nebelhaltige Gase elektrisch zu reinigen, wird hochgespannte Elektrizität durch die sogenannten Sprühelektroden in. das Gas geleitet. Die im Gase schwebenden Teilchen werden .dadurch elektrisiert und nun durch die Einwirkung des elektrischen Kraftfeldes an die geerdete Sammelelektrode getrieben. Dabei ist zweierlei wünschenswert.
Einmal müsesn die an die Sammelelektroden heranfliegenden Teilchen dort haften bleiben und nicht etwa, wie es bei trockenem Staube vorkommt, nach Abgabe ihrer elektrischen Ladung, zurückfliegen.
Ferner `dürfen die an die Sammelelektroden herangeflogenen Teilchen dort nicht so fest haften, daß die Reinigung der Elektroden Schwierigkeit macht und eine Verschmutzung derselben eintritt, wie es bei teerigen, rußigen oder harzigen Teilchen der Fall ist.
Beiden Wünschen kommt man entgegen, wenn man die Sammelelektroden aus nasser Leinwand oder anderen nassen Geweben, auch aus nassem Papier (Löschpapier) herstellt. Diese Stoffe 'halten, wenn sie mit Wasser getränkt werden, das Wasser zwischen ihren Fasern und auf ihrer Oberfläche fest und unterscheiden sich dadurch wesentlich von Blech.- oder Glasplatten. Alle zur Sammelelektrode hineilenden Teilchen, welcher Art sie auch sein mögen, werden von der nassen Leinwand festgehalten. Ein Zurückfliegen der Teilchen ist ausgeschlossen. Zudem erreich en die Teilchen die eigentliche Leinwandfaser gar nicht, sondern .bleiben in der Wasserschicht hängen. Läßt man also langsam Wasser über die leinenen Samm-elelektroden herunterrieseln, so wird aller Anflug, auch der klebrigste, von der Leinwand abgespült. Zugleich verhindert die Berieselung das Trocknen der nassen Leinwand.
Man könnte auf den Gedanken kommen, daß berieselte Blechplatten o. dgl. den genannten Zweck ebenso gut erfüllen, wie berieselte Leinwand. Indessen zeigt der Versuch, daß auf Blechen das zugeleitete Wasser meist in linienartigen Strömen herabläuft, zwischen denen größere trockene Felder liegen, an denen ein klebriger Ansatz haftet, während Gewebe und Papier sich bei der Berieselung ganz voll Wasser saugen, so daß kein Anflug an i4hnen haftet und alle Niederschläge mit der herabrieselnden Flüssigkeit ablaufen.
Das beschriebene Verfahren bedeutet einen wichtigen Fortschritt in der Technik der elektrischen Gasreinigung. Die sonst so oft nötige Reinigung der Apparatur wird' überflüssig und der Betrieb kann das ganze Jahr hindurch ungeschwächt fortgehen.
Zu erwähnen ist noch, daß die benutzte Leinwand sowohl frei für sich, wie auch als Überzug von Blechplatten u. dgl. verwandt werden kann.

Claims

PATENT-ANsPRUCH: Verfahren zur elektrischen Reinigung staub- oder nebelhaltiger Gase mittels wasserberieselter Sammelelektroden, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelelektroden aus nasser Leinwand oder sonstigen nassen Geweben oder aus nassem Papier, entweder frei für sich oder als Überzüge von Blechplatten o. dgl., hergestellt sind.