-
Verfahren zur Entwässerung von Teeren, Mineralölen usw. Die Verarbeitung
.gewisser Teere, beispielsweise Generatorteere, roher Mineralöle und- der aus diesen
gewonnenen Kohlenwasserstoffe oder Kohlenwasserstoffgemische bietet in zahlreichen
- Fällen infolge des hohen Wassergehaltes dieser Produkte große Schwierigkeiten.
Der oft bis zu 5o Prozent und darüber steigende Wassergehalt bewirkt bei der .Destillation
einen großen Aufwand an Brennstoff, wobei- die Destillation sieh bisweilen überhaupt
nicht durchführen läßt, da meist ein, starkes Schäumen auftritt. Man hat- zur Entfernung
des Wassergehaltes eine längere Erhitzung unter Druck vorgeschlagen; doch kann in
dieser Weise, abgesehen von den Kosten der Behandlung und der Apparate, eine leichte,
vollständige Trennung des Wassers von den öligen Bestandteilen -nicht erreicht werden.
Die Filtration und clie nachfolgende Behandlung mit knetenden; brechenden, schneidenden
oder schlagenden-Mitteln und das Laufentassen über schiefe Ebenen nach der Patentschrift
3:25157 der K1. 12 führt zwar mit Erfolg zum Ziel, ist aber mit Rücksicht auf ,!e
i Kraftaufwand v=e'facli zu teuer.
-
Nach der vorliegenden Erfindung wird die Entwässerung der Flüssigkeiten
dadurch erreicht, daß man den emulsionsartigen Gemischen von Öl und Wasser geringe
Mengen fein verteilter wasserunlöslicher Stoffe zugibt und die Gemische nach gutem
Durchrühren einige Zeit stehenläßt, meist einige Stunden, wodurch eine Abtrennung
des Wassers erfolgt. Zur Vervollständigung cl.:r Abscheidung des Wassers kann man
filtrieren. Dies geschieht gegebenenfalls unter Erwärmen und nach der mechanischen
Entfernung des vorher beim Stehenlassen abgeschiedenen Wassers. Nach der Filtration
tritt ohne jede weitere Behandlung in einigen Stunden eine weitere Abscheidung des
Wassers ein. Es scheidet sich ein erheblicher Teil des Wassers bereits vor der Filtration
aus und kann unmittelbar abgezogen werden. Das nach dem Filtrieren ausgeschiedene
Wasser kann ebenfalls durch Absetzen und Abheben o. dgl.-entfernt werden.
-
Es war bekannt, daß man die Trennung gewisser emulsionsartiger Gemische
in. die Einzelbestandteile dadurch erleichtern kann, daß- man sie einer Filtration
unterwirft. Es war ferner bekannt, daß die Filtration von schwer filtrierbaren Flüssigkeiten
dadurch erleichtert werden kann, daß man ihnen vor der Filtration geringe Mengen
von Kieselur o. @dgl. zugibt. Im Gegensatz zu diesem Verfahren bezieht sich -die
vorliegende Erfindung auf solche Flüssigkeitsgemische, die sich leicht filtrieren
lassen, bei denen aber eine Trennung des Wassers von den übrigen Bestandteilen durch
einfache Filtration nicht erreicht werden kann. Filtriert man z. B. einen. rohen
Generatorteer mit 5o Prozent Wassergehalt, so scheidet sich das Wasser nach erfolgter
Filtration ohne weitere Behandlung nicht ab. Gibt man aber dem zu entwässernden
Gemisch geringe Mengen von fein verteilten, in Wasser vollkommen oder fast unlöslichen
Stoffen. zu, so genügt eine einmalige Filtration, um eine technisch vollständige
Ausscheidung des Wassers zu bewirken.
Das Wesentliche bei dem vorliegenden
. Verfahren besteht also in der Zugabe gewisser fein verteilter Stoffe unter Umrühren,
wodurch. die ._Abscheidung eines erheblichen Teiles ' des assers bewirkt und bei
der ialfalgendn:, Filtration eine technisch vollständige Entwässerung herbeigeführt
wird.
-
Die Ausführung des Verfahrens gestaltet sich außerordentlich einfach.
Es werden z. B. dem wasserhaltigen Teer 2 Prozent Kieselgur oder fein verteilte
Steinkohlenasche zugesetzt und die Masse einige Minuten lang kräftig durchgerührt.
Bei den meisten Arten von wasserhaltigen Teeren, Mineralölen und deren Destillaten
tritt nach kurzer Zeit eine Trennung des Gemisches und eine deutliche Schichtenbildung
ein,, so daß man einen wesentlichen Teil des Wassers mechanisch abziehen kann; die
vollständige Entwässerung bis auf einige Prozente gelingt dann durch die nachfolgende
Filtration.
-
Die Wirkung des zwecks Entwässerung zugegebenen Mittels beruht anscheinend
teils auf physikalischen, namentlich aber auf gewissen bisher noch nicht aufgeklärten
chemischen Vorgängen: Dies erhellt daraus, daß nicht alle fein verteilten Substanzen
die gleichen Wirkungen haben, sondern, daß z. B. schwach alkalisch reagiercnd.e
Stoffe, wie z. B. Steinkohlenasche, eine besonders rasche. und vollständige Abscheidiing
des Wassers bewirken. Beispiel i: io ooo kg Schieferteer mit einem Wassergehalt
von 75 Prozent werden Zoo kg fein gepulverter Steinkohle#lawhc zu;esetzt, und die
Masse wird ein bis zwei Minuten lang kräftig durchgerührt. Nach zwölfstündigem Stehenlassen
scheiden sich .@ goo k;), Wasser von .dem Teer ab, die durch Abziehen entfernt werden
können. Der jetzt verbleibende wasserhaltige Teer wird filtriert, worauf eine erneute
Schichtenbildung bzw. Wasserabscheidung eintritt. Es lassen sich jetzt 5oo kg Wasser
abziehen, und es hinterbleiben 2 6oo kg Schieferteer mit einem Gehalt von ioo kg
gleich 4 Prozent Wasser. Beispiele: io ooo kg rohem Braunkohlengeneratorteer mit
65 Prozent Wassergehalt werden -oo kg fein gesiebten Schieferabbrandes in zwei Portionen
unter gutem Umrühren zugesetzt. Das Gemisch, wird nach zwölfstündigem Stehen unter
Erwärmen filtriert, worauf eine glatte Trennung des Wassers vom Öl erfolgt, so daß
das Wasser vom Teer Blatt a hgezoeti werden kann und ein Teer mit etwa 8 bis io
Prozent Wasser hinterbleibt. Beispiel 3:
io ooo kg rohem Erdöl mit 40 Prozent
Wassergehalt werden unter gutem Umrühren 3oo kg fein gepulverter Steinkohlenasche
zugegeben. Die weitere Verarbeitung erfolgt wie in den Beispielen i und 2.
-
Als Entwässerungsmittel können u. a. Braunkohlenasche, Steinkohlenasche,
Blutkohle, Holzkohle, Knochenasche, Raseneisenerz, Eisenoxyd, Bleicherde, Fullererd'e,
Ton, Saturationskalk, Kieselgur, Schieferabbrände, Kaolin, Bariumsulfat usw. in
fein verteiltem Zustand verwendet werden. Die Mengen des zuzusetzenden Entwässerungsmittels
müssen in einem Vorversuch ermittelt werden und schwanken je nach der Beschaffenheit
des zu entwässernden Gemisches. -