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Vorrichtung zur Herstellung von Putzschwämmen und Papierwischern aus
Textilfäden. Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Herstellung bzw.
Aufmachung von Putzschwämmen und Papier4vischern aus Textilfäden und Papierstreifen,
wie jene an sich in der Patentschrift 250212 und diese in der Patentschrift 31945o
beschrieben sind. Die Putzschwämme werden aus lose gesponnenen Textilfasern und
die Papierwischer aus Papierstreifen derart gewickelt und geknüpft, daß sie ein
in sich geschlossenes Gebilde darstellen. Die bisher zur Herstellung von Putzschwämmen
benutzte Vorrizlitung gestattet nur die jeweilige Aufwicklung eines einzigen Fadens,
wenn ein gleichförmiges Gebilde erreicht werden soll. Das Aufwickeln mehrerer Fäden
gleichzeitig auf eine Spule o. dgl. läßt sich nicht gleichmäßig und gleichförmig
bewirken, weil bei der bekannten Vorrichtung mehrere Fäden nur als Bündel gleichzeitig
aufgewickelt werden können. Die bekannte Vorrichtung erfordert außerdem für hohe
Leistungen raschen Abzug des einzigen abzuwickelnden Fadens, um jeweils einen einen
Putzschwamm bildenden Wickel in möglichst kurzer Zeit herstellen zu können. Das
verträgt aber nur haltbares Material.
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Die Erfindung soll diese Mängel beseitigen und gestattet beliebige
Verminderung der für das Wickeln einer Spule aufzuwendenden Zeit bei geringer Abzugsgeschwindigkeit
der den Putzschwamm oder Papierwischer bildenden, lose gesponnenen Fäden oder Papierstreifen
dadurch, daß die Fäden oder Papierstreifen mehrerer Spulen getrennt über eine zwischen
zu ihr parallelen Leitstäben frei drehbar angeordnete Meßwalze und zwischen den
Zinken einer in Richtung der Wickelachse schwingenden Fadenführergabel hindurch
zu einer aus einseitig befestigten, federnden Stäben bestehenden Stabtrommel geführt
und auf dieser gleichzeitig nebeneinander schraubenförmig aufgewickelt werden, während
die Meßwalze nach Erfüllung der aufzuwickelnden Fadenlänge ein Lautsignal auslöst
oder bei mechanischem Antrieb dessen Abstellung, gegebenenfalls unter gleichzeitiger
Bremsung, bewirkt.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung für die Herstellung
von Putzschwämmen aus Textilfäden dargestellt, bei welcher zur Verhütung des Schleuderns
der Fäden beim Abziehen und des Nachlaufens derselben bei der Abstellung .der Wickelvorrichtung
die Meßwalze mit einer Bremsvorrichtung versehen ist, die zweckmäßig regelbar ist.
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In der Zeichnung ist Fig. i eine Seitenansicht der Vorrichtung mit
teilweisem Schnitt, Fig. 2 eine Draufsicht, und Fig.3 ein teilweiser Querschnitt
nach Linie A-B der Fig. i.
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Auf der Platte a eines tischförmigen Gestelles ist ein Spulenkasten
b angeordnet, der durch Zwischenwände c in eine der Zahl der zu verwendenden Spulen
d entsprechende Anzahl Kammern geteilt ist und in den Kammern die den Putzschwamm
bildenden Fäden in Form von Schlauchspulen hufnimmt. Vor dem Spulenkasten c befinden
sich feststehende Fadenführer e, durch welche die Fäden der einzelnen Spulen b getrennt
geführt werden und deren Abstand voneinander
der dem Abstande einzelner
Kammern entspricht. Darauf gelangen die Fäden durch einen zweiten Satz feststehender
Fadenführer f, die geringeren Abstand voneinander besitzen und zwischen denen die
Fäden ebenfalls einzeln hindurchgeführt sind, um darauf über einen feststehenden
Leitstab g unter einer frei drehbar gelagerten Meßwalze lt hindurch und hinter dieser
über einen zweiten feststehenden Leitstab i geführt zu werden. Die Leitstäbe g und
i. sind der Meßwalze 1a parallel und zweckmäßig über dieser angeordnet, so daß ein
größerer Teil des Umfanges der Meßwalze von den Fäden überlaufen wird. Nun gelangen
die Fäden zwischen die Zinken einer Fadenführergabel j, die an einem zweiarmigen
Hebel k, k' angeordnet ist, der in einer zur Wickelachse und zur Meßwalzenachse
parallelen, senkrechten Ebene um einen festen Drehzapfen l schwingbar ist und seine
Schwingbewegung durch eine umlaufende Kurvennut m (Fig. 3) erhält. Die Kurvennut
in befindet sich in einer Walze m-i , die drehbar unterhalb der Platte a
gelagert ist und mittels Riementriebes n Antrieb von der Antriebwelle o aus erhält.
Ein zweiter Riementrieb p treibt, durch feste Leitrollen p',- p" geführt, die Wickelvorrichtung,
welche aus einer Stabtrommel besteht, deren Stäbe q federnd und nur mit einem Ende
an einer Scheibe r befestigt sind, die mittels einer an ihr befestigten Welle s
in Lagern t auf der Tischplatte d drehbar ist. Die .Stäbe q bilden, wie Fig. r zeigt,
ein Prisma. In der Mitte besitzt die Stabtrommel noch einen den Stäben q parallelen
Stab oder Zapfen u mit einem Schlitz u', in welchen die Anfänge der Fäden zum Festlegen
des Fadenanfanges eingeführt werden.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist Handantrieb vorgesehen und
zu diesem Zwecke die Antriebwelle o mit einer Handkurbel v versehen.
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Die Meßwalze treibt mit einer Schnecke w ein Schneckenrad x, welches
seitlich einen Mitnehmer y trägt, der auf den oberen Arm eines um einen feststehenden
Zapfen z' schwingbaren Klöppels z einer Signalglocke wirken kann.
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Nach dem Einlegen der Spulen d in die Kammern des Spulenkastens b
werden die Fäden der einzelnen Spulen getrennt, in der beschriebenen Weise durch
die Vorrichtung geführt und mit ihren Enden in dem Stabe oder Zapfen 2e der Wickeltrommet
befestigt. Darauf wird die Kurbel v im Sinne des in Fig. z eingezeichneten Pfeiles
gedreht, wodurch die Drehung der Wickeltrommel und gleichzeitig die Drehung der
Kurvennut ih erfolgt, die das Schwingen der Fadenführergabel j veranlaßt. Die Fäden
werden gleichzeitig gleichmäßig abgezogen und getrennt nebeneinander schraubenförmig
auf die Stabtrommel aufgewickelt. Däbei versetzen sie die Meß walze lz in Umdrehung,
und zwar im Sinne des in Fig.3 eingezeichneten Pfeiles. Durch die Meßwalze wird
das Meßrad x im Sinne des in Fig. 3 eingezeichneten Pfeiles gedreht, und wenn die
gewünschte Wickellänge erreicht ist, wirkt der Mitnehmer y auf den oberen Arm des
Klöppels z. Gibt er ihn nach seinem Vorbeigange frei, so schwingt der Klöppel z
zurück und schlägt dabei an die Signalglocke an. Beim Ertönen des Signales wird
die Kurbeldrehung unterbrochen und nach Abschneiden von den Spulenfäden der fertige
Wickel von der Stabtrommel abgezogen, was infolge der Federung der Stäbe ohne Schwierigkeiten
zu bewerkstelligen ist. Der abgezogene Wickel wird dann in der üblichen Weise abgebunden.
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Damit die Fäden zwischen Meßwalze und Wickeltrommel dauernd eine gewisse,
ihr Schleudern verhindernde Spannung erhalten, kann die Meßwalze h während der Aufwicklung
von Hand oder wie beim Ausführungsbeispiel mittels einer besonderen Bremsvorrichtung
gebremst werden. In der Zeichnung besteht die Bremsvorrichtung beispielsweise aus
einer mit ihrem einen Ende am Meßwalzenlager befestigten und mit dem anderen Ende
an der Stirnseite der Meßwalze anliegenden Bremsfeder la', deren Spannung mittels
einer S-lellschraube 1i' regelbar ist.
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Für die Herstellung. von Papierwischern aus Papierstreifen ist die
Vorrichtung im wesentlichen dieselbe, nur statt des Spulenkastens ist ein Brett
zur Aufnahme der Spinnteller vorgesehen. Dieses wird zweckmäßig, weil die Spinnteller
flach liegen, der Abzug <ler Papierstreifen aber ebenfalls in achsialer Richtung
erfolgt, unterhalb der Tischplatte a angeordnet.
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Beim mechanischen Antrieb der Vorrichtung wird die Meßvorrichtung
zum Auslösen der Abstellvorrichtung benutzt, wobei gleichzeitig eine Bremsvorrichtung
zum schnellen Aufhalten des Ganges der Vorrichtung in Tätigkeit gesetzt werden kann.
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Da gleichzeitig beispielsweise vier Fäden nebeneinander aufgewickelt
werden, wird die Zeitdauer der Wicklung einer Spule, gleiche Abzugsgeschwindigkeit
wie bei Verwendung eines einzelnen Fadens zur Spulenbildung vorausgesetzt, auf den
vierten Teil der bisher erforderlichen Zeit vermindert, oder man kann bei sehr schlechtem
Material die Abzugsgeschwindigkeit der geringen Reißfestigkeit entsprechend vermindern,
beispielsweise auf die Hälfte der für bessere Garne möglichen Abzugsgeschwindigkeit,
und erhält dabei imrner noch für diese schlechtesten Garne die
doppelte
Leistung wie bisher. Dabei werden stets die getrennt nebeneinander aufgewickelten
Fäden glatt nebeneinander aufgewickelt, ohne einander in derselben Wicklungslage
zu überkreuzen, so daß ein durchaus gleichmäßiger Wickel erzielt wird.