DE336727C - Verfahren zum elektrischen Schmelzen von Metall durch in ihm selbst als Widerstand erzeugte Waerme und Schmelzofen zur Ausfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum elektrischen Schmelzen von Metall durch in ihm selbst als Widerstand erzeugte Waerme und Schmelzofen zur Ausfuehrung des VerfahrensInfo
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- H—ELECTRICITY
- H05—ELECTRIC TECHNIQUES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- H05B—ELECTRIC HEATING; ELECTRIC LIGHT SOURCES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CIRCUIT ARRANGEMENTS FOR ELECTRIC LIGHT SOURCES, IN GENERAL
- H05B6/00—Heating by electric, magnetic or electromagnetic fields
- H05B6/02—Induction heating
- H05B6/22—Furnaces without an endless core
Description
Die vorliegende Erfindung verfolgt den Zweck, Körper, die elektrische Leiter sind,
unter solchen Verhältnissen zu schmelzen, daß das Metall in denkbar reinstem Zustande und
mit möglichst geringem Verlust erhalten wird. Dies kommt besonders bei seltenen und teueren
Metallen in Betracht. Die Erfindung geht von der Tatsache aus, daß ein von einem
elektrischen Strom durchflossener Metallzylinder im Innern eine höhere Temperatur aufweist
als an seiner Oberfläche, wenn man keine besonderen Mittel vorsieht, um die Wärmestrahlung zu verhindern, bzw. künstlich
für eine Abkühlung der Außenfläche sorgt.
Es ist praktisch möglich, die Temperatur im Innern des Zylinders auf eine solche Höhe zu
treiben, daß dort das Metall schmilzt, während der Körper außen fest bleibt, so daß
gewissermaßen ein äußerer Rohrmantel ent-
ao steht, der im Innern geschmolzenes Metall enthält. In weiterer Ausbildung dieses Gedankens
kann man von vornherein ein Metallrohr nehmen und in dieses loses Metall in
Stücken-, Korn- oder Pulverform einfüllen.
Auch in diesem Falle kann man in gleicher Weise das eingefüllte Metall durch den durchgeführten
Strom zum Schmelzen bringen und das Rohr durch Abkühlung in festem Zustande erhalten. In beiden Fällen kann man unter
Umständen nach Schmelzen des inneren Materials durch entsprechende Steigerung der
Stromstärke zuletzt auch den Mantel zum Schmelzen bringen.
Auf der Zeichnung sind verschiedene Vorschlage
zur praktischen Anwendung des Erfindungsgedankens veranschaulicht. Für die
Erläuterung der Ausführungsformen sei der Einfachheit halber vorausgesetzt, daß es sich
in allen Fällen um das Schmelzen von Wolfram handelt.
Bei der Anordnung gemäß Fig. r wird als Schmelztiegel ein zwischen zwei Elektroden
d1, dz eingespanntes Rohr α aus Wolfram verwendet,
in welches das zu schmelzende pulverförmige Wolframmetall b eingefüllt wird. Das
Metall b ist an den Enden des Tiegelrohres durch in dieses eingepaßte Scheiben c begrenzt.
Im vorliegenden Falle ist angenommen, daß das Metall nicht nur geschmolzen werden,
sondern nach der Verflüssigung in Formen überlaufen soll, in denen es sich rascher oder
langsamer abkühlt. Zu diesem Zwecke ist in eine Vertiefung e an der unteren Seite des
Rohres α ein Rohr f eingesetzt, dessen Verbindung
mit dem Innenraum des Rohres a zunächst durch die stehen gebliebene Wandstärke
g abgesperrt ist. Statt die Wandstärke g stehen zu lassen, kann man auch
eine Öffnung vollständig durchbohren und · diese mittels eines eingesetzten Stöpsels aus
dem gleichen Metall verschließen. Das Ansatzrohr f kann am äußeren Ende durch eine
Leitung h mit dem gleichen Pol der Stromquellf
wie die Elektrode d1 verbunden werden, während sein inneres Ende durch eine Leitung
i mit der Elektrode d a verbunden ist.
Das Tiegelrohr α und das Ansatzrohr f sind außen mit einer Kühleinrichtung I benebiger
Art versehen.
Es wird nun in folgender Weise vorgegan-
gen. Zunächst wird der Heizstrom mittels der Elektroden dl, d2 nur durch das Tiegelrohr
α und das darin enthaltene Metall geschickt. Dabei geht das Metall δ in den
flüssigen Zustand über, während der Rohrmantel durch die Kühleinrichtung am Schmelzen
verhindert wird. Der zwischen dem Innenraum des Tiegels und der Bohrung des Ansatzrohres f liegende Teil der Wandung des
to Rohres α steht zwar nicht unter dem direkten Einfluß der Kühleinrichtung, wird aber doch
durch die Berührung mit dem gekühlten Rohr f daran gehindert, die gleiche hohe
Temperatur wie das Metall δ anzunehmen, so daß kein Durchschmelzen eintritt. Wird jedoch
nachher mittels der Leitung h der Heizstrom auch durch das Rohr f geschickt, so
wird infolge Erhitzung des Rohres f dessen Kühlwirkung auf den Wandteil g des Rohres a
aufgehoben, so daß dieser nun sehr rasch in einigen Sekunden geschmolzen wird, worauf
durch die entstehende öffnung und das Rohr f
das Schmelzgut abfließt. Da das Rohr f innen durch den durchgeschickten Strom und
durch Wärmeleitung vom Rohr α aus hoch erhitzt ist, kann der Abfluß des Schmelzgutes
bis zur Austrittsöffnung k des Rohres f in vollkommenster Weise stattfinden, ohne daß
eine Abkühlung eintritt. Nach Verlassen der Ausflußöffnung k kann dann das Metall durch
weitere Maßnahmen, je nach Wunsch plötzlich oder allmählich, abgekühlt werden.
Ebenso wie das Wandstück g des Schmelztiegels α würde durch die Einschaltung des
durch das Rohrstück f gehenden Stromes auch ein zum Verschließen einer an der
Stelle g vorgesehenen Bohrung verwendeter Wolframstöpsel durchschmelzen.
Natürlich werden für den erörterten Schmelz-Vorgang große Stromstärken benötigt, und es
war deshalb unerläßlich, eine praktische Lösung für die Erzeugung dieses starken Heizstromes
zu finden. Als zweckmäßig hat es sich herausgestellt, den Schmelztiegel als indu-■45
zierten Leiter eines Transformators auszubilden. Hierdurch wird die bei den in Betracht
kommenden großen Stromstärken (bis zu 10 000 Amp.) schwierige und sehr teuere Verbindung
von Zuleitungen mit dem Tiegel ver- So mieden und eine elegante, handliche, praktische
und billige Ausführung erzielt. Mehrere derartige Anordnungen sind in der Zeichnung
beispielsweise dargestellt.
Bei der Anordnung gemäß Fig. 2 ist der als sekundäre Windung ausgebildete Schmelztiegel
α um eine Primärspule j>
herumgeführt. Der Schmelztiegel besitzt zwecks Einfüllens des Schmelzgutes oben eine ringsum laufende
Spaltöffnung, die durch einen ringförmigen Deckel n verschließbar ist, und ist unten mit
Ablaßöffnungen f versehen.
Gemäß Fig. 3 liegt der von einer Kühleinrichtung I umschlossene ringförmige Tiegel
innerhalb der Primärspule j>. Dabei ist zum
Zwecke der Verstärkung der Induktionswirkung ein ringförmiger Eisenkern m dazwischen
geschaltet.
In Fig. 4 umgibt der Ringtiegel α einen massiven Eisenkern m, der auf einem verjüngten
Teil unterhalb des Ringtiegels die Primär- η<τ
wicklung j> trägt,
Bei Fig. 5 ist die Anordnung umgekehrt, und der Eisenkern ist durchgehend von gleicher
Stärke.
Gemäß Fig. 6 besteht die Sekundärspule aus mehreren Windungen, die unten in den
Ringtiegel auslaufen. Für die über dem Tiegel liegenden Windungen 0 ist Wasserkühlung
vorgesehen.
Der Erfolg des neuen Schmelzverfahrens hängt davon ab, daß das Schmelzgut beim
Übergang in den flüssigen Zustand über die ganze Länge des Tiegels den stromführenden
Querschnitt gleichmäßig verändert. Diese Bedingung ist nicht erfüllt, wenn der Tiegel
senkrecht angeordnet wird, denn in diesem Falle würde das schmelzende Metall sich im
unteren Teile des Tiegelrohres ansammeln und hier den' stromführenden Querschnitt vergrößern,
während oberhalb des geschmolzenen Metalles nur der Querschnitt des Rohres selbst
verbleiben würde. Durch die Querschnittsvergrößerung im unteren Tiegelteil würde hier
sofort infolge Verringerung der spezifischen Stromdichte eine Abkühlung des Schmelzgutes
erfolgen. Wollte man dem durch weitere Steigerung der Belastung entgegenwirken, so
würde unvermeidlich das Rohrstück oberhalb des geschmolzenen Metalles zum Schmelzen
kommen, bevor im angefüllten Tiegelteil die nötige Temperatur erreicht würde. Diese Erwägung
hat zu der vom Erfinder gewählten wagerechten Anordnung des Glührohres geführt. Bei dieser sammelt sich zwar auch
das geschmolzene Metall im unteren Teil des Rohres an, doch ist es stets über die ganze
Länge des Tiegelrohres gleichmäßig verteilt, so daß an allen Stellen der stromleitende
Querschnitt gleich ist. Es tritt auch hierbei zunächst beim Übergang des Metalls in den
flüssigen Zustand infolge Verminderung des Leitungswiderstandes eine Herabsetzung der
Temperatur ein, doch geschieht dies gleichmäßig über die ganze Länge des Tiegels, so
daß durch Erhöhung der Stromzufuhr die Temperatur wieder gleichmäßig über die ganze
Länge auf die gewünschte Höhe gehoben werden kann. Die wagerechte Anordnung des Tiegels ermöglicht außerdem das Abkühlen
des Schmelzgutes im Tiegel selbst durch i2q
Darüberleiten eines indifferenten Gases, wie z. B. Stickstoff.
Der Querschnitt des Glührohres kann, je nach dem verfolgten Zwecke und der zu erreichenden
Temperatur des Schmelzgutes, die gewöhnliche kreisrunde Form gemäß Fig. 7 5 oder aber eine geeignete andere Form, wie
solche z. B. in Fig. 8, 9 und 10 dargestellt sind, erhalten. In Fig. 11 ist der Tiegel a als
offene Rinne dargestellt, die von einem Wasserkühlmanten umgeben und mit einer Haube ν
xo überdeckt ist. Die Haube wird ebenso wie der Tiegel aus dem gleichen Material wie das
Schmelzgut hergestellt.
Wie bereits oben erwähnt, kann man bei Verwendung eines Tiegels aus dem zu schmelzenden
Metall, z. B. Wolfram, zugleich auch den Tiegel zum Schmelzen bringen.
Claims (8)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren zum elektrischen Schmelzen von Metall durch in ihm selbst als Widerstand erzeugte Wärme, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmelzen in einem von außen gekühlten zweckmäßig wagerecht liegenden Schmelztiegel aus dem gleichen Metall erfolgt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein durchweg gleichen Querschnitt besitzender Tiegel in wagerechter Lage derart verwendet wird, daß der Strom in der Längsrichtung des Tiegels fließt.
- 3. Schmelzofen zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den Schmelztiegel unten ein Abflußrohr angeschlossen ist, dessen Verbindung mit dem Innern des Tiegels durch die Wandung des letzteren oder einen besonderen Verschlußkörper unterbrochen ist und schließlich durch Durchschmelzen der Wand bzw. des Verschlußkörpers freigegeben wird.
- 4. Schmelzofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das an die Abflußöffnung angeschlossene Abflußrohr unten mit einem Stromanschluß versehen ist, um nach Niederschmelzen des im Tiegel eingeschlossenen Metalles durch elektrische Erhitzung des Abflußrohres den Trennkörper zum Durchschmelzen zu bringen und eine Abkühlung des Metalles beim Durchgang durch das Abflußrohr zu verhüten.
- 5. Schmelzofen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß auch das Abflußrohr des Schmelztiegels außen mit einer Kühleinrichtung versehen ist.
- 6. Schmelzofen zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelztiegel ringförmig gestaltet ist und mit seinem*Inhalt die Sekundärwindung eines Transformators bildet.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung des geschmolzenen Metalls im Schmelztiegel durch Darüberleiten eines gasförmigen Kühlmittels geschieht.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelztiegel zugleich mit dem darin enthaltenen Schmelzgut niedergeschmolzen wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE336727T | 1918-03-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE336727C true DE336727C (de) | 1921-05-12 |
Family
ID=6220688
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1918336727D Expired DE336727C (de) | 1918-03-21 | 1918-03-21 | Verfahren zum elektrischen Schmelzen von Metall durch in ihm selbst als Widerstand erzeugte Waerme und Schmelzofen zur Ausfuehrung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE336727C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6216547B1 (en) | 1997-11-26 | 2001-04-17 | Litens Automotive Partnership | Load sensor |
-
1918
- 1918-03-21 DE DE1918336727D patent/DE336727C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6216547B1 (en) | 1997-11-26 | 2001-04-17 | Litens Automotive Partnership | Load sensor |
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