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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Umschmelzen von Metallen, insbe- sondere von Stählen sowie Ni- und Co-Basislegierungen durch Abschmelzen einer oder mehrerer selbstverzehrender Elektroden in einem elektrisch leitenden Schlackenbad in einer kurzen, nach unten offenen Kokille, über welche ein direkter Stromkontakt zum Schlackenbad herstellbar ist und aus der der teilweise erstarrte Block oder Strang kontinuierlich oder schrittweise entweder durch Abziehen des Blockes nach unten oder durch Anheben der Kokille nach oben abgezogen wird.
Bei der Herstellung von Umschmelzblöcken nach dem Verfahren des Elektroschlacke Um- schmelzens in Standkokillen aber auch in kurzen Gleitkokillen ist es üblich je nach der Seigerungs- anfälligkeit der umgeschmolzenen Legierung eine Abschmelzrate in kg je Stunde einzustellen, die bei Rundblöcken zwischen 70 % und 110 % des Blockdurchmessers in mm beträgt. Bei vom Rundquerschnitt abweichenden Blockformen, wie Quadrat - oder Flachformaten kann mit einem äquivalenten Durchmesser gearbeitet werden, der sich aus dem Querschnittsumfang dividiert durch die Zahl II (Pi) errechnet. Der untere Bereich wird vor allem bei stark seigernden Legierun- gen, wie Werkzeugstählen oder hochlegierten Nickel Basislegierungen angewendet, bei welchen zur Vermeidung von Seigerungen einer flacher Metallsumpf angestrebt wird.
Der Wert von 70 % kann beim konventionellen ESU - Verfahren aber kaum unterschritten werden, da dann die Leistungszufuhr von der Abschmelzelektrode in das Schlackenbad sehr stark reduziert werden muss, was eine niedrige Temperatur des Schlackenbads und in weiterer Folge eine schlechte, oft rillige Oberfläche des Umschmelzblocks zur Folge hat. Bei zu niedriger Leistungszufuhr zum Schlackenbad bildet sich dann vielfach auch ein dicker Schlackenmantel zwischen Block und Kokille, was wiederum die Wärmeabfuhr von der Blockoberfläche behindert, so dass erst wieder der erwünschte flache Schmelzsumpf nicht erzielt werden kann.
Andrerseits kann aber auch bei wenig seigerungsempfindlichen Stählen und Legierungen ein Wert von 110 % beim konventionellen ESU Verfahren nicht überschritten werden, da sonst die Überhitzung des Schlackenbads zusammen mit der erhöhten Abschmelzrate einen für Umschmelzblöcke unzulässig tiefen Schmelzsumpf und damit eine unerwünscht grobe Blockstruktur, verbunden mit Seigerungen zur Folge hat.
Wie aus dem oben gesagten leicht zu erkennen ist smd beim konventionellen ESU Verfahren, bei welchem der Schmelzstrom über die Abschmelzelektrode in das Schlackenbad geleitet wird und über den umgeschmolzenen Block und die Bodenplatte wieder abgeleitet wird die Schlackenbadtemperatur und die Abschmelzrate und im Zusammenhang damit Sumpftiefe und Ausbildung der Oberfläche eng miteinander verknüpft und können nicht unabhängig voneinander und getrennt kontrolliert und gesteuert werden
Es ist auch ein Verfahren zum Elektroschlacke Umschmelzen bekannt, bei welchem durch Ab- schmelzen von Elektroden vergleichsweise grossen Durchmessers höhere Abschmelzraten als beim konventionellen Elektroschlacke Umschmelzen eingestellt werden können.
Bei dem be- schriebenen Verfahren kann die Rückleitung eines Teils des Schmelzstroms über in der Kokillen- wand eingebaute stromleitende Elemente erfolgen. Es kommt dann zu einer zwangsläufigen Auf- teilung der Rückleitungsströme verkehrt proportional zu den Gesamtwiderständen der jeweiligen Leiterschleifen, die wieder von der geometrischen Anordnung derselben abhängen.
Bei der Herstellung von Umschmelzblöcken grossen Durchmessers mit 1000 mm und darüber zeigt sich, dass die Einhaltung der o. a. gewünschten niedrigen Abschmelzraten vor allem bei Ver- wendung von Abschmelzelektroden grossen Durchmessers, entsprechend 65 - 85 % des Kokillen- durchmessers, zu einer zu niedrigen Schlackenbadtemperatur führt, die ihrerseits dann eine schlechte, oftmals rillige Oberfläche am Umschmelzblock zur Folge hat. Erhöht man in diesem Fall die Leistungszufuhr zum Schlackenbad so hat dies zwar eine Verbesserung der Blockoberfläche zur Folge, gleichzeitig erhöht sich dadurch aber die Abschmelzrate über die zulässige Grenze, was zu einem tieferen Schmelzsumpf und ungünstiger Erstarrung führt.
Zu dieser Erhöhung der Ab- schmelzrate bei erhöhter Leistungszufuhr zum Schlackenbad kommt es deshalb, da die Ab- schmelzelektrode einerseits der Energiezufuhr zum Schlackenbad dient, andererseits aber umso rascher abschmilzt je mehr man die Energiezufuhr zum Schlackenbad erhöht. Die Elektrode muss dann mit der Geschwindigkeit in das Schlackenbad nachgeführt werden mit der sie abschmilzt.
Würde die Abschmelzelektrode nicht nachgeführt, so würde sie bis knapp oberhalb der Schlacken- badoberfläche abschmelzen, womit der elektrische Kontakt und damit die Leistungszufuhr zum Schlackenbad unterbrochen wären. Der Umschmelzprozess käme sohin zum erliegen.
Ein anderer Weg die Schlackenbadtemperatur zu erhöhen besteht darin Elektroden kleineren
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Durchmessers umzuschmelzen. In diesem Fall ist die in das Schlackenbad eintauchende Stirnflä- che der Elektrode kleiner, so dass ein vergleichsweise heisseres Schlackenbad benötigt wird um die erwünschte Abschmelzrate zu erreichen. Diese Massnahme kann zwar vielfach zu einer Verbesse- rung der Blockoberfläche führen. Die Verwendung von Elektroden kleinen Durchmessers führt aber zu einer erhöhten Wärmekonzentration im Zentrum des Blockes, was zu einem V-förmig vertieften Sumpf mit erhöhter Seigerungsneigung führen kann.
All die o.a. Schwierigkeiten hängen ursächlich damit zusammen, dass einerseits die Abschmelz- rate der Elektrode durch die über die Elektrode dem Schlackenbad zugeführte Energie kontrolliert wird und dass eben diese Energiezufuhr auch ausreichend sein muss um den Schmelzsumpf bis zu seinem Rand hin ausreichend flüssig zu halten und ein zeitweiliges Fortschreiten der Erstarrung über den Meniskus des Schmelzsumpfes hinweg sicher zu verhindern. Kommt es nämlich auf Grund einer zu niedrigen Temperatur des Schlackenbades zeitweilig zu einem derartigen Erstar- rungsfortschritt über den Meniskus hinweg so hat dies die Ausbildung einer für die Weiterverarbei- tung der Blöcke ungünstigen rilligen Oberfläche zur Folge.
Es wird aber auch eine wassergekühlte Kokille für das Stranggiessen oder Elektroschlacke Um- schmelzen beschrieben, in deren Wände im Bereich des den Metallspiegel abdeckenden elektrisch leitenden Schlackenbades stromleitende Elemente zur Zufuhr oder Ableitung des Heiz- oder Schmelzstroms eingebaut sind. Dieses Konzept ermöglicht es grundsätzlich die Zuleitung des Schmelzstroms zum Schlackenbad über die Abschmelzelektrode als auch über die stromleitenden Elemente in der Kokillenwand sowohl einzeln als auch gemeinsam vorzunehmen. Das gleiche gilt für die Rückleitung des Stroms, die von den stromleitenden Elementen der Kokille bzw. der Boden- platte erfolgen kann.
Wird die Zuleitung gemeinsam über Elektrode und Kokille vorgenommen so kommt es zu einer Aufteilung des Gesamtstroms auf zwei Teilströme im umgekehrten Verhältnis der Gesamtwiderstände der beiden Strompfade zueinander. Analoges gilt wenn mit zwei Rücklei- tungen gefahren wird. Die beschriebene Anordnung ermöglicht einerseits die Aufteilung des zuge- führten Schmelzstroms zwischen Elektrode und Kokille verkehrt proportional zu den Gesamt- widerständen, wobei dann der gesamte Strom über die Bodenplatte zurückgeleitet werden muss. Es kann aber auch der gesamte Schmelzstrom über die Abschmelzelektrode allein zugeführt werden.
In diesem Fall kann der rückgeführte Strom zwischen Kokille und Bodenplatte aufgeteilt werden, wobei sich die Teilstromstärken verkehrt proportional zu den Gesamtwiderständen der Leiterschlei- fen verhalten. Wie aus dem oben gesagten hervorgeht ermöglicht die beschriebene Kokille und Anordnung zwar eine Verteilung des Schmelzstroms zwischen entweder Elektrode und Kokille oder Kokille und Bodenplatte, doch ist diese Verteilung nicht frei wählbar oder einstellbar. Die Ströme stellen sich zwangsläufig verkehrt proportional zu den Gesamtwiderständen in den Leiter- schleifen ein. Dies hat zur Folge, dass die Aufteilung der Ströme nicht einmal über die Länge eines einzelnen Umschmelzblockes gleich bleibt.
Mit wachsendem Block bzw. sich verkürzender Elektro- den, aber auch nach einem anfälligen Elektrodenwechsel ändern sich die Wirk- und Blindwider- stände in den einzelnen Leiterschleifen und damit die Teilströme. Dies führt unvermeidlicherweise zu unterschiedlichen Bedingungen während des Blockaufbaus und damit zu untolerierbaren Quali- tätsunterschieden über die Länge des Umschmelzblocks.
An diesem Punkt setzten die Überlegungen zu der vorliegenden Erfindung an, deren Zielset- zung es ist die Abschmelzrate der Elektrode unabhängig von der Temperatur des Schlackenbades kontrollieren zu können und gleichzeitig eine gute Blockoberfläche sicherzustellen. Dies gelingt in überraschend einfacher Weise, wenn für das Umschmelzen selbstverzehrender Elektroden unter Schlacke eine an sich bekannte Kokille mit in die Kokillenwand im Bereich des Schlackenbads eingebauten und gegen den unteren, den Umschmelzblock formenden Teil der Kokille, elektrisch isolierten stromleitenden Elementen verwendet wird. Damit wird es möglich einerseits durch Ener- giezufuhr über die Kokillenwand das Schlackenbad unabhängig vom Elektrodenvorschub zu behei- zen, so dass der Metallsumpf bis zum Rand über den Meniskus hinweg flüssig gehalten werden kann.
Andrerseits kann die Abschmelzrate der verzehrbaren Elektrode in einfacher Weise durch die Vorschubgeschwindigkeit gesteuert werden mit der sie in das überhitzte Schlackenbad nach- geschoben wird. Dabei kann die Abschmelzelektrode völlig stromlos sein. Es ist aber auch möglich einen Teilstrom über die Elektrode führen. Die im unteren Teil der Kokille geformten Umschmelz- blöcke können aus dieser entweder nach unten abgezogen werden oder die Kokille wird in der Weise angehoben, wie der auf einer Bodenplatte stehende Block wächst.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Blöcken oder Strängen aus Metallen, insbesondere aus Stählen sowie Ni- und Co-Basislegierungen durch Abschmelzen selbstverzehrender Elektroden in einem elektrisch leitenden Schlackenbad in einer kurzen, nach unten offenen wassergekühlten Kokille, über welche in an sich bekannter Weise ein Stromkontakt zum Schlackenbad herstellbar ist, wobei der zugeführte Schmelzstrom sowohl über die Abschmelzelektrode als auch über die Kokille in das Schlackenbad eingeleitet wird und die Verteilung des Schmelzstroms zwischen der Abschmelzelektrode und der Kokille mittels Regelung je nach den betrieblichen Erfordernissen eingestellt wird und die Rückleitung des Schmelzstroms sowohl über die Kokille als auch über den Umschmelzblock und die Bodenplatte erfolgt,
wobei die Aufteilung der Ströme mittels einer Regelung je nach den betrieblichen Erfordernissen eingestellt wird. Bei Verwendung von Gleichstrom können Zuleitung und Rückleitung jeweils gegeneinander vertauscht werden.
Der Anteil des über die Abschmelzelektrode zugeführten Stroms kann dabei 0 bis 100 % des gesamten zugeführten Schmelzstroms betragen. Der Anteil des über die Bodenplatte zur Schmelzstromversorgung zurückgeleiteten Stroms kann gleichfalls 0 bis 100 % des gesamten zurückgeleiteten Schmelzstroms betragen.
Dieses hier vom Prinzip her geschilderte erfindungsgemässe Verfahren kann in vielfacher Weise an die Erfordernisse des Betreibers angepasst werden.
So kann beispielsweise die kurze, stromleitende Kokille fix in eine Arbeitsbühne eingebaut sein und der Umschmelzblock nach unten abgezogen werden.
Es kann aber auch der Block auf einer feststehenden Bodenplatte aufgebaut werden und die Kokille in der Weise angehoben werden, wie der Block anwächst Das Abziehen des Blockes bzw.
Anheben der Kokille können kontinuierlich oder schrittweise erfolgen.
Ferner besteht die Möglichkeit, die Kokille oszillieren zu lassen, was insbesondere bei einem kontinuierlichen Blockabzug von Interesse sein kann.
Im Falle einer schrittweisen Blockabzugs- oder Kokillenhubbewegung kann zusätzlich an jeden Hubschritt unmittelbar ein Gegenhubschritt anschliessen, wobei die Schrittlänge des Gegenhubschritts bis zu 60 % der Schrittlänge des Abzugshubschritts betragen kann.
Beispiel:
Zur Erprobung der erfindungsgemässen Technologie wurde an einer ESU-Anlage mit Hebekokille ein Versuch gefahren, wobei die Stromzufuhr zum Schlackenbad sowohl über die Abschmelzelektrode als auch die Kokille und die Rückleitung über den Block und die Bodenplatte geführt wurden.
EMI3.1
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Kokille <SEP> : <SEP> Zylindrische <SEP> Kokille <SEP> mit <SEP> 500 <SEP> mm <SEP> Durchmesser
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<tb> mit <SEP> einem <SEP> stromleitenden <SEP> Ring <SEP> im <SEP> Bereich <SEP> des
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<tb> Schlackenbads, <SEP> der <SEP> gegen <SEP> den <SEP> unteren <SEP> Teil
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<tb> elektrisch <SEP> isoliert <SEP> war.
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Abschmelzelektrode: <SEP> 320 <SEP> mm <SEP> Durchmesser
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<tb> Stahl <SEP> : <SEP> Ck <SEP> 45 <SEP>
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Nach dem Aufschmelzen von 75 kg Schlacke der Zusammensetzung 30 % CaO, 30 % A1203, 40 % CaF2 wurde zunächst der gesamte Schmelzstrom über die Elektrode geführt und diese nach dem konventionellen ESU - Verfahren umgeschmolzen bis der Schlackenspiegel den Kokillenring mit der Stromzuleitung bedeckte. Bis zu diesem Punkt waren etwa 470 kg von der Elektrode abge- schmolzen. Die Schmelzrate betrug zuletzt 460 kg/h bei einer Leistungszufuhr zum Schlackenbad von 450 kW. Die Stromstärke betrug 8,0 kA bei 58 V Sekundärspannung.
Ab diesem Zeitpunkt wurde der Kokillenhub so eingestellt, dass der Stahlspiegel etwa 30 - 50 mm unterhalb der Isolie- rung gegen den stromleitenden Ring der Kokille und dieser somit immer im Bereich des Schlacken- bads gehalten wurde. Ab Erreichen des stromleitenden Ringes kam es zu einer Aufteilung des Schmelzstroms zwischen stromleitendem Ring und Abschmelzelektrode, wobei gleichzeitig die Trafospannung auf 44 V abgesenkt wurde. In der Folge ging der Strom über die Elektrode auf 6,1 kA zurück, während sich ein Stromfluss über die Kokille von 11. 4 kA einstellte. Die entsprechen-
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den Wirkleistungen betrugen 270 kW an der Elektrode und 385 kW über die Kokille. Die Ab- schmelzrate ging bei diesen Bedingungen auf 390 kg/h zurück. Mit diesen Bedingungen wurde etwa 3,5 Std. geschmolzen.
Anschliessend wurde die Energiezufuhr zur Elektrode weggeschaltet, sodass die Zufuhr des Schmelzstroms ausschliesslich über die Kokille erfolgte. Die Spannung am Trafo wurde wieder auf 55 V erhöht, was eine Erhöhung des Kokillenstroms auf 13,9 kA zur Folge hatte. Die Leistungszufuhr zum Schlackenbad stellte sich auf 480 kW ein, während gleichzeitig die Schmelzrate auf 275 kg/h zurückging. Nach weiteren 2 Stunden wurde die Stromzufuhr abgeschal- tet und der Block aus der Anlage genommen. Der erzeugte Block wies über die gesamte Länge und insbesondere auch im oberen Teil, der mit niedriger Abschmelzrate aufgebaut wurde eine glatte Oberfläche auf, die weder Rillen noch Überlappungen aufwies. Das Gefüge des erzeugten Blockes nach dem Schmieden war über die ganze Länge einwandfrei.
Die schematische Darstellung einer Vorrichtung mit absenkbarer Bodenplatte für die Durchfüh- rung einer Variante des erfindungsgemässen Verfahrens mit einer möglichen Anordnung der Hoch- stromleitungen zeigt Fig. 1.
Darin wird der Umschmelzblock (1) im wassergekühlten unteren Teil (6) der Kokille (5) geformt und so aus der Kokille abgezogen, dass der Meniskus des flüssigen Sumpfes (2) sich im unteren wassergekühlten Teil (6) befindet. Darüber befindet sich das flüssige Schlackenbad (3) in welches die verzehrbare Elektrode (4) eintaucht. Im Bereich des Schlackenbades (3) befindet sich ein entweder ringförmiges oder ein aus mehreren Teilen bestehendes stromleitendes Element (8), welches, wie hier dargestellt, von den Strom nicht leitenden, isolierenden Elementen (7) gegenüber dem unteren, wassergekühlten, den Block formenden Teil (6) elektrisch isoliert ist.
Eine derartige Isolierung (7) kann auch zwischen dem stromleitenden Element (8) und einem allenfalls, wie hier dargestellt, angeordneten oberen wassergekühlten Teil (9) vorgesehen werden, obwohl sie für die erfindungsgemässe Verwendung der hier beschriebenen Anlage nicht zwingend erforderlich ist. Die Zuleitung des Schmelzstroms zum Schlackenbad erfolgt von einer Wechsel- oder Gleichstromquel- le je nach Stellung der Hochstromkontakte (10) und (11) entweder nur über die Elektrode (4) oder nur über die stromleitenden Elemente (8) der Kokille oder aber über Elektrode und Kokille gleich- zeitig, wobei der Anteil des über die Elektrode fliessenden Stroms durch regelbare Widerstände (14) und (15) oder andere in der Wirkung vergleichbare Vorrichtungen nach Wunsch eingestellt werden kann.
Die Rückleitung des gesamten Schmelzstroms erfolgt bei dieser Anordnung ausschliesslich über den Umschmelzblock (1) und die absenkbare Bodenplatte (13).
Es ist aber auch eine andere, in Fig. 2 gezeigte Anordnung denkbar, wenn eine an sich be- kannte Kokille (5) mit mindestens zwei durch Isolierelemente (17) sowohl gegeneinander als auch gegen den unteren Teil (6) und diesfalls zwingend auch gegen den oberen Teil (9) der Kokille (5) durch Isolierelemente (7) isolierten stromleitenden Elementen (8a und 8b) verwendet wird. Hier besteht die Möglichkeit die Stromzuleitung zur Kokille an nur eines der stromleitenden Elemente (8a) oder (8b) zu legen. Die auf unterschiedlichem Potential liegenden stromleitenden Elemente (8a) und (8b) können dabei, jeweils gegeneinander isoliert über den Umfang der Kokille auf mehre- re Einzelelemente aufgeteilt sein.
Die Rückleitung des Stroms kann dann über das jeweils andere stromleitende Element (8b) oder (8a) und/oder den Block (1) und die Bodenplatte (13) je nach Stellung der zusätzlichen Hochstromkontakte (16) und (18) erfolgen. Erfolgt die Rückleitung über ein stromleitendes Element in der Kokille und die Bodenplatte gemeinsam, so ermöglichen regel- bare Widerstände (19) und (20) oder eine andere in der Wirkung vergleichbare Vorrichtung die Einstellung des über die Bodenplatte rückfliessenden Stromanteils.
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Tabelle 1
Schaltungsmöglichkeiten bei zwei Stromversorgungen und stromleitender Kokille
EMI5.1
<tb> Schalterstellung
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<tb> Schaltung <SEP> Transformator <SEP> Zuleitung <SEP> Rückleitung <SEP> geschlossen <SEP> offen
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<tb> Zu <SEP> 1 <SEP> Rück <SEP> Zu <SEP> @ <SEP> Rück
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<tb> 1 <SEP> 12a <SEP> Elektrode <SEP> Block <SEP> 10,21/16,19 <SEP> 11,22/18,20
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<tb> 2 <SEP> 12a <SEP> Elektrode <SEP> Kokille <SEP> 10,21/18,19 <SEP> 11,22/16,20
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<tb> 3 <SEP> 12a <SEP> Elektrode <SEP> Block <SEP> & <SEP> Kokille <SEP> 10,21/16,18,19 <SEP> 11,22/20
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<tb> 4 <SEP> 12a <SEP> Kokille <SEP> Block <SEP> 11/16,19 <SEP> 10,21,22/18,20
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<tb> 5 <SEP> 12a <SEP> Kokille <SEP> Kokille <SEP> 11/18,19 <SEP> 10,21,22/16,
20
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<tb> 6 <SEP> 12a <SEP> Kokille <SEP> Block <SEP> & <SEP> Kokille <SEP> 11 <SEP> / <SEP> 16,18,19 <SEP> 10,21,22/20
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<tb> 7 <SEP> 12a <SEP> Elektr. <SEP> & <SEP> Kok <SEP> Block <SEP> 10,11,21/16,19 <SEP> 22/18,20
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<tb> 8 <SEP> 12a <SEP> Elektr <SEP> & <SEP> Kok.
<SEP> Kokille <SEP> 10,11,21/18,19 <SEP> 22/16,20
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<tb> 9 <SEP> 12a <SEP> Elektr <SEP> & <SEP> Kok <SEP> Block <SEP> & <SEP> Kokille <SEP> 10,11,21/16,18,19 <SEP> 22/20
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<tb> 10 <SEP> 12b <SEP> Elektrode <SEP> Block <SEP> 10,22/16,20 <SEP> 11,21/18,19
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<tb> 11 <SEP> 12b <SEP> Elektrode <SEP> Kokille <SEP> 10,22/18,20 <SEP> 11,21/16,19
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<tb> 12 <SEP> 12b <SEP> Elektrode <SEP> Block <SEP> & <SEP> Kokille <SEP> 10,22/16,18,20 <SEP> 11,21/19
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<tb> 13 <SEP> 12b <SEP> Kokille <SEP> Block <SEP> 11,21,22/16,20 <SEP> 10/18,19
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<tb> 14 <SEP> 12b <SEP> Kokille <SEP> Kokille <SEP> 11,21,22/18,20 <SEP> 10/16,19
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<tb> 15 <SEP> 12b <SEP> Kokille <SEP> Block <SEP> & <SEP> Kokille <SEP> 11,21,22/16,18,
20 <SEP> 10/19
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<tb> 16 <SEP> 12b <SEP> Elektr <SEP> & <SEP> Kok <SEP> Block <SEP> 10,11,21,22/16,20 <SEP> -/18,19
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<tb> 17 <SEP> 12b <SEP> Elektr. <SEP> & <SEP> Kok <SEP> Kokille <SEP> 10,11,21,22/18,19 <SEP> -/16,19
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<tb>
<tb> 18 <SEP> 12b <SEP> Elektr.
<SEP> & <SEP> Kok <SEP> Block <SEP> & <SEP> Kokille <SEP> 10,11,21,22/16,18,20 <SEP> 20
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<tb> 19 <SEP> 12a <SEP> + <SEP> 12b <SEP> Elektrode <SEP> Block <SEP> 10,21,22 <SEP> / <SEP> 16,19,20 <SEP> 11/18,
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<tb> 20 <SEP> 12a <SEP> + <SEP> 12b <SEP> Elektrode <SEP> Kokille <SEP> 10,21,22/18,19,20 <SEP> 11/16
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<tb> 21 <SEP> 12a <SEP> + <SEP> 12b <SEP> Elektrode <SEP> Block <SEP> & <SEP> Kokille <SEP> 10,21,22/16,18,19,20 <SEP> 11/-
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<tb> 22 <SEP> 12a <SEP> + <SEP> 12b <SEP> Kokille <SEP> Block <SEP> 11,21,22/16,19,20 <SEP> 10/18
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<tb> 23 <SEP> 12a <SEP> + <SEP> 12b <SEP> Kokille <SEP> Kokille <SEP> 11,21,22/18,19,20 <SEP> 10/16
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<tb> 24 <SEP> 12a <SEP> + <SEP> 12b <SEP> Kokille <SEP> Block <SEP> & <SEP> Kokille <SEP> 11,21,22/16,18,19,
20 <SEP> 10/-
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<tb> 25 <SEP> 12a <SEP> + <SEP> 12b <SEP> Elektr <SEP> & <SEP> Kok <SEP> Block <SEP> 10,11,21,22/16,19,20 <SEP> -/18
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<tb> 26 <SEP> 12a <SEP> + <SEP> 12b <SEP> Elektr <SEP> & <SEP> Kok <SEP> Block <SEP> 10,11,22/16,19,20 <SEP> 21/18
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<tb> 27 <SEP> 12a <SEP> + <SEP> 12b <SEP> Elektr <SEP> & <SEP> Kok <SEP> Kokille <SEP> 10,11,21,22/18,19,20 <SEP> -/16
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<tb> 28 <SEP> 12a <SEP> + <SEP> 12b <SEP> Elektr <SEP> & <SEP> Kok <SEP> Kokille <SEP> 10,11,22/18,19,20 <SEP> 21/16
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<tb> 29 <SEP> 12a <SEP> + <SEP> 12b <SEP> Elektr. <SEP> & <SEP> Kok <SEP> Block <SEP> & <SEP> Kokille <SEP> 10, <SEP> 11,21,22 <SEP> / <SEP> 16,18,19,20 <SEP> -1-
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<tb> 30 <SEP> 12a <SEP> + <SEP> 12b <SEP> Elektr. <SEP> & <SEP> Kok.
<SEP> Block <SEP> & <SEP> Kokille <SEP> 10,11,22/16,18,19,20 <SEP> 21/-
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Wird als Schmelzstromversorgung hingegen eine Gleichstromquelle benützt so kann durch Einbau eines hier nicht dargestellten Polumschalters bei jeder der beiden Schmelzstromversor- gungen die Zuleitung mit all den oben angeführten Varianten entweder als Kathode oder als Anode geschaltet werden.
Durch Auswechseln der Elektroden können in den erfindungsgemässen Anlagen in an sich be- kannter Weise auch lange Umschmelzblöcke, unabhängig von der Elektrodenlänge, hergestellt werden.
Die Elektrode und das Schlackenbad können durch hier nicht dargestellte gasdichte Hauben, die auch gegen den Kokillenflansch abdichtbar sind, gegen den Luftzutritt geschützt werden. Damit kann das Umschmelzen unter kontrollierter Atmosphäre und Ausschluss des Luftsauerstoffs statt- finden, womit auch die Herstellung höchstreiner Umschmelzstränge ermöglicht und ein Abbrand sauerstoffaffiner Elemente verhindert wird.