-
Turm zur Herstellung von Bisulfitlösungen u. dgl. Die vorliegende
Erfindung betrifft eine Vorrichtung, um Bisulfitlösungen u. dgl. herzustellen.
-
Die Erfindung besteht im wesentlichen in der neuen Konstruktion und
Anordnung der Teile, wobei die Wirkungsweise der Absorptionstürme nach Wunsch geändert
werden kann, ohne den Wirkungsgrad des Verfahrens und die Qualität der darin zu
erzielenden Flüssigkeit zu beeinflussen.
-
Bei der Herstellung von Bisulfitlösungen ist es früher immer nötig
gewesen, die Absorptionstürme unten abzuschließen. Demgegenüber besteht das Wesen
der Erfindung darin, diese Notwendigkeit abzuschaffen, dabei die Kapazität der Anlage
zu erhöhen und eine Ersparnis in bezug auf die Arbeit dahin zu erreichen, daß die
Beschickung eines Turmes mit der erforderlichen Flüssigkeit während der Operation
möglich ist, um die Qualität des Produktes zu sichern, den Prozentsatz des freien
Schwefeldioxyds in der fertigen Lösung zu regeln, und insbesondere eine Anlage für
die Zwecke des Gasaufnahmeprozesses u. dgl. zu schaffen, wobei die fortlaufende
Arbeitsweise nicht in dem gewöhnlichen Lauf der Vorgänge unterbrochen zu werden
braucht.
-
Die Zeichnung zeigt eine vertikale Ansicht der verschiedenen Teile.
-
In der Zeichnung ist die Anlage mit zwei Türmen I und 2 gezeigt, obgleich
die Erfindung nicht auf eine bestimmte Anzahl derselben beschränkt ist, solange
sonst das Wesen der Erfindung gewahrt bleibt: Einer oder der andere der Türme I
und 2 wird mit Wasser am oberen Ende durch die Einlaßöffnungen 3 und 4 gefüllt.
Eine Menge von Kalkstein in Stücken, die gewöhnlich bei solchen Prozessen gebraucht
wird, liegt im Turm I auf dem oberen Rost 5 und im Turm 2 auf dem oberen Rost 6.
Über den Kalksteinen im Turm I befindet sich der Zerstäuber 7 und entsprechend im
Turm 2 der Zerstäuber B. Die unteren Roste 9 und io liegen in den Türmen i und 2
in einer angemessenen Entfernung über dem Boden und entfernt von den Rosten 5 und
6. Die genannten Roste 9 und io tragen Blöcke von hartem Holz, Ringe aus Ziegelsteinen
oder einem anderen unlöslichen Material, welches den größten Teil des Raumes zwischen
dem oberen und unteren Rost ausfüllt.
-
Das Gaszuführungsrohr 1q. geht von der Schwefeldioxydgasanlage a aus
und ist mit dem Einlaßrohr i i verbunden, welches in den Turm i unterhalb des Rostes
9 durch das Knierohr 12 an dem Rohr 13 führt. Das Einlaßrohr 15 unterhalb des Rostes
io im Turm 2 ist verbunden mit dem Rohr 14 durch das Knierohr 16 des Rohres 17.
-
Das Gaszuleitungsrohr 18 zwischen den Türmen ist mit dem oberen Ende
des Turines z mittels eines Auslaßknierohres i9 und
mit dem oberen
Ende des Turmes 2 durch das Auslaßknierohr 20 verbunden, und mit dem unteren Teil
des Turmes I, unterhalb des Rostes 9, mittels des Einlaßknierohres 2I, und am unteren
Teile des Turmes 2, unterhalb des Rostes I0, mittels des Einlaßknierohres 22 verbunden.
Die Wasserpumpe 23 befördert Wasser in das Wasserzuführungsrohr b zu den Einlaßrohren
3 und 4, wobei die Zuführung zu den Türmen I und 2 mittels der Absperrventile 24
und 25, die in die genannten Einlaßrohre 3 und 4 eingesetzt sind, geregelt wird.
-
Das Wasser rieselt herab durch die Kalksteinstücke auf den Rosten
5 und 6, fließt über die Blöcke auf den unteren Rosten 9 und Io und erreicht das
untere Ende der Türme. Wenn dieser Turm zufällig der Turm 2 ist, fließt diese schwache
Lösung durch das Rohr 26 heraus, und wenn es der Turm I ist, durch das Rohr 27,
wobei das Absperrventil 28 den Auslaß durch das Rohr 26 regelt und das Absperrventil
2g den Auslaß durch das Rohr 27.
-
Die schwache Sulfitlösung, die so aus dem Turme I kommt, gelangt in
die Pumpe 30, und die Pumpe drückt sie durch das Rohr c nach den Einlaßrohren 3I
und 32 hinauf, welche Rohre in das obere Ende der Türme I und 2 führen und die Absperrventile
33 und 34 aufweisen, die den Zufluß der Flüssigkeit zudem genannten Turm regulieren.
-
Die starke Bisulfitlösung wird vom Turm I durch das Rohr 35 abgelassen,
wenn er zur Herstellung solcher verwendet wurde, und vom Turm 2 durch das Rohr 36,
wenn der Gebrauch der Türme umgekehrt ist, wobei das Absperrventil 37 den Ausfluß
aus dem äußeren Rohr 36 regelt, welches von dem unteren Ende des Turmes 2 abgeht,
und das Absperrventil 38 den Ausfluß aus dem Ausflußrohr 35, welches von dem unteren
Ende des Turmes I abgeht.
-
Die Rohre 35 und 36 führen zu der Flüssigkeitspumpe 39, und
diese Pumpe drückt die starke Lösung durch das Rohr d zu den Rohren 40 oder 44 die
von den Absperrventilen 42 und 43 kontrolliert werden und zu den Zerstäuberdüsen
44 und 45 in den Türmen I und 2 führen unter den Rosten 5 und 6. Das Rohr d führt
auch zu dem Rohr 46 und das letztere zu dem Vorratsbehälter 47, so daß durch Schließen
der Ventile 42 und 43 die ganze ausfließende Menge aus den Türmen für die starke
Lösung in den genannten Behälter fließen wird, aber durch Öffnen eines der genannten
Ventile 42 oder 43 eine Menge der Lösung zur weiteren Gasaufnahme zurückkehren wird,
so daß die Stärke der Lösung vollkommen bestimmt werden kann Das Windrohr 48 für
den Austritt des Abgases ist mit dem oberen Ende des Turmes 2 durch das Knierohr
50 und das Windrohr 49 verbunden, mit dem oberen Ende des Turmes I durch das Knie
5I.
-
Es mag noch bemerkt werden, daß die Knierohre I2, I6, I9, 2o, 2I,
22, 50 und 5I alle so konstruiert sind, daß sie nach Belieben zum Absperren der
Aus- und Einlässe benutzt werden können.
-
Die Wirkungsweise der Anlage ist folgende: Wenn in dem Turm I eine
starke Lösung hergestellt werden soll, sind die Knierohre I6, 2o, 2I und 5I geschlossen,
ebenso die Ventile 24, 34 37, 28 und 42, und die Knierohre I2, I9, 22 und 50 sind
geöffnet, ebenso die Ventile 25, 33, 38, 43, 29. Das Gas gelangt in das Rohr I3
durch das Knierohr I2 und das Einlaßrohr II zu dem Turm I unter dem Rost g, und
der Turm I wird so einen Teil des Verbindungsdurchganges von der Gasanlage für den
anfänglichen und den folgenden Durchtritt des Gases zum Turm 2 bilden. Das Gas,
wenn es den Turm I erreicht hat, steigt in dem genannten Turm durch die Blöcke auf
dem Rost g und durch die Kalksteinstücke auf dem Rost 5 und tritt aus dem genannten
Turm durch das Knierohr I9 in das Rohr I8 aus und herab in dem genannten Rohr und
durch das Knierohr 22 in den Turm 2 unter den Rost I0 und steigt im Turm 2 durch
die Blöcke auf dem Rost Io und die Kalksteinstücke auf dem Rost 6, trifft hier das
Wasser, das durch die Einlässe 4 in den Turm, hineingelassen war, da das Wasser
durch deren Kalkstein und die Blöcke tröpfelt. Das Abgas entweicht- durch das Knierohr
50 und das Rohr 48.
-
Die sehnvaehe Lösung in. dem unteren Teil des ersten Turmes gelangt
durch das Rohr 26 zu. der Flüssigkeitspumpe 30, von welcher es in das Einlaßrohr
3r gepumptwird, und diese schwache Lösung "tröpfelt herab durch die Kalksteinstücke
und Blöcke in den Turm 1 und -trifft mit dem aufsteigenden Gas zusammen, welches
es stark absorbiert und die genannte Lösung wesentlich verstärkt. Die Lösung fließt
aus -denn "unteren Teil des Behälters i durch das Rohr 35 zu der Pumpe
39,
von welcher sie zu: den Rohren 41 und 46 geführt wird,' wobei eine beträchtliche
Menge der Flüssigkeit wieder in den Turm i über die Blöcke zurückfließt und ohne
die Kalk steine und getrennt von den letzteren das Schwefeldioxyd absorbiert, so
daß der Prozentsatz von Schwefeldioxyd, welcher durch das Ventil 43 reguliert wird,
genau abgemessen werden kann., _ Wenn man die Funktionen der Türme umkehrt, wird
I der Turm der schwachen Lösung
und 2 der Turm der starken Lösung.
Es werden dann die Knierohre I6, 20, 2I und 5I geöffnet, ebenso die Ventile 24,
34, 37, 28 und 42, und die Knierohre I2, I9, 22 und 50 sind geschlossen, ebenso
die Ventile 25, 33, 38, 43 und 29. Nun wird das Wasser in den Turm I geführt und
2 wird ein Verbindungsgasdurchgang zu dem Turm I.
-
Der erste Turm I erhält seine Belastung mit Gas von dem Turm 2, welches
Gas durch das tröpfelnde Wasser und die hervorgebrachte schwache Lösung, die in
dem Turm 2 sich befindet, absorbiert wird, von wo es zu der Säurepumpe 39 durch
das Rohr 36 fließt und von dort zu den Rohren 40 und 46 gebracht wird, wobei der
Gehalt an Schwefeldioxyd reguliert wird durch das Ventil 42, wie schon vorher beschrieben
worden ist.
-
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß das Verfahren der vorliegenden
Erfindung in gewissen Teilen den schon bekannten und praktisch verwendeten Ausführungen
folgt, aber gleichzeitig eine vollkommene Abkehr von der gewöhnlichen Praxis ist,
da immer ein dazwischenliegender Turm zwischen der Schwefelgasanlage und dem ersten
Turm vorhanden ist, und doch die Türme nach Wunsch umgekehrt werden können und dabei
die Notwendigkeit entbehrlich machen, die Anlage unten verschließbar zu machen,
da sie regelmäßig durchflossen werden, ist jeder Turm mit den Mitteln versehen,
um den Prozentsatz des Schwefeldioxyds zu regulieren. Dies kann immer angewandt
werden, ganz gleich, in welcher Weise die Türme benutzt werden, und dies ist wichtig,
sowohl hinsichtlich der Verdoppelung der Teile, als auch der Neuheit der angewandten
Mittel, um dies wertvolle Resultat zu erzielen.
-
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht noch in der Leichtigkeit,
mit welcher die Türme mit Kalkstein während des Verfahrens gefüllt werden können,
und dies ist eine Folge ihrer Auswechselbarkeit, so daß jeder Turm nach Belieben
als Primärturm dienen kann. Es mag noch bemerkt werden, daß konstruktive Abänderungen
der Anlage für den speziellen Fall wohl vorgenommen werden können, ohne dadurch
das Wesen der Erfindung zu ändern.