DE3345245A1 - Liege fuer medizinische und gymnastische zwecke - Google Patents
Liege fuer medizinische und gymnastische zweckeInfo
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- A47C27/085—Fluid mattresses or cushions of liquid type, e.g. filled with water or gel
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Description
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Liege für medizinische und gymnastische Zwecke
Die Erfindung richtet sich auf eine Liege für medizinische und gymnastische Zwecke aus biegbarem Werkstoff, mit einer
ebenen oberen Auflagefläche und mindestens zwei mit einem
Fluid, wie Luft, zu füllenden Kammern.
Grundgedanke und Ziel der Entwicklung einer Liege der eingangs bezeichneten Art war es, ein ungefährliches übungsgerät zu
schaffen, das es gymnastisch motivierten, gesundheitsbewußten Menschen, aber auch schwerbehinderten Patienten erlaubt,
selbsttätig ein sehr effektives Training - vor allem der Haltemuskulatur - unter Aktivierung ganzer Bewegungsketten
bei großer Variationsbreite der Belastung durchzuführen. Darüber hinaus sollte die besondere Gestaltung der Liege auch
feine, teils unwillkürliche Bewegungsimpulse während eines fast schwerelosen Bewegungsspiels zulassen, das in der Lage
ist, auch neuro-vegetative Spannungen abzubauen.
Um diese Aufgabe zu lösen, sieht die Erfindung bei einer Liege der eingangs bezeichneten Art vor, daß die beiden Kammern
parallel übereinander angeordnet sind und nicht miteinander kommunizieren. Die besondere Gestaltung der Liege gestattet
es gewissermaßen spielerisch, äußerst feine Entspannungs- und Lockerungsbewegungen durchzuführen, die sich als ausgesprochen
wohltuend bei psychophysischen Spannungszuständen sowie Streßfehlreaktionen erweisen. Als Ausgleich zu den Fehlbelastungen
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und Fehlhaltungen im Alltags- und Berufsleben erweist sich die Liege als wertvolle Hilfe bei fehlhaltungsbedingten Beschwerden
und Schaden an Wirbelsäule, Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bändern, insbesondere auch bei schmerzhaften
Muskelverspannungen, Muskelschwächen, krankhaften Wirbelsäulenverkrümmungen,
Kreuzschmerzen, Bandscheibenschäden, Gelenkbeschwerden, Bänderzerrungen., schmerzhaften Bewegungseinschränkungen
von Wirbelsäule und Gelenken«
Die gymnastischen Übungen werden selbständig auf zumindest zwei übereinanderliegenden und miteinander verbundenen, flachen,
in der Regel nur zum Teil mit Luft gefüllten Kammern, durchgeführt. Nach Aufsuchen der labilen Gleichgewichtslage in der
Mitte der Liege (horizontale Bauch- oder Rückenlage) läßt sich durch geringfügige Gewichtsverlagerungen nach beiden Seiten
sowie nach oben und unten ein angenehmes, fast schwere- und belastungsloses Bewegungsspiel mit sehr hohem Entspannungs- und
Erholungswert auslösen, bei dem teils unwillkürliche Bewegungsimpulse frei ausschwingend auf sanfte Weise Blockierungen und
gestörte Bewegungsabläufe abbauen. Nervliche und psychische Spannungszustände sowie Streßfehlreaktionen werden häufig abreagiert
und damit zumeist aufgelöst. Unbewußte Vorgänge spielen dabei offensichtlich eine große Rolle. Verspannte Muskelgruppen
werden in relativ kurzer Zeit gelockert, Regenerations- und Heilbestrebungen im fehlbelasteten bzw. geschädigten Gewebe
begünstigt.
Durch kein anderes Verfahren sind aktiv derartige Lockerungsund Dehnübungen möglich, die in der Intensität beliebig variiert
werden können. In horizontaler Lage ist die Bewegungsfreiheit
dabei größer als im Wasser. Als besonders wertvoll erweist sich das starke überwiegen von Streck- und Aufrichtimpulsen,
die dem allgemeinen Haltungsverfall entgegenwirken.
Weiterhin ist von großem Wert, daß auch diese belastungsarmen
Schwingungsvorgänge den gesamten Körper erfassen und wellenförmig durchlaufen, ganzheitliche Bewegungsabläufe fördern und
somit schädlichen Einseitigkeiten und Fixierungen entgegenwirken.
Diese anderweitig kaum erzielbaren Wirkungen werden vertieft durch ein spezielles überwiegend isometrisches Training vor
allem der Haltemuskulatur, bei dem durch den gelinden Zwang zur Erhaltung der labilen Gleichgewichtslage Muskelgruppen
und Bewegungsketten einschließlich ihrer Gegenspieler ganzheitlich aktiviert und zunehmend gekräftigt werden. Dynamik
und Spannkraft werden dabei in ungeahnter Weise gesteigert. Durch die Schutzfunktion für Wirbelsäule und tragende Gelenke
kommt der Kräftigung der Haltemuskulatur eine vorrangige Bedeutung zu, und zwar vor allem den in idealer aufrechter
Haltung beanspruchten Muskelanteilen, die aus der horizontalen Ruhestellung heraus gezielt beansprucht werden. Der Aktivierung
ganzer Bewegungsketten kommt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Bedeutung zu, da erst sie es vermag, Jedes Bewegungselement
wieder in den ganzheitlichen harmonischen Bewegungsablauf einzugliedern und damit ursächlich am Abbau von
Gefügestörungen mitzuwirken.
Um nicht in sich zusammenzusinken, muß sich der Mensch beständig gegen die zu Boden ziehende Schwerkraft aufrichten, was
infolge einer weitverbreiteten Schwäche der Haltemuskulatur in der Regel nur unzureichend geschieht. Die mit der Fehlhaltung
verbundene Dauerüberlastung bzw. Fehlbelastung von Bandscheiben- und Gelenkanteilen führt zu entsprechenden Spätschäden
vor allem an Wirbelsäule und tragenden Gelenken. Bei dem Training zur Verhütung derartiger Schaden kann der Grad
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der Muskelanspannung beliebig variiert und der individuellen
Belastbarkeit angepaßt werden. Daher können selbst Schwerbehinderte zuhause ohne fremde Hilfe ein ihrer Belastungsmöglichkeit
angeglichenes Training zur Erhaltung und Verbesserung ihrer Bewegungsfähigkeit und zum Abbau von Muskelschwächen
durchführen. Von großem Wert ist, daß auf der erfindungsgemäßen Liege als Ausgleich zu den durch alltägliche Fehlhaltungen verstärkten
Einschränkungen von Bewegungsabläufen durch die Schwerkraft, die Gegenimpulse dazu mit noch höherem Freiheitsgrad
als im Wasser zum Tragen kommen können. Es ist naheliegend, daß unser Bewegungssystem derartige Ausgleichsmöglichkeiten
braucht, wenn man bedenkt, welche lange Entwicklungsperioden unter den besonderen Schwereverhältnissen im Wasser
verbracht werden mußten, bis es zum Menschen als aufrechtem Landlebewesen kommen konnte.
Eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Liege besteht
darin, daß die beiden Kammern eine gemeinsame Trennwand aufweisen. Das hat zur Folge, daß die Liege eine konstruktive
Einheit bildet, deren beide übereinander angeordnete Kammern untrennbar miteinander verbunden sind. Die Variabilität der
für den Patienten erzielbaren Bewegungen beruht hier verstärkt auf dem gegebenenfalls unterschiedlichen Füllungsgrad der
beiderseitigen Kammern mit dem jeweiligen Fluid.
Eine andere Alternative zeichnet sich dadurch aus, daß die
Liege aus zwei voneinander selbständigen Kammern besteht, die an ihrer Anlagefläche miteinander verbunden sind. Eine solche
Liege kann praktisch wie zwei einzelne Liegen verstanden werden, die übereinander angeordnet werden, fest miteinander
verbunden sind, aber auch wiederum lösbar sind, was den praktischen Erfordernissen besonders entgegenkommt.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß die einander anliegenden
flächigen Kammerwände dieser Ausführungsform nach außen über
die Seitenwand überstehen und an den Überständen Befestigungselemente
vorgesehen sind. Diese können beispielsweise aus Klettstreifen bestehen, die eine flächige Verbindung beider
an sich selbständigen übereinanderliegenden Kammern bewirken. Eine andere Alternative besteht darin, daß die Befestigungselemente
an der einen Kammer angeordnete drehbare Knebel und an der anderen Kammer ösen zum Durchtritt und zur Drehbefestigung
der Knebel aufweisen. Selbstverständlich lassen sich
diese Verbindungselemente in vielfältigster Weise abwandeln.
Maßgeblich ist in jedem Fall der Gedanke, zwei für sich selbständige Kammern zu einer Liege zu kombinieren, bei der sie
parallel übereinander angeordnet sind und dadurch der auf dieser Liege aufliegenden zu behandelnden Person ein Höchstmaß
an Bewegungsfreiheit im Sinne des Behandlungsziels gestatten.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung eine Übersicht über
die Liege mit auf dieser liegender Behandlungsperson; 25
Fig. 2 eine erste Ausführungsform, wiederum in perspektivischer
Darstellung;
Fig. 3 eine andere Ausführungsform in abgebrochener, entsprechender
Darstellung und
Fig. 4
und 5 zwei Darstellungen eines möglichen Verbindungselements
für die beiden Kammern der Liege nach Fig. 3, und zwar im Schnitt und in Draufsicht.
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Die Liege besteht aus zwei übereinander angeordneten Kammern
und 2, die insgesamt eben ausgebildet sind und wobei auf der ebenen oberen Auflagefläche 3 der oberen Kammer 2 die zu behandelnde
Person, hier in Rückenlage, liegt. Die Kammern 1, sind mit einem Fluid, im allgemeinen Gas, bevorzugt Luft, gefüllt.
Es ist allerdings auch möglich, ein flüssiges Medium zu verwenden, wenn dies aus bestimmten Gründen erwünscht sein
sollte.
Der Grundgedanke der Erfindung läßt sich in verschiedener Weise verwirklichen. Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind
die untere Kammer 1 und die obere Kammer 2 als eine untrennbare Einheit miteinander verbunden, denen die Trennwand 4 gemeinsam
ist. Selbstverständlich kann die Oberfläche 3 der oberen Kammer 2 eine an sich bekannte Rippung oder Aufteilung
in einzelne Felder besitzen. Die Kammern 1 und 2 können auch für sich unterteilt sein, wenn dies aus Stabilitätsgründen
oder Gründen der Formbeständigkeit der Kammern 1 und 2 erforderlich sein sollte.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 besteht die Liege wiederum
aus zwei Kammern 1 und 2, die flächig übereinander angeordnet, jedoch selbständige Einzelelemente und lösbar miteinander zu
verbinden sind. Zu diesem Zweck sind die obere Kammerwand 5 der unteren Kammer 1 und die untere Kammerwand 6 der oberen
Kammer 2 mit an der Seitenwand 12 überstehenden Lappen 7 versehen. Diese dienen, wenn die hier auseinandergezogenen
Kammern 1 und 2 aufeinander aufliegen und sich dabei decken, zur festen Verbindung der beiden Kammern 1 und 2. Hierzu könne;
diese überstände 7 der Wände 5 und 6 beispielsweise einen nicht dargestellten - Klettstreifen aufweisen. Dargestellt ist
hingegen die Anordnung von Ösen 8 an dem jeweils einen überstand 7 und drehbar gelagerten Knebeln 9 am jeweils anderen
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überstand 7. Die Form der ösen 8 gestattet den Durchtritt der
Knebel 9 in die gestrichelt dargestellte Stellung 9' verdreht und in der Umrahmung 10 der öse 8. In üblicher Weise eingerastet,
sind beide Kammern 1 und 2 im Bereich ihrer äußeren überstände J der aneinander anliegenden Kammerwände 5 und 6
fest miteinander verbunden.
Beide Kammern 1 und 2 weisen ein hier lediglich schematisch
angedeutetes Ventil 11 auf, durch welches das Fluid zum Auffüllen der jeweiligen Kammer 1, 2 um das gewünschte Maß eingebracht
werden kann.
Claims (6)
1. Liege für medizinische und gymnastische Zwecke aus biegbarem Werkstoff mit einer ebenen oberen Auflagefläche und
mindestens zwei mit einem Fluid, wie Luft, zu füllenden Kammern, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (1,2)
parallel übereinander angeordnet sind und nicht miteinander kommunizieren.
2. Liege nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kammern (1,2) eine gemeinsame Trennwand (4) aufweisen.
3. Liegenach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus
zwei voneinander selbständigen Kammern (1, 2) besteht, die an ihrer Anlagefläche (5, 6) miteinander verbunden sind.
4. Liege nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die einander flächig anliegenden Kammerwände (5, 6) nach außen über die Seitenwand (12) überstehen und an den Überständen
(7) Befestigungselemente vorgesehen sind.
5. Liege nach einem der Ansprüche 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente aus Klettstreifen
bestehen.
6. Liege nach einem der Ansprüche 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungselemente an der einen Kammer (1, 2) angeordnete drehbare Knebel (9) und an der anderen
Ösen (8) zum Durchtritt und zur Drehbefestigung der Knebel (9) aufweisen.
Priority Applications (2)
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EP84114944A EP0146856A3 (de) | 1983-12-14 | 1984-12-07 | Liege für medizinische und gymnastische Zwecke |
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DE19833345245 DE3345245A1 (de) | 1983-12-14 | 1983-12-14 | Liege fuer medizinische und gymnastische zwecke |
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DE19833345245 Granted DE3345245A1 (de) | 1983-12-14 | 1983-12-14 | Liege fuer medizinische und gymnastische zwecke |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3345245C2 (de) | 1989-01-19 |
EP0146856A3 (de) | 1986-10-08 |
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