DE3345092A1 - Verfahren zur beeinflussung des appetits von tieren - Google Patents
Verfahren zur beeinflussung des appetits von tierenInfo
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Description
GLAWE, DELFS, MOLL & PARTNER
THE TEXAS A&M UNIVERSITY SYSTEM Texas , V.St.A.
Verfahren zur Beeinflussung des Appetits von Tieren
. PATENTANWÄLTE | 3345092 | KLAUS DELFS DIPUHNQ. |
; eUROPE^N PATENT ATTORNEYS | ULRICH MENQDEHL DIPL-CHEM. DR. RER. NAT HEINRICH NIEBUHR DIPL-PHYS. DR. PHIL HABIL. |
|
RICHARD QLAWE DR-ING. |
2000 HAMBURG 13 POSTFACH 25 70 ROTHENBAUM- CHAUSSEE 58 TEL. (040) 4IO 20 08 TELEX 212 921 SPEZ |
|
WALTER MOLL DlPL-PHYS. DR. RER. NAT. ÖFF BEST DOLMETSCHER |
||
8000 MÜNCHEN 26 POSTFACH 162 . LlEBHERRSTR. 20 TEL. (089)226548 TELEX S 22 505 SPEZ TELECOPIER (089) 223938 |
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MÜNCHEN | ||
A 02 |
Beschreibung
Die Erfindung betrifft allgemein eine neue Methode zum Regulieren des Appetits von warmblütigen Wirbeltieren.
Speziell betrifft die Erfindung die Benutzung von isolier-• tem Interferon, um den Appetit zu verändern und die Futter-5
Verwertung von Tieren wie Vieh, Schweinen und Hühnern zu erhöhen.
"Interferon" ist ein Begriff, der generell eine Gruppe von Wirbeltierglycoproteinen und Proteinen umfaßt, von
welchen man weiß, daß sie verschiedene biologische Aktivi-10 täten haben, wie z.B. antivirale, antiproliferative und
immunitätsverändernde Aktivitäten bei der Lebewesenspezies, von welcher diese Substanzen abgeleitet werden. Die folgende
Definition für Interferon wurde von einem internationalen Komitee akzeptiert, welches zusammengestellt wurde, um ein
System zu erdenken für die korrekte Nomenklatur von Interferonen: "Um sich als Interferon zu qualifizieren, muß ein
Faktor ein Protein sein, welches eine nicht virusspezifische antivirale Aktivität mindestens in homologen Zellen ausübt
durch zelluläre Stoffwechselprozesse, bei welchen RNA- und Proteinsyntheses beteiligt ist". Journal of Interferon
Research, 1, pp. vi (1980).
Seit der ersten Beschreibung von Interferon durch Isaacs
und Lindeman (siehe Proc. Roy. Soc.^London (Ser.B), Vol. 147,
S. 258 et seq. (1957) und US-Patent 3 699 222), war Interferon der Gegenstand intensiver, weltweiter Forschung. Es gibt eine
Fülle von Publikationen, die die Synthese von Interferon, seine" Vorgeschlagene molekulare Charakterisierung, seine
klinischen Anwendungen und vorgeschlagene Mechanismen seiner Antitumor-, Antivirus- und Immunsystem-Aktivitäten betreffen.
Siehe z.B. DeMaeyer, et al., "Interferons" als Kapitel 5 in Comparative Virology, VoI 15, S. 205-284, Plenum Press, N.Y.,
N.Y. (1979); Cantrell "Why Is Interferon Not In Clinical Use Today" erschienen in Interferon 1979, I. Gresser, Herausgeber,
Vol. 1, S. 1-28, Academic Press, London (1979); Stewart, "The Interferon System" Springer-Verlag, N.Y., N.Y (1979);
und Dunnick, et al., "Clinical Trials with Exogenous Interferon
25 J. Infect. Diseases, 139, Nr. 1, S. 109-123 (1979).
:..:.V:..:\.: 33A5092
Aufgrund der Intensität und des ungleichartigen Ursprungs der Forschungen, die sich mit Interferon und seinen
Charakteristika und Benutzungen beschäftigen, besteht ein
erheblicher Mangel an Einheitlichkeit in Angelegenheiten wie z.B. der Klassifikation von Interferontypen. Auch gibt
es eine Vielzahl, gelegentlich widersprüchlicher, Theorien, . die sich mit der Aktivitätsart von Interferon bei klinischen
Effekten beschäftigt. Die folgende kurze Zusammenfassung des derzeitigen Standes des Wissens über Interferon soll helfen,
die Erfindung zu verstehen.
Auch wenn Interferon ursprünglich aus Zellen von Vogelherkunft
(Kükön-Allantois-Zellen) ■ isoliert wurde, wurde
Interferonproduktion beobachtet in Zellen von allen Klassen von Wirbeltieren einschließlich Säugetieren, Amphibien und
Reptilien. Interferonproduktion durch Wirbeltierzellen ist selten spontan, sondern häufig einfach "induziert" durch
Behandlung von Zellen (in vivo oder in vitro) mit einer Vielzahl von Substanzen inklusive Viren, Nukleinsäure (inklusive
die von Virusherkunft und auch synthetische Polynukleotide), Lipopolysacchariden und verschiedenenAntigenenund Mitogenen.
Interferon wurde im allgemeinen benannt nach der Spezies der tierischen Zellen, die die Substanz produzieren (z.B.
Mensch, Maus oder Rind), nach dem Zelltyp, der beteiligt ist (z.B. Leukozyten, Lymphoblastoide, Fibroblaste) und gelegentlieh
nach dem Induktormaterial, welches für die Interferon-
produktion verantwortlich ist (z.B. Virusimmunstoff). Interferon wurde unexakt durch einige Forscher klassifiziert entsprechend der Induktionsart entweder als Typ I
oder Typ II, wobei die erste Klasse durch Viren und Nukleinsäure induziertes Interferon umfaßt und die zweite
Klasse das Material enthält, das als Lymphokine durch Induktion mit Antigenen und Mitogenen erzeugt wird. Kürzlich
hat das Internationale Komitee, welches ein korrektes Nomenklatursystem für Interferon bestimmen sollte, Interferon
klassifiziert in Typen auf der Basis von antigenetischen spezifischen Wirksamkeiten. In dieser neueren Klassifikation
wurden die Bezeichnungen Alpha ( ), Beta ( ) und Gamma ( ) benutzt, die den früheren Bezeichnungen
nach leukozytischen, Fibroblast- bzw. Typ II-(Immunwirkstoffe)-Interferonen
entsprechen. Alpha- und Beta-Interferone sind gewöhnlich säurefest und entsprechen den Interferonen
die als Typ-I-Interferone bezeichnet wurden; Gamma-Inter- ■
ferone sind gewöhnlich säureanfällig und entsprechen dem, was Typ-II-Interferon genannt wurde. Die Nomenklaturempfehlungen
des Internationalen Komitees betreffen nur Menschen-
und Maus-Interferone. Journal of Interferon Research, 1,
S. vi (1980). Deshalb werden die hier verwendeten Interferone nur durch die Lebewesenspezies und Zellart, die das
Interferon produziert, identifiziert, z.B. Rinder-Fibro-
25 blast-Interferon.
Die Bestimmung der präzisen Molekularstruktur von Interferon überstieg lange Zeit die Fähigkeiten der Fachwelt.
In den Jahren, nachdem Interferon das erste Mal als proteinartig charakterisiert wurde aufgrund seiner Inaktivierung
durch Trypsin, wurden Versuche, es zu reinigen und einheitlich zu charakterisieren, enttäuscht aufgrund seiner
hohen spezifischen Aktivität sowie seiner offensichtlichen Heterogenietät. Heutzutage wurde einige Präzision bei der
Bestimmung der molekularen Struktur erreicht für Interferon, welches von einem einzelnen Zelltyp abgeleitet wurde unter
Benutzung eines einzigen spezifischen Induktors, z.B. mensch liches Alpha-Interferon.
In seinen frühesten Anwendungen wurde Interferon ausschließlich
als Antivirusagens verwendet und bis heute war die erfolgreichste klinische therapeutische Anwendung bei
der Behandlung von Virus- oder virusabhängigen Krankheitszuständen. Es stellte sich aber heraus, daß exogenes Interferon
gelegentlich in der Lage, war eine Regression oder Remission von verschiedenen metastatischen Krankheiten zu
bewirken. Eine Zusammenfassung der klinischen Versuche mit Interferon als antiviralem und antiproliferatxvem therapeutischem
Agens gegen Ende 1978 ist in Dunnick, et al. (aaO) enthalten.
st tr
Das in dieser Arbeit gewählte klinische Mittel war ein menschliches Leukozyt-Interferon, "massenproduziert"
durch ein Verfahren das die Schritte enthielt : Einsammeln und Reinigen' von großen Mengen von Leukozyten eines menschliehen
Leukozytenfilms/ Induktion mit einem Virus und Isolation
vom Kulturmedium. Der Bedarf an Interferon menschlichem Ursprungs ist natürlich konsistent mit der lang
bestehenden Erkenntnis, daß Interferon "artenspezifisch" ist, d.h. nur biologisch aktiv, in vivo, in zur Quellzelle
homologen Arten.
In der oben beschriebenen Arbeit wurde das Interferon parenteral zugeführt, d.h. intramuskulär und intradermal,
während einige erfolgreiche lokale Benutzungen berichtet wurden. Es wurde selten intravenös zugeführt wegen der erheblichen
Gegeneffekte, die "Verunreinigungen" in unbehandelten oder sogar in hoch gereinigten Isolaten zugeschrieben
werden können. Vor der Erfindung des Anmelders, die in der US-Patentanmeldung Ser. Nr. 180 464 vom 22.8.1980 und in
der PCT-Anmeldung PCT/US81/01103 vom 18.8.'1981, veröffentlicht
am 4.3.1982, beschrieben ist , deren Offenbarungen hiermit miteinbezogen werden, gab es keine Berichte von
therapeutisch wirksamer oraler Zuführung von Interferon. Dieser Umstand verträgt sich mit dem weitläufigen Glauben,
daß Interferon einer digestiven Umgebung nicht standhalten
25 kann, wie diese in Säugetieren gefunden wird.
copy f
/11
Zusätzlich zur Benutzung in Antivirus- und Antitumortherapien wurde kürzlich festgestellt, daß Interferon
iinmunitätsändernde Effekte besitzt, sowohl immunitätsfordernde
als immunitätsunterdrückende. Siehe z.B. Sonnenfeld, et al., "A Regulatory Role For Interferon In Immunity",
Annals, N.Y. Acad. Sei., VoI 322, S. 345-355 (1979). Obwohl
keine humanklinische oder tierische in-vivo-Arbeit berichtet wurde, die speziell auf die Entwicklung immunologischer
.Effekte von Interferon gerichtet war, wurde es durch einige vorgeschlagen, daß die Antitumoreffekte von Interferon
mindestens teilweise zusammenhängen mit der Immunitätssteigerung oder Aktivation der sogenannten "natürlichen
Killerzellen", Makrophagen und T-Lymphozyten. Siehe z.B. Kershner, "New Directions in Cancer Chemotherapty" A.S.M.News
15 Vol. 46, Nr. 3, S. 102 ff. von 1980.
Ferner werden gerade im Einklang damit "neue" biologische Aktivitäten für exogenes Interferon festgestellt.
Cantrell, et al., New Eng. Jour. Med., Vol. 302, Nr. 18, S. 1032 (1980) .berichtet einen Effekt von Interferon beim
vorübergehenden Verringern hochdichter Lipoproteinpegel und der gesamten Cholesterinwerte,' was die Vermutung nahelegt,
daß Interferon bei Menschen kardiovaskuläre Krankheiten beeinflussen kann.
Vor der Erfindung, die in der vorliegenden Anmeldung beschrieben und beansprucht wird, gab es keine Berichte
über irgendeine biologische Aktivität irgendeiner Form von Interferon, bei der eine direkte Einwirkung auf den
Appetit oder die Futterverwertung bei Wirbeltieren ausgeübt wird. Soweit es die Möglichkeit der Benutzung von
Interferon zur Anregung des Appetits angeht, wurde in der Fachwelt angenommen, daß Interferon den gegenteiligen
Effekt hat. In der Literatur wird berichtet, daß menschliehe Patienten, die eine Interferonkrebstherapie empfangen,
als Nebenwirkung einer solchen Therapie einen Appetitverlust erfahren. Marx, Science 210, S 998 (1980); Journal
of Infectious Diseases, 139, S. 109-125 (1979>. Diese Appetitunterdrückung ist eine einer Anzahl von Neben-Wirkungen,
wie z.B. geringere weiße Blutkörperchenzahlraten, Übelkeit,Fieber und Haarverlust, welche Menschen in klinischen
Interferonversuchen erfahren. Ferner liefert die bisherige Literatur keine Berichte über irgendwelche Interferonwirkungen
auf den Appetit von nicht-menschlichen
20 Arten.
Erfindungsgemäß wurde entdeckt, daß der Appetit bzw. die Freßlust eines warmblütigen Wirbeltieres gesteuert
werden kann durch eine Methode, bei welcher dem warmblütigen Wirbeltier eine biologisch aktive Fraktion von Interferon
in einer Menge zugeführt wird, die wirksam die Futteraufnahme
GOPY
" :.-: --'S345092
und -verwertung des Wirbeltieres verändern kann. Es wurde entdeckt/ daß die Mengen von Interferon, die wirksam die
Futteraufnahme verändern, erheblich kleiner sein können, als die Mengen von Interferon, die notwendig sind, um seine
Antivirus-, Antitumor- und Modulationseffekte zu verwirklichen. Auch wenn der exakte Mechanismus, durch welchen
Interferon den Appetit beeinflußt, unbestätigt bleibt, glaubt der Anmelder, daß er eine Einwirkung von Interferon
auf das Sättigungs- und Hungerζentrum des Gehirns und des
zentralen Nervensystems gefunden hat, nicht einen reinen Nebeneffekt oder toxischen Effekt, der bei Interferonzufuhr
auftritt. Es wird derzeit angenommen, daß dieses Verfahren zur Appetitsteuerung von größtem Wert bei der Appetitsteuerung
von Säugetieren ist, aber auch Anwendung finden kann bei der Änderung der Futteraufnahme oder Futterverwertun$
eines jeden warmblütigen Wirbeltieres,'inklusive Vogelarten.
Im Verfahren der vorliegenden Erfindung kann Interferon verwendet werden, das von irgendeiner Zellquelle abgeleitet
wird. Es kann auch genetisch manipuliertes (genetically engineered) Interferon verwendet werden. Die derzeit bevorzugte
Art von Interferon ist Fibroblast-Interferon, welches in Rinderzellen gefunden wird, hauptsächlich weil
es leicht in großen Mengen zur Verfügung steht.
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/Ik
Beim Verfahren zum Anregen des Appetits von Vieh, welches ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist, wird dem
Vieh oral eine biologisch aktive Fraktion von Fibroblast-Interferon zugeführt, welches aus Zellen mit Rinderherkunft
abgeleitet wurde. Bei oraler Zufuhr sollte das Vieh mindestens eine Dosis von mindestens 10.000 Einheiten dieses
Interferons pro kg Körpergewicht erhalten.
Wenn auch die orale Zufuhr des Rinder-Fibroblast-Interferons bevorzugt wird, kann der Appetit des Viehs
auch gesteigert werden durch intravenöse Zufuhr des Rinder-Fibroblast-Interferons.
Bei intravenöser Zufuhr sollte jedes Rind täglich über mindestens drei Tage mindestens eine
Dosis von ungefähr 4.000 Einheiten dieses Interferons pro kg Körpergewicht erhalten.
Wenn auch -das Rinder-Fibroblast-Interferon vorzugsweise
für die Appetitsteigerung von Vieh verwendet wird, kann dies auch von jedem Vieh nasal abgesondert werden als
Reaktion auf eine Impfung mit einem Impfvirusstamm wie z.B.
einem infektiösen Rinder-Rhinotracheitisvirus (IBR). Jedes
4
Rind kann mit mindestens etwa 10 TCID-q eines solches
Rind kann mit mindestens etwa 10 TCID-q eines solches
- Impfvirusstamms geimpft werden.
- 10 -
COPY 1
Zur Erfindung gehört auch ein Verfahren zum Appetitanregen bei Schweinen, bei welchem eine biologisch aktive
Fraktion von Interferon zugeführt wird. Derzeit bringt dieses Verfahren zur Appetitanregung bei Schweinen mit sich,
daß Rinder-Fibroblast-Interferon Ferkeln vor dem Absaugen eingeflößt wird. Vorzugsweise werden jedem Schwein von
einem bis fünf Tage vor dem Absaugen oder Entwöhnen von
etwa 5.000 bis etwa 50.000 Einheiten von diesem Interferon pro kg Körpergewicht pro Tag gegeben.
Ein Verfahren zum Vergrößern der Futterverwertung bei Hühnern ist auch Teil dieser Erfindung. Bei diesem
Verfahren wird eine biologisch aktive Fraktion von Interferon· glykoprotein eingeflößt, wobei das bevorzugte Interferon
Rinder-Fibroblast-Interferon ist. Vorzugsweise erhalten es die Hühner in ihrem Trinkwasser in einer Menge von mindestens
ungefähr 70 Einheiten pro ml Trinkwasser.
Beispiele für die wichtigeren Merkmale dieser Erfin-. dung wurden eher breit zusammengefaßt, damit die folgende
genaue Beschreibung besser verstanden werden kann, und damit der Beitrag zum Fachwissen besser gewürdigt werden kann.
Es gibt aber natürlich zusätzliche Merkmale der Erfindung, die im Späteren beschrieben werden und die ebenso Gegenstand
der Erfindung sind.
- 11 -
/tf>
Der Begriff "Interferon", wie er in dieser Anmeldung durchgehend verwendet wird, soll die Bedeutung haben, die
ihm gewöhnlich von der Fachwelt beigemessen wird, inklusive, aber nicht darauf beschränkt, die Bedeutung, die ihm in
der US-PS 3 699 222 zugeschrieben wird.
Interferon von menschlicher und Mäuseherkunft wird in der Fachsprache in Größen der internationalen Einheit ("IU")
guantisiert, ungeachtet der Tatsache, daß z.B. das Molekulargewicht
von menschlichen Leukozyten und Lymphoblastoiden zwischen 13.000 und 25.000 Daltons liegen. Im folgenden
soll eine "Einheit" von Interferon den reziproken Wert einer Verdünnung von interferonhaltigem Material bedeuten, der,
durch Versuche bestimmt, eine halbe Plaque eines Testvirus hemmt, wobei der· Testvirus der Blasenstomatitisvirus
15 (vesicular stomatitis virus (VSV)) ist.
Wenn nichts anderes angedeutet, ist in den in dieser Beschreibung gezeigten Beispielen das' "Rinder-Fibroblast-Interferon",
"Rinder IFN" oder "IFN" das Interferon, welches entsprechend dem Verfahren von Beispiel -1 hergestellt wurde.
20 Beispiel 1
Primärzellen aus der Rinderfötusniere (BFK) oder dem Rinderhoden (BT) werden in einer Zellkultur bis zum Zusammen-
- 12 -
COPY
wachsen (confluency) großgezogen. Ein Stamm von "Bluetongueu-Viren
(internationale Serotype 10) wurde in Zellen der Babyhamsterniere (BHK) oder in Verozellen
6 ο
präpariert und hat einen Titer von 10 - 10 plaquebildenden Einheiten (PFU)/ml. Die BFK- oder BT-Zellen
werden mit Bluetongue-Virus geimpft (eine InfektionsmulfcLplizität
von größer 1 war am besten) und die obenauf schwimmenden Fluide werden im allgemeinen geerntet, wenn
der zytopathogene Effekt (CPE) die gesamte Zählschicht
TO erfaßt hat, d.h. nach etwa 24 - 48 Studen. Die aufschwimmenden Fluide werden für 24 Stunden in einer KCl-HCl-Pufferlösung
(ph-Wert 2.0) dialysiert und für 24 Stunden in einer phosphatgepufferten Salzlösung (ph-Wert 7.4)
bevor sie für 60 Minuten bei lOO.OOOxg ultrazentrifugiert
werden. Die Interferonaktivität (als "Einheiten" ausgedruckt
im Gegensatz zu IU) wurde getestet durch ein Plaque-Reduktionsverfahren mit VSV als Testvirus auf BFK-Zellen,
Rosenquist and Loan, "Interferon Production With Strain .SF-4 of Parainfluenza-3-Virus" Am. J. Vet. Res., 28,
20 S. 619-628 (1967) .
Auch wenn eine phosphatgepufferte Salzlösung als Träger für das Interferon benutzt wurde, können auch
andere pharmazeutische geeignete Verbindungen, Hilfsmittel und Träger des in oralen und parenteralen Therapien
üblichen Typs benutzt werden.
- 13 -
Eine Gruppe von gesunden Meerschweinchen, die schon nahezu das Maximum von Futter aufnahmen, wurde benutzt,
um das Rinder-Fibroblast-Interferon von Beispiel 1 auf Toxizität zu testen. Jedem Tier wurde oral die in Tabelle A
angezeigte Menge Rinder-IFN zugeführt. Das spezielle dieser Untersuchung zugrundeliegende IFN-Präparat hatte einen Titer
von 3.000 Einheiten/ml. Wie in Tabelle A gezeigt, nahmen die Meerschweinchen, denen IFN gegeben wurde, im Durchschnitt
jedes 30 g zu während die Vergleichstiere im Durchschnitt 20 g verloren.
- 14 -
Meerschweinchen, denen über 7 Tage oral
IFN oder ein Plazebo zugeführt
wurde
IFN oder ein Plazebo zugeführt
wurde
Tier- Nr. |
Behandlungs- Startgewicht gruppe (g) |
475.4 429.5 |
Endgewicht * (g) |
Nettoänderung (g) |
1 2 |
Vergleichstiere Vergleichstiere |
904.9 | 457.4 407.2 |
- 18.0 - 22.3 |
450.0 378.0 |
864.6 | - 40.3 | ||
3 4 |
IFN 1 χ tägl. (2ral/Tag) IFN 1 χ tägl. (2ml/Tag) |
828.6 | 493.8 432.8 |
+ 43.8 + 54.2 |
428.3 432.7 |
.926.6 | + 98.0 | ||
5 6 |
IFN 2 χ tägl. (4ml/Taq) IFN 2 χ tägl. (4ml/Tag) |
861.0 | 419.7 465.0 |
- 8.6 + 32.3 |
.594.5 | 884.7 | + 23.7 | ||
Gesamt | alle Tiere 2 | 432.425 | 2.675.9 | + 81.4 |
Durchschnitt | alle Tiere | 422.400 | 445.983 | + 13.558 |
Durchschnitt | nur IFM | 452.450 | 452.825 | + 30.425 |
Durchschnitt | nur Vergleichstiere | 432.300 | - 20.150 |
* Endgewicht gemessen 10 Tage nach dem Startgewicht
* \ · t JlI
CD CD K)
Beispiel. *3 -;
SCf
In einem anderen Versuch mit Meerschweinchen wurden zehn Tiere als Vergleichstiere verwendet gegenüber acht
Tieren denen oral 1 cm3/Tag Rinder-IFN-Präparat mit
einem Titer von 8.000 Einheiten/ml zugeführt wurde. Die Daten dieser Untersuchung sind in Tabelle B zusammengefaßt,
Das Rinder-IFN wurde nur fünf Tage lang zugeführt und alle
Meerschweinchen wurden für weitere zehn Tage beobachtet. Während der ersten fünf Tage der Behandlung nahm jede
Gruppe nahezu die gleiche Puttermenge auf, aber die mit IFN behandelten Tiere fraßen nach der Behandlung 8,1 %
mehr, während die Vergleichstiere 1,2 % weniger fraßen.
Tägliche Futteraufnahme (g) pro Merrschweinchen pro Gruppe
- IFN-Zuführung gegen Vergleichstiere
Zeitraum
IFN (8)
Gruppe Nr.
Vergleichstiere (10)
erste 5 Tage zweite 5 Tage dritte 5 Tage .
Änderung(%): erste 5 bis zweite 5 Tage
erste 5 bis dritte 5 Tage
38.2 40.0 41 .3
+ 4.7 + 8.1
38.4 37.6 38.0
- 2.2
- 1.2
— 16 —
Männliche Brathähnchen wurden zwei Wochen getestet, um Daten zu erhalten über die Wirkung von Rinder-IFN auf
die Futterverwertung und Futteraufnahme bei Hühnern. Diese Untersuchung umfaßte vier Gruppen von 16 Küken jeweils, wobei
eine Gruppe eine Vergleichsgruppe war. Den Küken wurde Rinder-IFN in ihrem Trinkwasser in Verdünnungen 1:10,
1:100 bzw. 1:1000 gegeben mit einem Rinder-IFN-Präparat mit einem Titer von 7.000 Einheiten/ml. Wie in Tabelle C
gezeigt, lieferten die Hühner, die eine 1:10-Verdünnung
erhielten, eine günstige Reaktion. Die Hühnergruppen hatten alle etwa das gleiche durchschnittliche Endgewicht, aber
die mit der 1:10-Verdünnung behandelten waren 10,4 %
effektiver, d.h. sie benötigten weniger Futter pro Pfund Gewichtszunahme.
- 17 -
Taue J. je
C
Wirkung von Interferon auf die Futterverwertung und -aufnahme bei Brathähnchenküken
Wasserbehandlung (IFN Einheiten/ml)
Durchschnittsgewicht (g) Pfund Futter/ verbrauchtes Futter/ verbrauchtes HO/
Pfund Zunahme Vogel (g) Vogel (ml)
0 | 194.0 | |
700 | 194.5 | |
BAD | 70 | 194.8 |
ORIGINAL | 7 | 192.3 |
I | ||
OO | ||
I | ||
1 .54
1 .38
1 .60
1 .53
1 .38
1 .60
1 .53
299 268 312 293
456 496 436 439
cn CD CD
In einer anderen Untersuchung der Wirkung von Rinder-IFN auf Brathähnchenküken wurden 4 0 Brathähnchenküken getestet,
wobei 20 mit IFN behandelt wurden und 20 als Vergleichsgruppe dienten. Die IFN-behandelten Küken erhielten
über zwei 'Wochen 700 Einheiten IFN/ml als Zugabe zu ihrem
normalen Trinkwasser. Alle Küken wurden beobachtet und ihre
Gewichtszunahme über acht Wochen aufgezeichnet. Wie in
die
Tabelle D gezeigt, wurde/Futteraufnahme bei der speziellen
Tabelle D gezeigt, wurde/Futteraufnahme bei der speziellen
IFN-Dosis des Versuchs ungünstig beeinflußt.
Die in den Beispielen 4 und 5 beobachtete Wirkung des IFN kann nützlich sein für das Vermeiden von übertriebener
Gewichtszunahme bei Zuchtherden der Geflügelindustrie. Die
geeignete IFN-Dosis resultiert in geringerer Futteraufnahme und verbesserter Futterverwertung, mit der Folge, daß weniger
15 Fett und mehr Protein angesetzt wird.
- 19 -
COPV H
Interferon-Wirkung auf Brathühnchenküken
bei Zufuhr über das Trinkwasser
bei Zufuhr über das Trinkwasser
Behandlung Woche |
1 | 1 | .5 | 2 | .9 | 3 | .9 | Gewicht 4 |
(g) 5 |
4 | 1 | 1 | 6 | .8 | 1 | 7 | .9 | 1 | 8 | 5 | Gesamt ml H9O 0-4^ |
Futter effektivität 0-8 |
1 | .8 | .4 | .1 | 6 | 1 | 2 | .3 | 1 | .2 | 1 | 4 | Wochen | Wochen | |||||||||
IFN-behandelt | 06 | 237 | 334 | 553.9 | 867. | 06 | 442 | 533. | 1193.0 | 2.47 | ||||||||||||
Vergleichstiere | 05 | 243 | 358 | 569.4 | 915. | 11 | 537 | 656. | 1221.7 | 2.30 ! « · |
||||||||||||
Eine Ansammlung von Kälbern, die alle an einer schweren Krankheit litten und an begleitender Appetitlosigkeit
(Anorexie), wurden benutzt um die Wirkung von oral zugeführtem Rinder-IFN zu studieren. Zehn der Kälber
dienten als Vergleichstiere und dreien der Kälber wurde eine einzige Dosis van 90 ml eines Rinder-IFN-Präparats
mit einem Titer von 7.000 Einheiten/ml oral zugeführt. Wie in Tabelle E gezeigt, war die Gesamtfutteraufnahme der
Kälber über vier Tage (Tag 2 bis Tag 5) vor der IFN-Zuführung nur 0,3 - 1,6 Pfd., aufgezeichnet mit dem Pinpointer.
Ein 400~Pfd.-Kalb frißt normalerweise 1 % seines Körpergewichts in der ersten Woche in der Futterparzelle bzw
(feedlot), und 2 % in der zweiten Woche. D.h., alle in dieser Untersuchung verwendeten Kälber zeigten eine schwere
Appetitunterdrückung. Innerhalb-von zwei Tagen der einfacher
IFN-Behandlung aßen alle IFN-behandelten Kälber fünf Pfund
Futter oder mehr, während nur eines der zehn Vergleichstiere soviel fraß. Alle drei IFN-behandelten Kälber überlebten
den Versuch, während nur vier der zehn Vergleichs-
2 0 tiere überlebten.
- 21 -
GOPY If
Tägliche Futteraufnahme von krankem Vieh
Kalb Nr.
Taqe
2-5*
6**
10
11 12
Schicksal
2 Monate nach
Testbeginn
Vergleich· tiere 63 77 85
91 143 191 254 · 299 375
IFN-bebandelt
44 112 173
0.3 1.6 1.2 0.8 0.9 0.3 0.7
,7
0.4
0.8 0.3 1.2
0.3
0.
0.4
0.4
2.2
0.6
0-
5.6
tot 0 0 0
9.8 0
tot
1.3 0 herausgenommen — herausqenornmen —
tot
8.3. 9.2 8.7 2.3 2.7 herausgen.
herausgen. tot
1.1 5.0 10.2 4.1 10.2 2.4 5.3 -6.2
4.5 0.7
5.0
14.7
2.5
5.6
herausgen.
5.6
16.1
1.3 8.6
tot
10.9
15.4
2.8
tot
überlebt
tot
tot
überlebt
überlebt
tot
tot
überlebt
tot '
überlebt überlebt überlebt
Die Zahlen unter Tage bedeuten Pfund Futteraufnahme an diesem Tag.
"Herausgenommen" bedeutet» daß das Kalb wegen seiner Krankheit
behandelt wurde und vom Pinpointer weggenommen wurde.
* Gesamtpfunde des an den Tage 2-5 aufgenommenen Futters.
** IFN zugeführt am Morgen des 6. Tages.
CD CD K)
-it-
Ein Test wurde durchgeführt, um die Wirkung von
Rinder-IFN auf Pasteurella-geimpfte Kälber zu studieren.
37 Kälber wurden intradermal mit 0,5 ml A.H. Robins'
Pasteurella Impfstoff geimpft (Pasteurella Hemolytika lebend, Serotype 1), während 45 eine Plazeboinjektion
erhielten. Mindestens 20 Tage nach der Impfung wurden 24 der ungeimpften Kälber und 18 der geimpften jeweils
mit einer einzigen oralen Dosis Rinder-IFN mit einem Titer von 7.000 Einheiten/ml versorgt. Die restlichen Kälber
erhielten jeweils ein Plazebo. Jedes IFN-behandelte Kalb
erhielt 120 ml IFN wenn es mehr als 400 Pfd. wog oder 90 ml IFN wenn es weniger als 400 Pfd. wog. Die Futteraufnahme
und Gewichtszunahme «jemittelt über jede Gruppe nach
sieben Tagen nach der Behandlung mit IFN ist in Tabelle F \15 aufgezeigt. Die geimpften Kälber mit IFN-Gabe fraßen in
der ersten Woche danach 40 % mehr als die geimpften Kälber, die 'eine Plazebozugabe erhielten. Ungeimpfte Kälber, die ein
Plazebo erhalten hatten,fraßen in der ersten Woche danach 13 % mehr als die ungeimpften Kälber denen IFN gegeben
wurde. Die unterschiedliche Reaktion zwischen geimpften und Vergleichstieren kann verursacht sein durch irgendeine
Wechselwirkung zwischen IFN-Behandlung und Impfung, die
eine ernstere Appetitunterdrückung in den geimpften Tieren hervorgerufen haben kann. Auch hat der Vergleich zwischen
den IFN-behandelten und Vergleichskälbern für die geimpften
- 23 -
•CO
Kälber eine größere Gültigkeit> da das Durchschnittsgewicht
der IFN-behandelten und Vergleichskälber für diese viel näher
lag, als für die ungeimpften Kälber. In der ungeimpften
Gruppe waren die Vergleichstiere schwerer als die IFN-behandelten Kälber und so vielleicht älter und eher geeignet
Besseres zu leisjten.
- 24
BAD ORIGINAL
Wirkung einer oralen IFN-Behandlung auf Pasteurella-geimpfte Kälber 7-Tagesdaten
der Futteraufnahme von 82 Kälbern bestimmt durch den
Pinpointer
Gruppe
ungeimpft
kein IFfI
kein IFfI
ungeimpft
IFN
IFN
geimpft
IFN
IFN
geimpft
kein'' IFN
kein'' IFN
Zahl' der Durch- Gruppen- 7-Tages-Kälber
Schnitts- gewicht Äafnahne
gewicht Durchschnittstagesaufnahme
24 420.2 10,086 1,041.6
21 391.8 8,228 761.1
18 412.4 7,424 832.8
19 407.1 7,734 623.3
6.2 | 1 | .50 |
5.2 | 1 | .33 |
6.6 | 1 | .63 |
4.7 | 1 | .16 |
% des durchschnittl.
tägl. verbrauchten
Gewichts
tägl. verbrauchten
Gewichts
CD CD K)
Zwei Kälber mit einer Durchschnittsnahrungsaufnahme von 14,6 Pfd./Tag wurden über vier Tage intravenös
mit 800.000 Einheiten Rinder-IFN an jedem der vier Tage behandelt (Tage 0, 1,2 und 3 von Tabelle G).
An jedem Tag der IFN-Behandlung verbrauchte jedes Kalb
weniger als 14,5 Pfd., sogar abfallend auf Werte wie 6,5 bzw. 6,7 Pfd. am letzten Tag der Behandlung. Nach
Beendigung der IFN-Behandlung selbst stieg die Futteraufnahme beider Kälber wesentlich an.
- 26 -
BAD ORK3NAL
Futteraufnahme (Pfd.) von Kälbern,
die Rinder-IFN intravenös erhalten
hatten
Kalb- Tag nach der intravenösen
Nr. O 1 2 3 4 5 6 7 ~~~~ 8 9 10 11
13.0 11.1 13.8 6.5 17.4· 23.3 22.4 17.7 23.4 19.6 21.9 27.8
13.4 12.0 12.3'" "~S7T 16.4 14.0 21.5 17.5 15.4 17.6 20.9 18.7
13.4 12.0 12.3'" "~S7T 16.4 14.0 21.5 17.5 15.4 17.6 20.9 18.7
In diesem Versuch war die Quelle des Interferons Nasensekrete, die durch eine Impfung mit einem Impfstoff
(TSV-2) induziert wurden, der hergestellt wurde aus"
einem temperaturempfindlichen Mutant des infektiösen Rinder-Rhinotracheitisvirus (IBR) und des Parainfluenza-3-(PI-3)-Virus.
Der temperaturempfindliche Stamm des abgeschwächten IBR-Virus wurde in den Norden Laboratories
in Lincoln, Nebraska, präpariert. Die Materialien und Verfahren, die beim Herstellen des temperaturempfindlichen
IBR-VirusStamms verwendet wurden, sind detailliert in
"Evaluation of the Safety and Efficacy of an Intranasal
Vaccine Containing a Temperature-Sensitive Strain of Infectious Bovine Rhinotracheitis Virus", Kucera et al.,
Am. J. Vet. Res., 39, 607-610 (1978) beschrieben. Der TSV-2-Impfstoff enthält auch einen temperaturempfindlichen Stamm
von PI-3. Temperaturempfindlichkeit bedeutet, daß die Viren
so behandelt sind, daß sie sich bei Körpertemperatur der Kuh nicht vervielfältigen können und daß ihr Wachstum beschränkt
ist auf die Nasenschleimhaut. Acht Kälber erhielten TSV-2 und acht Kälber wurden als Vergleichstiere behandelt.
1 ml des TSV-2 Impfstoffs mit einem Inhalt von etwa 300.000 TCIDen IBR-Virus wurde in jede Nüster eines jeden behandelten
Kalbes eingebracht. Der Gesamtvirustiter des TSV-2-Impfstoffes,
der in der von Norden Laboratories empfohlenen Menge zugeführt wurde, ist in Tabelle H. gezeigt. Nach der
- 28 -
Impfung wurde jedes Kalb beobachtet, um die Gewichtszunahme
und die durch -den Pinpointer bestimmte tägliche Nahrungsaufnahme aufzuzeichnen. Tabelle I zeigt die
Nahrungsaufnahmedaten eines jeden Kalbes und zeigt, daß die geimpften Kälber mehr Futter aufnahmen als die ungeimpften
Vergleichstiere. Tabelle J. zeigt die Körpergewichtsdaten und zeigt, daß die geimpften Kälber mehr
zunahmen und also effektiver als die ungeimpften Vergleichstiere waren.
- 29 -
IBR/PI-3 Impfstoffdosen (Virustiter)
Impfstoff
Anchor Labs (IM) IBR _ 105'5TCID5Q; PI-3 _ 105*8TCID50
TSV-2
Rhivin Rhivin/10
IBR =
= 1O5-5TCID50; PI-3TS = 1O6'
; PI-3 = 107*1TCID
IBR = ΙΟ5* 1TCIDKn; PI-3 = 106#1TCIDKn
DU DU
Futteraufnähme (Pfd.) von Kälbern
nach Impfung mit intranasal zugeführtem IBR- und PI-3-Impfstoff (TSV-2)
nach Impfung mit intranasal zugeführtem IBR- und PI-3-Impfstoff (TSV-2)
.. ,, ,. Tage nach der Impfung
Kalb Hr. 1-14 15-28 1-28
Vergleichstiere
5 219 282 501
8 191 161 352
9 116 160 276 22 283 267 550
40 172 207 379
41 . 225 254 479 88 163 170 333 91 227 283 510
Gesamt 1,596
Durchschnitt 200
täglicher λα ■%
Durchschnitt
geimpfte
1 " 273
10 272
12 114
50 180
79 199
82 132
85 ■< 221
93 219
1,784 | 3,380 |
223 | 423 |
15.9 | 15.1 |
273 | 546 |
415 | 687 |
154 | 268 |
146 | 326 |
230 | 429 |
189 | 321 |
294 | 515 |
305 | 524 |
Gesamt 1,610 2,006 3,616
Durchschnitt 201 251 452
täglicher ... ._ q ., .
Durchschnitt 14*4 17*y Ί6*Ί
- 31 -
Körpergewicht von Kälbern nach der Impfung mit intranasal zugeführtem
IBR- und PI-3-Impfstoff (TSV-2)
Tag | 0 | nach der | Impfuna | Zunahme 1-28 | |
Kalo Nr. | 14 | 28 | |||
Vergleichs | |||||
tiere | 660 | 92 | |||
5 | 526 | 664 · | 752 | 80 | |
8 | 410 | 546 | 606 | 32 | |
9 | 658 | 384 | 442 | 100 | |
22 | 456 | 690 | 758 | 54 | |
40 | 526 | 460 | 510 | 78 | |
41 | 498 | 544 | 604 | 64 | |
88 | 474 | 540 | 562 | 72 | |
91 | ,208 | 472 | 546 | 572 | |
Gesamt . 4 | 526 | 4,300 | 4,780 | 71.5 | |
Durch schnitt |
- | 537.5 | 597.5 | 2.55 | |
tägl. Durchschnitts |
0.82 | 4.29 | |||
zunahme | |||||
geimofte | 636 | 116 | |||
1 | 528 | 688 | 752 | 108 | |
10 | 426 | 540 | 636 | 70 | |
12 | 444 | 440 | 496 | 84 | |
50 | 568 | 474 | 528 | 74 | |
79 | 478 | 560 | 642 | 92 | |
82 | 654 | 510 | 570 | 100 | |
85 | 434 | 662 | 754 | 58 | |
93 | ,168 | 428 | 492 | 702 | |
Gesamt 4 | 521 | 4,302 | 4,870 | 87.8 | |
Durchschnitt | - | 537.8 | 608.8 | 3.13 | |
tägl. Durchschnitts |
1.20 | 5.07 | |||
zunahme | |||||
- 32 -
Die Anwesenheit von Interferon in den Nasensekreten eines jeden Kalbes der Untersuchung wurde über zehn Tage
nach der Impfung durch intranasale Zufuhr des TSV-2-Impfstoffs überwacht. Wie in Tabelle K gezeigt, wurde während
der zehn Tage nach der Impfung IFN entdeckt in 56 von 76 (74%) und in 2 von 63 (3%) Nasensekretproben, die von geimpften
bzw. Vergleichstieren entnommen wurden. Zwischen drei bis acht Tagen nach der Impfung wurde IFN in 51 von
55 (93%) der Proben entdeckt, die von geimpften entnommen wurden.
- 33 -
Interferontiter in den Nasensekreten von Kälbern nach intranasaler Zuführung von IBR-Impfstoff (TSV-2)
KaIb Nr. | 0 | Vergleichs | 0 | 1 | Kälber | Tag | nach der | intravenösen | 5 | Impfung | 7 | 8 | mit Interferon/Anzahl der getesteten Kälber | 9 | 10 | CA) | |
tiere | 0 | 2 | 3 | 4 . | 6 | ||||||||||||
5 | 0 | ||||||||||||||||
8 | 0 | 0 | _* | — | 0 | 0 | 0 | t « | |||||||||
9 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | — | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | * ■ · « t « * |
|||||
22 | 0 | — | 0 | 0 | 0 | — | 0 | 50 | 0 | — | 0 | ||||||
40 | 0 | — | 0 | 0 | 0 | 0 | — | 0 | 0 | 0 | - | « | |||||
41 Ω O |
0 | 0 | - | 0 | 0 | 0 | 0 | - | 0 | 0 | 0 | fl · • € · ti · |
|||||
88 | 0/8 ^ | — | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||||||
I | 91 | 0 * λ ο |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | «I · | ||||||
■ I | ** | 0 | 42 | 0 | 0 | 0 | 0 | - | 0 | 0 | 0 | t · · * · · |
|||||
U) | geimpfte | 0 | 0.4 | 0 | 0 | - | 0/4 | - | 1/5 | 0/8 | 0/7 | 0/7 | • f 4 t · |
||||
I T | Tiere | 0 | 1/7 | 0/8 | 0/7 | 0/6 | • I * I I ■ · * · |
||||||||||
1 | 0 | ||||||||||||||||
10 | 0 | 0 | 200 | 55 | 32 | 0 | 490 | CO | |||||||||
12 | 0 | 0 | 0 | 62 | 400 | 200 | 0 | 400 | 2000 | 33 | 0 | GO | |||||
50 | 0 | 23 | 0 | 49 | 420 | 200 | 160 | 33 | 32 | 100 | 320 | cn | |||||
79 | 20 | 62 | 42 | - | 46 | 230 | 0 | 49 | 110 | 0 | 0 | CD | |||||
82 | 0 | 0 | 0 | 20 | 500 | 150 | 160 | 270 | 1 100 | 20 | 0 | CD | |||||
85 | 1/8 | - | — | 80 | 110 | 0 | 370 | 52 | 290 | 680 | 38 | K) | |||||
93 | 62 | 0 | 62 | 34 | 0 | 31 | 20 | 2000 | 700 | 440 | |||||||
** | — | 0 | 35 | 140 | 120 | 78 | 44 | 44 | 0 | 0 | |||||||
3/6 | 0 | 250 | 450 | 6/8 | 200 | 8/8 | 8/8 | 5/8 | 4/8 | ||||||||
1/7 | 7/7 | 8/8 | 6/8 | ||||||||||||||
* Nasensekretmenge | eine Untersuchung | ||||||||||||||||
** Anzahl der | nicht ausreichend für | ||||||||||||||||
3? Ι
.Alle Nasensekretproben wurden über Nacht in einem
KCl-HCl-Puffer (pH-Wert 2.0) dialysiert und dann über
Nacht in einem PBS-Puffer (ph-Wert. 7 .4) bevor sie durch Plaquereduktion untersucht wurden. Die Plaquereduktionsmethode,
wie sie durch Rosenquist und Loan (Am. J. Vet. Res. 28, 619-628, 1967) modifiziert Wurde, wurde benutzt.
Es wurden Serienverdünnungen der präparierten Proben in einem Aufrechterhaltungsmedium gemacht. 2 ml Mengen
dieser Verdünnungen wurden auf 6 Petriwandschalen-Kulturen
von Rinderfötusnierenzellen angewendet und darin'über
Nacht bei 37°C gelassen. Vergleichskulturen wurden über Nacht mit 2 ml des Erhaltungsmediums (maintenance medium)
behandelt. Nach Inkubationszeit wurden die Fluide abgesaugt, die Platten wurden mit 2 ml Hanks' BSS gewaschen
und 0,25 ml VSV (mit einem berechneten Gehalt von 50 PFU) wurde jeder Petrischale beigegeben. Nach Adsorption über
1 Std. bei 37°C wurden überschüssige Virusfluide abgesaugt
und das Abdeckmedium wurde hinzugefügt. Die Plaquen wurden üblicherweise am dritten Tag abgezählt. Der Interferontiter
wurde bestimmt durch das Probit-Verfahren (Lindenman und Gifford, Virology 19:302-309, 1963) und wurde dargestellt
als reziproker Wert der Verdünnung, die eine 50%-ige Reduktion in der Zahl der VSV-Plaquen erzeugte
im Vergleich zur Anzahl in den Vergleichskulturen.
- 35 -
Die Interferonquelle in diesem Versuch waren
Nasensekrete, die induziert wurden durch Impfung mit einer Anzahl von Impfstoffen für infektiöse Rinder-Rhinotracheitis (IBR). Die Futteraufnahme aller
Kälber inklusive zehn Vergleichskälber, die in diesem Versuch benutzt wurden, wurde über vier Tage vor der Impfung studiert. Jedes Kalb durfte in seiner Impfgruppe von einem von fünf Pinpointern fressen. Die
Daten dieser Beobachtung der Futteraufnahme der Kälber ist in Tabelle L gezeigt.
Nasensekrete, die induziert wurden durch Impfung mit einer Anzahl von Impfstoffen für infektiöse Rinder-Rhinotracheitis (IBR). Die Futteraufnahme aller
Kälber inklusive zehn Vergleichskälber, die in diesem Versuch benutzt wurden, wurde über vier Tage vor der Impfung studiert. Jedes Kalb durfte in seiner Impfgruppe von einem von fünf Pinpointern fressen. Die
Daten dieser Beobachtung der Futteraufnahme der Kälber ist in Tabelle L gezeigt.
- 36 -
Futteraufnahme in Pfd., Gesamte-4-Tagesaufnahrae vor dem Versuch
Kalb Nr | 1 | Pinpointer | Nummer | 6 | 8 |
40 | 2 | 4 | 45 | 72 | |
1 | 60 | 64 | 66 | 54 | 67 |
2 | 59 | 60 | 56 | 46 | 26 |
3 | 48 | 41 | 50 | 44 | 00 |
1 4 | 14 | 56 | 49 | NA* | 35 |
5 | 42 | 54 | 42 | 00 | 45 |
6 | 66 | 46 | 61 | 32 | 55 |
7 | 36 | 74 | 71 | 24 | 47 |
8 | 32 | 60 | 06 | 42 | 34 |
9 | 43 | BL** | 64 | 71 | 31 |
10 | 440 | 00 | 38 | 358 | 412 |
Gesamt | 44.0 | 455 | 503 | 39.8 | 41.2 |
Durchschnitt | 11.00 | 50.6 | 50.3 | 9.94 | 10.30 |
tägl. Durch schnitts- |
12.64 | 12.58 | |||
aufnahme | |||||
* Das Kalb wurde am Tag 0 vom Verschlag ersetzt ** Das Kalb fiel wegen Blähsucht aus dem Versuch
- 37 -
4ft ■■
Zusätzlich zu den Vergleichskälbern wurden zehn Kälber untersucht, die mit dem intranasalen IBR-Impfstoff
TSV-2 in der gleichen Weise wie in Beispiel 9 beschrieben geimpft waren. Dieser Versuch umfaßte auch
neun Kälber, die mit einem intramuskulären (IM) IBR/PI-3-Impfstoff
geimpft waren, der von Anchor Labs hergestellt wird, zehn Kälber, die mit einer vollen Dosis eines
intranasalen IBR/PI-3-Impfstoffs (Rhivin) von Pitman-Moore,
Inc., geimpft waren, und zehn Kälber, die mit einem Zehntel der vollen Dosis des Rhivinimpfstoffs
geimpft waren. Die Dosisraten jeder dieser Impfstoffbehandlungen ist in Tabelle H gezeigt.
Für jede Kälbergruppe des Versuches ist der Gesamtzuwachs und der tägliche Durchschnittszuwachs während
der 60 Tage vor Versuchszeit in Tabelle M gezeigt. Die vor dem Versuch gesammelten Daten zeigten einige Unterschiede
in ihrem Vorversuchsverhalten, wie dies in Tabellen L und M gezeigt ist. Auch wenn die Gruppen
nicht identisch waren, zeigen die Daten, daß die Behandlungsgruppen
ausgeglichen waren und faire Vergleiche zulassen.
- 38 -
Vorversuchsdaten über Gewicht und Gewichtszunahme
Behandlung | Zahl d. | 60 Tage | 0 Tage | Gesamfczünahn*= | 64.4 | :h" vor Vf1TpI vV | ι nach Versuch | £nderunq | ψ * ft e- Λ > -C |
|
Vergleichstiere | Kälber | Gewicht | GewicJTjL. | ^Ypr^JZarsucbL. | 69.0 | 2.53 | 2.30 | -0.23 | t Os ■9 9 t S * |
|
Anchor Labs (IM) | 10 | 415.8 | 567.4 | 151.6 | 73.9 | 2.40 | 2.46 | +0.06 | ||
TSV-2 | 9 | 420.2 | 564.1 | 143.9 | 67.5 | 2.54 | 2.64 | +0.10 | ||
RHIVIN | 10 | 423.6 | 576.0 | 152.4 | 69.5 | 2.50 | 2.41 | -0.09 | ||
RHIVON/1Ö | 10 | 416.0 | 565.9 | 149.9 | 2.61 | 2.48 | -0.13 \. 3 |
|||
I | 10 | 415.6 | 572.2 | 156.6 | * S ? * 4 f V 9 |
|||||
vo I |
||||||||||
CO GO -C-
■ ■■ ti'"
Eine Datenzusammenfassung für den Versuch, der auf die spezielle Behandlung folgte, ist in Tabelle N gezeigt,
Die mit dem TSV-2-Intranasalimpfstoff behandelten Kälber
zeigten die größte Gesamtzunahme, die beste tägliche
5 Durchschnittszunahme und die beste Futterverwertung.
- 40 -
Zusammenfassung der Gewichte, Zunahmen, Futteraufnahmen
Box | Behandlung | Durchschnittsgew | itocie | durchschnittl. .* · Gesamt- zunahme |
Prozent zunahme |
tägl. | tägl. - Durchschn. |
Futter/ Zunahme |
1 | Vergleichstiere | Anrang | 631/8 | 64.4 | 11.4 | 2.30 | 15.14 | 6.58 |
2 | Anchor Labs (IM)*** | 567.4 | ,633.1 | 69.0 | 12.2 | 2.46 | 15.41 | 6.26 |
4 | TSV-2 | 564.1 | 649.9 | 73.9 | 12.8 | 2.64 | 15.89 | 6.02 |
6 | RHIVIN | 576.0 | 633.4 | 67.5 | 11.9 | 2.41 | 15.20 | 6.ir 3 |
8 | RHIVIN/10 | 565.9 | 641.7 | 69.5 | 12.1 | 2.48 | 16.34 | 6.5*9^ |
572.2 |
Anfangsgewicht = Durchschnitt von 2 Gewichten gemessen am 0. und 2. Tag *· **
Endgewicht = Durchschnitt von 2 Gewichten gemessen am 28. und 29. Tag " *··'
Futter/Zunahme berechnet durch Division der durchschnittl. tägl. Pfd. von FutterauftfaHiae
durch den tägl. Durchschnittszuwachs ·.,'.*
Ein Kalb aus Box 2 entfernt aufgrund.von Blähsucht
**** Vergleichskälber serokonvertierten zum IBR-Virus nach 28 Tagen wobei
sie eine nicht wahrnehmbare IBR-Virusinfektion anzeigten
cn ο co
" Beispiel 11
Die Wirkung von intranasalem Sekretionsinterferon wurde in einer anderen. Untersuchung getestet, die sechs
Bullen und sechs Stiere für jede Testgruppe umfaßte. Eine Gruppe wurde als Vergleich behandelt, eine Gruppe wurde
geimpft mit dem intranasalen IBR-Impfstoff TSV-2 in der
gleichen Weise wie in Beispiel 9 und eine Gruppe wurde mit dem intramuskulären IBR/PI-3-Impfstoff geimpft in der
gleichen Weise wie in Beispiel 10. Tabelle O zeigt die Anfangsdurchschnittsgewichte und die Durchschnittsgewichtszunähme
pro Kalb über 7, 14, 21, 28 und. 58 Tage nach der Impfung. Tabelle P zeigt die durchschnittliche tägliche
Gewichtszunahme und die durchschnittliche Gewichtszunahme als Prozent des Körpergewichts am 28. und 58. Tag. Die
geimpften Kälber erreichten eine größere tägliche Durch-Schnittsgewichtszunahme,
wobei alle Kälber, die mit dem TSV-2 intranasalen Impfstoff behandelt waren,die größte
tägliche Durchschnittsgewichtszunahme zeigten.
- 42 -
BAD
Durchschnittliche Gewichtszunahme für Kälber
nach Impfung mit IBR-Impfstoff
nach Impfung mit IBR-Impfstoff
* Behandlung | Durchschnitts | / Tage | Durchschnittszunahme | 21 Taqe | 28 Taqe | 58 Taqe | |
Box | - Vergleichsbullen | gewicht | 30.3 | 14 Tage | 56.7 | 87.3 | 205.3 |
25 | _ Vergleichsstiere | 539.3 | 40.7 | 48.3 | 73.7 | 95.5 | 206.0 |
26 | - Bullen IM | 581 .3 | 24.8 | 42.7 | 58.2 | 111.3 | 245.7 |
27 | - Stiere IM | 541.8 | 16.2 | 43.8 | 67.2 | 94.5 | 210.7 |
28 | - Bullen TSV-2 | 596.2 | 29.3 | 27.8 | 74.0 | 103.2 | 223.5 . . |
29 | - Stiere TSV-2 | 540.3 | 39.0 | 43.0 | 76.0 | 115.8 | 238.7 :·"·* ! > » > » |
30 | 602.7 | 41.7 | |||||
Kälber pro Box
Durchschnittliche tägliche Zunahme für jede Testgruppe
R-Ua^1 im„ durschnitt 1. täol·. Zunahm Zunahme in % Körpergewicht
Vergleichstiere 3.26 3.55 16.3 36.7
IM . 3.68 3.93 18.1 40.1
TSV-2 3.91 3.98 19.2 40.4
CD CD K)
Die Wirkung vom Rinder-Fibroblast-IFN auf den
Appetit von wurfgleichen (litter-mate) Ferkeln wurde
untersucht. 70 Ferkel wurden bei der Geburt für den Test ausgewählt, wobei 35 Ferkel als Vergleichstiere
dienten. Jedem der 35 für die IFN-Behandlung ausgesuchten
Ferkel wurde oral 5 ml eines Rinder-IFN-Präparates mit einem Titer von 7.000 Einheiten/ml zugeführt.
Das Interferon wurde an jedem der drei Tage vor dem Absäugen gegeben. Die beobachteten Gewichte der Ferkel
sind in Tabelle Q gezeigt. Die wurfgleichen Ferkel unterschieden sich im Gewicht im Alter von 21 Tagen nur
um etwa 0,1 Pfd./Ferkel, aber 38 Tage nach dem Absäugen
übertrafen die IFN-behandelten Ferkel die Vergleichstiere um 1,5 Pfd..
~ 45 -
Tabelle Q
Wirkung von Rinder-IFN auf das Gewicht von 70 Ferkeln
Wirkung von Rinder-IFN auf das Gewicht von 70 Ferkeln
Anzahl d. , Gewicht (Pfd.) am Tag
1FN 3.6 7.0 11.1 12.8 13.6 14.5 17.0 48.4
Vergleichstiere 3.7 7.2 11.0 13.0 13.4 14.0 _ 16.2 46.9
Gewinn bei IFN -0.1 -0.2 +0.1 -0.2 +0.2 +0.5 +0.8 +1.5
Beispiel 13
Eine weitere Untersuchung der Wirkung von Rinder-IFN auf die Gewichtszunahme von wurfgleichen Ferkeln
wurde durchgeführt. 72 Ferkel wurden im Versuch benutzt, wobei 36 eine Interferonbehandlung erhielten und die
restlichen als Vergleichstiere dienten. Jedem der IFN-behandelten Ferkel wurde 7 ml Rinder-Interferon mit
einem Titer von 7.000 Einheiten/ml gegeben. Das IFN wurde oral an jedem der drei Tage vor dem Absäugen zugeführt.
Die Gewichte der Ferkel sind in Tabelle R gezeigt. Obwohl die wurfgleichen Ferkel im Alter von 21 Tagen im
Gewicht durchschnittlich nur um etwa 0,13 Pfd. variierten, übertrafen die IFN-behandelten Ferkel die Vergleichstiere
am 38. Tage nach dem Absäugen im Durchschnitt um 1,7 Pfd..
47 -
ca
§ 1
•tv
OO
Wirkung von Rinder-IFN auf das Gewicht von
72 Ferkeln
Anzahl d. _ , ,, Ferkel Behandlung |
Geburt | 7 | 1 | Gewicht (Pf dJ | 21 | 40 | am Taa | 40 | W + | 3 | W + | 10 | W + | 38 |
36 IFN | 3. | 7 | 7. | 0 | 11. | 27 | 23 | 15. | 05 | 18 | .06 | 41 | .72 | |
3 6 Vergleichstiere | 3. | 0 | 6. | 1 | 11. | 13 | Äbsäuaen | 17 | 14. | 80 | 17 | .54 - | 40 | .02 |
Gewinn bei IFN | O. | +0. | 9 | +0. | 14. | +0. | 25 | +0 | .52 | + 1 | .70 | |||
2 | 14. | |||||||||||||
+0. |
• «
* t
4 t
CO CO
cn CD CO ro
Die vorstehende Beschreibung war auf spezielle Ausführungsformen der Erfindung gerichtet in Übereinstimmung
mit den Erfordernissen des Patentgesetzes zum Zwecke der Illustration und Erläuterung. Es ist aber
Fachleuten klar, daß viele Modifikationen und Änderungen des Verfahrens möglich sind, ohne den Rahmen und den
Inhalt der Erfindung zu verlassen. Die Ansprüche sollen alle derartigen Modifikationen und Änderungen umfassen.
- Va -
Claims (20)
1. / Verfahren zum Beeinflussen des Appetits von warmblütigen
Wirbeltieren, dadurch gekennzeich-..n et, daß den warmblütigen Wirbeltieren eine biologisch
aktive Fraktion von Interferon in einer Menge verabreicht wird, die ausreicht, die Nahrungsaufnahme des warmblütigen
Wirbeltiers zu ändern.
2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch g e k e η η
zeichnet , daß das warmblütige Wirbeltier ein Säugetier ist.
10
3. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch g e k e η η zeichnet , daß das warmblütige Wirbeltier ein
Vogel ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3 , dadurch
gekennzeichnet , daß das Interferon aus Zellen von Rinderherkunft isoliert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4 , dadurch g e k e η η -
ι
zeichnet, daß das Interferon ein Fibroblast-
zeichnet, daß das Interferon ein Fibroblast-
Interferon ist.
6. Verfahren zum Anregen des Appetits von Vieh , dadurch
gekennzeichnet , daß dem Vieh eine biologisch aktive Fraktion von Interferon verabreicht wird.
10 das in Zellen von Rinderherkunft gefunden wurde.
7. Verfahren nach Anspruch 6 , dadurch gekennzeichnet , daß, das Interferon ein Fibroblast-Interferon
ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7 ,. dadurch g e k e η η zeichnet,
daß jedem Rind oral mindestens eine Dosis von mindestens 10.000 Einheiten Rinder-Fibroblast-Interferon
pro kg Körpergewicht verabreicht wird.
J' " ■ -'■
9. Verfahren nach Anspruch 7 , dadurch gekennzeichnet , daß jedem Rind täglich über mindestens
drei Tage mindestens eine Dosis von mindestens 4.000 Einheiten Rinder-Fibroblast-Interferon pro kg Körpergewicht
intravenös zugeführt wird.
— 2 —
10« Verfahren nach Anspruch 6 , dadurch gekennzeichnet , daß das Interferon von jedem Rind nasal
abgesondert wird als. Reaktion auf eine Impfung mit einem Impfvirusstamm.
11. Verfahren nach Anspruch 10 , dadurch gekennzeichnet
,. dafß der Impf virus stamm ein Impfvirusstamm
eines Rinder-Rhinotracheitisvirus ist.
12. Verfahren nach.Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet , daß jedes Rind mit mindestens etwa
4
10 TCID1. n eines solchen Impf virus Stamms geimpft wird.
10 TCID1. n eines solchen Impf virus Stamms geimpft wird.
13. Verfahren zum Anregen des Appetits von Schweinen ,
dadurch gekennzeichnet , daß den Schweinen
eine biologisch aktive Fraktion von Interferon verabreicht wird, das in Zellen von Rinderherkunft gefunden wurde.
14. Verfahren nach Anspruch 13 , dadurch gekennzeichnet , daß das Interferon ein Fibroblast-Interferon
ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14 , dadurch gekennzeichnet , daß die Schweine Ferkel vor dem Absäugen
sind.und den Ferkeln von einem bis fünf Tage vor dem Absäugen
oral etwa 5.000 bis etwa 50.000 Einheiten Rinder-Fibroblast-Interferon pro kg Körpergewicht pro Tag verabreicht werden.
16. Verfahren zur" ferbe'ssefüng "der *Futterverwertung
bei Hühnern > dadurch gekennzeichnet , daß
. den Hühnern eine biologisch aktive Fraktion von Interferon verabreicht wird, das in Zellen von Rinderherkunft gefunden
wurde.
17. Verfahren nach Anspruch 16 , dadurch gekennzeichnet, daß das Interferon ein Fibroblast-Interferon
ist.
18. Verfahren nach Anspruch 17 , dadurch g e k e η η zeichnet,
daß die Hühner in ihrem Trinkwasser das •Rinder-Fibroblast-Interferon in einer Menge von etwa 70
Einheiten bis 7.000 Einheiten pro ml Trinkwasser erhalten,
19. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet , daß die Verabreichung des Interferons
15' mittels einer die körpereigene Erzeugung des Interferons,
insbesondere im Nasensekret, stimulierenden Impfung des jeweiligen Tieres bewirkt wird.
20. Verwendung von Interferon als oral, intravenös oder in anderer Weise zu verabreichendes oder körpereigen
erzeugtes Mittel zur Appetitbeeinflussung, insbesondere
Appetitförderung, von warmblütigen Wirbeltieren.
-V-
BAD ORKIINAI.
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