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Metalldraht-Nähfaden
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Die Erfindung betrifft einen Metalldraht-Nähfaden. Die bisher bekannten
Metalldraht-Nähfäden sind entweder aus sehr feinen Metallfasern ähnlich Textilfäden
gesponnen oder bestehen aus einem gezogenen Metalldraht, der mit textilem Material
umsponnen ist. Beide genannten Metalldraht-Nähfäden haben große Nachteile. Ein aus
Metallfasern gesponnener Faden kann ohne eine Ummantelung nicht auf einer Nähmaschine
verarbeitet werden, weil dabei im Nadelöhr eine Reibung von Metall auf Metall entsteht.
Bei einer umssonnenen gezogenen Metalldraht läßt sich die Ummantelung auf dem Metalldraht
verschieben, was dazu führt, daß bei der Durchfürhung des Fadens durch ein Nadelöhr
die Ummantelung zusammengeschoben wird und dadurch der Nähfaden reißt. Auch wird
die Ummangelung bei der Durchführung des Fadens durch ein Nadelöhr, wo sie zwischen
dem Metalldraht und der Wandung des Nadelöhrs zu liegen kommt, leicht beschädigt.
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Rin aus Metallfasern Cesponnenes Garn. hat außerdem den
großen
Nachteil, daß es beim Nähen bei der Nahtbildung splittert. Dabei brechen die außenordentlich
feinen T.tallfasern und bohren sich in die Haut der Finger der Näherin.
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Es ist auch versucht worden, aus Metallfasern gesponnene Garne mit
einem Kunststoffmaterial zu limmanteln. rei der Durchführung des Garnes durch ein
Nadelöhr und die dabei entstehende beachtliche Reibung wird das Kunststoffmaterial
jedoch erweicht und erfüllt dadurch nicht mehr seinen Zweck als Gleithilfe. nie
Folge ist ein Reißen des Nähfadens.
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Bei umsponnenen gezogenen Metalldrähten, insbesondere Stahldrähten,
hat man versucht, nach dem bekannten Kerngarn-Spinnverfahren den Draht mit textilen
Fasern zu umspinnen.
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Beim Spinnprozeß werden die feinen Metalldrähte zu einer feinen Metalltrosse
zusammengedreht. Um das Verschieben der texilen Fasern auf dem Metalltrossenkern
zu verhindern verzwirnt man mehrere solche umsponnenen Metalltrossen zu einem Zwirn.
Ein solcher Metalltrosenzwirn ist außerordentlich steif. Dies gilt insbesondere
bei der Verwendung von Stahldritten, wo sich bein Verarbeiten der Stahltrossenzwirn
kringelt und nur in besondern Ablaufcontainern verarbeitet werden kann.
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Ein weiterer wesentlicher Nachteil von MEtalldraht-Nähfäden, insbesondere
Stahldraht-Nähfäden, besteht darin, daß diese Nähfäden Aberhaupt keine elastische
Dehnung haben, die aber für die einwandfreie Druchführung eines Nähpprozesses Voraussetzung
ist. Auch sind die gebildeten Nähte wenig flexibel.
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Wegen der Starrheit, der Metallfäden lassen sich die Nähte durch fliegen
oder Abkanten leicht brechen. Selbst die Zuführung der bekannten Metalldraht-Nähfäden
zur Nähmaschine bereitet Schwierigkeiten, weil die Nähfäden beim Abzug über
Yopf
kringeln. Dadurch kann es zu einem. Abscheren des Fadens kommen, oder es bilden
sich kleine, nicht auflösbare Knötchen im Nähfaden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der vorstehend
genannten Nachteile einen Metalldraht-Nähfaden zu schaffen, der sich wie ein textiler
Nähfaden eroblemlos verarbeiten läßt, also flexibel ist und eine a..usreichende
elastische Dehnbarkeit aufweist.
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Die gestellte Aufgabe wird bei einem Metalldraht-Nähfaden erfindungsgem.äß
dadurch gelöst, daß der mindestens eine Metalldraht des Nähfadens zusanmen mit nichtmetallischen
Faser- oder Fadenmaterial im Nähfaden zu Maschen geschlungen ist. Dabei können aus
einem einzelnen Metalldraht auch mehrere Maschenstäbchen gebildet sein.
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Der erfindungsgtemäß gebildete Metalldraht-Nähfaden erfährt durch
die Maschenbildung die geforderte elastische Dehnbarkeit in Längsrichtung. Fr ist
wie ein normaler Textilfaden flexibel, da praktisch jede Vermaschungsstelle im Nähfaden
eine Gelenkstelle bildet. Der erfindungsgemäß ausgebildete Metallfaden-Nähfaden
kann auf jede beliebige Hülse in jeder beliebigen Aufmachung aufgespult geliefert
und zur Verarbeitung von ihr wieder abgezogen werden. nie von bekannten Metalldraht-Nähfäden
her bef@rchtete Kringelbildung beim Abziehen des Nähfadens br Kopf ist hier nicht
zu bef';rchten. Der Nähfaden ist flexibler als die in ihm verarbeiteten Metalldrähte,
da die durch die Maschenbildung erzielten, vorstehend erwähnten Gelenkstellen und
nicht die Eigenflexihilität des Drahtes selbst die Fadenflexibilität bestimmen.
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Faden selbst fühlt sich weich und geschmeidig an. Bei einer passenden
Auslastung zur Lubrifikation, die auch bei
jedem textilen Nähfaden
vorgenommen und erforderlich ist, kann der erfindungsgemäß ausgebildete Metalldraht-Nähfaden
mit Stichgeschwindigkeiten von über 1000 Stichen pro Minute verarbeitet werden.
Wegen der großen Flexibilität des Nähfadens läßt sich die gebildete Naht nicht einfach
durch Riegen der Maht abbrechen, wie dies bei bekannten Nähten aus Metalldraht-Nähfaden
der Fall ist.
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Die Maschenbildung aus dem Metalldraht im erfindungsgemäß ausgebildeten
Metalldraht-Nähfaden läßt sich auf bekannten Spezial-Strick- oder -wirkmaschinen
durchführen. Besondere Maßrahmen zur Sicherung der gebildeten Maschen aus Metalldraht
sind nicht erforderlich. Eine solche Sicherung übernehmen die Eigensteifigkeit des
Metalldrahtes und das nicht-.etallische Faser- oder Fadenmaterial, das zusammen
mit derI.
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Metalldraht verarbeitet wird.
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Ein erfindungsgemäß ausgebildeter Nähfaden läßt sich insbesondere
aus Edelstahldrähten, die eine große Zugfestigkeit und insbesondere hohe Temperaturbeständigkeit
haben, herstellen. Dadurch ist ein Nähfaden geschaffen, der sich beispielsweise
problemlos zum Verbinden von hitzeheansDruchten Isolationsmatten durch Nähen eignet.
Dabei kann durch die Hitzeeinwirkung das neben dem Metalldraht im Nähfaden enthaltene
nichtmetallische Faser- oder Fadenmaterial unter der Hitzeeinwirkung zerstört werden,
ohne daß dadurch die gebildete Naht zerstört wird. Sie bleibt durch den Metalldraht
oder die Metalldrähte bestehen.
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Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäß ausgebildeten
Metalldraht-Nähfäden anhand der beilierenden ,eichnunz näher erläutert.
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Im einzelnen zeigen: Fig. 1 einen Abschnitt, eines ersten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäß ausgebildeten Metalldraht-Nähfadens in stark vergrößerter
Darstellung; Fbr. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels
eines Metalldraht-Nähfadens gemäß der Erfindun.
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Der in Fig. 1 dargestellte Metalldraht-Nähfaden 10 ist aus einem einzigen,
umbegrenzt langen Edelstahldraht 11 gefertigt, der zusammen mit einem mit strichpunktierter
Linie dargestellten Kunststoffaden 12 zu Maschen 13 geschlungen ist, die sich in
Form von zwei Maschenstäben 14, 15 über die ganze Länge des Metalldraht-Nähfadens
10 erstrecken.
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Jeder Maschenkopf 16 mit den durch ihn hindurchgeführten.
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Fußen der nächsten Masche 13 bildet im Nähfaden 10 eine Gelenkstelle,
die dem Nähfaden 10 eine große Flexibilität gibt. Die Maschen 13 können entweder
alle mit gleicher Länge oder aber auch mit unterschiedlicher Länge gebildet werden.
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Durch unterschiedlich lange Maschen, beispielsweise eine gleichmäßige
Verteilung von kurzen und langen Maschen in den beiden Maschenstäben 14 und 15,
kann den Nähfaden eine besondere Struktur verliehen werden.
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Der Edelstahldraht 11 kann zweckmäßig einen kreisrunden Querschnitt
haben, kann aber auch ein Flachdraht mit vorteilhafterweise jedoch gerundetem Querschnitt
sein. Fs ist aber auch möglich, kantige Metalldrähte zu dem Metalldraht-Nähfaden
zu verarbeiten. Der Sunststoffaden 12 kann ein
homogener Kunststoffdraht
oder aber ein aus Kunststoffasern gesponnener Kunststoffaden oder auch ein aus mehreren
dünnen Kunststoffäden gezwirntes Kunststoffgarn sein. Kunststoffmaterial hat sich
als Beimengung im Metalldraht-Nähfaden als besonders vorteilhaft erwiesen. Es ist
aber ach möglich, den Metalldraht-Nähfaden mit einem organischen waser- oder Fadenanteil
herzustellen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist den beiden Maschenstäbchen
14 und 15 mit ihren wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 gebildeten Maschen
13 zusätzlich ein nicht vermaschter Kernfaden 17 beigefügt, der bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel aus einem Kunststoff-Fasergarn besteht und sich ungeschlungen
in Längsrichtung des Metalldraht-Nähfadens 10' im Verbund der raschen 13 eingebettet
erstreckt. Dieser Kernfaden kann als die Verarbeitung des Metalldraht-Nähfadens
10' begünstigender Sicherungsfaden betrachtet werden, der bei Metalldraht-Nähfäden,
die aus mehreren, aus einzelnen Metalldrähten gebildeten Maschenstäbchen bestehen,
auch noch die Funktion einer Verbindung der einzelnen Maschenstäbchen miteinander
haben kann.