DE3341037C1

DE3341037C1 - Verfahren zur Aufarbeitung der alkoholischen, insbesondere äthanolischen Mutterlauge aus der Hexabromcyclododecan-Produktion

Info

Publication number: DE3341037C1
Application number: DE19833341037
Authority: DE
Inventors: Horst 5489 Schuld Becker; Herbert Dr. 5024 Pulheim Jenkner; Robert 5000 Köln Strang
Original assignee: Chemische Fabrik Kalk GmbH
Current assignee: Chemische Fabrik Kalk GmbH
Priority date: 1983-11-12
Filing date: 1983-11-12
Publication date: 1985-05-02
Also published as: FR2554808A1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung der alkoholischen, insbesondere äthanolischen, Mutterlauge aus der Hexabromcyclododecan-Produktion.

In. der DE-PS 12 90 543 wird ein Verfahren zur Herstellung von Hexabromcyclododecan beschrieben, wonach Cyclododecatrien-1,5,9 in einem polaren Lösemittel, wie beispielsweise Äthanol, mit Brom umgesetzt wird. Dieses Verfahren kann entsprechend einem in der DE-PS 30 13 002 vorgeschlagenen Verfahren dadurch verbessert werden, daß ein Teil der nach Abtrennung des Hexabromcyclododecans verbleibenden Mutterlauge ausgeschleust und durch reines Lösemittel ersetzt wird. Dieses Gemisch kann dann als Reaktionsmedium wieder in den Verfahrenskreislauf zurückgeführt werden.

Die Aufarbeitung des Rückstands, der nach weitgehendem Abdestillieren des Lösemittels aus dem ausgeschleusten Teil der Mutterlauge anfällt, ist Gegenstand der DE-OS 30 41 333. Danach wird die bei der Hexabromcyclododecan-Produktion anfallende alkoholische, vorzugsweise äthanolische, Mutterlauge unter Rückflußkühlung 1 bis 2 Stunden erhitzt und anschließend daraus die flüchtigen Anteile abdestilliert. Um den verbleibenden Destillationsrückstand aus Gründen der besseren Entsorgung flüssig bzw. pumpfähig zu erhalten, wird dieser Rückstand, der noch eine Menge von etwa 5 bis 10 Gew-% Bromwasserstoff enthält, bei einer Temperatur von 35° C durch Zugabe von Propylenoxid der Bromwasserstoff gebunden.

Es wurde festgestellt, daß der abdestillierte Alkohol, insbesondere Äthanol, noch Wasser enthält, wodurch die Möglichkeiten seiner unmittelbaren Wiederverwendung eingeschränkt sind, wenn dem Alkohol nicht durch eine zusätzliche Behandlung dieser Wasser entzogen wird.

Hieraus ergibt sich die Aufgabe, eine Möglichkeit zu finden, den nach der Aufarbeitung der Mutterlauge aus der Hexabromcyclododecan-Produktion durch Abdestillieren gewonnene Alkohol, vorzugsweise Äthanol, ohne Nachbehandlung in den Verfahrensablauf zurückzuführen und einen zur problemlosen Entsorgung flüssigen und pumpfähigen Destillationsrückstand zu erhalten.

¹ Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Aufbereitung der alkoholischen, insbesondere äthanolischen, Mutterlauge, die aus dem,Verfahrenskreislauf der Hexabromcyclododecan-Produktion ausgeschleust worden ist, und Mengen von 5 bis 10 Gew-% an Bromwasserstoff enthält, durch Abdestillieren des alkoholischen Lösemittels und Stabilisierung des verbleibenden Destillationsrückstandes. Das Verfahren ist dadurch gckennzeichnet, daß man der ausgeschleusten Mutterlauge 5 bis 20 Gew-% Äthanolamin, Diäthanolamin oder Triäthanolamin zusetzt und anschließend den Alkohol bis zu einer Sumpftemperatur von 140⁰C abdestilliert.
Die vorteilhafte Verwendung von Äthanolamin zur

ίο Neutralisierung des Bromwasserstoffs liegt darin, daß das gebildete Aminhydrobromid flüssig ist und zudem als sehr hygroskopische Verbindung letzte Reste von Wasser, das in der äthanolischen Mutterlauge enthalten ist, bindet.

Die Menge des zugesetzten Amins soll dabei vorzugsweise dem ermittelten HBr-Gehalt der Mutterlauge entsprechen, um diesen zu neutralisieren. Das durch anschließendes Abdestillieren zurückgewonnene Äthanol ist somit ohne Nachbehandlung als weitgehend wasserfreies und reines Lösemittel geeignet.

Der verbleibende Destillationsrückstand, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten wird, ist ein neutrales bis schwach basisches, flüssiges Produkt, das problemlos entsorgt werden kann.

Mit dem nachfolgenden Beispiel soll das erfindungsgemäße Verfahren erläutert werden.

Beispiel

In einem Reaktionsgefäß befinden sich 1800 Gewichtsteile (GT) Mutterlauge aus der Hexabromcyclododecan-Erzeugung, die noch etwa 1 Gew-% freies Brom und 10 Gew-% Bromwasserstoff enthält. Zunächst wird durch Zugabe von 10 GT Cyclododecatrien-1,5,9 das Brom gebunden und anschließend durch Zugabe von 240 GT Diäthanolamin der Bromwasserstoff neutralisiert. Danach wird unter Rühren bis zu einer Sumpftemperatur von 140⁰C das Äthanol abdestilliert, das in einer Menge von 1160 GT erhalten wird und in den Verfahrensablauf der Hexabromcyclododecan-Erzeugung zurückgeführt werden kann. Der Destillationsrückstand ist ein dunkel gefärbtes, neutrales bis schwach basisches, flüssiges Produkt.

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zur Aufarbeitung der alkoholischen, insbesondere äthanolischen Mutterlauge, die aus dem Verfahrenskreislauf der Hexabromcyclododecan-Produktion ausgeschleust worden ist, und Mengen von 5 bis 15 Gew-% an Bromwasserstoff enthält, durch Abdestillieren des alkoholischen Lösemittels und Stabilisierung des verbleibenden Destillationsriickstandgi,-^ d ä-'tfü rc h g e k e η η ζ e i c h η e Γ_νν:ΰίί|'ΐϊίΙιο;;Βέβ ,ausgeschleusten Mutterlauge 5 b\sfie.xQsty$/o Xth'anoTamin, Diäthanolamin oder Trifliiaiiolämm zugesetzt und den Alkohol anschließend bis zu einer Sumpf temperatur von 14O⁰C abdestilliert.