DE3340662C2 - - Google Patents
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- Y02P60/80—Food processing, e.g. use of renewable energies or variable speed drives in handling, conveying or stacking
- Y02P60/87—Re-use of by-products of food processing for fodder production
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Oberbegriff
der Ansprüche 1 und 2.
Ein Verfahren dieser Art ist u. a. aus der DE-A 30 24 994
bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren erfolgt der Auf
schluß des Ausgangsmaterials ausschließlich in der Form,
daß die Hefe in offene Zellen des Ausgangsmaterials ein
dringt und sich auf der Grundlage der dabei zugänglichen
Nährstoffe vermehrt. Durch die starke Vermehrung der Hefe
werden die hiervon befallenen Zellen erweitert und aufge
sprengt, wobei auch der Ligninpanzer der benachbarten
Zellen gesprengt wird, so daß die hierin eingeschlossenen
Nährstoffe freigelegt werden. Die Hefe wird jedoch nach
einer gewissen Anzahl von Vermehrungsvorgängen inaktiv.
Die Praxis hat gezeigt, daß in diesem Stadium bei vielen
Ausgangsstoffen noch ein großer Vorrat an unaufgeschlos
senen Zellen vorhanden ist, deren Ligninpanzer die hierin
eingeschlossenen Nährstoffe unzugänglich macht, was sich
ungünstig auf die erzielbare Verdaulichkeit der im Aus
gangsmaterial an sich vorhandenen Nährstoffe auswirkt.
Aus der DE-A 25 43 939 ist zwar der Einsatz von Cellulase
abbauenden Mikroorganismen bei der Fermentation von Stroh
bekannt. Auch hierbei findet jedoch kein weiterer Auf
schluß statt, so daß auch hier von einem noch verbleiben
den, großen Vorrat von nicht aufgeschlossenen Zellen
auszugehen ist.
Dasselbe gilt auch für das aus der USA 39 37 845 bekann
te Verfahren, bei dem Stroh unter Verwendung von als Cel
lulasequelle fungierenden Trichetherma Virides fermen
tiert wird.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das
gattungsgemäße Verfahren so zu verbessern, daß das Aus
gangsmaterial über den durch die Hefe bewirkten Aufschluß
hinaus noch weiter aufgeschlossen und damit ein noch hö
herer Gehalt an zugänglichem Rohprotein erreicht wird.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Maßnahmen
der Ansprüche 1 oder 2 gelöst.
Der mehrfache Aufschluß ergibt durch gegenseitige Beein
flussung in vorteilhafter Weise nicht nur eine Addition
der Einzelwirkungen, sondern deren Vervielfachung. Die
vorteilhafte Folge davon sind ein sehr hoher Gesamtauf
schluß und damit ein sehr hoher Gehalt an verdaulichem
Rohprotein. Der beim thermischen Aufschluß innerhalb der
bis dahin noch nicht aufgeschlossen Zellen entstehende
Dampfdruck sprengt diese Zellen auf. Da der Ligninpanzer
infolge der vorangegangenen Hefetätigkeit jedoch bereits
geschwächt ist, wird hierbei in vorteilhafter Weise ein
sehr hoher Gesamtaufschluß erreicht. Die Wärmebehandlung
kann unter normalem Druck erfolgen, so daß dem inneren
Dampfdruck in vorteilhafter Weise kein Gegendruck entge
genwirkt. Ein weiterer Vorteil der Wärmebehandlung ist
darin zu sehen, daß diese gleichzeitig zur Trocknung des
aufgeschlossenen Materials Verwendung finden kann, was
eine hohe Lagerfähigkeit ergibt.
Der zusätzliche Einsatz von Cellulasen und/oder Hemi
cellulasen bewirkt, daß die Wärmebehandlung weniger in
tensiv sein kann. Dies erweist sich vor allem da als
zweckmäßig, wo das aufgeschlossene Material im Anschluß
an die Fermentation direkt verfüttert wird. Die Cellula
sen bzw. Hemicellulasen bilden dabei praktisch ein weite
res Aufschließungsmittel, das Cellulose in Monosaccharide
aufspaltet, die teilweise der Hefe als Nahrung zur Verfü
gung stehen, wodurch die Hefetätigkeit verstärkt wird,
und die in Form des von der Hefe nicht verbrauchten Rest
im Endfutter enthalten sind.
Infolge des nach der Fermentation vorhandenen Feuchtig
keitsgehalts kann die Wärmebehandlung mit einer hohen
Temperatur von ca. 800° einsetzen, was einen schnellen,
wirksamen thermischen Aufschluß ergibt, ohne daß Selbst
entzündungsgefahr entsteht. Gleichzeitig lassen sich
hierbei unerwünschte Keime, welche die Fermentation noch
überstanden haben, eliminieren. Im Anschluß an die Hoch
temperaturbehaftung kann die Temperatur in Anpassung an
den abnehmenden Wassergehalt des behandelten Guts nach
und nach zurückgenommen werden. Die zur Wärmebehandlung
benötigte Energie kann in vorteilhafter Weise durch Ver
brennung nicht aufschließbarer Abfälle, im Falle der Ver
arbeitung von Abfällen der Speiseölherstellung durch Ver
brennung von Olivenkernschalen, ganz oder teilweise ge
wonnen werden. Diese Maßnahme wirkt sich günstig auf die
Energiekosten aus.
Die zur Bewirkung eines wirksamen weiteren Aufschlusses
erforderliche Menge des durch Cellulasen bzw. Hemicuellu
lasen gebildeten weiteren Aufschließungsmittels liegt in
der Größenordnung von 0,1% bis 1% bezogen auf die
Trockenmasse des Ausgangsmaterials. Je höher der Rauhfa
sergehalt des Ausgangsmaterials ist, umso höher kann
zweckmäßig die Menge des verwendeten weiteren Auf
schließungsmittels sein.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte
Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den
restlichen Unteransprüchen angegeben.
Nachstehend wird ein Ausführungbeispiel der Erfindung an
hand der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt
ein Funktionsschema einer Vorrichtung zur Herstellung
eines Futtermittels in Form von Pellets aus pflanzlichen
Abfällen.
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung besteht aus
mehreren nebeneinander angeordneten, luftdicht ver
schließbaren Silos 1, in denen die Ausgangsstoffe unter
anaeroben Bedingungen fermentiert werden. Als Ausgangs
stoffe sollen hier in vorteilhafter Weise Abfälle der
Speiseölherstellung in Form von sogenanntem Oliventrester
Verwendung finden. Hinzu kommen können weitere Abfall
stoffe der Konservierungsindustrie, etwa in Form von Boh
nen- und Erbsenschalen. Als Ausgleichsstoff kommt Stroh
hinzu. Reisstroh ist dabei wegen seiner günstigen Struk
tur zu bevorzugen. Ein Mengenverhältnis von 1/3 Stroh und
2/3 Oliventrester hat sich als gut brauchbar erwiesen.
Das Stroh wird zur Bewerkstelligung eines
ersten mechanischen Aufschlusses, d. h. zur Erzielung
vieler offener Zellen, gehäckselt. Hierzu ist ein
Häcksler 2 vorgesehen, dem durch eine Dosiereinrichtung
3 die gewünschte Menge Stroh zugeführt wird. Das
gehäckselte Gut wird auf pneumatischem Wege mittels
einer an den Auswurf des Häckslers 2 angeschlossenen
Rohrleitung 4 zu den Silos 1 transportiert. Die hier
verwendeten weiteren Materialien in Form von Oliventrester
und evtl. Bohnen- und Erbsenschalen bedürfen
keiner weiteren Zerkleinerung. Dieses Material kann
daher einfach vom Transportfahrzeug 5 in eine zugeordnete
Dosiereinrichtung 6 abgekippt werden. Das von den
Dosiereinrichtungen 6 abgegebene Gut wird mittels eines
Bands 7 einer pneumatischen Förderanlage 8 zugeführt,
die über eine Leitung 9 mit den Silos 1 verbunden
ist. Die Leitungen 4 bzw. 9 sind mit Absperrorganen
10 bzw. 11 versehen, so daß jeweils ein Silo 1
gefüllt werden kann. Infolge gleichzeitiger Beaufschlagung
der Leitungen 4 bzw. 9 ergibt sich eine gute
Mischung des in die Silos eingebrachten Ausgangsmaterials.
Das den Silos 1 zugeführte Ausgangsmaterial, hier in
Form von Stroh und Oliventrester und dergleichen, wird
mit einem Aufschließungsmittel benetzt. Hierzu sind im
Bereich der Einwurfseite der Silos 1 Sprühdüsen 12
vorgesehen. Als Aufschließungsmittel findet ein Ferment
Verwendung, das in erster Linie aus einer obergärigen
Hefe der Art Saccharomyces Cerevisiae und Wasser besteht.
Das Ferment wird in einem Fermenttank 13 bereitgehalten,
dem die benötigten Stoffe in der gewünschten Dosierung
zugeführt werden können. Der Fermenttank 13 ist über
eine mit einer Pumpe versehene Leitung 14 und hiervon
abzweigende, durch Ventile 15 absperrbare Stichleitungen
mit den Sprühdüsen 12 verbunden. Die Hefe wird in
einem Hefebehälter 16 bereitgehalten, der über eine
Dosiereinrichtung 17 mit dem Fermenttank 13 verbunden
ist. Das benötigte Wasser wird einer in den Fermenttank
13 mündenden, absperrbaren Netzleitung 18 entnommen.
Der Hefelösung werden zur Bewerkstelligung eines schnellen
Anfangswachstums Monosaccharide in Form von Melasse
oder Zucker beigegeben. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
soll die bei der Zuckerherstellung als Abfall
anfallende Melasse als Hefenahrung Verwendung finden.
Die Melasse wird in einem Melassetank 19 bereitgehalten,
der über eine Dosiereinrichtung 20 mit dem Fermenttank 13
verbunden ist. Bei Verarbeitung von schwierigem Material,
wie beispielsweise Stroh, erweist sich die Anreicherung
der Hefelösung mit Biofaktoren, welche die Hefe selbst
nicht synthetisieren kann und welche die Aktivität der
Hefe jedoch eine lange Zeit aufrechterhalten, als vorteilhaft.
Derartige Biofaktoren in Form von Biotin bzw.
Glutaminsäure können in manchen Melassen, z. B. in
Zuckerrohrmelasse, bereits vorhanden sein. Im vorliegenden
Fall soll Rübenmelasse Verwendung finden. In
diesem Fall wird der Melasse Biotin und/oder Glutamin
zugesetzt, wie durch den Pfeil 21 angedeutet ist. Es
wäre aber auch denkbar, derartige Biofaktoren der Hefe
evtl. bereits bei der Herstellung zuzusetzen.
Die Dosierung des den Silos 1 zugeführten Ferments erfolgt
so, daß der Hefeanteil ungefähr 3% und der Melasseanteil
ungefähr 1% des hiermit benetzten Guts
ausmacht, jeweils bezogen auf die Trockenmasse. Hieraus
ergibt sich eine erforderliche Beaufschlagung des
Fermenttanks 13 mit Hefe und Melasse im Verhältnis 3 : 1.
Bei anderen Ausgangsstoffen kann die Menge der zur Fermentierung
eingebrachten Hefe höher oder niedriger sein.
Mit einer Hefemenge zwischen 2 und 5%, bezogen auf die
Trockenmasse des Ausgangsmaterials, läßt sich jedoch
eine große Bandbreite abdecken. Der Anteil der beigegebenen
Biofaktoren liegt in der Größenordnung von
0,02%, bezogen auf die Trockenmasse des Ausgangsmaterials.
Die zur Bildung einer sprühfähigen Lösung verwendete
Wassermenge richtet sich nach dem Trockengrad
des Ausgangsmaterials und nach der Art der späteren
Verwendung des fermentierten Materials. Bei der Herstellung
von Silagefutter ist der Wasseranteil höher
als bei der Herstellung von Trockenfutter. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel kann der Wasseranteil
etwa 50 bis 60% betragen.
Als Hefe ist jede obergärige Hefe verwendbar. Zweckmäßig
findet eine Hefe der Art Saccharomyces Cerevisiae,
z. B. Bäckerhefe, Verwendung. Da normale Bäckerhefe nur
wenig Reservestoffe besitzt und daher sehr schnell inaktiv
werden kann, findet im vorliegenden Fall Hefe
Verwendung, deren Reservestoffe so verstärkt sind, daß
eine hohe Lebensdauer und damit eine hohe Population
erreicht wird. Eine Verstärkung der Art, daß ohne Nahrung
eine Lebensdauer von 48 Stunden erreicht wird,
hat sich als zweckmäßig erwiesen.
Das mit dem Ferment benetzte, in die Silos 1 eingelagerte
Gut unterliegt einer Fermentation. Während dieser
Fermentation wird das in die Silos 1 eingelagerte Gut
unter Luftabschluß gehalten. Während der Fermentation
wird durch die Tätigkeit der Hefe Zucker in Alkohol und
Kohlensäure umgesetzt, was eine sterile Atmosphäre ergibt
und einen Schutz gegen endogene Gärung darstellt.
Die Zugabe einer Hefenahrung, hier in Form von Melasse
aus dem Melassetank 19, führt zu einer sehr schnellen
Alkohol- und Kohlensäurebildung, so daß sich unerwünschte
Keime nicht entwickeln können und unter Luftabschluß
praktisch eine unbegrenzte Lagerfähigkeit gewährleistet
ist. Normalerweise ist der Fermentationsprozeß nach
2 bis 3 Tagen beendet. Aufgrund der unter Luftabschluß
vorhandenen Lagerfähigkeit kann die Lagerzeit in den
Silos 1 vorteilhaft an die sonstigen Produktionsbedingungen
angepaßt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sollen 6 Silos 1 vorgesehen sein, von denen
in der Zeichnung 2 dargestellt sind. Das Fassungsvermögen
dieser Silos und die Kapazität der den Silos 1
vor- und nachgeordneten Aggregate soll so bemessen sein,
daß jeden Tag ein Silo gefüllt und ein Silo entleert
werden kann, so daß sich eine Lagerzeit von 120 Stunden
ergibt.
Die Fermentation führt abgesehen von der durch das Ferment
zugeführten Stickstoffmenge zu einer Steigerung des
Rohproteingehalts des Ausgangsmaterials 200 bis 500%.
Dies ist auf einen durch die Hefe bewirkten Aufschluß
zurückzuführen. Auf der Suche nach spaltbarem Material
dringt die Hefe in die infolge der mechanischen Zerkleinerung
des Ausgangsmaterials offenen Zellen ein, wobei
eine Vermehrung der Hefe stattfindet, solange Nahrung
vorhanden ist. Dabei wird zum Teil der mineralisch gebundene
Stickstoff und der in- und außerhalb der Ausgangsstoffe
vorhandene Stickstoff für den Gerüstbau verwendet.
Durch die anfänglich starke Vermehrung der Hefe
werden die hiervon befallenen Zellen erweitert und anschließend
aufgesprengt, wobei auch die benachbarten
Zellen aufgesprengt und so erschlossen werden. Nach dem
Verbrauch der Reservestoffe mit einsetzender Autolysation
stehen diese Stoffe der nun einsetzenden Population von
Mikroorganismen, die innerhalb von 72 Stunden eine
Größenordnung von 10¹¹ erreichen, als Bausubstanz zur
Verfügung. Hierbei wird der noch vorhandene Reststickstoff
verbraucht. Außerdem sind verschiedene Mikroorganismen
in der Lage, in Anwesenheit bestimmter Spurenelemente,
z. B. Mg und Mn, aus Vorstufen von schwefelhaltigem
Kohlenwasserstoff und ähnlichen Substanzen
Stickstoff zu synthetisieren. Diese Mikroorganismen
sind für den größten Teil der Rohproteinerhöhung verantwortlich
und stehen als hochwertiges SC-Protein im
Futter zur Verfügung. Dies läßt sich aus Aminosäuren-Analysen
einwandfrei ableiten. Der bei der Fermentation
entstehende Alkohol ermöglicht auch die Bildung von
Ester, was einen angenehmen Fruchtgeschmack ergibt,
durch den ein Eigengeschmack des Ausgangsmaterials,
wie er beispielsweise bei Oliventrester vorhanden ist,
abgeschwächt bzw. beseitigt werden kann.
Zur Verbesserung des Gesamtaufschlusses kann dem Ferment
neben der Hefe noch ein weiteres Aufschließungsmittel
zugesetzt werden. Hierfür kommen Cellulasen bzw.
Hemicellulasen, etwa in Form von Trichetherma Virides,
in Frage. Hierbei handelt es sich praktisch um einen
Pilz, der in der Lage ist, Cellulose aufzuschließen
und zu verzuckern, d. h. in Monosaccharide umzusetzen,
was für die Tätigkeit der Hefe sehr förderlich ist, da
diese hieraus Nahrung entziehen kann. Dieser zusätzliche
Aufschluß ist vor allem da zweckmäßig, wo viel
Material mit hohem Rohfaseranteil anfällt. Dieses zusätzliche
Aufschließungsmittel wird in einem Behälter
22 bereitgehalten, der über eine Dosiereinrichtung 23
mit dem Fermenttank 13 verbunden ist. Die Dosierung
erfolgt so, daß je nach Rohfaseranteil eine Menge von
0,1 bis 1%, bezogen auf die Trockenmasse des Ausgangsmaterials,
zur Anwendung kommt.
Nach dem Öffnen eines Silos 1 kann das fermentierte Material
direkt verfüttert oder durch Trocknung haltbar gemacht
werden. Insbesondere im Falle einer direkten Verwendung
des fermentierten Materials erweist es sich zur
Erzielung eines hohen Gesamtaufschlusses als sehr zweckmäßig,
neben der Hefe ein weiteres Aufschließungsmittel
in Form der genannten Cellulasen bzw. Hemicellulasen zu
verwenden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird
das fermentierte Gut, das pelletiert werden soll, soweit
getrocknet, daß ein Restwassergehalt von höchstens 12%
erreicht wird. Hierzu ist den Silos 1 ein Trockner 24
nachgeordnet, der mittels eines Brenners 25 beheizbar
ist. Hierbei kann es sich um einen Öl- oder Gasbrenner
handeln. Im vorliegenden Fall handelt es sich um einen
Mischbrenner, der ganz oder teilweise mit für die Fermentation
nicht verwendbaren Abfällen befeuert werden
kann. Bei der Verarbeitung von Abfällen der Speiseölherstellung
können hierbei zweckmäßig Olivenkernschalen
verfeuert werden. Hierzu ist dem Brenner 25 eine Zuführ-
und Dosiereinrichtung 26 zugeordnet. Der Trockner 24 kann
als Trommeltrockner ausgebildet sein, der eine rotierende
Trommel aufweist, die mit Changiereinsätzen zur Führung
der Rauchgase versehen ist. Die Wärmebehandlung im Brenner
erfolgt unter Normaldruck, d. h. hier unter dem durch
die Rauchgasatmosphäre erzeugten Druck.
Die zur Trocknung erforderliche Wärmebehandlung läßt sich
gleichzeitig zur Erzielung eines thermischen Aufschlusses
des Trocknungsguts verwenden. Hierzu erfolgt die Temperaturführung
während des Trocknungsprozesses so, daß das
interzellare Wasser so stark verdampft, daß die bis
dahin noch nicht aufgesprengten Zellen aufgesprengt und
damit aufgeschlossen werden, womit die sonst von den
Magenbakterien nicht erreichbaren Substanzen freigelegt
werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel setzt die
Wärmebehandlung bei hoher Temperatur ein, die nach und
nach abnimmt, und zwar so, daß keine Selbstentzündung
des Trocknungsguts zu befürchten ist. Die Eingangstemperatur
kann in der Größenordnung von 800°C liegen.
Infolge der Feuchtigkeit des fermentierten Materials
besteht trotz dieser hohen Temperatur keine Selbstentzündungsgefahr.
Die hier zur Anwendung kommenden hohen
Temperaturen gewährleisten neben der Trocknung und dem
thermischen Aufschluß auch eine Elimination unerwünschter
Keime, was vor allem bei der Verarbeitung von Oliventrester
vorteilhaft ist, da Oliven bekanntlich nach bestimmter
Zeit toxisch werden können.
Das den Trockner 24 verlassende getrocknete Material
wird über eine Mischschnecke 27 einer Pelletiereinrichtung
28 zugeführt. Der Aufbau und die Wirkungsweise einer
Pelletiereinrichtung sind an sich bekannt. Das die
Pelletiereinrichtung verlassende pelletierte Material
wird in einem der Pelletiereinrichtung 28 nachgeordneten
Kühler 29 gekühlt und anschließend einer am Ende
der Produktionsstraße angeordneten Absackeinrichtung 30
zugeführt. Dem getrockneten Gut können im Bereich der
Mischschnecke 27 Vitamine und Mineralstoffe beigemischt
werden. Hierzu ist die Mischschnecke 27 mit Dosiereingängen
31, 32 versehen. Durch die Beimischung von Vitaminen
und Mineralstoffen lassen sich im Ausgangsmaterial
auftretende Schwankungen ausgleichen. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel wird dem getrockneten Material im
Bereich der Mischschnecke 27 gleichzeitig noch etwa 5%
Melasse beigemischt. Hierzu ist ein weiterer Dosiereingang
33 der Mischschnecke 27 über eine Dosiereinrichtung
34 mit dem Melassetank 19 verbunden. Der Trocknungsgrad
des fermentierten Materials ist dabei so zu wählen, daß
auch nach Beimischung der Melasse der Gesamtwassergehalt
nicht über 12% kommt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines proteinreichen Fut
termittels aus pflanzlichen Ausgangsstoffen, insbe
sondere aus pflanzlichen Abfällen, bei dem diese mit
einem eine Hefelösung enthaltenden Aufschließungs
mittel benetzt und anschließend unter Luftabschluß
mindestens bis zum Auftreten von Alkohol fermentiert
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen der
pflanzlichen Ausgangsstoffe über den durch die Hefe
bewirkten Aufschluß hinaus weiter aufgeschlossen
werden, indem diese im Anschluß an die Fermentation
der pflanzlichen Ausgangsstoffe einer Wärmebehand
lung unterzogen werden, die zu einer Verdampfung der
interzellaren Flüssigkeit führt.
2. Verfahren zur Herstellung eines proteinreichen Fut
termittels aus pflanzlichen Ausgangsstoffen, insbe
sondere aus pflanzlichen Abfällen, bei dem diese mit
einem eine Hefelösung enthaltenden Aufschließungs
mittel benetzt und anschließend unter Luftabschluß
mindestens bis zum Auftreten von Alkohol fermentiert
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen der
pflanzlichen Ausgangsstoffe über den durch die Hefe
bewirkten Aufschluß hinaus weiter aufgeschlossen
werden, indem der Hefelösung Cellulasen und/oder He
micellulasen zugesetzt werden, insbesondere in Form
von Trichetherma Virides und im Anschluß an die Fer
mentation der pflanzlichen Ausgangsstoffe diese
einer Wärmebehandlung unterzogen werden, die zu
einer Verdampfung der interzellaren Flüssigkeit
führt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge der zugesetzten Cellulalsen und/oder
Hemicellulasen 0,1% bis 1% der Trockenmasse der Aus
gangsstoffe beträgt, wobei im Falle eines hohen Roh
fasergehalts der Ausgangsstoffe eine größere Menge
verwendet wird als bei kleinerem Rohfasergehalt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wärmebehandlung unter normalem
Druck erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung zunächst bei
hoher Temperatur einsetzt und daß die Temperatur im
weiteren Verlauf der Wärmebehandlung mit abnehmendem
Wassergehalt des behandelten Guts abnimmt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmebehandlung zunächst mit einer Tempera
tur von etwa 800°C erfolgt und daß die Temperatur im
weiteren Verlauf der Wärmebehandlung im selben Maße
wie die Selbstentzündungstemperatur des behandelten
Guts abnimmt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Wärmebe
handlung benötigte Energie durch Verbrennung nicht
aufschließbarer Abfälle, insbesondere Olivenkern
schalen, gewonnen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833340662 DE3340662A1 (de) | 1983-11-10 | 1983-11-10 | Verfahren zur herstellung eines proteinreichen futtermittels |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833340662 DE3340662A1 (de) | 1983-11-10 | 1983-11-10 | Verfahren zur herstellung eines proteinreichen futtermittels |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3340662A1 DE3340662A1 (de) | 1985-05-23 |
DE3340662C2 true DE3340662C2 (de) | 1993-01-21 |
Family
ID=6213962
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833340662 Granted DE3340662A1 (de) | 1983-11-10 | 1983-11-10 | Verfahren zur herstellung eines proteinreichen futtermittels |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3340662A1 (de) |
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