DE2622748C2 - Behandlung von getreidemehl oder getreidekorn - Google Patents

Behandlung von getreidemehl oder getreidekorn

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DE2622748C2 DE2622748A DE2622748A DE2622748C2 DE 2622748 C2 DE2622748 C2 DE 2622748C2 DE 2622748 A DE2622748 A DE 2622748A DE 2622748 A DE2622748 A DE 2622748A DE 2622748 C2 DE2622748 C2 DE 2622748C2
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    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D6/00Other treatment of flour or dough before baking, e.g. cooling, irradiating, heating

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Bei der Weiterverarbeitung von Getreidemehl bzw. -schrot /ur Herstellung von Backwaren ergeben sich erhebliche Probleme, wenn eine möglichst lange Frischhaltung des Backgutes und damit eine längere Lagerhaltung der Backwaren erreicht werden soll. Diese Forderung ergibt sich einmal aus der angestrebten Arbeitszeitregelung für das Backgewerbe und zum anderen aus deri. Wunsche, möglichst ein Puffervolumen an Backwaren bei dem Hers ;ller zum Abruf zur Verfügung zu haben, so daß ein nicht vorhersehbarer Bedarf kurzfristig befriedigt werder \ann. Ferner ist es für den Einzelhandel wünschenswert und günstig, wenn Backwaren nicht bereits nach zwei bis drei Tagen als unverkaufbar angesehen werden müssen und auf diese Weise als Nahrungsmittel für die menschliche Versorgung verlorengehen.
Eine weitere Problematik ergibt sich bei der Verarbeitung von Mehl, welches aus einem stark auswuchsgeschädigten Getreide gewonnen wird. Bishei ist es nämlich nicht möglich gewesen, aus stark auswuchsgeschädigtem Getreide Mehl zu gewinnen, welches sich für die Herstellung von Backwaren eignet. Deshalb hat man stark auswuchsgeschädigtes Getreide praktisch nur für Futterzwecke verwendet.
Um das erstgenannte Problem der längeren Fnschhalte/eit /u losen, ist es bekannlgeworden, bei der Teigherstellung zusätzlich zu dem Getreidemehl sog. Quellmehle zu verwenden, die einen hohen Prozenlsatz an verkleisterter Siärke enthalten und als Backhilfsmit-IeI das Altbackenwerden von Brot oder anderen Backwaren verzögern. Diese Quellmehle stellen jedoch Zusätze dar, welche sich teilweise auch in geschmacklicher Beziehung bemerkbar machen und die zu einer Verteuerung des Backguies führen.
Eine Lösung für das zweite Problem, aus einem durch Itarken Auswuchs geschädigten Getreide noch ein Mehl tu gewinnen, welches für die Herstellung von Backwaren geeignet ist, gibt es z. Z. in der Praxis flicht, so daß man darauf angewiesen ist, durch entsprechenden ErWerb von ungeschädigtem Getreide den Ausfall des aUsWuchsgeschädigten Getreides für die Herstellung von Mehl zu Backzwecken zu ersetzen.
Disi einleitend genannten Probleme bezüglich des Frischhaiteverniögens Von Backwaren ergeben sich auch bei der Herstellung von Backerzeugnissen, bei denen Getreideschrot allein oder in Verbindung mit' Mehl bzw. Getreidekorn verwendet wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, für die obengenannten Probleme eine Lösung vorzuschlagen, bei der durch eine Behandlung des Getreidemehls bzw wenigstens einer Fraktion dieses Mehls oder des Getreideschrotes Eigenschaften des Mehls bzw. Schrotes erzielt werden, die sich günstig sowohl auf das Frischhaltevermcgen als
ίο auch auf andere Eigenschaften des Mehls bzw. Schrotes selbst bei Mehlen, die aus stark auswuchsgeschädigtem Korn gewonnen werden, auswirken.
Die Erfindung geht dabei von cer bekannten Erkenntnis aus, daß es für das Frischhaltevermögen des Getreidemehles bzw. Schrotes im wesentlichen auf den Zustand der in diesem Mehl bzw. Schrot enthaltenen Stärke sowie auch der Enzyme ankommt, die im wesentlichen in den Randzonen des Kornes enthalten sind und somit in stärkerem Maße auch in dem aus diesen Zonen des Kornes hergestellten Mehl auftreten.
Ausgehend von dieser Erkenntnis, konnte eine überraschend einfache Lösung der genannten Aufgabe bei dem eingangs angegebenen Verfahren gefunden werden. Diese Lösung ist im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannt.
Der Anspruch 2 nennt eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung.
Infolge der beschriebenen Verdichtung und Überführung des Mehls bzw. der Mehlfraktionen oder auch des
JO Getreideschrotes werden die in dem Mehl bzw. der Fraktion oder dem Schrot enthaltenen Inhaltsstoffe, wie Siärke, Protein, Pcntosane, Enzyme, Fett u. dgl., z. T. sehr erheblich verändert. So wird u. a. die in dem Mehl oder dem Getreideschrot enthaltene Stärke im Vergleich zu der beim Mahlvorgang auftretenden Beschädigung im wesentlich höheren Grade beschädigt und hierdurch das Wasseraufnahmevermögen des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Mehls b/w. Schrotes wesentlich erhöht. Ferner wird durch die
■Ό beschriebene Einwirkung unü Verdichtung bei gleichzeitiger Erwärmung des Gutes infolge der inneren Reibung eine teilweise bis vollständige Inaktivierung der Enzyme erreicht, wodurch der durch die Enzyme bedingte Abbau der Stärke erheblich vermindert wird.
Je nach Anwendung des neuen Verfahrens auf die verschiedenen Alisgangsprodukte, wie das Getreidemehl insgesamt bzw. einzelne Fraktionen des Getreidemehls oder des Getreidekornes, werden unterschiedliche Wirkungen erz-elt. die aber jeweils insgesamt /u einer Verbesserung der Back- und/oder Frischhalleeigenschaften unter Verwendung dieses Mehls oder Kornes herzustellenden Backwaren führen.
So wird beispielsweise bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf Roggenmehl, welches aus normalem, gesundem Roggen mit einer Verkleisle rungstemperatur von etwa b5" und einem Verkleisierungsvermögen vor. etwa 600 Amylogrammeinheitcn hergestellt worden ist, ein Produkt gewonnen, welches ohne Schwierigkeiten auf eine Vcrkleisterungstemperatür von etwa 70" und etwa 1200 Amylogrammeinheiten gebracht wird. Dies bedeutet, daß infolge von teilweiser Ehzyminaktivierung ein erhöhter Anteil an Stärke erhalten bleibt« welcher eine Schädigung erfährt, so daß ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelte tes Roggenmehl aus normalem, gesundem Roggen zu einer wesentlich höheren Wasseraufnahmefähigkeit des hieraus hergestellten Uaekteiges führt und somit zu einer wesentlich besseren Frischhaltung der Backware
beiträgt. Je nach Getreidemehlqualität konnten erhöhte Wasseraufnahmefähigkeiten von 30% und mehr gegenüber dem unbehandelten Mehl festgestellt werden. Man kann nun selbstverständlich das behandelte Mehl mit unbehandeltem Mehl in solchem Maße mischen, daß eine vorabbestimmte Erhöhung der Wasseraufnahmefähigkeit des Teiges, beispielsweise von 5 bis 10% erreicht wird, wodurch die Frischhaiteeigenschaften des daraus hergestellten Backgutes erheblich verbessert werden. Durch die erhöhte Anzahl beschädigter Stärkepartikelchen pro Volumeneinheit wird eine größere Menge Wasser von dem Teig bei sonst gleicher Konsistenz aufgenommen, welches der durch die beschädigten Stärkepartikelchen verminderten Anzahl der unbeschädigten Stärkepartikelchen pro Volumeneinheit für die Verkleisterung zur Verfügung steht.
Während bei der Behandlung von Roggenmehl aus gesundem, normalem Roggen die Stärkebeschädigung die Hauptrolle spielt, wirkt sich das neue Verfahren bei der Behandlung von Mehl, welches aus stark auswuchs geschädigtem Korn gewonnen wird, in erster Linie auf die Enzyme aus, die infolge nur teilweise ocLt vollständiger Inaktivierung keinen oder nur noch einen geringen Einfluß nehmen können auf den Stärkeabbau. Dies bedeutet, daß beispielsweise bei der Behandlung der en/ymreichen Fraktionen des Mehles aus den Randzonen des Kornes der durch die Enzyme sonst auftretende Stärkeabbau erheblich vermindert bzw. vermieden werden kann und somit die in dem Korn ursprünglich vorhandene Stärke auch bei Mehlen aus stark auswuchsgeschädigtem Korn im wesentlichen erhalten bleibt. Auf diese Weise ist es möglich, das sonst .nur zu Futterzwecken geeignete ausgewachsene Getreide zu Mehl für Backzwecke zu verarbeilen.
Bei einem stark auswuchsgeschädigten Roggen mit einer Verkleisterungstemperatur von etwa 6O13C und einem Verkleisterungsvermögen von etwa 200 Amylogrammeinheiten konnte durch das erfindungsgemäße Verfahren ein normales, backfähiges Roggenmehl mit einer Verkleisterungstemperatur von etwa 65° C und einem Verkleisterungsvermögen von etwa 500 Amylogrammeinheiten erhalten werden.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf Weizenmehle und deren Fraktionen wirkt sich in ähnlicher Weise aus, wie dies in Verbindung mit Roggenmeh'en beschrieben wurde, jedoch ergibt sich hier eine zusätzliche weitere Verbesserung der Backeigenschaften dadurch, daß infolge der Preßtemperaturen Veränderungen des Eiweißes und damit bessere Klebereigenschaften und bessere Backfähigkeiten erreicht werden. Dadurch, daß die Stärke bei Weizenmehlen temperaturstabiler ist, ergibt sich bei tier sonst gleichen Behandlung, wie sie im Zusammenhang mit dem Roggenmehl beschrieben wurde, eine weniger große .Stärkebeschädigung, jedoch infolge der durch den Preßdruck bedingten erhöhten Temperatur die beschriebene Veränderung des Eiweißes und die hieraus resultierende Verbesserung der Klebereigenschaflen. Man erreicht somit durch das neue Verfahren ein Weizenmehl, welches auch nach der Mischung mit unbehandeltem Weizenmehl zu einer wesentlichen Erhöhung des Gebäckvolumens führt,
So wurde festgestellt, daß ein Weizenmehl aus einem frisch geernteleri Weizen ein Gebäckvolumen, nach deiii RMT-Verfahren getestet, von 5400 cmJ je 1000 g Mehl aufweist, während dieses Mehl nach der Behandlung entsprechend dem erfindimgsgemäßen Verfahren ein Gebäckvolumen von etwa 6100 cm3 je 1000 g Mehl zeigte. Ferner wurden bei der Teigverarbeitung weientlich günstigere Eigenschaf'en gegenüber dem unbehandelten Mehl festgestellt.
Ähnlich, wie im Zusammenhang mit dem Roggenmehl beschrieben wurde, läßt sich selbstverständlich auch das Wasseraufnahmevermögen und damit die Frischhaltedauer von aus Getreideschrot oder unter Verwendung von Getreideschrot hergestellten Backwaren beeinflussen und verbessern, wenn dieses Schrot der erfindungsgemäßen Behandlung unterworfen wird.
Durch die jeweilige Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens für Mehle oder aber die einzelnen Mehlfraktionen bzw. das Korn können gezielte Wirkungen in dem obengenannten Sinne erreicht werden, die auch reproduzierbar sind. Durch entsprechende Mischung von behandeltem und nichtbehandeltem Gut können den Weiterverarbeitern, also den Backbetrieben u. dgl, Mehle bzw. andere für die Herstellung von Backgut notwendige Miillereiprodukte zur Verfügung gestellt werden, deren Wasseraufnahmefähigkeit vor vornherein genau festlegt ist und bei denen die Wasseraufnahmefähigkeit nocii von Fall zu Fall und den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend einstellbar ist. ohne daß hierzu irgendwelche Zu^tze.
wie Quellmehle od. dgl., benötigt werden. Dabei lassen sich die ^onst durch Auswuchsschäden nicht mehr für Backzwecke verwendbaren Mehle durch die Anwendung des neuen Verfahrens wieder für die Verarbeitung in Backbetrieben gewinnen.
JO Wenn im vorstehenden Getreidemehl oder -korn genannt wurden, so sind hierunter selbstverständlich sämtliche aus den verschiedenen Getreidesorten herstellbaren Mehle und auch Schrote gemeint, die der erfindungsgemäßen Behandlung ganz oder zumindest fraktionsweise unterworfen werden können, um die aufgezeigten günstigen Wirkungen zu erzielen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Behandlung von Getreidemehl bzw. von Getreideschrot ist bei unterschiedlichem Feuchtigkeitsgehalt des zu befiandelnden Gutes möglich. So können ohne weiteres unbenet/te Mehle bzw. deren Fraktionen oder Getreideschrot dem erfindungsgemäßen Verfahren unterworfen werden. Die angestrebten und erzielbaren Wirkungen sind in gewissem Umfange abhängig όπ dem
ti Feuchtigkeitsgehalt des zu behandelnden Gutes. Bei geringerer Feuchtigkeit des Gutes sind auch die erzielten Wirkungen geringer als bei höherer Feuchtigkeit. Es konnte festgestellt werden, daß z. B. bei einem Feuchtigkeitsgehalt des Gutes von 10% die beschriebenen Verbesserungen des Mehls oder Schrotes, wenn auch in geringem Umfang, eintreten. Günstiger ist es jedoch, wenn der Feuchtigkeitsgehalt des Gutes 13 bis 15% oder mehr beträgt. Bei besonders geringem Fi.'ucliiigKeitsgehalt des Gutes empfiehlt es sich deshalb, das Mehl bzw. die zu behandelnde Fraktion des Mehles oder das Gctreideschrot entsprechend zu befeuchten, wobei eine Befeuchtung mit Wasserdampf zweckmäßig ist und bei niederen Temperaturen eine Erwärmung des Gutes auf mindestpns 25°C erwünscht ist, um bei dem w) nachfolgenden Verdichtungsvorgang die gewollte weitere Erwärmung zu erzielen, die insbesondere bei der Behandlung von Weizenmehl oder dessen Fraktionen für die Veränderung des Eiweißes notwendig ist und bei der Bildung der Granulate oder Pellets erfolgt,
hi Vorteilhaft ist es, v-enn die Granulate oder Pellets vor ihrer Zerkleinerung abgekühlt werden, weil hierdurch der Zerkleinerungsvorgang erleichtert bzw. verbessert wird.
Die Überführung des Mehles bzw. der jeweiligen Mehlfraktion oder des Getreidekorns in Granulate oder Pellets kann in der verschiedensten Art erfolgen. Wichtig ist nur, daß mit dem Pressen des Mehles od. dgl. eine innere Reibung und dadurch bedingt eine Erwärmung einhergeht, so daß also für den Preßvorgang ein bestimmtes Volumen des Preßgutes zur Verfügungslehen muß.
Die im Patentanspruch 1 angegebenen Bedingungen sind dabei einzuhalten.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann ein nach oben geschlossener und mit einer Zuführleitung für das Mehl vorgesehener Kollergang, der nach unten hin durch eine Lochmatrize mil zu den Öffnungsseiten hin sich erweiternden Bohrungen abgeschlossen ist, eingesetzt werden. Unterhalb der Matrize ist dann ein Auffangraum für die mittels der Matrize hergestellten Pellets vorgesehen, der mit einem Förderer zu einer Zerkleineriings- bzw. Mahleinrichtung für die Pellets verbunden ist.
Beim Zermahlen der Pellets oder Granulate hat man es in der Hand, den Grad der Zerkleinerung im Vergleich zu dem Ausgangsprodukt unterschiedlich einzustellen, d. h. es muß das behandelte und zerkleinerte Gut nicht die gleiche Korngröße aufweisen wie das der Behandlung zugeführte Gut.
Wie die Erfahrungen gezeigt haben, ist es in vielen Fällen zweckmäßig, das behandelte Gut nicht allein weiterzuverarbeiten. sondern dieses mit unbehandeltem Gut zu mischen, um hierdurch den Grad der veränderten Wirkung des Mehles od. dgl. genau einstellen zu können.
In den Figuren ist auch ein Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wiedergegeben. Es zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung und im Schnitt eine Preßvorrichtung mit horizontal angeordneter Scheibenmatrize,
F i g. 2 in vergrößerter Darstellung einen Teil der Anordnung gemäß Fig. 1, bestehend aus Matrize und angetriebenem Koller,
t < 5--» CiTiCtI i^aügäainiiiii uutull uic ivtaitiz.c ΓιάΰΓι
Fig. 2.
Fig.4 in vergrößertem Maßstab eine beispielsweise Ausführung ekier Matrizenbohrung und
Fig. 5 I-IV Festigkeitskurven (Farinogramme) für Teige, die aus unbehandeltem und behandeltem Mehl hergestellt sind.
Bei der Anordnung nach F i g. 1 ist ein Einlauftrichter 1 vorgesehen, an den sich eine als Rohr 2 mit einem Mischer 3 ausgerüstete Zuleitung anschließt, wobei der Mischer 3 über einen Antriebsmotor 4 angetrieben wird und oberhalb eines Gehäuses 5 endet, welches nach unten hin durclfi eine Lochmatrize 6 abgeschlossen ist. In dem Gehäuse 5 läuft ein über einen Motor 7 angetriebener Koller 8 um. Unterhalb des Gehäuses 5 ist ein durch ein weiteres Gehäuseteil 9 gebildeter Auffangraum HO vorgesehen, in welchem das durch die Loch- oder Scheibenmatrize 6 hindurchgepreßte Gut in Form von Pellets anfällt und aus dem es in Richtung des m> Pfeiles 11 austritt, um mittels eines in der Zeichnung nicht wiedergegebenen Förderers einer ebenfalls in der Zeichnung nicht dargestellten Zerkleinerungs- bzw. Mahleinrichtuing zugeführt zu werden.
In dem Gehäuse 5 befindet sich noch eine i>s Gutverteileinrichtung 11, welche in Form eines Verteilerkegels ausgebildet ist und der gleichzeitig an seinem unteren Rand in Form eines Düsenkranzes 12 ausgebildet sein kann, Uni über eine in der Zeichnung nicht wiedergegebene Dampfzuführungsleitung dem zu behandelnden Gut zusätzliche Feuchtigkeit und ggfs. auch Wärme zuzuführen.
Die Ausbildung des Kollers 8 sowie der Loch- oder Schcibenmatrize 6 ist besonders aus den Fig.2 und 3 ersichtlich. Man erkeniH dort, daß unterhalb der Scheibenniairize ein mit der Kollerwelle 13 verbundenes Messer 14 vorgesehen ist* welches das durch die Lochmatrize 6 hindurchgepreßte Gut unterhalb der Lochmatrize in Form von Pellets abtrennt, die aus dem Sammelraum 10 in Richtung des Pfeiles 11 ausgetragen werden.
Die Lochmatrize 6 weist gemäß den Fig. 2 und 3 einen äußeren und inneren massiven Rand 15 bzw. 16 auf, zwischen denen in mehreren konzentrischen Ringen die Bohrungen 17 angeordnet sind, von denen in der Fig. 4 eine in vergrößertem Maßstab im Schnitt wiedergegeben ist. Die Bohrungen 17 sind unmittelbar nebeneinander lediglich unter Belassung schneidenförmiger Stege angeordnet und weisen an ihrem der Eintrittsseile des Gutes zugekehrten Ende einen auf die Bohrungslänge bezogenen relativ kurzen Abschnitt 18 mit vergrößertem Öffnungswinkel (z. B. 60° gegenüber der lotrechten Achse) auf, an den sich bis zu der gestrichelten Linie 19 ein schlankkonischer Abschnitt anschließt, der in einen zylindrischen Abschnitt übergeht, welcher bis zu der weiteren strichpunktierten Linie 20 reicht. Von dort aus erweitert sich die Bohrung in Richtung auf die Austrittsöffnung wiederum schlankkonisch, so daß die in der Bohrung durch die Pressung erzeugten Pellets ungehindert aus den Bohrungen 17 austreten können.
Es ist ersichtlich, daß durch Änderungen der Abmessungen bzw. der Konizität und auch des zylindrischen Abschnittes der Bohrungen unterschiedliche Preßdrücke und unterschiedliche Verdichtungsgrade in Abhängigkeit von den Guteigenschaften, wie Feuchtigkeit, Feinheitsgrad u.dgl. eingestellt werden können. In jedem Falle muß jedoch die Bohrung so bemessen sein, daß zur Erzielung der angestrebten \w:_i.«-..- ~ir,dcsic^s ci~c 10%:~ο Verdichter.™ dzr Gutes gegenüber der Schüttdichte des Ausgangsproduktes, wie im Anspruch 1 genannt, erzielt wird, da anderenfalls die angestrebte Stärkebeschädigung und die Einwirkungen auf die Eiweiße und Enzyme nicht in dem erforderlichen Maße erreicht werden.
Anhand eines in den Fig.5 I-IV wiedergegebenen Teigfesligkeits-Farinogrammes wird die Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf ein Roggenmehl beispielsweise verdeutlicht.
Die mit I bezeichnete Teigfestigkeitskurve zeigt die entsprechenden Daten eines Teiges, welcher mit unbehandeltem Roggenmehl mit einer Wasseraufnahmefähigkeit von 67,5% hergestellt wurde.
Die mit II bezeichnete Kurve gibt die Daten eines Teiges wieder, welcher unter Verwendung eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Roggenmehles mit einer Wasserzugußerhöhung von etwa 25% hergestellt wurde. Man erkennt, daß die Ausgangswerte der beiden Kurven etwa gleich sind, jedoch die Endwerte nach zehnminütigem Knetvorgang bei dem Teig gemäß F i g. 1 auf einen Viskositätswert von etwa 260 abgesunken ist, während er bei dem Teig Nr. II noch einen Endwert von etwa 360 aufweist
Die mit III bezeichnete Kurve wurde in Verbindung mit einem Teig ermittelt, welcher mit einem Roggenmehl hergestellt wurde, das nach dem erfindungsgemä-
Ben Verfahren behandelt wurde Und eine Wasserzugußerhöhung von 20% erfahren hat. Im Vergleich zu der Kurve II erkennt man, daß bereits eine Differenz von 5% Zugußerhöhung eine wesentlich höhere Viskosität des feiges bewirkt, so daß die AUsgangswerte und auch die Endwerte erheblich höher liegen als die der Kurve Ii,
Schließlich ist in der Kurve IV die Viskosität eines Teiges wiedergegeben, welcher aus Roggenmehl hergestellt wurde, das nach deril erfindungsgernäßen jo Verfahren behandelt und mit der gleichen prozentualen Wasserzugabe versehen wurde wie der feig gemäß der Fig. 1. Man erkennt aus einem Vergleich der beiden Kurven I und IV< daß die Festigkeit des Teiges aus dem behandelten Roggenrriehi nahezu den doppelthohert Ausgangswert gegenüber dem unbehandellen Roggenmehl aufweist, und daß der Endwert des feiges gemäß der Kurve IV mehr als doppelt so hoch liegt wie der tndwert des Teiges nach der Kurve i. Aus den Kurven i-IV ergibt sich, daß das behandelte Roggenmehl mit einer Wasserzugußerhöhung von 25% etwa die gleichen Ausgangswerte ergibt wie das unbehandelte Roggenmehl, so daß man bei günstigerem Verhalten des mit behandeltem Roggenmehl hergestellten feiges aufgrund der nahezu gleichbleibenden Viskositätswerte mit einer Zugußerhöhung von 25% arbeiten kann und damit eine wesentlich größere Feuchtigkeitsfnenge bindet, die das Frischhaltevermögen des Backgutes entsprechend verlängert bzw. erhöht.
Entscheidend für die Wirkung des neuen Verfahrens ist also die intensive Druckbehandlung und gleichzeitige femperaturerhöhung bei hinreichender Feuchtigkeit des Gutes, um die einleitend beschriebenen Wirkungen hinsichtlich der Stärkebeschädigüng, der Enzym-Inaktivierung und der Veränderung weiterer inhaitsstoffe zu erreichen. Auf die Bakterienzahlen bezogen, ergeben sich beispielsweise bei unbehandelten Mehlen Bakterienzahlen von etwa 500 000 pro Gramm Getreideprodukt, während sie bei dem behandelten Mehl auf etwa 1000 pro Gramm Getreideprodukt zurückgehen, so daß uücii aus diesen Zahlen die Auswirkungen der mechanisch-thermischen Behandlung des Mehles hervorgehen.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Behandlung von Getreidemeh! bzw. wenigstens einer Fraktion des Getreidemehles oder zur Behandlung von Getreidekorn, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbesserung der Back- und/oder Frischhalteeigenschaften des daraus herzustellenden Backgutes das Mehl bzw. die Fraktion des Mehles oder das Getreidekorn zur Bildung von Granulaten oder Pellets durch eine Lochmatrize hindurchgepreßt und dabei eine gegenüber der Schüttdichte des Ausgangsproduktes mindestens um 10% erhöhte Dichte erzielt werden und die Granulate oder Pellets wieder zermahlen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulate oder Pellets vor der Zerkleinerung abgekühlt werden.
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