DE2334494A1 - Verfahren zum entwaessern und granulieren von duenger aus mist - Google Patents
Verfahren zum entwaessern und granulieren von duenger aus mistInfo
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Description
INTEREKQ S. A. SION (Schweiz)
Verfahren zum Entwässern und Granulieren von Dünger aus Mist
Zur Sicherung einer guten Konservierung des Mistes von Rindvieh,
Pferden, Schweinen, Schafen usw." sowie von Geflügel, ferner auch von anderen organischen Abfallstoffen, welche als Bodendünger geeignet
sind, entwassert man diese Abfalle bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt,
bei welchem schnelle biologische und chemische Zersetzungsprozesse gebremst werden.' Die hierfür im allgemeinen angewandten
Entwasserungsverfahren bestehen in einer einfachen Trocknung des heterogenen Ausgangsmaterials." Diese Verfahrensweisen haben jedoch
den Nachteil, dass die Trocknung bei gewissen Bestandteilen der behandelten Masse bis zu deren teilweiser Zerstörung geht, wahrend die
Trocknung bei anderen Bestandteilen dagegen nicht ausreichend ist, um die Entwicklung schädlicher Mikroorganismen zu bremsen." Ausserdem
ist mit dieser heterogenen Trocknung eine Bildung erheblicher Mengen von Staub verbunden.
Weiterhin ist die Entfernung fester, mineralischer oder metallischer
Fremdkörper oder auch korrodierender Bestandteile vor der Trocknung
0900/l237f 12D.1 BIl/KW/sch.
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praktisch unmöglich bei einer Masse, welche ungenügend homogenisiert
ist. Das Vorhandensein derartiger Fremdkörper ist aber äusserst nachteilig für eine einwandfreie Arbeitsweise der Düsen einer Presse,
wodurch wegen der hierdurch auftretenden Abnützung und Korrosion die Unterhaltungskosten der Verarbeitungsvorrichtungen verhältnismässig
hoch sind.
Das getrocknete Produkt wird dann in einer mechanischen Presse granuliert, welche dem Produkt die Form kleiner, zylindrischer
Stäbchen gibt.' Die Struktur dieser Stabchen ist jedoch durch den ausgeübten
Pressdruck oft zu kompakt und fest, so dass die Aufnahme dieses
Produktes durch den Boden nur sehr langsam und schwierig erfolgt."
Hinzu kommt ferner, dass die Granulation mittels einer Presse eines
vollständig getrockneten Produktes, wie es bei heterogenen Ausgang sma-terialien
anfallt, eine Wie der anfeuchtung des Produktes in der Presse erfordert. Die thermische Energieausbeute ist daher schlecht und es
besteht immer die Gefahr einer Wiederverseuchung des Produktes mit unerwünschten Mikroorganismen.'
Die bekannten Verfahrensweisen führen im übrigen auch zu unregel-
Unmässigen Produkten wegen der/rnSglichkei t, den Entwässerungsprozess
genau zu überwachen und zu steuernd"
Zweck und Aufgabe der Erfindung ist somit die Vermeidung der vorstehend
angeführten Nachteile bekannter Verfahrensweisen zum Entwässern und Granulieren von Dünger aus Mist."
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäss durch ein Verfahren, wie
es im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 charakterisiert ist."
Vorteilhafte und zweckmassige Ausführungsmöglichkeiten dieses Verfahrens
ergeben sich aus den Merkmalen der Unter ansprüche 2 - 11."
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Das auf diese Weise erhaltene Produkt hat die Form eines Granulates
mit im wesentlichen kugeligen Teilen, deren Durchmesser etwa zwischen 3 und 20 mm liegt." Seine ursprüngliche Struktur ist nicht
wesentlich verändert, so dass die vorhandene Porosität eine maximale
Assimilation gewähr leistet." Weiterhin ist auch der Gehalt an organischen Stoffen nicht wesentlich verändert und allein die nützlichen Mikroorganismen
sind konserviert worden."
Bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung bestehen die Zusatz- und/oder Hilfsstoffe aus Oligoelementen zur Erhöhung der
nützlichen Wirkung in Abhängigkeit von den besonderen Bedürfnissen der Kulturen, für welche der Dünger bestimmt ist, sowie gegebenenfalls
aus Purin oder anderen phytologi sehen Produkten mit mehr oder weniger
selektiver Wirkung."
Der als Ausgangsstoff dienende Mist macht eine erste Fermentation wahrend seiner Lagerung durch und dann nochmals eine zweite
Fermentation, welche so gesteuert wird, dass der Verlust an nützlichen Basisstoffen auf ein Mindestmass herabgesetzt wird." Hierauf erfolgt
dann die Einbringung des Mistes in eine geeignete Behandlungseinrichtung.
Dabei entfernt man zunächst die unerwünschten Fremdkörper durch eine
Klassierung von Hand oder auf mechanischem Wege, um solche Fremdkörper mit erheblichen Abmessungen von vornherein auszuschalten, die
sich in der Ausgangsmasse befinden."
Metallische Fremdkörper werden dann entfernt unter Verwendung einer
magnetischen Ab scheide einrichtung, während Metallkörper, welche nicht
magnetisch sind, auf andere Weise ermittelt und entfernt werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren umfasst im wesentlichen eine Zermahlung
und/oder eine Zerreibung in mehreren Stufen zur Erzielung eines homogenen Breies, welcher keine Bestandteile mehr enthält,
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deren Abmessungen über einer vorbestimmten Fraktion der Teilchengrösse
des herzustellenden Produktes liegen."
Durch eine Rückleitung der vorgetrockneten Masse in die zweite Stufe
der Zermahlung und/oder Zerreibung wird der Feuchtigkeitsgehalt des Breies auf einen geeigneten Wert gebracht, welcher etwa zwischen
60 und 70 % liegt.' Ein solcher Feuchtigkeitsgehalt bringt die Masse in
einen für die Granulation geeigneten Zustand;"
Der auf diese Weise vorbereitete Brei wird dann granuliert zu im
wesentlichen kugeligen Teilchen, ohne dass eine wesentliche Veränderung
in der ursprünglichen Struktur der Masse erfolgt^
Diese Granulation erfolgt zweckmässigerweise mittels eines drehbaren
Granulators, dessen Konstruktionsmerkmale und Wirkungseigenschaften die Erzielung eines Granulates mit im wesentlichen kugeligen Teilchen
gestattet, und zwar aufgrund der komplexen Bewegungen, welche der Masse erteilt werden, die sich an vorher von Anfang an vorhandenen
Keimen ansammelt und auf diese Weise in einzelne Granulatteilchen aufgeteilt wird."
Die Granuliervorrichtung kann verschiedene Formen aufweisen." Sie kann die Form eines sich drehenden Zylinders nach Art einer
Trommel habend Eine bevorzugte Form ist diejenige eines Granulators
mit drehbarer Scheibe, deren Neigung während des Betriebs einstellbar ist;" Die Granuliervorrichtung ist zweckmässigerweise weiterhin
mit einer Einrichtung zum Zuführen und Dosieren aller Zusatz- und/oder Hilfsstoffe ausgestattet, welche dem Endprodukt vor seiner thermischen
Behandlung zugesetzt werden sollen^
Der Beginn der Bildung des Granulates kann beschleunigt werden, insbesondere
durch den Zusatz von Graphit."
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Gemäss einer abgewandelten Verfahrensweise kann der homogene und dünne Brei, wie er nach dem Zermählen und/oder Zerreiben
anfallt, vorher zu zylindrischen Stabchen in jeder hierfür geeigneten
Vorrichtung granuliert werden, die insbesondere mit einer mehrfach gelochten Düse und einer Abtrenneinrichtung ausgestattet ist.
Diese zylindrischen Stabchen gehen dann in einen Granulator, welcher
sie in ein Granulat aus im wesentlichen kugeligen Teilchen umwandelt.'
Die nachfolgende Stufe des erfindungsgemassen Verfahrens besteht darin , das in der einen oder anderen Weise erhaltene Granulat
zu trocknen» Diese Trocknungsstufe besteht ihrerseits wiederum im
wesentlichen aus vier Teilphasen, nämlich
einer Vortrocknung zur Entfernung eines Teiles von freiem Oberflächenwasser, wobei die Temperatur des
behandelten Produktes 50 C etwa nicht übersteigt,
gleichmassiger Verteilung der Feuchtigkeit innerhalb der Granulatteilchen durch einfaches Lagern des Granulates,
Endtrocknung bis zu einer Restfeuchtigkeit in der Grössenordnung
von 10%, wobei die Temperatur des Produktes über etwa 80-110 C je nach der gewünschten Qualität des End-Produktes
gehalten wind, und
Abkühlung des Granulates bis ungefähr auf Umgebungstemperatur."
Nach der ersten Trocknungsphase wird das Produkt auf eine Teilchengrösse
gebracht, wie sie für das Endprodukt vorgesehen ist.' Die Granulatteilchen,
welche eine grössere Abmessung haben als die vorbestimmte
Abmessung, werden in die zweite Stufe der Vermahlung zurückgeleitet."
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Durch diese Trocknung bei bestimmten Temperaturen und während
einer vorbestimmten Zeitdauer erzielt man eine Zerstörung von Unkrautsamenkörnern, pathogenen Keimen und schädlichen chemischen
Bestandteilen, welche in der Ausgangsmasse, dem Stroh usw." vorhanden
sind, während die nützliche Bakterienflora ausreichend weitgehend konserviert
wird, um sie unter geeigneten Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen wieder zur Wirksamkeit zu bringen."
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens
erfolgt die Trocknung nach der Fliessbett-Technik, jedoch
sind auch andere Trocknungsverfahren, welche die bei der Granulation erhaltene Struktur des Granulates beibehalten, für den vorgesehenen
Zweck ebenfalls anwendbar.
Das Trockenmittel kann ein heisses Gas sein, welches unmittelbar
durch eine Mischung von Brenngasen mit Luft erhalten wird,' Man kann
aber auch andere heisse Gase, insbesondere Heissluft, verwenden, wie man sie in einem "Wärmeaustauscher mit Brenngasen oder anderen
Hitzequellen erhält.
Bei einer anderen Ausführungsform der Trocknung entstehen die Verbrennungsgase
an einem Brenner mit hoher "Wirkung, wodurch Brennstoffe mit verhältnismässig geringem Marktwert Verwendung finden
können, ohne dass allerdings hierbei unbrennbare Bestandteile vorhanden sind^
Die Trocknung erfolgt mit Gasen, deren Temperatur durch Zumischung
von Frischluft auf einen solchen Wert eingestellt wird, dass jede Ueberhitzung des Endproduktes vermieden wird. Dieses Endprodukt hat
am Ausgang der Trocknung vor der Abkühlung eine Temperatur, welche nicht sehr verschieden von einer solchen zwischen 80 und 100 C liegt.'
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Die Temperatur der Trockengase hängt u.a~ auch von der Zeit ab,
während welcher die Granulate der Trocknung ausgesetzt werden.' Sie wird auf einen vorbestimmten Wert eingestellt oder richtet sich
auch nach dem Feuchtigkeitsgehalt der verwendeten Gase."
Das Produkt wird dann abgekühlt auf eine Temperatur nahe der Umgebungstemperatur, weiche sich nicht nachteilig auf eine Silierung
oder Verpackung des Produktes auswirkt. Diese Abkühlung ist erzielbar
mittels eines Kühlers nach dem Fliessbett-Prinzip, welcher mit Umgebungsluft
oder abgekühlter Luft gespeist wird.
Das erfindungsgemasse Verfahren gestattet eine erhebliche Herabsetzung
des Verbrauchs an Heizenergie durch rationellen Einsatz von Luft und
Verbrennungsgasen in Abhängigkeit von der'jeweils zu verarbeitenden
Masse.'
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Claims (12)
- PATENTANSPRUECHE :1Ϊ Verfahren zum Entwässern und Granulieren von Dünger aus Mist, dadurch gekennzeichnet, dass der vorbehandelte Mist vor dem Trocknen in mehreren Stufen zu einem homogenen, dünnen Brei ζ rmahlen und/oder zerrieben wird, welcher zu im wesentlichen kugeligen Teilchen ohne Veränderung der ursprünglichen Struktur granuliert wird, die dann mittels heisser Gase in mehreren Stufen getrocknet werden.'
- 2." Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Zusatz- und/oder Hilfsstoffe zur Erzielung besonderer Wirkungen oder Eigenschaften des Endproduktes vor oder während der Granulation zugefügt werden.'
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der homogene, dünne Brei zunächst in einer Vorgranulierung unter Verwendung jeder geeigneten Vorrichtung mit einer mehrfach gelochten Düse und einer Abtrenneinrichtung zu zylindrischen Stäbchen verarbeitet wird, welche dann in einem Granulator zu im wesentlichen kugeligen Teilchen umgeformt werden."
- 4." Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zermahlung und/oder Zerreibung des Mistes solange durchgeführt wird, bis die grössten Teilchen nicht grosser als nur etwa 1-3 mm sind."
- 5.' Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Zermahlung und/oder Zerreibung des Mistes metallische Fremdkörper mittels einer magnetischen Einrichtung und/oder eines Metallde-Rektors abgetrennt und dann entfernt werden.309885/1 01 0
- 6.' Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zermahlung und/oder Zerreibung des Mistes mittels mindestens einer Mühle mit geriffelten Zylindern geeigneter Form durchgeführt wird, deren Abstand einstellbar ist.
- 7.' Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der granulierte Brei im Fliessbett in mehreren Stufen getrocknet wird, wobei eine zwischenzeitliche und teilweise Rückleitung in die Zermahlung und/oder Zerreibung erfolgt.
- 8." Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknung mittels heisser Gase durchgeführt wird, deren Temperatur und/oder Feuchtigkeitsgehalt einstellbar ist.'
- 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Granulation mittels eines Trommelgranulators durchgeführt wird.'
- 10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Granulation mittels eines Granulators mit drehbarer Scheibe durchgeführt wird, deren Neigung einstellbar ist.
- 11.' Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Granulator mit einer Einrichtung zur Dosierung von Zusatz- und/oder Hilfsstoffen verwendet wird.
- 12.' Bodendünger, hergestellt nach dem Verfahren gemäss den Ansprüchen 1-11, gekennzeichnet durch die Form eines Granulates mit im wesentlichen kugeligen Teilchen,'309885/1010
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